Hallo, ich bin gerade am aufräumen und habe eine ganze Kiste mit Akkus gefunden. Die komplett wegzuschmeißen ist mir irgendwie zu verschwenderisch/umweltunverträglich jedoch haben die schon ein paar Jahre auf dem Buckel (meisten sind NI-MH, einige Nickel Cadmium). Kann man irgendwie einfach die Kapazität messen, bzw. "schauen" ob die noch gut sind. Wie macht man das ? Voll aufladen und dann über Konstantstromquelle entladen? Viele Grüße Johannes
> Voll aufladen und dann über Konstantstromquelle entladen?
Genau, 3 mal nacheinander, erst dann zeigen sie wieder Leistung.
genau besser du nimst nen modellbau ladegerät z.b. von Schulze , simprob,Hyperion. Die können gleich LADE entlade cyclen fahren und alles aufzeichnen, das spart ne menge arbeit Zeit und Geld. Man solte wenigstens 3 lade entlade cyclen fahren, wenn die akkus lange gelägen haben. Viel Spass
Man kann die Kapazität auch mit nicht konstantem Strom abschätzen. Du willst ja nur ermitteln, ob sie noch taugen. Beachte: Bei Reihenschaltung soll man nur Akkus mit gleicher Kapazität verwenden, sonst geht der schwächere Akku ratz fatz kaputt (gilt sowohl für's Laden als auch für's entladen). Den Test würde ich daher nur mit einzelnen Zellen machen, danach kannst du Zellen mit ähnlicher Leistung zusammen verwenden.
einen einfachen Ansatz für eine Konstantstromsenke gabe es hier: http://www.mikrocontroller.net/articles/Avr-akku-kapazitaet-messen oder etwas aufwändiger mit MOSFet und PWM: http://www.mikrocontroller.net/articles/Akku_Tester aber für ca. 35€ bekommt man schon gute Ladegeräte (die auch Strategien für Tiefentladene Akkus haben), da lohnt das Basteln schon kaum noch. Suche mal nach 'imax b6', das ist ein relativ günstiger Alleskönner.
Johannes schrieb: > einige Nickel Cadmium NiCd sind auch schon mal entladen nach kürzerer Liegezeit wenige Monate oder Jahre völlig defekt, innerer Kurzschluß. Auch wenn man sie mal voll geladen irgendwo liegen ließ. Dann entladen sie sich ja auch selbst. So war es bei mir immer. Es gab früher schon mal Versuche, den inneren Kurzschluß mit Hochstrom-Impulsen wieder aufzulösen. Aber das schien mir immer mehr nur Makulatur zu sein.
Johannes schrieb: > Voll aufladen und dann über Konstantstromquelle entladen? Es gibt eine sehr einfache Methode der Kapazitätsmessung für Einzel- Zellen mit m.E. ausreichender Genauigkeit: Man nimmt einen passenden Widerstand, und berechnet den Strom auf der Basis von 1,15V. Zusätz- lich schaltet man eine einfache Zeigerquarzuhr parallel, die man vorher auf 12Uhr gestellt hat. Wenn der Akku leer ist, bleibt die Uhr stehen und man kann aus der Anzeige auf ca. 10% genau die Kapazität errechnen. Gruss Harald PS: Vor vielen Jahren habe ich mal gelernt: Man misst nicht so genau wie möglich, sondern so genau wie nötig.
Wilhelm F. schrieb: > NiCd sind auch schon mal entladen nach kürzerer Liegezeit wenige Monate > oder Jahre völlig defekt, Eher nicht, das waren eher die NiMH die schnell kaputt waren, NiCd sind recht robust.
Harald Wilhelms schrieb: > Johannes schrieb: > >> Voll aufladen und dann über Konstantstromquelle entladen? > > Es gibt eine sehr einfache Methode der Kapazitätsmessung für Einzel- > Zellen mit m.E. ausreichender Genauigkeit: Man nimmt einen passenden > Widerstand, und berechnet den Strom auf der Basis von 1,15V. Zusätz- > lich schaltet man eine einfache Zeigerquarzuhr parallel, die man > vorher auf 12Uhr gestellt hat. Wenn der Akku leer ist, bleibt die > Uhr stehen und man kann aus der Anzeige auf ca. 10% genau die > Kapazität errechnen. > Gruss > Harald > PS: Vor vielen Jahren habe ich mal gelernt: Man misst nicht so > genau wie möglich, sondern so genau wie nötig. Hallo Harald, gute Idee, aber dadurch werden die Dinger doch Tiefenentladen, oder?
Hallo,
>"...aber dadurch werden die Dinger doch Tiefenentladen, oder?"<
Solange nur eine einzelne Zelle (nur NiMH, NiCd) angeschlossen ist,
schadet dieser eine Entladung bis herab zu 0V nicht. Tiefentladung ist
nur bei Reihenschaltung mehrerer Zellen schädlich. In diesem Falle wird
die schwächste Zelle im Verbund in umgekehrter Richtung vom Strom
durchflossen und dabei irreparable geschädigt.
mfG GroberKlotz
GroberKlotz schrieb: > Solange nur eine einzelne Zelle (nur NiMH, NiCd) angeschlossen ist, > schadet dieser eine Entladung bis herab zu 0V nicht. Es schadet nicht bei NiCD, die sollten sogar tiefentladen gelagert werden. NiMH kann das aber nachhaltig schädigen, bis zur Unbrauchbarkeit. Abhilfe schafft eine in Reihe geschaltete Silizium-Diode, dann sinkt die Enladespannung nicht unter 0,7-0,8V.
GroberKlotz schrieb: > Hallo, >>"...aber dadurch werden die Dinger doch Tiefenentladen, oder?"< > > Solange nur eine einzelne Zelle (nur NiMH, NiCd) angeschlossen ist, > schadet dieser eine Entladung bis herab zu 0V nicht. Erstens das und zweitens kann man ja auch mal alle paar Stunden nach seinen Zellen sehen und die Entladeschaltung abtrennen. :-) Gruss Harald
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