Forum: Platinen Wärmeleitpaste kaufen


von Tim K. (Gast)


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Hallo!

Ich möchte in nächster Zeit mit verschiedenen High Power LEDs 
herumexperimentieren. Naja, 15 oder sogar 20W muss ich ja irgendwie von 
der  mini-Platine der LEDs abführen. Und was nimmt man da, um den 
Kontakt zwischen der Platine und dem Kühlkörper sicherzustellen?

=> Wärmeleitpaste

Nun, für Wärmeleitpaste, die ich für Computer gekauft habe, habe ich 
immer etwas unter 10€ für eine relativ überschaubare Menge bezahlt. Für 
CPUs kann ich es aber verstehen. Da schmiert man das Zeugs drauf und das 
Rechnerleben bleibt es einfach drauf. Aber zum experimentieren ist es 
einfach viel zu teuer.

Nun, ich habe mich etwas in China umgeschaut. Da ist die Paste zig mal 
billiger. Doch was kauft man da? Ich habe mir mal einige "Werte" 
angeschaut.

http://www.pc-max.de/artikel/kuehlung/vergleich-10-aktuelle-waermeleitpasten-im-test/14117

Da ist die Wärmeleitfähigkeit von 5-9W/mK angegeben. Und in China?

http://www.aliexpress.com/item/30g-Grey-Thermal-Grease-Paste-Compound-Silicone-for-CPU-Heatsink-Heat-Sink-Free-Shipping-Wholesale/1599933035.html
=> 1,8

http://www.aliexpress.com/item/NEW-Thermal-Paste-Grease-CPU-Heatsink-GPU-Conductive-Compound-30g-10PCS/537659420.html
=> 1

Leider kann ich mit dem Faktor Wärmeleitfähigkeit wenig anfangen. 
Brauche ich die im vergleich hohen Werte der Markenpasten oder würde mir 
schon ein Wert von ca. 2 ausreichen, damit LEDs nicht durchbrennen?

von Lothar S. (loeti)


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von someone (Gast)


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Ich rate dir davon ab, irgendeine billige Wärmeleitpaste zu kaufen.
Es kommt natürlich darauf an, was du machen willst, aber das Problem 
hierbei ist, dass LEDs sehr empfindlich auf Temperatur reagieren. Wäre 
nur die Lebenszeit betroffen, wäre das ja egal. Allerdings ändern sich 
auch die elektrischen und optischen Parameter sehr stark mit der 
Temperatur. Wenn du also "experimentieren" willst, ist es wichtig, deine 
LED und die Kühlung gleich so aufzubauen wie in der Zielanwendung. Die 
zusätzlichen Kosten für ordentliche Wärmeleitpaste musst du halt einfach 
akzeptieren.

von Dirk K (Gast)


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Manchmal wird man allerdings bei den Deutschen auch "Beschissen"
Ich habe neulich Wärmeleitkleber gekauft in Deutschland ~6€ 5Gramm. Ein 
Paar tage später habe ich ein verloren geglaubtes China Paket bekommen 
mit Exakt diesem Kleber gleiche Verpackung gleiche Aufschrift jede Tube 
extra in tüte eingeschweißt. Also ich würd sagen Exakt das zeug. Zwei 
mal 5g für 1,30€

von Ratgeberbär (Gast)


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>Exakt das zeug. Zwei
>mal 5g für 1,30€

so grün und rosa? Das Zeug ist alles, nur kein Wärmeleitkleber.

Im Prinzip sollte man sagen:
Der Trick bei den Pasten ist nicht die teuerste zu kaufen, sondern den 
Spalt zu minimieren. Alle Pasten sind viel schlechter als Metall. Daher 
sollte man einen hohen Anpresspruck und nur minimale Mengen Paste 
verwenden. Am besten Bauteil solange hin und herschieben, bis alle Paste 
drunter in den Ritzen hängt und das Metall auf Metall schabt. Hat man so 
einen guten Kontakt, kann man bedenkenlos preiswerte Paste oder sogar 
einfach Öl verwenden. Alles besser als Luft. Die billige Paste ist ja 
auch nur Öl plus Keramikstaub, wobei letzterer vor allem das Öl am 
weglaufen hindert.
Was ich bei LEDs aber mache ist, Wärmeleitkleber zu verwenden. Denn 
wie will man die Dinger schon immer mechanisch anschrauben?
Und für Leitkleber kenne ich nur einen guten:

http://www.reichelt.de/ARCTIC-SILVER-K/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=38063&artnr=ARCTIC+SILVER+K&SEARCH=w%E4rmeleitkleber

Der hält ewig und ist bombenfest. Zudem trocnet er auch nach jahren 
nicht aus, wie das die weiße Wärmeleitpaste irgendwann doch macht. Wie 
gesagt: immer nur minimalst düne Schichten! Nie Viel-hilft-viel!

von Peter II (Gast)


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Warum überhaupt den Umweg über die Wärmeleitpaste? Auch die 
Wärmeleitpaste leite die Wärme nicht wirklich sondern dämmt nur etwas 
schlechter.

Kaufe doch die LEDs ohne Platine und Löte sie auf eine Platine mit 
Alu-Kern.

von Tim K. (Gast)


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someone schrieb:
> Ich rate dir davon ab, irgendeine billige Wärmeleitpaste zu kaufen.
> Es kommt natürlich darauf an, was du machen willst, aber das Problem
> hierbei ist, dass LEDs sehr empfindlich auf Temperatur reagieren.

Also so stark reagieren die nicht auf Temperaturen. Zumindest nicht auf 
Schwankungen von 20°C Raumtemperatur und 40-45°C Betriebstemperatur.

Es geht beim Test nicht um irgendwelche langen Betriebszeiten, sondern 
dass man die LEDs einfach mal anwirft und schaut, was die so tatsächlich 
hergeben.

Peter II schrieb:
> Kaufe doch die LEDs ohne Platine und Löte sie auf eine Platine mit
> Alu-Kern.

1) Ich habe noch nie eine Platine mit einem 50mm Alu-Kern gesehen. Und 
wozu so etwas? Wenn ich einfach nur einen Kühlkörper nehme, dann kann 
ich da ein LED Modul draufpacken und 5 Minuten später ein anderes. Ich 
brauche keine 100 Alu-Blöcke.

von Stefan Meier (Gast)


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Ich habe meine Paste hier gekauft und bin mit der
Thermigrease TG 20025 ganz gut zufrieden:

http://www.mueller-ahlhorn.com/de/produkte-materialien/material/waermeleitprodukte/waermeleitprodukte/waermeleitpasten/

von Realist (Gast)


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Bei Conrad gibts Hochleistungswärmeleitpaste. Andere Distris haben
sicher ähnliche Produkte. Da sollte man nicht am falschen Ende sparen.

von Lothar S. (loeti)


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> Da sollte man nicht am falschen Ende sparen.

Die von mir verlinke Fischer-Elektronik Paste ist Industriestandart*.

Nicht alles was an Freaks verkauft wird ist technisch sinnvoll.

Grüße Löti

*Diese Paste kann extrem dünn aufgetragen werden (Hobby -> 
Rasierklinge) und das ist wichtiger als die Bestwerte(?) der 
Freak-Produkte die eine breiartige Konsistenz haben!

von Realist (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> Die von mir verlinke Fischer-Elektronik Paste ist Industriestandart*.
>
> Nicht alles was an Freaks verkauft wird ist technisch sinnvoll.

Genau diese Fischer-Paste habe ich auch seid Jahren in Gebrauch
und immer damit Probleme gehabt. Letztes Jahr hab ich mir dann
die empfohlene Hochleistungspaste mal besorgt und eingesetzt
und bis heute noch keine Ausfälle gehabt.
"Industriestandard" muss also kein Qualitätskriterium sein.
Die Industrie hat auch kein Geld zu verschenken und deren
Einkäufer werden schon Kosten/Nutzen abzuwägen wissen.

von Moritz A. (moritz_a)


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Ratgeberbär schrieb:
> 
http://www.reichelt.de/ARCTIC-SILVER-K/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=38063&artnr=ARCTIC+SILVER+K&SEARCH=w%E4rmeleitkleber
>
> Der hält ewig und ist bombenfest. Zudem trocnet er auch nach jahren
> nicht aus, wie das die weiße Wärmeleitpaste irgendwann doch macht. Wie
> gesagt: immer nur minimalst düne Schichten! Nie Viel-hilft-viel!

Das kann ich nicht bestätigen, ich habe eine geschätzt 10 Jahre altes 
Tubenset davon gefunden, und er war nicht mehr zu gebrauchen.

von Harald W. (wilhelms)


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Ratgeberbär schrieb:

> Öl plus Keramikstaub,

Ich habe mal gehört, das Zinkoxyd gut geeignet ist. Das würde auch in
professionellen Wärmeleitpasten verwendet und ist leicht erhältlich
(als Pulver in Apotheken).

> Was ich bei LEDs aber mache ist, Wärmeleitkleber zu verwenden.

Wenn man das Pulver dann z.B. mit UHU-Plus mischt, hat man seinen
selbstgemachten Wärmeleitkleber. Selbst ausprobiert habe ich das
aber noch nicht.

> Wie gesagt: immer nur minimalst düne Schichten! Nie Viel-hilft-viel!

ACK!
Gruss
Harald

von Teo D. (teoderix)


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Realist schrieb:
> Genau diese Fischer-Paste habe ich auch seid Jahren in Gebrauch
> und immer damit Probleme gehabt.

Die da welcher Art gewesen wären?

von MaWin (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Wenn man das Pulver dann z.B. mit UHU-Plus mischt, hat man seinen
> selbstgemachten Wärmeleitkleber.

Der bei 70 GradC abfällt.

Geil wie blöde manche Leute sein müssen.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Ratgeberbär schrieb:
> Wie gesagt: immer nur minimalst düne Schichten! Nie Viel-hilft-viel!

Volle Zustimmung. Der Sinn ist ja, mikroskopische Unebenheiten an den 
Auflageflächen auszugleichen, so dass die Wärme dort besser abgeleitet 
wird als wenn dort lediglich Luft (welche die Wärme nunmal schlecht 
leitet) vorhanden wäre.

Ich habe bisher ehrlich gesagt keine großen Unterschiede zwischen 
günstiger (nicht "billiger"!) und teurer Wärmeleitpaste ausmachen 
können. Ja, mit der teuren wird vielleicht eine LED oder auch die CPU im 
PC zwei oder drei Grad kälter. Das rechtfertigt in meinen Augen aber 
meist aber nicht den unverhätlnismäßig höheren Preis.

Ich für meinen Teil nutze mittlerweile auch nur noch die Wärmeleitpaste 
von Fischer und investiere das gesparte Geld dann lieber in einen 
besseren Kühler/Kühlkörper.


Viele Grüße
Daniel

von Realist (Gast)


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Teo Derix schrieb:
> Die da welcher Art gewesen wären?

Das das Teil, was gekühlt werden sollte, ohne Vorwarnung nicht mehr so
funktionierte, wie es sollte. Nach drauf schmieren frischer Paste ging
es dann wieder problemlos eine Zeit, manchmal Monate, manchmal auch
über ein Jahr. Es lag immer nur an der Paste. Wenn die zu trocken wird,
erfüllt sie einfach nicht mehr ihren Zweck. Das hab ich in verschiedenen
Systemen unterschiedlicher Natur erlebt.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

>> Wenn man das Pulver dann z.B. mit UHU-Plus mischt, hat man seinen
>> selbstgemachten Wärmeleitkleber.
>
> Der bei 70 GradC abfällt.
>
> Geil wie blöde manche Leute sein müssen.

Hast Du diese Mischung schon mal ausprobiert? UHU-Plus alleine
wird bei 100° zwar etwas weicher, hat aber immer noch eine hohe
Haftkraft.
Gruss
Harald

von Teo D. (teoderix)


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Harald Wilhelms schrieb:
> UHU-Plus alleine
> wird bei 100° zwar etwas weicher, hat aber immer noch eine hohe
> Haftkraft.

Wer sich da immer noch in die Hose macht, kann ja den nehmen.
http://www.reichelt.de/2-Komp-Kleber/JB-WELD/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=102562&GROUPID=4664&artnr=JB+WELD

von Wilhelm F. (Gast)


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Tim K. schrieb:

> Leider kann ich mit dem Faktor Wärmeleitfähigkeit wenig anfangen.

Ja doch, das ist elementar wichtig, wie z.B. die verschiedenen Angaben 
bei einem Leistungstransistor Wärmewiderstände an den Übergängen vom 
Kristall ans Gehäuse, und vom Gehäuse an den Kühlkörper. Elektrisch ist 
das Analogon eine RC-Schaltungskette.

Eine halbe kleine Tube 1990 gekauften weißen Wärmeleitkleber habe ich 
immer noch, und ist noch völlig brauchbar.

von Lothar S. (loeti)


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Realist schrieb:
> Genau diese Fischer-Paste habe ich auch seid Jahren in Gebrauch
> und immer damit Probleme gehabt.
...
> Das das Teil, was gekühlt werden sollte, ohne Vorwarnung nicht mehr so
> funktionierte, wie es sollte. Nach drauf schmieren frischer Paste ging
> es dann wieder problemlos eine Zeit, manchmal Monate, manchmal auch
> über ein Jahr.

Wenn die Paste im Betrieb austrocknen kann ist dein Spalt viel zu groß 
und Du hast einen Montagefehler.

Grüße Löti

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