Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kapazität von Akkus messen


von Johannes (Gast)


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Hallo,

ich bin gerade am aufräumen und habe eine ganze Kiste mit Akkus 
gefunden. Die komplett wegzuschmeißen ist mir irgendwie zu 
verschwenderisch/umweltunverträglich jedoch haben die schon ein paar 
Jahre auf dem Buckel (meisten sind NI-MH, einige Nickel Cadmium).

Kann man irgendwie einfach die Kapazität messen, bzw. "schauen" ob die 
noch gut sind. Wie macht man das ? Voll aufladen und dann über 
Konstantstromquelle entladen?

Viele Grüße
Johannes

von MaWin (Gast)


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> Voll aufladen und dann über Konstantstromquelle entladen?

Genau, 3 mal nacheinander, erst dann zeigen sie wieder Leistung.

von mahwe (Gast)


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genau besser du nimst nen modellbau ladegerät z.b. von Schulze , 
simprob,Hyperion.
Die können gleich LADE entlade cyclen fahren und alles aufzeichnen, das 
spart ne menge arbeit Zeit und Geld.
Man solte wenigstens 3 lade entlade cyclen fahren, wenn die akkus lange 
gelägen haben.
Viel Spass

von Stefan F. (Gast)


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Man kann die Kapazität auch mit nicht konstantem Strom abschätzen. Du 
willst ja nur ermitteln, ob sie noch taugen.

Beachte: Bei Reihenschaltung soll man nur Akkus mit gleicher Kapazität 
verwenden, sonst geht der schwächere Akku ratz fatz kaputt (gilt sowohl 
für's Laden als auch für's entladen).

Den Test würde ich daher nur mit einzelnen Zellen machen, danach kannst 
du Zellen mit ähnlicher Leistung zusammen verwenden.

von Jojo S. (Gast)


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einen einfachen Ansatz für eine Konstantstromsenke gabe es hier:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Avr-akku-kapazitaet-messen
oder etwas aufwändiger mit MOSFet und PWM:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Akku_Tester

aber für ca. 35€ bekommt man schon gute Ladegeräte (die auch Strategien 
für Tiefentladene Akkus haben), da lohnt das Basteln schon kaum noch. 
Suche mal nach 'imax b6', das ist ein relativ günstiger Alleskönner.

von Johannes (Gast)


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ok Danke an alle!

von Wilhelm F. (Gast)


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Johannes schrieb:

> einige Nickel Cadmium

NiCd sind auch schon mal entladen nach kürzerer Liegezeit wenige Monate 
oder Jahre völlig defekt, innerer Kurzschluß. Auch wenn man sie mal voll 
geladen irgendwo liegen ließ. Dann entladen sie sich ja auch selbst. So 
war es bei mir immer.

Es gab früher schon mal Versuche, den inneren Kurzschluß mit 
Hochstrom-Impulsen wieder aufzulösen. Aber das schien mir immer mehr nur 
Makulatur zu sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Johannes schrieb:

> Voll aufladen und dann über Konstantstromquelle entladen?

Es gibt eine sehr einfache Methode der Kapazitätsmessung für Einzel-
Zellen mit m.E. ausreichender Genauigkeit: Man nimmt einen passenden
Widerstand, und berechnet den Strom auf der Basis von 1,15V. Zusätz-
lich schaltet man eine einfache Zeigerquarzuhr parallel, die man
vorher auf 12Uhr gestellt hat. Wenn der Akku leer ist, bleibt die
Uhr stehen und man kann aus der Anzeige auf ca. 10% genau die
Kapazität errechnen.
Gruss
Harald
PS: Vor vielen Jahren habe ich mal gelernt: Man misst nicht so
genau wie möglich, sondern so genau wie nötig.

von MaWin (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> NiCd sind auch schon mal entladen nach kürzerer Liegezeit wenige Monate
> oder Jahre völlig defekt,

Eher nicht, das waren eher die NiMH die schnell kaputt waren, NiCd sind 
recht robust.

von Johannes (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Johannes schrieb:
>
>> Voll aufladen und dann über Konstantstromquelle entladen?
>
> Es gibt eine sehr einfache Methode der Kapazitätsmessung für Einzel-
> Zellen mit m.E. ausreichender Genauigkeit: Man nimmt einen passenden
> Widerstand, und berechnet den Strom auf der Basis von 1,15V. Zusätz-
> lich schaltet man eine einfache Zeigerquarzuhr parallel, die man
> vorher auf 12Uhr gestellt hat. Wenn der Akku leer ist, bleibt die
> Uhr stehen und man kann aus der Anzeige auf ca. 10% genau die
> Kapazität errechnen.
> Gruss
> Harald
> PS: Vor vielen Jahren habe ich mal gelernt: Man misst nicht so
> genau wie möglich, sondern so genau wie nötig.

Hallo Harald,

gute Idee, aber dadurch werden die Dinger doch Tiefenentladen, oder?

von GroberKlotz (Gast)


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Hallo,
>"...aber dadurch werden die Dinger doch Tiefenentladen, oder?"<

Solange nur eine einzelne Zelle (nur NiMH, NiCd) angeschlossen ist, 
schadet dieser eine Entladung bis herab zu 0V nicht. Tiefentladung ist 
nur bei Reihenschaltung mehrerer Zellen schädlich. In diesem Falle wird 
die schwächste Zelle im Verbund in umgekehrter Richtung vom Strom 
durchflossen und dabei irreparable geschädigt.

mfG GroberKlotz

von Icke ®. (49636b65)


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GroberKlotz schrieb:
> Solange nur eine einzelne Zelle (nur NiMH, NiCd) angeschlossen ist,
> schadet dieser eine Entladung bis herab zu 0V nicht.

Es schadet nicht bei NiCD, die sollten sogar tiefentladen gelagert 
werden. NiMH kann das aber nachhaltig schädigen, bis zur 
Unbrauchbarkeit. Abhilfe schafft eine in Reihe geschaltete 
Silizium-Diode, dann sinkt die Enladespannung nicht unter 0,7-0,8V.

von Harald W. (wilhelms)


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GroberKlotz schrieb:
> Hallo,
>>"...aber dadurch werden die Dinger doch Tiefenentladen, oder?"<
>
> Solange nur eine einzelne Zelle (nur NiMH, NiCd) angeschlossen ist,
> schadet dieser eine Entladung bis herab zu 0V nicht.

Erstens das und zweitens kann man ja auch mal alle paar Stunden
nach seinen Zellen sehen und die Entladeschaltung abtrennen. :-)
Gruss
Harald

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