Forum: PC Hard- und Software e-Mails per Kommandozeilenbefehl versenden


von H, P. (Gast)


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Ich habe ein Python-Script auf einem Linuxsystem laufen, dass alle 10 
Minuten einen Messwert erfasst. Tritt ein Fehler auf, dann soll aus dem 
Script heraus eine Fehlermeldung per e-Mail an meine e-Mail-Adresse 
gesendet werden.

Welches Programm könnte unter Linux dafür verwendet werden, dass ich mit 
Python aufrufen kann?

von py (Gast)


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smtplib --> sendmail

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Normalerweise ja erstmal "mail", aber das setzt voraus, dass auf der
Maschine ein Mailsystem passend eingerichtet ist.  Es müsste also
mindestens einen Delivery-SMTP-Dämon geben, welches weiß, an welchen
SMTP-Server alles weiterzureichen ist.  Absenderadresse wird dann
automatisch als $user@$hostname gebildet.

Ist aber im Zeitalter von „alles wird hinter einem NAT-Gateway 
versteckt,
und intern gibt's kein DNS und keine gültigen Hostnamen“ leider kein
übliches Setup mehr.  Bliebe ggf. noch das zu tun, was die ganzen
Mailclients auch machen, und SMTP zu einem offiziellen Server direkt
zu reden (wie das vermutlich die genannte smtplib auch macht).

von Stephan H. (stephan-)


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ich hatte das einige Jahre zu laufen. Hat dann aber daran gescheitert 
das eine Authentifizierung per SMTP nicht möglich war. Das Tool konnte 
nur SMTP after POP. Das geht ja nirgends mehr.Inzwischen hatte sich das 
aber auch erledigt.

von H, P. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> versteckt,
> und intern gibt's kein DNS und keine gültigen Hostnamen“ leider kein
> übliches Setup mehr.  Bliebe ggf. noch das zu tun, was die ganzen
> Mailclients auch machen, und SMTP zu einem offiziellen Server direkt
> zu reden (wie das vermutlich die genannte smtplib auch macht).

Ich habe mehrere Netzwerkdrucker. Dort habe ich die Möglichkeit, per 
www-Zugriff auf die IP-Adresse eine e-Mail-Adresse zu hinterlegen, 
welche beispielsweise eine e-Mail an mich sendet, wenn der Toner leer 
ist. Also muss auf dem Laserdrucker irgendwas drauf sein, was Mails 
verschicken kann, und dass will ich auch machen können.

von (prx) A. K. (prx)


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Mails lassen sich grundsätzlich auch ohne Authentifizierung versenden. 
Nur ist dafür dann ein anderer Mailserver zuständig, also nicht der 
SMTP-Server, den du in deinem Mailprogramm einträgst. Sondern die MX 
Server der Domain. Ein unkonfigurierter Exim- oder Postfix-Mailer (oder 
sendmail, wenns unbedingt sein muss) sollte eigentlich automatisch so 
arbeiten.

Solche Mail kommt dann allerdings direkt von einem Dyn-IP Account beim 
Provider an, also nicht von einem anderen Provider. Mancher Spamfilter 
rechnet das als Malus an, weshalb solche Mails manchmal darin absaufen.

von H, P. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Sondern die MX
> Server der Domain.

Muss ich dann auf meinem Linux-System erst so einen MX-Server 
installieren?

von (prx) A. K. (prx)


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H, P. schrieb:
> Muss ich dann auf meinem Linux-System erst so einen MX-Server
> installieren?

Nein. Das sind die Mailserver vom Email-Provider, die Mails von aussen 
annehmen. Welche das sind weiss das DNS und daraus erfährt es der Mailer 
deines Linux. Wenn du auf die neugierig bist, dann probier mal
   dig online.de mx
wenn deine Mail-Adresse mit @online.de endet. Das sind die.

Probier einfach mal
  mail deine@mail-adresse.de
und sende dir damit eine Mail. Wenn sie ankommt, dann hast du gewonnen. 
Letzte Zeile vom Text nur mit "." drin. Der Absender wird vielleicht 
nicht optimal aussehen.

: Bearbeitet durch User
von H, P. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Probier einfach mal
>   mail deine@mail-adresse.de
> und sende dir damit eine Mail. Wenn sie ankommt, dann hast du gewonnen.
> Letzte Zeile vom Text nur mit "." drin. Der Absender wird vielleicht
> nicht optimal aussehen.

Klappt leider nicht :-(

Hab auch folgendes probiert:

echo "Hallo Welt" | mail -s"Testmail" max.mustermann@gmail.com

Leider kommt nix an, nicht mal im Spam-Ordner.

von H, P. (Gast)


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Kann man denn irgendwie messen, ob die Mail überhaupt aus dem Computer 
in das Netzwerk-Kabel reingeht? Wäre es jetzt eine serielle Leitung, 
dann könnte ich einfach mit einem Oszilloskop physisch nachmessen.

von (prx) A. K. (prx)


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H, P. schrieb:
> Kann man denn irgendwie messen, ob die Mail überhaupt aus dem Computer
> in das Netzwerk-Kabel reingeht?

less /var/log/mail.log

von Hank P. (hp67)


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> Kann man denn irgendwie messen, ob die Mail überhaupt aus dem Computer
> in das Netzwerk-Kabel reingeht? Wäre es jetzt eine serielle Leitung,
> dann könnte ich einfach mit einem Oszilloskop physisch nachmessen.

Mit tcpdump könntest Du das auf der Linuxkiste auch tun.

Wenn Du außer dieser Geschichte auf dem Server mit Mail nichts weiter 
tun willst, wäre es schon fast overkill, einen Mailserver korrekt 
aufzusetzen, insbesondere so, dass er seine Mails dann über einen 
externen Server korrekt versendet (da Du von einer dynamischen 
IP-Adresse oft Probleme bekommen wirst, Deine Mails loszuwerden).

msmtp als schlanke Alternative, nur zum Senden, wäre eine gute Wahl: 
http://msmtp.sourceforge.net/

Das kannst Du so konfigurieren, dass es Mails über einen "ordentlichen" 
Mailaccount, korrekt authentifiziert und verschlüsselt schickt.

Als "frontend" kannst Du dafür dann z. B. "mail" a.k.a. "mailx" nehmen, 
dem Du sagst, dass Du msmtp als Sendmail-Ersatz verwenden willst. 
Alternativ ist die Sendmail-Syntax auch nicht so schwer, d. h. Du 
könntest msmtp direkt aufrufen, a la:  echo $MESSAGE | msmtp 
-parameter...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Ok, habs grad mal hier am Linux Mint ausprobiert. Ist tatsächlich kein 
Mailer drauf, d.h. gibt Fehler dass "sendmail" fehle. Kann man aber 
ändern. Bei debian und Abkömmlingen, also auch Ubuntu, Mint und ein paar 
anderen, mit
  sudo apt-get install postfix
installieren und bei der Frage "Internet Site" auswählen und als 
Absender-Domain irgendwas wie "meinrechner.private.domain" reinhauen, 
mit "." drin. Dann sollte das "mail" wie oben funktionieren.

Wenn der Provider sie annimmt. Kann sein, dass die Dyn-IP auf einer 
Blacklist steht.

Aber check vorher, dass wirklich keiner drauf ist. Also dass bei
  which sendmail
nix kommt. Sonst ist am Ende exim drauf und das wär dann einer zuviel.

von (prx) A. K. (prx)


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Hank Peterson schrieb:
> msmtp als schlanke Alternative, nur zum Senden, wäre eine gute Wahl:

Oder so, dann muss man eben TLS und Authentifizierung da 
reinkonfigurieren, denn die Provider schalten simples Port 25 SMTP auf 
den internen Hosts ja allmählich ab, auch mit POP3 zur Authentifizierung 
davor.

Ist halt live, gibt Fehler wenn Server grad nicht erreichbar.

: Bearbeitet durch User
von H, P. (Gast)


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Ich habe festgestellt, dass bei mir das exim4 drauf läuft.

Im Netz fand ich diese Anleitung:

http://www.gambaru.de/blog/2012/03/21/nur-versenden-mailserver-mit-debian-und-exim/

Ich bin die Schritt fr Schritt mehrmals durchgegangen, kann aber einfach 
nichts versenden, was dann bei mir ankommt.

von H, P. (Gast)


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Hank Peterson schrieb:
> Das kannst Du so konfigurieren, dass es Mails über einen "ordentlichen"
> Mailaccount, korrekt authentifiziert und verschlüsselt schickt.

Dass will ich nicht, dass ich einen Mailaccount dazu verwende.

von (prx) A. K. (prx)


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H, P. schrieb:
> Ich bin die Schritt fr Schritt mehrmals durchgegangen, kann aber einfach
> nichts versenden, was dann bei mir ankommt.

Ein nacktes "geht nicht" ist der beliebteste aller Hilferufe hier. Den 
Platz vom Logfile hatte ich schon genannt.

von H, P. (Gast)


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Jetzt hab ich exim4 mit autoremove entfernt und postfix installiert.

A. K. schrieb:
> sudo apt-get install postfix
> installieren und bei der Frage "Internet Site" auswählen und als
> Absender-Domain irgendwas wie "meinrechner.private.domain" reinhauen,
> mit "." drin. Dann sollte das "mail" wie oben funktionieren.

Habe Internet Site ausgewählt.
Habe Namen gesetzt mit Punkt drinnen.

Es kommen keine e-Mails an.

Habe in /var/mail.log geschaut: Die Datei ist leer.

von (prx) A. K. (prx)


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H, P. schrieb:
> Habe in /var/mail.log geschaut: Die Datei ist leer.

Das geht eigentlich nicht... Mindestens der Start vom Postfix hätte drin 
stehen sollen. Wassn das für ein seltsames System?

: Bearbeitet durch User
von H, P. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Das geht eigentlich nicht... Mindestens der Start vom Postfix hätte drin
> stehen sollen. Wassn das für ein seltsames System?

Ich hab mail.log gelöscht. Dann hab ich

echo "Test" | mail -s"Test" max.mustermann@musterdomaene.de

ausgeführt, weil ich dann schauen wollte, ob dann eine Fehlermeldung in 
dieser Datei steht. Hab das mehrmals ausgeführt, es stand nichts 
drinnen.

von (prx) A. K. (prx)


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Läuft der Postfix denn?

ps -ef | grep postfix
1
postfix   3014  3519  0 Feb08 ?        00:00:02 qmgr -l -t fifo -u
2
root      3519     1  0  2013 ?        00:00:28 /usr/lib/postfix/master
3
postfix  17001  3519  0 20:17 ?        00:00:00 pickup -l -t fifo -u -c

: Bearbeitet durch User
von H, P. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Läuft der Postfix denn?

Ja, Postfix läuft, der wurde gleich neu gestartet, nachdem ich

dpkg-reconfigure postfix

ausführte. Es kam einmal eine Fehlermeldung wegen IPV6-Adressen, dann 
hab ich

dpkg-reconfigure postfix

erneut ausgeführt und die IPV6-Adressen weggeklickt.

Dann kam kein Fehler mehr beim Neustart vom postfix-Dienst.

Folgende Sachen habe ich eben eingetippt bei der Rekonfigurierung:

1. Internet Site
2. System-Mail-Name: raspberrypi
3. root and postmaster mail recipient: root
4. other destinations to accept mail for (blank for none): raspberrypi, 
localhost.localdomain, localhost
5. Force synchronous updates on mail queue: NO
6. Relay im Netzwerk - Local Networks: 127.0.0.0/8 
[::ffff:127:0.0.0]/104 [::1]/128
7. Mailbox size limit: 0
8. local adress extension character: +
9. internet-protocol: ipv4

keine Fehlermeldung beim Start vom postfix-Dienst.

von alesi (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Normalerweise ja erstmal "mail", aber das setzt voraus, dass auf der
> Maschine ein Mailsystem passend eingerichtet ist.  Es müsste also
> mindestens einen Delivery-SMTP-Dämon geben, welches weiß, an welchen
> SMTP-Server alles weiterzureichen ist.  Absenderadresse wird dann
> automatisch als $user@$hostname gebildet.

Also auf einem Rechner mit Debian squeeze und exim4 geht das.

user> mail vor.nach@provider.de
Subject: Test
Test
^D
Cc:
user>

von (prx) A. K. (prx)


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RPi also. Schrumpfsystem. Klingt nach komplett abgeschaltetem Logging. 
Macht man bei Flash-Systemen gern mal um Speicher zu schonen. Da sollten 
die RPi-ler mehr Erfahrung mit haben als ich.

von (prx) A. K. (prx)


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alesi schrieb:
> Also auf einem Rechner mit Debian squeeze und exim4 geht das.

Im Prinzip schon. Aber einem der Mailprovider fiel dazu nur das ein:

Feb 28 19:48:38 ... postfix/smtp[7422]: 19C9911F5CE: host 
mx00.kundenserver.de[212.227.15.134] refused to talk to me: 
554-kundenserver.de (mxeue001) Nemesis ESMTP Service not available 
554-No SMTP service 554-IP address is black listed. 554 For explanation 
visit http://postmaster.1and1.com/en/error-messages?ip=x.x.x.x

Ob da nur diese IP blacklisted ist, oder vorsorglich der ganze Dyn-IP 
Bereich vom DSL-Provider, weiss ich nicht. Es gibt aber ein paar Gründe, 
weshalb Spams von einigen Jahren noch 95% des Mailverkehrs einer 
Maildomain ausmachten, heute aber nur noch unter 10%.

: Bearbeitet durch User
von H, P. (Gast)


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alesi schrieb:
> Also auf einem Rechner mit Debian squeeze und exim4 geht das.

wie hast Du denn exim4 konfiguriert?

von H, P. (Gast)


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A. K. schrieb:
> RPi also. Schrumpfsystem. Klingt nach komplett abgeschaltetem Logging.
> Macht man bei Flash-Systemen gern mal um Speicher zu schonen. Da sollten
> die RPi-ler mehr Erfahrung mit haben als ich.

Das Image ist auch fast 3GB groß, also ein "Schrumpfsystem" würde ich 
das nicht nennen, was auf dem Raspi von mir läuft.

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn ich mir den RPi ansehe, dann wirkt der gegenüber einem 
ausgewachsenen PC schon sehr geschrumpft. ;-)

von H, P. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wenn ich mir den RPi ansehe, dann wirkt der gegenüber einem
> ausgewachsenen PC schon sehr geschrumpft. ;-)

Ich habe einen Netzwerkdrucker, der an die 10 Jahre alt ist. Dieser 
Netzwerkdrucker bietete auch eine Funktion an, eine e-Mail zu versenden, 
wenn der Toner leer ist. Ich bezweifel, dass das bißchen Kupfer und 
Silicium in dem Drucker leistungsfähiger ist als mein Raspi. Mein Raspi 
muss das auch können mit dem Versenden der e-Mails. Es liegt wohl eher 
an mir, dass ich noch nicht richtig herausgefunden habe, wie man exim4 
oder postfix konfigurieren muss.

Auch ist es modern, große Umverpackungen mit wenig Inhalt zu 
machen.Stecken wir also die kleine Raspi-Platine in ein großes altex 
PC-Gehäuse - und schon sieht die ganze Sache äußerlich groß aus :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H, P. schrieb:
> Ich hab mail.log gelöscht.

Schon falsch.  Syslog legt keine Logdateien von selbst an; damit bist
du als Admin nämlich gezwungen, die Permissions (und damit die
Sichtbarkeit) selbst passend festzulegen.

Also, mail.log wieder anlegen, syslogd neu starten, dann nochmal
versuchen.

von H, P. (Gast)


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Ich bin bei exim4 auf eine Datei gestoßen, die mainlog heisst und im 
Verzeichnis /var/log/exim4 zu finden ist.

Dort steht als Grund für das Nicht-Annehmen der e-Mail bei gmail eine 
Fehlermeldung mit einem Link, den ich aufrief und hier mal poste:

1
'The IP you're using to send email is not authorized...'
2
3
In order to prevent spam, Gmail refuses mail from IP addresses that are not authorized to send mail. The determination of whether or not an IP address is authorized to send mail is made by the ISP that provides you with the IP address. This list typically contains consumer IP ranges offered for dialup, DSL, or other broadband access.
4
5
What can I do to fix this?
6
Your ISP may provide SMTP relays which will accept mail from your IP, and these servers should be authorized to send mail. Some ISPs may provide a way to get an IP that is authorized, either by upgrading to business class service or static IP service. You should reach out to your ISP to see what options are available.
7
8
Another alternative is to send mail through your own domain’s servers, either by configuring them to allow relay from your IP address, or by using MSA (mail submission agent). Learn how to use Gmail to send mail from a different address.
9
10
Please note that we are unable to whitelist IP addresses or otherwise make exceptions.

Das heisst zusammengefasst, dass Google die e-Mail nicht annimmt, weil 
IP-Adresse von DOMAIN und Absender nicht übereinstimmen. Aber ich 
verstehe nicht, wie ich das lösen kann.

von H, P. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> H, P. schrieb:
>> Ich hab mail.log gelöscht.
>
> Schon falsch.  Syslog legt keine Logdateien von selbst an; damit bist
> du als Admin nämlich gezwungen, die Permissions (und damit die
> Sichtbarkeit) selbst passend festzulegen.
>
> Also, mail.log wieder anlegen, syslogd neu starten, dann nochmal
> versuchen.

mail.log ist aber immer wieder da, wenn der Dienst beendet- oder 
neugestartet wurde. Alte Ereignisse wurden gelöscht, aber neue werden 
automatisch dort hineingeschrieben und bei Nichtexistenz der Datei wurde 
die Datei wieder automatisch angelegt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H, P. schrieb:
> Aber ich verstehe nicht, wie ich das lösen kann.

Der Weg, wie das Internet mal gedacht war:

Du hast eine feste IP-Adresse, und diese nominierst du als gültigen
Mailexchanger für deine Domain.  Dann wird Gugel die Mail vermutlich
akzeptieren.  Du musst dir dann die Mühe machen, den ganzen DKIM-Krams
aufzusetzen.  Möglicherweise genügt es ihnen auch, wenn du im DNS einen
SPF-Eintrag anlegst.

(Wenn DKIM und SPF für dich böhmische Dörfer sind, dann ist das 
vermutlich
sowieso nicht der Weg, den du gehen kannst oder willst.)

Der Weg, den die meisten Dialup-Anwender heutzutage gehen:

Du loggst dich mit Nutzernamen und Passwort beim Gugel-SMTP-Server ein,
und kannst danach Mails für genau diesen Nutzer absenden.

p.s.: Als Alternative deine komplett eigene (möglicherweise nur interne)
Domain aufsetzen und die Mails nur da verschicken.  Tante Gugel bleibt
dann komplett außen vor.

: Bearbeitet durch Moderator
von H, P. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Du loggst dich mit Nutzernamen und Passwort beim Gugel-SMTP-Server ein,
> und kannst danach Mails für genau diesen Nutzer absenden.

und was macht mein Drucker? Wie schickt der die Mails? Sendet der die 
auch erst an einen e-Mail-Account vom Druckerhersteller und darüber wird 
dann die Mail an mein e-Mail-Postfach weitergeleitet?

von alesi (Gast)


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H, P. schrieb:
> wie hast Du denn exim4 konfiguriert?

# /etc/exim4/update-exim4.conf.conf
#
# Edit this file and /etc/mailname by hand and execute update-exim4.conf
# yourself or use 'dpkg-reconfigure exim4-config'

In /etc/mailname steht der hostname

In /etc/exim4/passwd.client steht die Adresse des smtp Servers mit
Zugangsdaten durch ':' getrennt.

Siehe auch

  https://wiki.debian.org/Exim

  https://www.debian.org/releases/stable/i386/ch08s05.html.en

von alesi (Gast)


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H, P. schrieb:
> der e-Mail bei gmail

Zu exim4 unter Debian und gmail siehe auch

  https://wiki.debian.org/GmailAndExim4

von kopfkratzer (Gast)


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kopfkratz
Wenn's Dein Provider unterstützt DYNDNS o.ä. nehmen, eigenen Mailserver 
aufsetzen und darüber senden ...

von H, P. (Gast)


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Man ist das kompliziert, nur um eine kleine Meldung per e-Mail 
wohinzusenden, wenn ein kritischer Messwert erreicht wurde. Ich hatte 
gedacht, das wäre ein kleiner Befehl, den ich im Pythonscript einfügen 
könnte und jetzt sowas.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H, P. schrieb:
> und was macht mein Drucker?

Woher soll ich das wissen?  Du hast ihn doch eingerichtet.

Wenn mein Drucker mir eine Mail senden würde, könnte ich dir auch
erklären, wie er es tut.  Allerdings habe ich auch ein komplett
eingerichtetes DNS und einen eigenen (ankommenden) Mailserver.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H, P. schrieb:
> und was macht mein Drucker?

Nur so als Idee: vielleicht benutzt der ja einfach den SMTP-Server des
Druckerherstellers?  In der Hoffnung, dass er aus deinem inneren Netz
schon per NAT über Port 25 nach draußen kommen wird.  Dann kann er sich
dort authentisieren (zuvor per STARTTLS die Verschlüsselung einschalten,
damit niemand die Authentisierungsdaten mitlesen kann) und die Mail
absetzen.  Da diese dann von der Domain deines Druckerherstellers kommt,
akzeptieren sie die übrigen Mailserver der Welt, und schicken sie dir
dann irgendwann wieder nach Hause.

Klar, wirklich Sinn hat das nicht, aber das ist eine Konsequenz daraus,
dass das Internet eben dank variabler IP-Adressen und NAT (beides
eigentlich dem IPv4-Adressmangel geschuldet) keineswegs mehr so
funktioniert, wie es einmal konzipiert worden war.

: Bearbeitet durch Moderator
von H, P. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn mein Drucker mir eine Mail senden würde, könnte ich dir auch
> erklären, wie er es tut.  Allerdings habe ich auch ein komplett
> eingerichtetes DNS und einen eigenen (ankommenden) Mailserver.

Die Funktion gibt es z.B. auch bei Routern, dort kann man auch 
e-Mail-Adressen eingeben, wenn Warnungen vom Router versendet werden 
sollen (z.B. wenn jemand einen telnet-Zugangsversuch gemacht hat ...). 
Da trägt man einfach auf der Homepage des Routers an der Stelle die 
Mailadresse ein - fertig. Genauso bei meinem Netzwerkdrucker - auf der 
Geräte-Webseite wird einfach die Mailadresse bei der Toner-Funktion 
eingetippt - fertig.

Eine Sache kapier ich nicht - wenn ich mir nen eigenen e-Mail-Server 
aufsetze, brauche ich dann eine feste IP-Adresse bzw. eine flexible 
Ip-Adresse, aber mit einem festen Namen, die ich mir erst vorher wo 
kaufen muss?

von H, P. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Nur so als Idee: vielleicht benutzt der ja einfach den SMTP-Server des
> Druckerherstellers?  In der Hoffnung, dass er aus deinem inneren Netz
> schon per NAT über Port 25 nach draußen kommen wir.

würde aber bedeuten - macht der Druckerhersteller pleite und schaltet 
seine Server ab - dann krieg ich auch keine Benachrichtung mehr wegen 
des leeren Toners :-(

von H, P. (Gast)


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vielleicht ist es einfacher, ich kauf mir ein GSM-Modem mit Handykarte 
und lasse mir eine SMS zusenden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H, P. schrieb:
> Eine Sache kapier ich nicht - wenn ich mir nen eigenen e-Mail-Server
> aufsetze, brauche ich dann eine feste IP-Adresse bzw. eine flexible
> Ip-Adresse, aber mit einem festen Namen, die ich mir erst vorher wo
> kaufen muss?

1.) IP-Adressen muss man nicht kaufen.  Man kann sie nicht einmal
kaufen.

2.) Ja, ein Server braucht eine (halbwegs) feste IP-Adresse.  Er wird
über einen Namen angesprochen, und das DNS ermittelt aus diesem die
IP-Adresse, denn diese wird für den Aufbau der Verbindung benötigt.

Allerdings kannst du natürlich auch im internen Netz einen eigenen
Mailserver aufsetzen, dessen Adresse dann bekannt ist (und dem Drucker,
RPi oder sonstwem eingetragen wird).

Nur: dann müsste dieser Mailserver dir entweder die Mail lokal
ausliefern (unter Unix: nach /var/mail/$username).  Willst du sie denn
aber dort auch lesen?

Oder aber, der Mailserver wird so konfiguriert, dass er sie woanders
hin weiterleitet.  Dann sind wir aber wieder an dem Punkt, wo wir ein
paar Mails weiter oben waren: der Mail-Exchanger, der dafür zuständig
ist, muss sie dann von deinem Mailserver eben auch annehmen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H, P. schrieb:
> würde aber bedeuten - macht der Druckerhersteller pleite und schaltet
> seine Server ab - dann krieg ich auch keine Benachrichtung mehr wegen
> des leeren Toners :-(

Brauchst du dann auch nicht mehr, weil du sowieso keinen Toner mehr
kaufen kannst dafür. :-)

Ansonsten: ob dem so ist, wie ich das skizziert habe, solltest du anhand
der Mailheader relativ leicht rausfinden können.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H, P. schrieb:
> vielleicht ist es einfacher, ich kauf mir ein GSM-Modem mit Handykarte
> und lasse mir eine SMS zusenden.

Vielleicht, keine Ahnung.  Ansteuern muss man das ja auch.  Ob das
einfacher ist, als einen Mailserver dazu zu überreden, sich mit deinem
Account bei Gugelmail anzumelden?

Für mich wäre es nicht einfacher, aber ich habe auch ein 
funktionierendes
Mailsetup und lese meine Mails nicht bei Gugel.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
>> würde aber bedeuten - macht der Druckerhersteller pleite und schaltet
>> seine Server ab - dann krieg ich auch keine Benachrichtung mehr wegen
>> des leeren Toners :-(
>
> Brauchst du dann auch nicht mehr, weil du sowieso keinen Toner mehr
> kaufen kannst dafür. :-)

Anders gesagt: sollte der Fall eintreten, wäre es deinem
Druckerhersteller sowieso schnurzpiepegal, ob die Benachrichtigung
bei dir noch ankommt oder nicht mehr.

von H, P. (Gast)


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Bei der Konfiguration von exim4 steht: "Systeme mit wechselnder 
IP-Adresse, einschließlich Einwahlzugängen, sollten ausgehende E-Mails 
immer an einen anderen Rechner ... weitergeben ..." mit fester IP.

Was ist mit der festen IP gemeint? Eine feste - statische IP innerhalb 
meines Netzwerkes oder eine feste IP-Adresse auf der anderen Seite des 
Routers zum Internet?

von H, P. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Für mich wäre es nicht einfacher, aber ich habe auch ein
> funktionierendes
> Mailsetup und lese meine Mails nicht bei Gugel.

Eine Sache hab ich hier noch nicht so ganz kapiert.

Ich nutze also dafür (m)einen bestehenden e-Mail-Account. Auf diesen 
Account greife ich mit ähnlichen Tools zu, wie z.B. das Outlook bei 
Windows mit den Pop3 oder Imap-Zugriffen auf den Mailaccount zugreift 
und dann versende ich damit die e-Mails? Hab ich das so richtig 
verstanden? Und dann greife ich mit den Tools - so wie Du es mir auch 
schon erklärt hast, aber ich es noch nicht richtig verstand - einfach 
per Webzugriff auf den Account zu, kriege anhand des Namens dann die 
IP-Adresse aufgelöst über den DNS-Server und kann dann damit fleissig 
Daten an den Mailaccount senden und den veranlassen, eine 
Benachrichtigungsmail loszusenden?

von Stefan E. (sternst)


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Einen full-blown MTA wie exim4 zu betreiben, nur um ein paar Mails per 
Skript zu versenden, ist doch nun wirklich die sprichwörtliche Kanone 
auf Spatzen. Nimm einfach sSMTP [*]. Das stellt ein 'mail' und 
'sendmail' zur Verfügung und verschickt alles über einen festgelegten 
"Master"-SMTP-Server. Wenn du z.B. einen GMX-Account hast, trägst du die 
entsprechenden Daten in die ssmtp.conf ein, und schon gehen deine 
automatischen Mails über diesen GMX-Account raus in die Welt.

[*] http://packages.qa.debian.org/s/ssmtp.html

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Stefan Ernst schrieb:
> Nimm einfach sSMTP [*]. Das stellt ein 'mail' und
> 'sendmail' zur Verfügung und verschickt alles über einen festgelegten
> "Master"-SMTP-Server.

So weit waren wir schon, allerdings mit msmtp. Aber: 
Beitrag "Re: e-Mails per Kommandozeilenbefehl versenden"

Kann ssmtp überhaupt Authentifizierung? Die Manpage ist arg dünn. Ohne 
die fehlt der passende Master. msmtp kann das und funktioniert bei mir 
mit normalem Mailaccount, Authentifizierung und TLS.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H, P. schrieb:
> einfach per Webzugriff auf den Account zu

Mail kennt keinen "Webzugriff".

Ansonsten sind dir für dein Setup (bei dem du ja offenbar die Mails
irgendwo nach außerhalb schaffen willst, denn du willst ja nicht die
komplette Art und Weise ändern, wie du sonst Mails empfängst) die
möglichen Varianten ja nun genannt worden.  Du kannst dann halt nur
Mails für genau eine Mailadresse auf diese Weise loswerden, weil
du dich in diesem Falle beim SMTP-Server authentisieren musst.  Diese
Authentisierung ist nötig geworden, seit die Spammer vor einem
reichlichen Jahrzehnt einfach mal jeden greifbaren SMTP-Server als
Relaisstation zu missbrauchen begannen, die hat noch gar nicht mal
so sehr was damit zu tun, die in der Mail angegebene Absenderadresse
zu authentifizieren.

von H, P. (Gast)


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Ich möchte mich hiermit bei Euch allen Bedanken, dass ihr Euch Zeit 
genommen habt, mir unterschiedliche Wege aufzeigtet, wie man Mails 
versenden kann. Ich habe Dank Euch gestern eine ganze Menge an Neuem 
gelernt.

von Stefan E. (sternst)


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A. K. schrieb:
> So weit waren wir schon, allerdings mit msmtp. Aber:
> Beitrag "Re: e-Mails per Kommandozeilenbefehl versenden"

Ups, übersehen.

> Kann ssmtp überhaupt Authentifizierung? Die Manpage ist arg dünn.

Ja. Die Manpage zum Config-File ist da etwas aufschlussreicher.
http://linux.die.net/man/5/ssmtp.conf

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