Forum: HF, Funk und Felder Antennen irgendwie messen - Kann die Antenne wirklich 5GHz?


von Frank Mutt (Gast)


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Hallo Leute,

kurze Vorgeschichte. Ich hatte ein Accesspoint eines deutschen 
Herstellers, das zwar Dualband-Fähig war, aber nur auf einem Kanal zur 
gleichen Zeit funken konnte. Bei dem AP haben beide Bänder problemlos 
funktioniert.

Nun wollte ich aber beide Bänder gleichzeitig haben. Deshalb habe ich 
mir bei Ebay zwei höherwertigere APs von einem Verkäufer geholt. Die 
kamen auch mit je 4 Antennen 2x2 MIMO. Das 2,4GHz Band funktionierte 
problemlos, nur beim 5GHz Band gab es Probleme. Wenn ich es richtig 
verstanden habe, dann hört das AP sich beim senden zu. Und wenn es da 
zuviele Fehler gibt, wird das Modul neugestartet. Und genau das tat das 
AP auch die ganze Zeit.

Erst dachte ich an ein Hardware-Problem, also habe ich einen AP beim 
Hersteller austauschen lassen (natürlich nur das AP, nicht die 
Antennen). Das neue AP bekommen - genau das gleiche Problem. Der Support 
meinte aber, dass es durchaus an den Geräten liegen kann.

Ich bin der Meinung, dass ich auch mal die Antennen meines alten AP an 
den gekauften probiert habe. Aber ich lege meine Hand nicht dafür ins 
Feuer.

Naja, ich habe die Sache habe ich jetzt ein paar Monate auf sich beruhen 
lassen und nur das 2,4GHz Netz genutzt. Jetzt habe ich mir vom gleichen 
Hersteller einen WLAN Stick günstig kaufen können und siehe da - das 
5GHz Netz funktionierte wieder nicht, oder nicht besonders gut. Wenn ich 
mit einem Client in Sichtweite des AP war, funktionierte er (mehr oder 
weniger), habe ich mich aber umgedreht und mit dem Körper die 
Sichtverbindung unterbrochen, kam sofort ein Paketverlust von fast 100%.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass es keinen Sinn macht, die Sendestärke 
des AP anzupassen, inSSIDler hat immer fast die gleiche Stärke des WLANs 
angezeigt.

Ich dachte mir also: Naja, was solls, bestellst du dir mal bei Amazon 
eine neue / andere Antenne. Gesagt getan. Und siehe da, das Netzt läuft. 
Keine Probleme, nix. Die neue Antenne hat 8dBi (mit zwei 
Antennenanschlüssen), während die alten beiden je 5dBi hatten.

Ich glaube momentan, dass die Antennen einfach nicht für 5GHz geeignet 
waren. Rein optisch sehen die aber aus, wie die Originale. Gibt es eine 
Möglichkeit, die Antennen auszumessen? Vll. im Heimlabor mit 
"Standardausstattung"?

Außerdem verstehe ich es nicht so ganz, wie eine Antenne für zwei Bänder 
gedacht sein kann. Die Antenne muss ja lambda / 2 lang sein. Oder lambda 
/ 4.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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In dem Frequenzbereich kann man kaum noch mit einfachen Mitteln messen. 
Man misst entweder die Anpassung mit Wobbler und Richtkoppler, oder die 
Streckendämpfung zwischen zwei Antennen im Vergleich mit bekannten 
Antennen.

Anpassung hat auch ein 50 Ohm Widerstand, wieviel tatsächlich wohin 
abgestrahlt wird ist aus der Wobbelmessung nicht zu sehen.

Im geschlossenen Raum gibt es zuviele Reflexionen, die Dämpfungsmessung 
sollte man im Freifeld machen. Dazu könnte man beispielsweise die 
Feldstärkeanzeige eines einfachen Datenfunkmoduls verwenden. Mit dieser 
Messung erhält man sogar ein Richtdiagramm.

von Walter T. (nicolas)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> In dem Frequenzbereich kann man kaum noch mit einfachen Mitteln messen.
> Man misst entweder die Anpassung mit Wobbler und Richtkoppler,

:-)

von Rainer V. (rudi994)


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Frank Mutt schrieb:
> Die Antenne muss ja lambda / 2 lang sein. Oder lambda / 4.

Die Antenne ist resonanzfähig, wenn sie 1/2 Lambda oder ein ganzzahliges 
Vielfaches davon lang ist. Bei 1/4 Lambda ist sie es nicht, aber höhere 
Vielfache davon sind verwendbar. Die Antenne ist je nach Länge bzw. nach 
Lage des Speisepunktes strom- oder spannungsgekoppelt. Siehe auch die 
Wellenlängen auf den AFu-Bändern 160m, 80m, 40m, 20m und 10m. Warum 
wurden ausgerechnet solche Bänder gewählt?

Mit Hilfsmitteln, wie Antennen-Tuner oder angepasster Speisekabellänge, 
kann auch eine zu kurze oder zu lange Antenne betrieben werden. Ob das
optimal ist, ist eine andere Sache. Siehe hier:
Beitrag "Frage zur Spitzenspannung am Fußpunkt einer Vertikalantene"

von Purzel H. (hacky)


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Ich wuerde mich nicht trauen, irgendwelche Schraubantennen 
auszutauschen. Denn wer sagt mir welche Impedanz eine solche Antenne 
denn haben sollte? Wenn eine WLAN Anlage nicht funktionieren sollte, 
koenne man auch vermuten, dass es interferenzen mit Nachbarantennen 
gibt. Ich war da mal in so einem Hotel, das hatte auf diversen 2.4GHz 
Kanaelen Interferenzen mit Stationen von der anderen Seite der Strasse. 
Das ergab dann ein 60cm Schachbrettmuster, auf dessen Knotenpunkten 
Empfang moeglich war. Leider verschob sich das Muster, wenn jemand den 
Gang hinunter ging.

von Uwe (de0508)


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Hallo,

Rainer V. schrieb:
> Frank Mutt schrieb:
>> Die Antenne muss ja lambda / 2 lang sein. Oder lambda / 4.
>
> Die Antenne ist resonanzfähig, wenn sie 1/2 Lambda oder ein ganzzahliges
> Vielfaches davon lang ist. Bei 1/4 Lambda ist sie es nicht, aber höhere
> Vielfache davon sind verwendbar.

> Die Antenne ist je nach Länge bzw. nach
> Lage des Speisepunktes strom- oder spannungsgekoppelt. Siehe auch die
> Wellenlängen auf den AFu-Bändern 160m, 80m, 40m, 20m und 10m. Warum
> wurden ausgerechnet solche Bänder gewählt?

Und bitte nicht die WARC Bänder vergessen.

Um einfache Anpassungen von Dipol-Antenne zu ermöglichen und 3xf 
Oberwellen in AFU Bänd zu legen.

Eine Groundplane - Monopolantenne ist aber lambda/4 lang!

http://www.amateurfunk-wiki.de/index.php/Groundplane

von ich (Gast)


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Uwe S. schrieb:
>
> Eine Groundplane - Monopolantenne ist aber lambda/4 lang!
>
> http://www.amateurfunk-wiki.de/index.php/Groundplane

Weil die andere Hälfte durch die Erde "nachgebildet" wird. Im Freiraum 
würde eine Groundplane nicht funktionieren, weil eine Grundvoraussetzung 
dafür ordentliche Erdverhältnisse sind.

Ein Dipol beispielsweise funktioniert auch im Freiraum.

von bazo (Gast)


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Rainer V. schrieb:

> Siehe auch die
> Wellenlängen auf den AFu-Bändern 160m, 80m, 40m, 20m und 10m. Warum
> wurden ausgerechnet solche Bänder gewählt?

Weil ein Ver N-facher zu bauen recht banal ist, für jedes Band einen 
neuen Oszillator zu bauen ist mehr Aufwand.

Das Spiel wiederholt sich bis in die SHF-Bänder:
144/432/1296, dann 3456 (weil 1152MHz als LO für den Transverter auf 
1296MHz vorhanden), 5760MHz/10368MHz und 24192MHz

von Rainer V. (rudi994)


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ich schrieb:
> Uwe S. schrieb:
>>
>> Eine Groundplane - Monopolantenne ist aber lambda/4 lang!
>>
>> http://www.amateurfunk-wiki.de/index.php/Groundplane
>
> Weil die andere Hälfte durch die Erde "nachgebildet" wird. Im Freiraum
> würde eine Groundplane nicht funktionieren, weil eine Grundvoraussetzung
> dafür ordentliche Erdverhältnisse sind.

Meine Groundplane bzw. Balkon- u. Fensterantenne für 11m-Band hat immer 
funktioniert. Das war ein 1/4-Lambda-Strahler für Kfz-Montage, z.B. eine 
DV27, mit dem Ant.-Fuß auf einem Stückchen Blech. Auf dessen Unterseite 
war als Radial eine mechan. kürzere 1/4-Lambda-Mobilant. montiert. Beim 
Winkel 120-140 Grad zw. Strahler u. Radial war es an 50 Ohm angepaßt und 
war am Fensterrahmen angeklemmt oder stand auf einem Bambusrohr.

Die 1/4-Lambda-Antenne auf dem ersten Bild im Wiki ist nach meiner 
Kenntnis keine Groundplane, sondern eine "Marconi-Antenne" mit knapp 37 
Ohm Fußpunktwiderstand bei guten Erdverhältnissen. Bei erhöhtem 
Erdwiderstand verschlechtert sich da schnell der Wirkungsgrad.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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WLAN-Antennen sind im Allgemeinen Sleeve-Antennen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Abdul ist heute etwas einsilbig

Die Sleeve-Antenne (heisst das Manschette?) ist mir als 
Sperrtopf-Antenne geläufig. Die wird in Betriebsfunk und BOS-Funk gern 
verwendet, unauffällig, einfach zu montieren, kleine Windlast, 
Rundstrahler. Die untere Hälfte ist schon vom Prinzip her mit dem Mast 
und Blitzerder verbunden. Das Kabel kann im Mastinneren zugeführt 
werden.
Die untere Dipolhälfte wirkt als im Speisepunkt kurzgeschlossenes 
Koaxkabel, das am unteren Ende offen ist, also Leerlauf hat. Dort ist 
maximale Spannung und Strom Null, auf dem Mast fließt damit keine HF 
weiter.

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