Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gyrator in Wechselspannungskreis?


von Hannes K. (rodgedverve)


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Hallo,

ich versuche eine große Induktivität zu "erzeugen". Konkret möchte ich 
durch einen RL-Verbraucher eine Phasenverschiebung erzielen. Diese 
messen und dann Kompensieren.

Das Problem: Ich finde keine passend große Induktivität.
Nun kam ich auf den Gyrator und will die Spule mit diesem simulieren. 
Die Frage: Geht das überhaupt?
Der Kreis würde in etwa so aussehen


   - - ---------------
   |                 |
   |                 |
AC-Source            R
   |                 |
   |                 L (durch gyrator)
   |                 |
   -------------------

Kann ich diesen Gyrator einfach in den Wechselspannungskreis reinhängen?
Usource = 5V Sinus
f=50hz

von Helmut S. (helmuts)


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Das Problem ist, dass so ein Gyrator überhaupt nicht anschaulich ist und 
nichts mit der Praxis der Blindlesitunsgkompensation zu tun hat. Da 
kannst du ja gleich eine reine Simulation/Animation machen.
Was spricht dagegen eine Spule aus eienr Leuchtstofflampe zu nehmen?

von Hannes K. (rodgedverve)


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Sind diese Spulen nicht schon kompensiert?

von Helmut L. (helmi1)


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Hannes Kunz schrieb:
> Sind diese Spulen nicht schon kompensiert?

Noe.

von Falk B. (falk)


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Nö.

von Harald W. (wilhelms)


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Hannes Kunz schrieb:

> Sind diese Spulen nicht schon kompensiert?

Nein, das ginge so gar nicht. Du solltest da noch mal Grundlagen
pauken. Natürlich kannst Du die komplette Leuchte kompensieren.
Es gibt da Parallel- und Serienkompensation. Aber da findest Du
im INet genügend Seiten, wo das beschrieben wird. Übrigens kannst
Du mit dem Gyrator keine Induktivität "erzeugen", sondern dieser
kann eine Kapazität in eine Induktivität umwandeln. Auch da soll-
test Du Dich mal mit den Grundlagen beschäftigen, die man u.a.
im Tietze Schenk findet.
Gruss
Harald

von Hannes K. (rodgedverve)


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Ok danke.

Wenn ich jetzt zum Beispiel dieses hier hätte:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Inductor_for_a_fluorescent_lamp_PNr%C2%B00019.jpg

Woher weiß ich, welche Induktivität die Spule hat? Steht sowas im 
Datenblatt? Was mich auch irritiert, ist die Kapazität, die darauf 
angegeben ist, was bedeutet die?
Zudem ist der cos(phi)/Lambda angegeben...und ein Strom.
Bedeuten die Angaben:
Bei 230V und einer 36W Leuchtstoffröhre fließen 430mA Strom und 
cos(phi)/Lambda ist 0,5? (Bezogen auf die erste Tabellenzeile)

von Helmut L. (helmi1)


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Hannes Kunz schrieb:
> Was mich auch irritiert, ist die Kapazität, die darauf
> angegeben ist, was bedeutet die?

Das ist die groesse des Kondensator der zur Kompensation der Drossel 
erforderlich ist. Meistens wird der fuer Reihenschaltung angegeben. 
Parallelkompensation ist von den EVUs nicht gerne gesehen. Auch wird 
nicht auf einen cos Phi von 1 kompensiert sondern fuer 0.9 .. 0.95

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm F. (Gast)


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Hannes Kunz schrieb:

> Was mich auch irritiert, ist die Kapazität, die darauf
> angegeben ist, was bedeutet die?

Vermutlich eine externe Kapazität, die man für die Kompensation 
benötigen würde. Denn wäre die Drossel intern schon kompensiert, wäre es 
keine Drossel mehr, sondern nur noch ein Wirkwiderstand. Außerdem sind 
3,4µF bei 450V etwas voluminöser, wo sollte der in der Drossel versteckt 
sein?

Das Lambda könnte der Cos Phi sein.

Aber ich kenne mich mit Leuchtstofflampen nicht so sehr aus. Ich hab nur 
eine schlechte Erinnerung daran, daß so eine Drossel sehr heiß werden 
kann, weil sie auch mehr ohmscher Widerstand als eine Spule ist. Man 
möchte ja nicht Unmengen vom schönen guten Kupfer in einer schnöden 
Leuchtstofflampe versenken.

Ich könnte zum Test mal einen Trafo aus meinen Beständen wählen, und die 
Induktivität messen. Das sollte ja einfach gehen, z.B. über Ohmmessung 
im ausgebauten Zustand, und die Scheinleistung im Leerlauf. Eine hohe 
Induktivität bedeutet umgekehrt auch, daß die Kapazität relativ klein 
aus fällt.

von Harald W. (wilhelms)


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Hannes Kunz schrieb:

> Wenn ich jetzt zum Beispiel dieses hier hätte:
> 
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Inductor_for_a_fluorescent_lamp_PNr%C2%B00019.jpg
>
> Woher weiß ich, welche Induktivität die Spule hat?

Die kann man ausrechnen (Grundlagen pauken).

> Steht sowas im Datenblatt?

Nein, wozu auch? Das braucht kein Anwender.

> Was mich auch irritiert, ist die Kapazität, die darauf
> angegeben ist, was bedeutet die?

Die musst Du dazu schalten. Und der Wert steht extra für Dich
da drauf, damit Du weniger rechnen musst. :-)
Gruss
Harald

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