Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verlustleistung im Quarz


von D. M. (Gast)


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Hallo zusammen,

ich wollte die Verlustleistung im Quarz ausrechnen und habe das nach 
folgendem Schema gemacht:
http://oliverbetz.de/pages/Artikel/Quarzoszillator#Verlustleistung_im_Quarz

Die Verlustleistung ist laut obiger Seite wie folgt:
w = 2*PI*f
G = w*C
U_eff = (U_PP/2)/Wurzel(2)
I_eff = G*U_eff

P_Quarz= I_eff²*ESR_Quarz

Für mich stellt sich die Frage, wie sich die Verlustleistung ändert, 
wenn man einen zusätzliche Serienwiderstand von einem XTAL-Pin zum 
Quarz-Pin einfügt.

Der Storm dürfte sich ja ändern, nur wie nehme ich das in die Berechnung 
mit ein? Kann ich den Leitwert vom Leitwert G (w*C) einfach zum 
zusätzlichen Serienwiderstand addieren?

Vielen Dank im Voraus!

von oszi40 (Gast)


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Rechnerisch wird es sich ändern, aber nicht jede Kurve ist ein Sinus.

von D. M. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Rechnerisch wird es sich ändern, aber nicht jede Kurve ist ein Sinus.

Das ist mir schon klar, mir geht es um die Betrachtung des Stromes in 
Abhängigkeit des zusätzlichen Widerstands.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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D. K. schrieb:
> Für mich stellt sich die Frage, wie sich die Verlustleistung ändert,
> wenn man einen zusätzliche Serienwiderstand von einem XTAL-Pin zum
> Quarz-Pin einfügt.

Sie wird geringer. Überraschung!

> Der Storm dürfte sich ja ändern, nur wie nehme ich das in die Berechnung
> mit ein? Kann ich den Leitwert vom Leitwert G (w*C) einfach zum
> zusätzlichen Serienwiderstand addieren?

Wenn du komplex addierst, ja. Denn der Leitwert ist ja j·w·C


XL

von Kai K. (klaas)


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>Der Storm dürfte sich ja ändern, nur wie nehme ich das in die Berechnung
>mit ein?

Läßt sich sehr gut simulieren. Der Vorwiderstand ist extrem wichtig. 
Ohne ihn kommt es zur Zerstörung oder Schädigung des Quarzes. Viele 
Pierce-Oszillatoren von µC haben den Vorwiderstand deshalb bereits 
zumindest teilweise integriert, entweder als Polysiliziumwiderstand oder 
als schlappen CMOS-Inverter mit hohem Ausgangswiderstand. In den 
Datenblättern findet man freilich nichts darüber.

Die zweite wichtige Bedeutung des Vorwiderstands beim Pierceoszillator 
ist die zusätzliche Phasendrehung in Verbindung mit den Burdencaps. Ohne 
diese zusätzliche Phasendrehung kann der Pierceoszillator garnicht 
stabil schwingen. Acuh das liefert die Simulation sehr anschaulich.

von D. M. (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten. Simulation ist auch gut, nur würde ich 
das gerne berechnen...
Hat jemand eine Idee/Formel für meine Anwendung?

Zur Simulation:
Ich habe leider nur die Frequenz von 16 MHz, den ESR_max von 100 Ohm und 
die Load Capcitance von 10 pF im Datenblatt.
Bei vielen Simulationen, die ich gefunden habe, benötigt man noch L und 
Q.
Wie kann ich die Schaltung trotzdem simulieren?

Viele Grüße

von Kai K. (klaas)


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>Bei vielen Simulationen, die ich gefunden habe, benötigt man noch L und Q.

Du brauchst das equivalente Serien-L und Serien-C. Bei 16MHz ist 6mH für 
ESL ein Anhaltswert. Spiel aber lieber einen gewissen Toleranzbereich 
durch. Den ESC erhälst du mit der Thomsonformel (->16MHz). Als 
Parallelkapazität kannst du bis 5pF annehmen.

>Vielen Dank für die Antworten. Simulation ist auch gut, nur würde ich
>das gerne berechnen...

Tust du ja sowieso, wenn dir die Simu nur den Strom durch den ESR des 
Quarzes bzw. den Spannungsabfall darüber liefert...

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