Forum: HF, Funk und Felder Verschlüsseltes Funkgerät


von Max N. (racerj)


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Hallo zusammen,


ich brauche einen Sender+Empfänger, der nur Audio auf einer Frequenz 
sendet- und empfängt. Der Empfänger muss nur empfangen, mehr nicht. Ziel 
ist es, das einer senden kann, der andere mit dem Empfänger hört nur was 
gesendet wird.

Im Prinzip würde ein billiges Funkgeräte-Set schon reichen (z.b. 
http://www.pollin.de/shop/dt/NDg5OTIzOTk-/SAT_Antennentechnik/Funk/Funkgeraete_Set_DETEWE_Outdoor_2000.html), 
jedoch muss der Empfänger sehr klein werden.

Ich habe keine Amateurfunklizenz, ist es vielleicht trotzdem möglich, 
vllt. mit fertigen Funk-Modulen und nem Mikrocontroller da was zu 
basteln? Dann könnte ich die Platine und den ganzen Rest in SMD 
fertigen.

Soweit, so gut. Damit wäre ich schon zufrieden. Meine Frage: Geht das, 
wenn ja, dann auch irgendwie halb verschlüsselt? Ich habe nicht vor auf 
einer öffentlichen Frequenz zu funken, das jeder mit einem Scanner 
empfangen kann. Reichweite um die 200m auf nem Feld wäre ok. Ist da was 
mit 2,4 Ghz machbar? Wenn ich ein fertiges Modul benutze, brauche ich 
doch auch keine Amateurfunklizenz?: 
http://www.miniinthebox.com/de/nrf24l01-2-4-ghz-wireless-transceiver-modul-fuer-arduino-schwarz_p990941.html?currency=EUR&litb_from=paid_adwords_shopping&gclid=CIH2uoih77wCFSccwwodim4ADg



Vielen Dank
Gruß
Max

: Verschoben durch Moderator
von fred (Gast)


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vergiss es

kauf ein paar fertige Freenet oder ISM Geräte

alles weitere ist sowohl illegal und auch mit diesen Kenntnissen nicht 
realisierbar

von Max N. (racerj)


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Okay, trotzdem brauche ich den Empfänger so klein wie möglich. Vor allem 
möglichst dünn. Gibt's sowas??

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du suchst evtl. so etwas wie In-Ear Monitoring:
http://www.thomann.de/de/drahtlose_in_ear_systeme.html

Musst mal schauen, ob die Bodypack Empfänger von der Grösse her passen 
würden. Die sind zugelassen und anmelde- und gebührenfrei.

von Norbert M. (Gast)


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Hallo,

ohne größeres Wissen von Funk zu haben oder gar eine AFu-Lizenz zu 
besitzen: Ist es  nicht gerade im Amateurfunk-Bereich so, daß dort 
Verschlüsselung/Scrambling/etc. verpöhnt (und wohl auch verboten) sind?

Als Nicht-Funker meine ich jedenfallszu glauben, daß das Aussenden von 
"unverständlichen" (im Sinne von gescrambelten oder verschlüsselten) 
Nachrichten nicht gerade mit jener Philosophie vereinbar ist, die die 
Funker gerne "Ham-Spirit" nennen.

Max N. schrieb:
> Ich habe keine Amateurfunklizenz, ist es vielleicht trotzdem möglich,
> vllt. mit fertigen Funk-Modulen und nem Mikrocontroller da was zu
> basteln?

Möglich (technisch) ist sicher vieles, einiges davon wohl auch unter 
Zeit- und Kostenpunkten realisierbar. Aber:
- Warum der Seitenhieb auf den Amateurfunk? Die Jungs, die sich mit dem 
Gebiet beschäftigen haben doch schon genug Probleme mit dem Äther, 
Powerline und ähbnlichen Diensten sei Dank. Weswegen willst Du den immer 
kleiner werdenden AFu-Bereich noch zusätzlich weiter zumüllen?
- Ohne Lizenz wird es rechtlich kaum erlaubt sein, ein selbstgebautes 
Sendegerät in Betrieb zu nehmen. Nichtmal auf den zulassungsfreien 
Bändern, nehme ich an.

> Soweit, so gut. Damit wäre ich schon zufrieden. Meine Frage: Geht das,
> wenn ja, dann auch irgendwie halb verschlüsselt? Ich habe nicht vor auf
> einer öffentlichen Frequenz zu funken, das jeder mit einem Scanner
> empfangen kann.

Halb verschlüsselt klingt irgendwie nach "ein bisschen schwanger" - 
sowas gibt's nicht. Ich verstehe Dich da einfach nicht. Wie Du eine 
"nicht öffentliche" von einer "öffentlichen" Frequenz differenzierst 
bleibt mir ebenfalls unklar. Und sobald etwas gesendet wird, kann es 
auch empfangen werden.

> Reichweite um die 200m auf nem Feld wäre ok. Ist da was  mit 2,4 Ghz
> machbar?

Ist sicher machbar, sowohl mit 2.4 Gig, 422 meg, UKW, KW bis hin zu ULF.

> Wenn ich ein fertiges Modul benutze, brauche ich doch auch keine
> Amateurfunklizenz?

Das verlinkte Modul ist praktisch nur ein 2.4 Gig Transceiver-Chip mit 
Quarz und PCB-Antenne auf ner Platine. Das, was Du vorhast ist damit 
technisch gesehen höchstwahrscheinlich möglich, ob aber die simple 
Verwendung so eines Moduls in einem Selbstbau-Gerät rechtlich schützt 
weiß ich nicht (bezweifle ich aber mal sehr stark).

Ich würde mich eben informieren. Gesetze gibt's wohl auch in deinem 
Rechtsbereich - wo immer Du auch wohnen magst - wahrscheinlich online zu 
lesen, darüber hinaus könnte man ja mal bei einem der unzähligen 
Funkerverbände (ÖVSV, DARC, BAKOM, etc...) nachfragen.

Allerdings glaube ich auch, daß Du den Aufwand etwas unterschätzt, ich 
würde etwas kommerzielles kaufen. Warum sind die Daten überhaupt so 
geheim, daß sie "verschlüsselt" werden müssen?

LG, N0R

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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fred schrieb:
> alles weitere ist sowohl illegal

Wie kommst du darauf?

Man braucht doch nur stinknormale Funkmodule nehmen, die digital auf
2,4 GHz arbeiten und genügend Datenrate bringen.  Aus Gründen
persönlicher Voreingenommenheit würde ich hier beispielsweise den
ATmega128RFA1 oder seinen Nachfolger ATmega256RFR2 im 2-Mbit/s-Modus
ins Feld führen.  200 m sind damit noch drin, wenn man eine brauchbare
Antenne benutzt (bspw. die aus Appnote AVR2006).

Dann kann man auf Digitalseite basteln, was man will, und damit auch
Audio scrambeln oder (sofern es die Rechenleistung hergibt)
verschlüsseln.  Die genannten Controller/Radios haben sogar einen
AES128 in Hardware dabei, allerdings habe ich noch nicht nachgerechnet,
ob dessen Verarbeitungsgeschwindigkeit für einfaches Audio noch
ausreichend wäre.

von Max N. (racerj)


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Okay, vielen Dank. Ich glaube solche In-Ear geräte ist das, was ich 
suche. Geheim ist da nichts, es soll bloß nicht jeder (ausversehen) 
einfach so empfangen können.

von Max N. (racerj)


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@dl8dtl: Ist das dann auch legal? Danke!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Max N. schrieb:
> Ist das dann auch legal?

Als Amateurfunk nicht; für den ist offene Sprache gefordert.  Aber das
willst du ja ohnehin nicht machen.

Als Kurzstreckenfunk (short range device) schreibt dir aber keiner 
vor,
was du genau an Daten übertragen darfst.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Max N. schrieb:
> Im Prinzip würde ein billiges Funkgeräte-Set schon reichen (z.b.
> 
http://www.pollin.de/shop/dt/NDg5OTIzOTk-/SAT_Antennentechnik/Funk/Funkgeraete_Set_DETEWE_Outdoor_2000.html),
> jedoch muss der Empfänger sehr klein werden.

Sender Selbstbau ist für nicht Amateurfunker so eine Sache. Auf einigen 
Frequenzen für die Allgemeinzuteilungen gibt ist es mittlerweile aber 
etwas schwammig ob verboten oder nicht falls sichergestellt wird das 
alle Parameter eingehalten werden. Mit den scheinbaren Kenntnissen aber 
definitiv nicht regelkonform machbar. Teurer wird es sowieso...

Aber: Empfängerselbstbau ist VÖLLIG LEGAL und unkritisch.
Also ein Funkgerät für eine der Legalen Frequenzen kaufen (LPD, Freenet, 
PMR, ggf. auch CB, für kurze entfernungen braucht es da auch keine 
großen antenne).
Den Empfänger könntest du dann selbst bauen wenn du es hinbekommst.
Evtl. lässt sich was ganz primitives unter Nutzung von PagerICs 
realisisiren die auch das Disc. Signal ausgeben - ICh meine das war der 
UAA2080 mti dem ich auch Sprache entlocken konnte. Natürlich nur am 
Disc. out und nicht Data out.

Aber selbst mit solchen Tricks wird es schwer die kleinsten heute 
Verfügbaren PMR Geräte zu schlagen...

Einen Knopf im Ohr um bei der Prüfung zu schummeln ist "einfach mal so" 
sicher nicht zu bauen, da ist man mit Lernen schneller am ziel ;-)
Kurzfristig ließe sich das so klein sicher nur unter missachtung aller 
Regeln realisieren. Ohrknopf ist ein rein passiver detektorempfänger aus 
Schwingkreis, diode und Schallwandler und der 200m enfernte Sender 
strahlt
mit größerer Leistung (10Watt...) in AM...

Max N. schrieb:
> Soweit, so gut. Damit wäre ich schon zufrieden. Meine Frage: Geht das,
> wenn ja, dann auch irgendwie halb verschlüsselt?

Verschlüsselung ist schwer... Entweder du brauchst Rechenleistung sowie 
AD und DA Wandler für eine Digitale Verschlüsselung die auch noch mit 
Strom versorgt werden will was wieder Kapazität(Platz) braucht - oder du 
braucht einiges an Bauteilaufwand für eine analoge verschleierung. Da 
beides auch auf Empfängerseite einiges an Problemen bereitet solltest du 
überlegen ob Klein oder lieber sicher. Ausserdem ist es noch lange nicht 
auf allen Frequenzen auch zulässig verschlüsselt zu senden.

Es gibt aber auch Digitale PMR Geräte die einen funktionierenden 
Verschlüsselungsmodus haben. Die sind auch nicht größer als eine 
Zigarettenschachtel. Allerdings braucht der empfnger dann auch ein 
komplettes Fug. Da einen dazu passenden Empfänger selbst aufzubauen und 
dabei auch noch kleiner zu werden ist wieder unrealistisch.

Gruß
Carsten

P.S.:
Weil es gerade auf dem Schreibtisch vor mir liegt. Für bluetooth gibt es 
mittlerweile auch ganz kleine Ohrstecker. Wenn man die aufbricht kommt 
eine noch viel kleinere Elektronik zum vorschein, 50% udn mehr des 
Platzes werden für den Akku usw. gebraucht. Bei weniger Kapazität und 
Versorgung aus Primärzelle könnte man noch was einsparen.

Ich weiß aber nicht ob es die auch als Class1 version mit hoher Leistung 
gibt, das was hier liegt hat nur Class2 mit unter 10m Reichweite...
Da hättest du dann was fertiges kleines und verschlüsselung. Da aber BT 
bidirektional ist muss leider auch der Empfänger die passende 
Sendeleistung haben um auf die Entferung zu kommen. Mit Class1 auf 
freiem Feld könnten 200m gerade noch machbar sein.

von Norbert M. (Gast)


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Max N. schrieb:
> Okay, vielen Dank. Ich glaube solche In-Ear geräte ist das, was ich
> suche. Geheim ist da nichts, es soll bloß nicht jeder (ausversehen)
> einfach so empfangen können.

Dann erlaube ich mir (ich sag's nur so dazu, um Trollverdacht zu 
entkräften - denn diesen Thread zu konsumieren war bis jetzt Dank der 
Beiträge von Jörg und Carsten wirklich äusserst lehrreich, und zu diesen 
Inputs gäbe es potentiell sehr viel zu diskutieren) eine Frage:

Was verstehst Du unter "versehentlich mitlauschen"?

Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten:

b) Das (=dein) Signal wird verarbeitet
a) Das Signal wird nicht verarbeitet.

ad a): Beispiel: Schultest - zwei Brüder reden über irgfendwelche Fragen 
eines Tests in Mathemakick. Da wird's mit an Sicherheit grenzender 
Wahrscheinlichkeit keinen (externen) Empfänger geben, der sich dafür 
interessiert. Der Mathe-Lehrer wird jedenfalls (wieder mit an Sicherheit 
grenzender Wahrscheinlichkeit)nicht während der Schularbeit mit seinem 
Scanner herumspielen (falls er überhaupt einen hat, falls er ihn mit 
hat, falls er nicht leiber andere Schummelmethoden aufdecken will, 
falls...). Interessiert also keine Sau. Anstatt sich über irgendwelche 
Verschleierungs- oder gar Verschlüsselungsmechanismen zu informieren, 
würde ich da eher gucken, inwieweit das Ganze praktikabel ist.

Der TS Max N. schrieb:
> Ich glaube solche In-Ear geräte ist das, was ich suche.

Habe keine Ahnung von den Hörgeräte-Dingern, welche Frrequenz haben die 
denn? Dazu braucht man dann auch einen passenden Sender, ich war 
letzrtens in einer Wallfahrtskirche, dort hätte ich mir mittels 
Indunktionsschleife Informationen auf mein Hörgerät einspielen lassen 
können (falls ich Schwerhörig wäre und ein passendes Hörgerät hätte, das 
sich auf die "Induktionsfrequenz" hätte einstellen lassen, hätte ich 
diesen Dienst sicher in Anspruch genommen).

Du solltest einfach mal rausrücken, was Du genau bezweckst.

ad a): In diesem Fall hast Du sowiso die Arschkarte, weil der "mögliche 
zufällige externe Empfänger" anscheinend gar nicht so zufällog ist.
Dann helfen Dir aber auch keine "billigen Tricks" mehr, eher solltest Du 
Dich dann ntensiver mit diesem Mathe-Krypti-Zeugs beschäftigen.

Wenn man nix genaues weiß, dann ist es schwierig, zur Frage ob 
"selbstbauen" oder "kaufen" die bessere Wahl ist, eine sinnvolle Antwort 
abzugeben.

LG, N0R

Edit: Bei alledem habe ich die wichtigste Frage ganz vergessen:
Soll es ein uni- oder bidirektionale Kommunikation sein?

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Norbert M. schrieb:

> Edit: Bei alledem habe ich die wichtigste Frage ganz vergessen:
> Soll es ein uni- oder bidirektionale Kommunikation sein?

Der Threaderöffner schrieb gleich am Anfang:
>ich brauche einen Sender+Empfänger, der nur Audio auf einer Frequenz
>sendet- und empfängt. Der Empfänger muss nur empfangen, mehr nicht. Ziel
>ist es, das einer senden kann, der andere mit dem Empfänger hört nur was
>gesendet wird.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Norbert M. schrieb:
> Der TS Max N. schrieb:
>> Ich glaube solche In-Ear geräte ist das, was ich suche.
>
> Habe keine Ahnung von den Hörgeräte-Dingern, welche Frrequenz haben die
> denn?

In-Ear Monitoring hat nichts mit Hörgeräten zu tun, sondern gehört zur 
Bühnen- und Beschallungstechnik. Es wird benutzt, um sich die lästigen 
'Fusswärmer', also die Monitorlautsprecher auf der Bühne zu sparen und 
damit z.B. Rückkopplungsneigung zu vermeiden und die Logistik zu 
vereinfachen. Dazu gehört ein meist stationärer Sender, der den 
Monitorkanal auf den Empfänger überträgt.
Die Anlagen laufen entweder auf 865Mhz oder 2,4GHz, steht aber auch in 
dem Link, den ich oben gepostet hatte.

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