Siemens Simatic NB 6EF1 Reihe (Automatisierungstechnik) - Welcher alte Hase kennt sich damit aus?

[Thomas M. (zumax)]

Hallo zusammen,

meine Eltern nutzen in ihrem kleinen Geschäft Maschinen die um 1971 in 
Holland hergestellt wurden. Bei diesen Maschinen werden die 
Steuerungsaufgaben mit sogenannten Siemens Simatic NB Modulen 
realisiert. Mithilfe dieser Module liessen sich damals recht einfache 
Steuerungsaufgaben im 24V Bereich bewerkstelligen. Es gibt Module um 
z.B. rückgekoppelte Eingänge zur Verfügung zu stellen oder z.B. 
Verzögerungsmodule die ein Eigangssignal um wenige ms bis s verzögern 
können. Zudem gab es in der selben Baureihe Leistungsstufen die einen 
MOSFET besitzen und noch diverse Weitere.

So nun zu folgendem Problem: Diese Maschinen liefen nun seit 1971 ohne 
jemals die Module von Siemens austauschen zu müssen (ein kleines 
Wunder).

Nur leider haben diese Module nun einen Anspruch auf Rente und beenden 
ihren Dienst. Leider ist es mir nicht so einfach möglich 
herauszubekommen welches der verwendeten Module den Geist aufgibt.
Und durch deren Alter gibt es natürlich auch keine passenden 
Austauschmodule mehr.

Nach tagelanger Recherche im Internet und stundenlanger Versuchen (und 
ca. 10 verschiedenen Nummern bei Siemens) Informationen zu erhalten, 
bekam ich heute einen Anruf von Siemens, das diese keinerlei Material 
mehr über diese Module besitzen. Weder Anschlusspläne noch Schaltpläne.
Naja ich dachte das Firmen in dieser Größe eventuell ein Archiv haben 
aber scheint demnach leider nicht so zu sein.

Nun stehe ich vor einem mittelschweren Problem, da ich die Funktion der 
einzelnen Module gegebenenfalls mit modernen Bauteilen nachbauen könnte, 
jedoch nicht, ohne genau zu wissen wie diese einzelnen Module aufgebaut 
sind.

Nun eben die Frage: Kennt sich hier in diesem wunderbaren Forum 
zufälligerweise noch irgendjemand mit diesen Modulen aus bzw. kennt 
zufällig einen alten Hasen der noch irgendwelche Unterlagen dazu hat 
oder sich auskennt?
Falls es ein größerer Akt wäre diese Daten zusammenzusuchen könnte man 
sich auch entgeldlich darüber einigen, wenn es in einem vernünftigen 
Rahmen bleibt :). Bin mittlerweile schon etwas am verzweifeln.

Ich weiß das in den Modulen nicht sehr komplexe logische Verknüpfungen 
stattfinden aber leider nicht genau welche...

Ihr würdet mir einen sehr sehr großen Gefallen tun falls mir irgendwer 
weitere Informationen zukommen lassen kann.

Das kleine Geschäft befindet sich im Hegau am Bodensee falls 
zufälligerweise einer der alten Hasen aus der Nähe käme.

Anbei noch meine private E-Mail für etwaigen Kontakt:
[e-mail]

Beste Dank schon einmal und beste Grüße,
Thomas Messmer

PS. Die verwendeten Module
Siemens Simatic NB 6EF1 220-1A N1 (SIMATIC NB NOR-BAUGRUPPE N1)
Siemens Simatic NB 6EF1 320-1B K2 (SIMATIC NB LANGZEITBAUGRUPPE K2)
Siemens Simatic NB 6EF1 310-1B K1 (SIMATIC NB KURZZEITBAUGRUPPE K1)
Siemens Simatic NB 6EF1 300-1A D1 (SIMATIC NB DYNAMIK-VORSATZ D1)
Siemens Simatic NB 6EF1 400-1A M1 (SIMATIC NB SPEICHER M1)
Siemens Simatic NB 6EF1 010-1B E1 (SIMATIC NB EINGABEBAUGRUPPE E1)
Siemens Simatic NB 6EF1 502-1A L2 (SIMATIC NB LEISTUNGSBAUGRUPPE L2)

- falls Bilder gewünscht werden kann ich diese noch nachreichen!

[Sven B. (svb)]

Hallo,
sicher bin ich mir nicht, da die Module bereits vor mir gefertigt und 
verwendet wurden. Aber wenn ich mich recht entsinne, lassen sich die 
Module relativ einfach öffnen (Schnappverschlüsse/Klipse). Drinnen 
findest du dann die Elektronik, eigentlich recht simpel. 
Transistoren,RC-Glieder, z.T. 74xx bzw 4xxx ICs. Das sollte eigentlich 
raus zu bekommen sein wie die interne Verdrahtung erfolgte.
Ich schau gleich aber nochmal im Archiv auf der Arbeit ob da evtl. noch 
Datenblätter abliegen.

Gruß Sven

[Volker S. (sjv)]

hALLO;

ES GIBT SOWAS AUCH NOCH ALS gEBRAUCHTTEIL.

http://shop.softwerk.at/product_lists/siemens-1-6.html

MfG

[Thomas M. (zumax)]

Sven B. schrieb:
> Hallo,
> sicher bin ich mir nicht, da die Module bereits vor mir gefertigt und
> verwendet wurden. Aber wenn ich mich recht entsinne, lassen sich die
> Module relativ einfach öffnen (Schnappverschlüsse/Klipse). Drinnen
> findest du dann die Elektronik, eigentlich recht simpel.
> Transistoren,RC-Glieder, z.T. 74xx bzw 4xxx ICs. Das sollte eigentlich
> raus zu bekommen sein wie die interne Verdrahtung erfolgte.
> Ich schau gleich aber nochmal im Archiv auf der Arbeit ob da evtl. noch
> Datenblätter abliegen.
>
> Gruß Sven

Hallo Sven, vielen Dank für deine Mühe, leider handelt es sich bei 
diesen Modulen um die NB Reihe die wohl mit der N Reihe übereinstimmt 
jedoch ein vergossenes Gehäuse besitzt um im Einsatz in der Industrie 
robuster zu sein.

Volker S. schrieb:
> hALLO;
>
> ES GIBT SOWAS AUCH NOCH ALS gEBRAUCHTTEIL.
>
> http://shop.softwerk.at/product_lists/siemens-1-6.html
>
> MfG

Hallo Volker, diesen Lieferant hatte ich auch schon gefunden jedoch kann 
dieser nicht alle verwendeten Module liefern sondern nur 3 verschiedene 
Typen. Und da ich nicht genau weiß welches Modul die Probleme verursacht 
möchte ich momentan noch keinen Blindkauf tätigen zumal die Preise 
erheblich sind und er genau die letzten Module in der Modulkette nicht 
liefern kann die meiner Meinung nach die Probleme verursachen müssten! 
Ich tendier aber nun immer mehr dazu ein kleines Vermögen auszugeben und 
diese 3 Module einfach mal zu kaufen...
Dennoch besten Dank für die Recherche!!

@all: Ich werde heute Abend noch das ein oder andere Bild zu den Modulen 
nachreichen!

[Teo D. (teoderix)]

Was für Informationen fehlen Dir eigentlich noch?
Rep.is nich, da ja vergossen, laut Deiner Aussage!

[tex (Gast)]

@Thomas
Die Module sind in der Regel unverwüstlich. Es gibt darauf in der Regel 
nur Folienkondensatoren, also keine alternden Bauteile. Typischer Weise, 
und gerade wenn es die vergossenen Module sind, liegt es nicht an den 
Modulen, sondern an den Kabeln. Die werden brüchig und bekommen Risse, 
besonders da, wo sie bewegt werden, auf Fahrschlitten ect oder mit Öl in 
Verbindung kommen. In seltenen Fällen, wenn z.B. Chlor mit von der 
Partie ist vergammeln auch die Steckleisten. Letztes Problem ist mit 
Kontaktspray lösbar.
Ich habe sehr selten solche Module defekt gesehen. Was gerne mal den 
Geist aufgab, war das Netzgerät, weil hier die Elkos warm werden und 
ihre Kapazität verlieren. Dieser Fehler verursacht die irrwitzigsten 
Fehlfunktionen. Die wellige Grütze, die dann da rauskommt ist aber 
leicht mit einem Oszi zu messen, wenn man weiß das man da mit der 
Fehlersuche anfangen sollte. Wenn so ein Modul wirklich mal kaputt war, 
dann nur weil es irgend wo mit Fremdspannung in Berührung gekommen war.
Schwer wird es, wenn es sich um herstellerspezifische Baugruppen 
handelte. Da ist dann in der Regel kein Rankommen mehr. Dann muss man in 
den sauren Apfel beißen und eine neue Steuerung bauen lassen. Das lohnt 
sich bei den alten Maschinen in der Regel sogar, weil die noch sehr 
solide gebaut sind.

[Sven B. (svb)]

Hallo, also habe mal im Archiv gestöbert, aber ausser alter Stücklisten 
nicht gefunden. Die Unterlagen sind mitlerweile wohl alle im Reißwolf 
gelandet.

Gruß Sven