Hallo Bastler, unter euch sind ja recht gscheide Leut' (das ist nicht! ironisch gemeint), die mir vielleicht helfen können. Da ich schon erkannt hab' dass es besser ist, alle Fakten vorab zu veröffentlichen, als nach und nach davon zu erzählen, Hier mein Vorhaben... Es soll ein Kurzzeitmesser werden, mit einem Atmega8 gesteuert, der bei Ablauf der Zeit eine Melodie auf einem "Kinder-Xylophon" spielt. Dazu sollen unter den Blech-Klangplatten jeweils ein Elektromagnet angebracht werden, die dann vom Atmega angesteuert werden und mit deren Anker die Bleche anschlagen. Jetzt mein Problem: Ich hab zwar Physik damals in der Schule gehabt, aber ich muß wohl beim Thema Elektromagnet geschwätzt haben. Wie kommt man auf die Windungszahl und den Drahtdurchmesser, wenn man folgende Vorgaben hat: Spannung: 4-5V Strom: vielleicht so 100mA Anker: gedacht ist ein 15-20mm langer Abstandshalter aus Stahl, 6-kantig mit M3 Gewindebohrung für eine Kunststoffschraube, deren Kopf den Klöppel bildet. Die Spule zieht den Anker in sich rein und schiebt die Kunststoffschraube oben raus und schlägt damit an das Klangblech. Kann man jetzt auf Grund dieser Vorgaben eine Abschätzung der Windungszahl abgeben, oder bleibt mir nur probieren? Danke im Voraus für eure Hilfe, Grüße von tschoeatsch
100mA bei 5V ergibt 50 Ohm. Bei einem Drahtdurchmesser 0.1mm wären das ca. 22m. https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifischer_Widerstand Stromdichte ist mit ca 12A/mm² aber ziemlich hoch. Auf einen Spulenkörper mit D=5mm und l=20mm passen in der ersten Lage ca. 3m Draht -> 8-12 Lagen. Es gibt zwar ein paar Formeln, die aber alle mit empirischen Füllfaktoren arbeiten und insbesonders bei wilden Handwicklungen nicht sehr genau sind. Das gleiche gilt auch für die resultierende Kraft, da viele Parameter (mag. Eigenschaften, Reibung) nur unzulänglich bekannt sind. Ausprobieren führt wahrscheinlich schneller zum Ziel. Ich würde die Wickelei sein lassen und stattdessen ein paar billige Relais schlachten. Kontakte entfernen und an den Anker einen elastischen Klöppel o.ä. dranbauen. Hat auch einen besseren Wirkungsgrad da das mag. Feld weitgehend in Eisen geführt wird.
Grisbee schrieb: > Ich würde die Wickelei sein lassen und stattdessen ein paar billige > Relais schlachten. Kontakte entfernen und an den Anker einen elastischen > Klöppel o.ä. dranbauen. Damit kommt man aber nicht sehr weit. Für einen kräftigen Sound würde ich eher zu einem kräftigen Hubmagneten greifen, die gibts beim Respostenhändler des geringsten Misstrauens für schmales Geld.
Für Elektromagnete benötigt man Weicheisen. Stahl ist keine gute Ide, weil da ein Restmagnetismus beim abschalten des Stroms bleibt. Wenn die Zugkraft stark sein soll, ist es von Vorteil wenn die Spule außen noch einen Mantel aus Eisen hat. Das nennt sich dann Topfmagnet. Die Magnetische Kraft hängt von Strom mal Windungszahl ab. Also eine Spule mit 100 Windungen und ein Srom von 1A, ist genauso stark wie eine Spule mit 200 Windungen und 0,5A. Spannung ist eigentlich nur nötig um den ohmischen Widerstand zu überwinden. Aber am besten ist es wenn man Irgendwo fertige Magnete bekommt, schon wegen das Problem des Weicheisens.
Hallo Bastler, Erstmal danke für eure Tipps. An alte Relais habe ich auch schon gedacht, doch deren geringer Hub der Anker sind nicht sehr bastelfreundlich. Auf super Wirkungsgrad kommt's bei mir nicht an. Zur Not nehm' ich halt ein Netzteil statt Batterien. Jetzt noch eine Frage: Was spricht gegen die Verwendung von einem Neodymmagneten als Anker? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich den mit meinen geringen Strömen umpolen oder 'löschen' kann. Dann könnte vielleicht ein einfacher Spulenaufbau, ohne 'Topf', die gleiche 'Anschlagsdynamik' bringen? Grüße von tschoeatsch
Michael Kirch. schrieb: > doch deren geringer Hub der Anker sind nicht sehr bastelfreundlich. Das Hebelgesetz ist der Freund des Mechanikers.
Udo Schmitt schrieb: > Michael Kirch. schrieb: >> doch deren geringer Hub der Anker sind nicht sehr bastelfreundlich. > > Das Hebelgesetz ist der Freund des Mechanikers. Schon,aber pfriemel mal an ein Siemens-Klamm Relais, dessen Anker die Kontakte ca. 1,5mm (geschätzt) bewegt, einen Klöppel hin, der dann von unten an das Xylophon haut. Das ganze dann 11mal!
Michael Kirch. schrieb: > Was spricht gegen die Verwendung von einem > Neodymmagneten als Anker? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich den > mit meinen geringen Strömen umpolen oder 'löschen' kann. Dann könnte > vielleicht ein einfacher Spulenaufbau, ohne 'Topf', die gleiche > 'Anschlagsdynamik' bringen? > Grüße von tschoeatsch Gar nichts. Ausser Faktoren wie Preis, Verfügbarkeit, ...
Ja und erziele ich mit Magneten als Anker bei gleicher Selbstbauspulengüte mehr 'Schlagkraft' als mit Stahlanker?
Waehrend das Magnetfeld proportional zum Strom ist, ist es die Kraft nicht ... Bei vorgegebener Geometrie stimmt das etwa, bis ein ferromagnetischer Werkstoff im Kreis saettigt.
Michael Kirch. schrieb: > Schon,aber pfriemel mal an ein Siemens-Klamm Relais, dessen Anker die > Kontakte ca. 1,5mm (geschätzt) bewegt, einen Klöppel hin, Daher nimmt man ja auch kein umgebasteltes Relais, sondern einen Hubmagneten. Der hat mindestens 5mm Hub und reichlich Kraft...
Zwar keine Hilfe zur berechnung, aber schau mal hier: http://www.nerdkits.com/videos/robotic_xylophone/
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