Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funktionsgenerator


von Michael (Gast)


Lesenswert?

Hallo ihr Lieben,

ich bin derzeit Schüler und Hobby-Bastler und setze mich derzeit mit 
Funktionsgeneratoren aus. Meine Elektronik-Kentnisse sind nicht die 
besten, doch hoffe ich, dass Ihr mir helfen könnt:

Daher folgende Fragen:

Was bedeutet bei einem Funktionsgenerator der "50 Ohm-Output" bzw. 
Impedanz 50 Ohm?

Weiterhin steht im Datenblatt, dass die Ausgangsspannung 10 Vss an 50 
Ohm Last ist bzw. im Leerlauf 20 Vss.

Heißt dass, dass wenn ich ein Widerstand von 50 Ohm anschließe, dort 
eine Spannung von 10 Vss abfällt ? Kann man daraus dann den Strom 
einfach durch U=RI berechnen, also I= 10 Vss / 50 Ohm = 0.2 Ass ??

Und beim Signalausgang steht auch der Begriff kurzschlussfest, was hat 
das damit in sich ?


Wenn einer auch ein Link hat, wo die Basics erklärt werden, so bin ich 
diesem dankbar.

Ich freue mich auf eure Antworten

Michael

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Und beim Signalausgang steht auch der Begriff kurzschlussfest, was hat
> das damit in sich ?

was könnte es denn bedeuten?

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Was bedeutet bei einem Funktionsgenerator der "50 Ohm-Output" bzw.
> Impedanz 50 Ohm?

Intern ist der Generator eine Spannungsquelle (mit Ri = 0 Ohm).
Zum Ausgang hin ist noch 50 Ohm in reihe geschaltet, weil 50-Ohm Kabel, 
wie sie in der Messtechnik benutzt werden, eine Speisung aus 50 Ohm Ri 
verlangen.

Michael schrieb:
> Weiterhin steht im Datenblatt, dass die Ausgangsspannung 10 Vss an 50
> Ohm Last ist bzw. im Leerlauf 20 Vss.

Ohne Last am Ausgang steht die interne Quellenspannung am Anschluss an.
mit 50 Ohm Last eben nur die Hälfte davon, wegen der Spannungsteilung an 
Ri und dem Lastwiderstand Rl.

Bei Kurzschluss des Ausgangs ist dann der Strom durch den internen 
50-Ohm-Widerstand begrenzt, der interne  Spannungsgenerator verträgt 
diesen Strom.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank für deine Antwort.

WIe kann ich eigentlich den maximalen Belastungsstrom den ich dem 
Generator entnehme, berechnen ?

Nehmen wir an, ich schließe einen einfachen ohmschen Widerstand mit 1 
Ohm an den Output, welcher Strom fließt ? Einfach das Ohmsche Gesetz?

Viele Grüße aus Kassel

Michael

von Kringelgast (Gast)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> Michael schrieb:
>> Und beim Signalausgang steht auch der Begriff kurzschlussfest, was hat
>> das damit in sich ?
>
> was könnte es denn bedeuten?

Cool, eine Gegenfrage als Antwort :-(

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Nehmen wir an, ich schließe einen einfachen ohmschen Widerstand mit 1
> Ohm an den Output, welcher Strom fließt ? Einfach das Ohmsche Gesetz?

Ja, die interne Spannungsquelle ist dann mit 51 Ohm belastet.
Die Spitzenspannung (1/2 Uss) beträgt 10 Volt, der Spitzenstrom ist dann 
196mA, der Effektivwert also ca. 138mA bei Sinussignal.

Die Ausgangsspannung beträgt dann als Uss: 20V ( 1Ohm/51Ohm) also ca. 
392 mV

: Bearbeitet durch User
von Michael (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Weiterhin steht im Datenblatt, dass die Ausgangsspannung 10 Vss an 50
> Ohm Last ist bzw. im Leerlauf 20 Vss.

Ohne Last am Ausgang steht die interne Quellenspannung am Anschluss an.
mit 50 Ohm Last eben nur die Hälfte davon, wegen der Spannungsteilung an
Ri und dem Lastwiderstand Rl.


Moment, ich denke, der Widerstand von 50 Ohm ist sowieso in Reihe zu Ri.

Wenn ich nun eine ohmsche Last anschließe, dann habe ich doch insgesamt 
3 Widerstände in Reihe oder ? Nämlich Ri und 50 Ohm sowie dem ohmschen 
Widerstand??

So für mich würde das heißen:

Ist keine Last angeschlossen, so beträgt die Leerlaufspannung 20 Vss, 
ist eine Last angeschlossen, also zb ein ohmscher Widerstand, so liegt 
welche Spannung an diesem an ?

Warum bei den 50 Ohm genau die Hälfte der Spannung??

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Rechtherzlichen Dank lieber Peter für deine Antwort bis dahin.

Hat mir sehr viel geholfen.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Wenn ich nun eine ohmsche Last anschließe, dann habe ich doch insgesamt
> 3 Widerstände in Reihe oder ? Nämlich Ri und 50 Ohm sowie dem ohmschen
> Widerstand??

(Doppelt genäht hält nicht immer besser.)

Im Gerät gibt es: reine Spannungsquelle ohne Ri und einen 
50-Ohm-Widerstand.
Außen ist 50 Ohhm angeschlossen. (Es gibt also hier nur zwei 
Widerstände.)
Der Messpunkt (Ausgang) liegt also zwischen den beiden 
50-Ohm-Widerständen. Daher die Halbierung von U.

von Rainer V. (rudi994)


Lesenswert?


von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Peter R. schrieb:
> Michael schrieb:
>> Nehmen wir an, ich schließe einen einfachen ohmschen Widerstand mit 1
>> Ohm an den Output, welcher Strom fließt ? Einfach das Ohmsche Gesetz?
>
> Ja, die interne Spannungsquelle ist dann mit 51 Ohm belastet.
> Die Spitzenspannung (1/2 Uss) beträgt 10 Volt, der Spitzenstrom ist dann
> 196mA, der Effektivwert also ca. 138mA bei Sinussignal.
>
> Die Ausgangsspannung beträgt dann als Uss: 20V ( 1Ohm/51Ohm) also ca.
> 392 mV


Ich frage mich grad, wenn ich diese Ausgangsspannung von 392mV 
verstärken möchte, z.B. auf 39,2 Volt oder 3,92 Volt, so benötige ich 
doch einen Verstärker, der einen Verstärkungsfaktor von 100 bzw. 10 hat 
oder ?


Gibt es auch Verstärke, die einen Einstellbaren Verstärkungsfakor von 
z.B. 10 bis 100 haben ?

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Thomas schrieb:

> Gibt es auch Verstärke, die einen Einstellbaren Verstärkungsfakor von
> z.B. 10 bis 100 haben ?

Ja, sowas gibts z.B. in Deinem Radio. :-)

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> Thomas schrieb:
>
>> Gibt es auch Verstärke, die einen Einstellbaren Verstärkungsfakor von
>> z.B. 10 bis 100 haben ?
>
> Ja, sowas gibts z.B. in Deinem Radio. :-)

Der Frequenzbereich sollte aber bis 50 kHz oder so gehen, hmm....radio 
oder audio verstärker haben ja bis so 20kHz,,,,

von Jetzt (Gast)


Lesenswert?

Weshalb willst du mit einem Ohm belasten und dann die zu niederen 
spannung wieder verstaerken, wenn du das signal auch mit hoeherer 
spannung haben kannst?
Weshalb man einen 50 Ohm ausgang am Liebsten mit 50 ohm belastet ist 
aber schon bekannt ? Man kann ihn aber auch offen lassen...

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

an meinem Funktionsgenerator steht max. Ausgangsspannung 20 Vss, d.h. 
ca. 7,1 Volt Effektivwert. Schließ ich ein Spannungsmessgerät an mein 
Funktionsgenerator, d.h. an den Ausgang an, so messe ich auch 
tatsächlich 6,8 Volt effektiv.

Schließ ich dann an den Output jedoch ein Widerstand von 22 Ohm oder 16 
Ohm an und messe die Spannung über diesen Widerstand, so wird mir 0 Volt 
angezeigt, warum?

Im Grunde stell ich mir das so vor, dass mein Funktionsgenerator eine 
Spannungsquelle mit 6,8 V effektivewrrt ist, und wenn ich ein 
Verrbaucher anschließe, so müssten doch die 6,8 V an diesem Verbraucher 
abfallen, oder wo ist mein Denkfehler ?

von Thomas H. (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Im Grunde stell ich mir das so vor, dass mein Funktionsgenerator eine
> Spannungsquelle mit 6,8 V effektivewrrt...

...und 50 Ohm Innenwiderstand an dem je nach Ausgangsstrom ein Teil von 
den 6,8V abfällt, ist.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Ich habe einmal ein 16 Ohm, ein 22 Ohm und ein 1500 Ohm Widerstand 
angeschlossen....

Am Output des Signalgenerators stand dort 6,8 Volt Effektiv, aber an den 
Widerständen jeweils Null Volt ??

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Ich habe einmal ein 16 Ohm, ein 22 Ohm und ein 1500 Ohm Widerstand
> angeschlossen....
>
> Am Output des Signalgenerators stand dort 6,8 Volt Effektiv, aber an den
> Widerständen jeweils Null Volt ??

Kann mir niemand helfen ?

von Helfer (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Kann mir niemand helfen ?

Am besten machst du mal ein kleines Schaltbild in das du einzeichnest wo 
genau du was gemessen hast. Dann kann dir sicher auch weitergeholfen 
werden.

So wie du es beschreibst lassen sich deine Messungen nämlich grade nicht 
so ganz nachvollziehen.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Ich schließe an meinen Funktionsgenerator direkt am Output ein 
Spannungsmessgerät an und messe ca. 7 Volt effektivwert. Dies haut auch 
hin, da Uss mit 20 Volt angegeben ist.

Nun parallel schließe ich einen ohmschen Widerstand an:

Und messe die Spannung über diesen Widerstand und diese ist Null !!

Schwer vorzustellen ? Wenn ja, mach ich morgen ein Bild.

von Stromkreis-Schliesser (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Nun parallel schließe ich einen ohmschen Widerstand an:
>
> Und messe die Spannung über diesen Widerstand und diese ist Null !!

An dem anderen Beinchen des Widerstandes hängt jetzt nur das 
Spannungsmessgerät und ansonsten hängt das Beinchen in der Luft?

Ist also nicht an den äusseren Massering der BNC-Buchse angeschlossen?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.