Forum: Platinen Natriumpersulfat und Aluminium


von SaSu (Gast)


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Hi,

ich frage mich, ob es möglich ist, Alufolie mit Photo-Positiv zu 
besprühen und zu belichten um dann eine Pastenmaske in Natriumpersulfat 
herauszuätzen. Müsste man vermutlich beidseitig belichten. Sehe ich aber 
nicht als Problem. Hat jemand sowas schon gemacht? Realistisch?

von Andreas (Gast)


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1.
Alufolie ist für Pastenmaske völlig ungeeignet. Üblich ist 
Edelstahlblech

2.
Aluminium kann man mit Natriumpersulfat NICHT ätzen. Aluminum ätzt man 
alkalisch mit Natronlauge.

3.
Jeder Printplattenhersteller liefert dir lasergeschnittene Stencils in 
einer Qualität, die du selber zu diesem Preis nie und nimmer machen 
kannst.

4.
Vergiss das Selberätzen von Aluminium-Stencils, das ist Murks hoch drei

von Lutz H. (luhe)


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Andreas schrieb:
> Selberätzen von Aluminium-Stencils


Thema am Rande
Selberätzen von kupfer- Stencils ->  hat das schon jemand gemacht?

von SaSu (Gast)


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ok, war nur so 'ne Idee :-) Danke

von Tom K. (ez81)


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von SaSu (Gast)


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Also doch nicht so ganz abwegig.

von Tommy T. (thomas_k86)


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SaSu schrieb:
> Also doch nicht so ganz abwegig

Abwegig nicht!Die Frage ist,womit willst du die Folie nach dem Belichten 
Entwickeln??
Natriumhydroxid?? Schmeiss mal ein Stück Alufolie in Natriumhydroxid,geh 
bei Seite und schau zu. Vorher Offenes Feuer ausmachen.

            !!!!!!!!!!!!!!        Achtung        !!!!!!!!!!!!!!!
            !!!!!!!!!!!!!!Es entsteht Wasserstoff!!!!!!!!!!!!!!!

von Flip B. (frickelfreak)


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Messingblech hab ich aus der not raus schon mit eiseniiichlorid gemacht. 
Qualität war sehr gut und schneller bestellt man keine stencils wenn man 
zeitdruck hat.

von 0815 (Gast)


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Bei der Anfertigung von SMD-Schablonen trennt sich immer noch die Spreu 
vom Weizen...da wird traditionell ein Mysterium draus gemacht.
Die Foto-Leute zahlen viel Geld für ihre Ablehnung des Transfers, und 
werden auf Messing als sehr fragwürdiges Material festgenagelt. Und die 
Transferierer kommen mit dem neuen Material plötzlich auch an ihre 
Grenzen...
Habe hier zumindest noch keinen gesehen, der Schablonen ganz easy 
anfertigt, stattdessen wird mit irgendwelchen Spritzen und Kanülen 
herumhantiert, was natürlich der Gipfel des Lächerlichen ist.


Tom K. schrieb:
> 
http://lowpowerlab.com/blog/2013/01/23/diy-home-made-metal-stencils-step-through/

Dieser Pfusch ist schon seit Jahren online, unglaublich. Das völlig 
falsche Material, und sehr stümperhaft ausgeführt. Aber hat schon 
tausende Leute begeistert...

von Thomas (Gast)


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Tommy Tomatronic schrieb:
> [wilde Theorien]

1) belichten
2) in lächerlicher 1% Natronlauge entwickeln. Dem Alu ist diese während 
der Minute Entwicklungszeit ziemlich egal. Wenn hier an den 
freiliegenden Stellen etwas angeätzt wird, spart es sogar bei 4) Zeit.
3) abspülen
4) in geeignetem Medium, gegen das Fotolack beständig ist, fertigätzen. 
HCl und FeCl3 habe ich selbst schon für Alu benutzt (in ganz anderem 
ZUsammenhang), HCl+H2O2 funktioniert garantiert auch. Natronlauge geht 
nicht, dann ist der Fotolack weg. Wasserstoffentwicklung ist bei den 
winzigen geätzten Löchern wohl vernachlässigbar, aber drauf achten kann 
man trotzdem.

von SaSu (Gast)


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Kann jemand mit Chemiekenntnissen erklären, warum Natriumpersulfat kein 
Aluminium ätzt?

von Gerald B. (gerald_b)


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Weil es das Aluminium oxidiert - und die Oxidschicht verhindert einen 
weiteren Angriff der Säure auf das Metall. Googele mal nach Eloxieren 
oder Anodisieren von Aluminium. Da wird in einem Schwefelsäurebad das Al 
Teil als Anode geschaltet. Es entsteht atomarer, hoch reaktiver 
Sauerstoff, der das Al oxidiert. Mit Salpetersäure kannst du bei Al 
ebenfalls kaum was ausrichten.

Gruß Gerald

PS. habe ein paar Jahre beruflich in einer Galvanik mit genau diesen 
Prozessen zu tun gehabt ;-)

von Teo D. (teoderix)


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Thomas schrieb:
> 2) in lächerlicher 1% Natronlauge entwickeln. Dem Alu ist diese während
> der Minute Entwicklungszeit ziemlich egal.
Mach aus der Minute Tage oder Wochen egal, da tut sich NICHTS!

> 4) in geeignetem Medium, gegen das Fotolack beständig ist,
Hmm, Tomatensaft schafft 11µm in 3Tagen bei Kühlschrank-Temperatur :)

> HCl+H2O2 funktioniert garantiert auch
HCL alleine recht auch, aber Vorsicht die Reaktion kann sehr heftig 
ausfallen. Ich würde mal mit ~5% anfangen zu experimentieren.

von min (Gast)


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Weil Aluminium eine dünne Oxidschicht bildet, die resistent gegen 
schwache Säuren ist. Salzsäure in höherer Konzentration wird auch diese 
nicht widerstehen können. Basen hingegen lösen Aluminium zu Al(OH)2 auf.

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