Hallo! Ich bin grad dabei ein bisschen mit einem Wien-Robinson-Oszillator zu experimentieren. In einem Buch (elektronische Schaltungstechnik von Harald Hartl) habe ich diese Schaltung für einen Oszillator mit Amplitudenregelung gefunden. Die würde ich gerne nachbauen. Die Dimensionierung der meisten Bauteile ist mir klar, abgesehen von R6 und C4. Laut Text dienen diese beiden Bauteile zur entkopplung des Ausgangssignales. Über die Dimensionierung schweigt sich das Buch jedoch aus. Währe toll wenn mir da jemand weiterhelfen könnte :) Gruß, Christoph
Christoph M. schrieb: > Über die Dimensionierung schweigt sich das Buch jedoch > aus. Dann muß man sich über die Funktionen der Schaltungsdetails klar werden. In meiner Ausbildung in den 1970-ern waren auch noch viele Bücher so mit dimensionslosen Schaltungen. Die Krönung war mal, als ich 1976 in einen Bauteilladen ging: Ich hätte gerne einen Transistor. Ich wußte da noch gar nicht, daß es verschiedene gibt. Aber es ging, ich bekam auch noch ein paar Basteleien so hin.
> ... experimentieren
Na ja. Was heisst "experimentieren"?
Eine vollständig dimensionierte Schaltung aufbauen?
Oder doch was Anderes?
Hier findest Du alles: http://www.physik-schule.de/download/pdf/Physik/ELEK_8_Wien_Robinson_Oszillator.pdf Sogar eine Linearisierung de FET Kennlinie ist dort angegeben. Hier ist auch noch was: http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/scsing.htm Must mal in Zukunft Googeln üben.
Matthias Kattelmann schrieb: > Must mal in Zukunft Googeln üben. Das kann man aber auch nur, so weit man Infos und passende Suchworte bekommt.
Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb: > Simulieren ? Probieren ? Zum Probieren fehlen mir (noch) ein paar Bauteile. Bin hauptsächlich erst mal am Infos sammeln. Simulieren ist bei Oszillatoren (soweit ich weis) auch net immer so einfach :) Wilhelm F. schrieb: > Dann muß man sich über die Funktionen der Schaltungsdetails klar werden. Gut, dann probier ich es mal. R6 dient zur Strombegrenzung wenn D2 leitend wird. Ist also abhängig vom maximalen Ausgangsstrom des OPVs. Also umso größer, umso besser, jedoch bildet er mit R5 einen Spannungsteiler, und verfälscht mir so das Ergebnis des Spitzenwertgleichrichters. => Kompromiss. C4 zur Auskopplung des Signals, bildet mit C3 einen kapazitiven Spannungsteiler => C4 >> C3. Sind die Überlegungen grundlegend falsch, oder passt das in etwa? Bitflüsterer schrieb: > Na ja. Was heisst "experimentieren"? 1. Schritt Oszillator mit niedriger Frequenz aufbauen 2. Schritt: Frequenz erhöhen 3. Schritt: Frequenz einstellbar machen usw. bis eventuell zu einem fertigen Frequenzgenerator Aber zuerst einmal freuen wenns überhaupt schwingt :) Matthias Kattelmann schrieb: > Hier findest Du alles: > http://www.physik-schule.de/download/pdf/Physik/EL... > http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaere... Danke, les ich mir durch :) > Must mal in Zukunft Googeln üben. Ja, ich geb zu viel gesucht hab ich noch net, liegt aber auch an etwas Prüfungsstress, daher danke an alle :) Gruß, Christoph
Christoph M. schrieb: > Wilhelm F. schrieb: >> Dann muß man sich über die Funktionen der Schaltungsdetails klar werden. > > Gut, dann probier ich es mal. R6 dient zur Strombegrenzung wenn D2 > leitend wird. Ist also abhängig vom maximalen Ausgangsstrom des OPVs. > Also umso größer, umso besser, jedoch bildet er mit R5 einen > Spannungsteiler, und verfälscht mir so das Ergebnis des > Spitzenwertgleichrichters. => Kompromiss. > C4 zur Auskopplung des Signals, bildet mit C3 einen kapazitiven > Spannungsteiler => C4 >> C3. > Sind die Überlegungen grundlegend falsch, oder passt das in etwa? Naja. R6 ist prinzipiell erstmal gar nicht notwendig. C4 entkoppelt evtl. Gleichspannungsanteile vom OPV-Ausgang. D1, D2 bilden einen Spitzenwert- gleichrichter. C3 glättet die gleichgerichtete Spannung, R5 belastet die Spannung definiert (ohne R5 würde die gleichgerichtete Spannung gar nicht mehr absinken). Die Zeitkonstante C3*R5 muß deutlich größer sein (Faktor 10 und mehr) als die Periodendauer der zu erzeugenden Frequenz. C4 als Koppelkon- densator sieht als Last ~ R5 und muß so dimensioniert werden, daß der Hochpaß aus C4, R5 bei der zu erzeugenden Frequenz kaum Dämpfung hat. Mit R6 kann man jetzt zweierlei anfangen. Zum einen kann über das Verhältnis R6:R5 die Amplitude in einem gewissen Bereich eingestellt werden (praktisch wird man das eher benutzen, Parameterstreuungen des SFET auszugleichen). Zum zweiten entkoppelt R6 in der Tat die nicht- lineare Last des Gleichrichters vom OPV-Ausgang, die sonst den OPV in die Strombegrenzung treiben kann und das Ausgangssignal zum Klippen bringt. Allerdings passiert das nur, solange die Amplitude nicht stabil ist. Sobald die Amplitude stabil ist, fließt nur noch wenig Strom in die Gleichrichtung, weil stabile Amplitude ja auch eine stabile Spannung nach dem Gleichrichter bedeutet. XL
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Danke, Axel, jetzt brauche ich es nicht zu beschreiben. Links vom OP sollten R1 und R2 sowie C1 und C2 gleich sein, für die grundsätzliche Funktion. Der Amplitudenregler regelt die Verstärkung dann ungefähr zwischen 0,99 und 1,01, um es mal grob zu verstehen. Die exakte 1,0 erreicht man ja praktisch nicht, nur in der theoretischen idealen Schaltung. Entweder er klingt ab bis auf Null oder die Amplituden bekommen Abplattungen, schlagen an.
Danke Axel und Wilhelm! :) Das hab ich jetzt so ziemlich verstanden. Mit den Links oben hab ich ja dann genug zum Nachlesen. Wenn ich dann mal eine dimensionierte Schaltung habe, poste ich sie nochmal, wenn ich darf ;) Gruß, Christoph
Matthias Kattelmann schrieb: > Must mal in Zukunft Googeln üben. Das ist für das Klientel dieses Forums zu viel verlangt.
Wilhelm F. schrieb: > Der Amplitudenregler regelt die Verstärkung dann ungefähr zwischen 0,99 > und 1,01, um es mal grob zu verstehen. > Die exakte 1,0 erreicht man ja praktisch nicht Unsinn, die Verstärkung muss ~3-fach sein, aber nicht ~1.
ArnoR schrieb: > Unsinn, die Verstärkung muss ~3-fach sein, aber nicht ~1. Ja die 3 ist klar. Aber die Endverstärkung ist ~1.
Wilhelm F. schrieb: > Aber die Endverstärkung ist ~1. Wieder Unsinn, die Spannung am Ausgang des OPV ist 3-mal größer als an den Eingängen, die Verstärkung ist 3-fach, es gibt keine "Endverstärkung" von 1. Was du wohl meinst, ist das Produkt aus Verstärkung des OPV und der Dämpfung des Rückkoppelnetzwerkes. Nur ist das nicht die mit den SFET einzustellende Verstärkung des OPV. Im Übrigen kann die Schaltung gar nicht 1-fach verstärken.
Christoph M. schrieb: > Schaltung für einen Oszillator mit Amplitudenregelung gefunden. Das ist ein Prinzipschaltbild. Ich glaube nicht, das das so zum nachbauen gedacht ist. > Die Dimensionierung der meisten Bauteile ist mir klar, Bei Tietze/Schenk findest Du ähnliche Prinzipschaltbilder. Da stehen dann aber oft entsprechende Formeln zur Berechnung dabei. Gruss Harald
@ ArnoR (Gast) >> Aber die Endverstärkung ist ~1. >Wieder Unsinn, die Spannung am Ausgang des OPV ist 3-mal größer als an >den Eingängen, die Verstärkung ist 3-fach, es gibt keine >"Endverstärkung" von 1. Nein, das ist die Schleifenverstärkung, und die muss bei einer stabilen Schwingung konstant 1.0 sein. >Was du wohl meinst, ist das Produkt aus Verstärkung des OPV und der >Dämpfung des Rückkoppelnetzwerkes. Nur ist das nicht die mit den SFET >einzustellende Verstärkung des OPV. Doch, denn dieser verstellt den Spannungsteiler minimal. Die Widerstände müssen so dimensioniert sein, dass durch Veränderung der Gatespannung für den JFET der Spannungsteiler von knapp üner 2:1 auf knapp unter 2:1 gestellt werden kann und somit die Verstärkung von knapp unter x3 bis auf knapp ü+ber x3 geregelt werden kann. > Im Übrigen kann die Schaltung gar nicht 1-fach verstärken. Soll sie auch gar nicht.
@ Harald Wilhelms (wilhelms) >> Schaltung für einen Oszillator mit Amplitudenregelung gefunden. >Das ist ein Prinzipschaltbild. Ich glaube nicht, das das so zum >nachbauen gedacht ist. Doch, die geht schon recht gut, wenn man die richtigen Werte hat.
Falk Brunner schrieb: > das ist die Schleifenverstärkung, und die muss bei einer stabilen > Schwingung konstant 1.0 sein. Genau das hab ich doch geschrieben: > Was du wohl meinst, ist das Produkt aus Verstärkung des OPV und der > Dämpfung des Rückkoppelnetzwerkes. Falk Brunner schrieb: > Nur ist das nicht die mit den SFET einzustellende Verstärkung des OPV. > Doch,... Blödsinn, die Verstärkung des OPV (Verhältnis Ausgangsspannung zu Eingangsspannung) ist ~3 > denn dieser verstellt den Spannungsteiler minimal. Was hat denn das damit zu tun? > und somit die Verstärkung von knapp unter x3 bis > auf knapp ü+ber x3 geregelt werden kann. Ach auf einmal doch Faktor 3? Vielleicht liest du dir mal durch was ich geschrieben habe, bevor du wieder in deinen Beißreflex verfällst.
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