Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RFID in Chromstahlbox


von stef (Gast)


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Hallo Zusammen

Ich möchte passive RFID Tags in einer geschlossenen Chromstahl Box (mit 
der Wanddicke 0.5mm) von aussen auslesen.

Kann dass irgendwie funktionieren?

Würdet ihr, für einen Versuch, auch Langwellen-Frequenz Tags nützen? 
Oder welche Tags würdet ihr empfehlen?

http://de.wikipedia.org/wiki/RFID

Hat jemand schon mal damit Erfahrungen gemacht? Oder einem ähnlichen 
Problem?


Danke für eure Rückmeldungen

von Poster (Gast)


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Das wird so nicht klappen, egal ob 125KHz oder 13,56 MHz

von stef (Gast)


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Ja das habe ich befürchtet... wie währe es wenn ich einen viel stärkeren 
sender verwenden würde...?

von holger (Gast)


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>Ja das habe ich befürchtet... wie währe es wenn ich einen viel stärkeren
>sender verwenden würde...?

Wie wäre es wenn du keinen Chromstahl nimmst?

von Alex A. (alexdetsch)


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Also Metall, egal ob von innen oder außen sollte da gar nicht in der 
Nähe sein.
Was hast du denn vor?

von stef (Gast)


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es geht um medizinisches Equipment welches in diesen Chromstahlboxen 
gelagert wird. Die kann ich leider unmöglich ersetzen.

Schade, ich hoffte dass mit einer sehr starken Antenne(oder einen 
anderen Trick) etwas zu machen sei...

von ich (Gast)


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Du hast doch bestimmt schon mal was vom Faradayschen Käfig gehört?
Wenn nicht, kannst du hier nachlesen, warum du dein Vorhaben begraben 
kannst.

http://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig

von gnd3 (Gast)


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Als erstes würde ich die Kühlschrankmagnetprobe machen. Wenn das Blech 
"magnetisch" ist, dürfte es völlig aussichtslos sein. Wenn nicht, und 
das sind die meisten Edelstahlsorten, sollte das Magnetfeld doch nicht 
gestört werden?

Falls der Antennenkreis des Lesers durch das Blech verstimmt wird, kann 
man einen anderen Kondensator einbauen. Gegen Wirbelstromverluste hilft 
eine niedrige Frequenz und ein stärkerer Sender. Oder scheitert es an 
etwas anderem?

von stef (Gast)


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gnd3 schrieb:
> Als erstes würde ich die Kühlschrankmagnetprobe machen. Wenn das Blech
> "magnetisch" ist, dürfte es völlig aussichtslos sein. Wenn nicht, und
> das sind die meisten Edelstahlsorten, sollte das Magnetfeld doch nicht
> gestört werden?
>
> Falls der Antennenkreis des Lesers durch das Blech verstimmt wird, kann
> man einen anderen Kondensator einbauen. Gegen Wirbelstromverluste hilft
> eine niedrige Frequenz und ein stärkerer Sender. Oder scheitert es an
> etwas anderem?

Das Blech ist def. nicht magnetisch.

Danke für dein wertvollen Beitrag.

von ich (Gast)


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Wenn du RFID mit Frequenzen von einigen Hertz betreibst, könntest du 
vielleicht Erfolg haben. Aber bei 125KHz oder 13MHz hast du es nicht mit 
einem einfachen Magnetfeld zu tun, sondern mit elektromagnetischen 
Wellen. Du kannst ja mal ein Taschenradio, was Langwellenbereich 
empfängt (paar hundert kHz) in das Behältnis geben und dann nach dem 
Verschließen hören, ob du noch Empfang hast. Das Gleiche dann nochmal 
mit dem Empfang von einem Kurzwellensender (Größenordnung 13MHz). Wenn 
du dann aus der Blechbüchse noch Musik hörst, würde ich mich sehr 
wundern...
Versuchs einfach mal.

von tmomas (Gast)


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Nicht magnetisch ist doch schonmal die halbe Miete.
Ist es jetzt auch nicht elektrisch leitend, das Blech?

von Alex A. (alexdetsch)


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@tmomas: Ja, Chromstahl isoliert besser als Diamant ^^ Was für eine 
Frage...

von tmomas (Gast)


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@ Alexander Detsch
Ich bezog mich auf #3559442 von gnd3.

Es ist vollkommen unerheblich, ob das Blech magnetisch ist oder nicht.

von Alex A. (alexdetsch)


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Tut mir leid, dann habe ich wohl die Ironie überlesen... soll ja mal 
vorkommen ;)
Ja, über gnd3s Bemerkung habe ich mich ebenfalls schon gewundert...

@stef Also mit handelsüblichen Lösungen wird das wohl nichts. Barcode 
wird wohl auch nicht gehen?

Alex

von gnd3 (Gast)


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mein Bauch meint auch, dass es nicht geht -- andererseits bilden die 
Spulen von Leser und Tag doch einen (kernlosen) Trafo. Der funktioniert 
immer noch, auch wenn ich ein Stück Holz dazwischen schiebe, oder ein 
Alu-Blech. Warum stört dann das Chromstahlblech?

von Route_66 H. (route_66)


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gnd3 schrieb:
> andererseits bilden die
> Spulen von Leser und Tag doch einen (kernlosen) Trafo. Der funktioniert
> immer noch, auch wenn ich ein Stück Holz dazwischen schiebe, oder ein
> Alu-Blech.

Der funktioniert aber nicht mehr, wenn Du eine kräftige 
Kurzschlusswindung zusätzlich um den Kern machst.

von Detlev S. (drahtbruecke)


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Vielleicht kannst du eine passende "Leiterbahnenspule" auf 
Platinenmaterial außen aufkleben, dann zwischen Deckel und Kiste rein 
und innendrin wieder über so eine Spule auskoppeln?

Andere Idee:
Ein elektrisch isolierter Deckel könnte zusammen mit dem Rest einen ganz 
brauchbaren Kondensator bilden. Spule dran und los gehen die 
Schwingungen....

von Axel S. (a-za-z0-9)


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stef schrieb:
> Danke für dein wertvollen Beitrag.

LOL. YMMD!

von Andreas (Gast)


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Es gibt noch FRIDs als Aufkleber, auch für metallische Oberflächen (tag 
on metall).

von ich (Gast)


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Andreas schrieb:
> Es gibt noch FRIDs als Aufkleber, auch für metallische Oberflächen
> (tag
> on metall).

Was nützt das, wenn er die Gegenstände, die in der Box sind, 
identifizieren will?

von S.J. (Gast)


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Ich hatte mal das Vergnügen, eine Lösung für einen vermurksten Aufbau zu 
finden. Mehrere 130kHz RFID Leser waren so nahe beieinander instaliert, 
das sie auch Transponder gelesen haben, die vor den benachbarten Lesern 
gehalten wurden.

Dabei hab ich gelernt, das eine Abschirmung mit einem nichtmagnetischen 
Material den Leser kaum juckt. Die maximale Leseentfernung nimmt ein 
wenig ab, das wars dann aber auch schon. Magnetische Materiealien 
bringen schon mehr, aber schirmen auch nicht komplett ab. Schließlich 
musste ich sauteures MU-Metal nehmen, damit es geklappt hat.

Ich denke, deine Chanche stehen gar nicht so schlecht, das du 
Transponder in Stahlboxen lesen kannst. Einfach mal ausprobieren.

P.s. Die Transponder mit denen ich es zu tun hatte waren TIRIS 
Transponder von TI

von ich (Gast)


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S.J. schrieb:
> Dabei hab ich gelernt, das eine Abschirmung mit einem nichtmagnetischen
> Material den Leser kaum juckt.

Hast du die wirklich rundherum lückenlos mit Blech umkleidet?
Ich denke eher, du hast eine Art Trennblech zur Abgrenzung machen 
wollen, oder?

Das ist ein großer Unterschied.

Wickle mal ein Radio lückenlos in Alufolie ein, und es wird nichts mehr 
empfangen. Und Alufolie steht nun wirklich nicht im Verdacht, magnetisch 
zu sein, stimmts?

Hier gehts um die Abschirmung von Funkwellen und nicht um die 
Anziehungskraft eines Magneten.

von stef (Gast)


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Ich danke euch vielmals für die vielen Beiträge, ich werde sicherlich 
einmal einige versuche machen...

Was ich bereits "getestet" habe: :)

Radio in Alufolie: Kein Empfang
Handy in Alufolie: Kein Empfang
Radio in abgedichteter Blech box: Kein Empfang
Handy in abgedichteter Blech box: Empfang!

Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben... :)

von ich (Gast)


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stef schrieb:
> Ich danke euch vielmals für die vielen Beiträge, ich werde
> sicherlich
> einmal einige versuche machen...
>
> Was ich bereits "getestet" habe: :)
>
> Radio in Alufolie: Kein Empfang
> Handy in Alufolie: Kein Empfang
> Radio in abgedichteter Blech box: Kein Empfang
> Handy in abgedichteter Blech box: Empfang!

Das zeigt allerdings nur, daß die Blechbox nicht komplett abgedichtet 
ist. Da sind auf jeden Fall noch paar Lücken drin, der Deckel hat sicher 
keinen Rundum-Kontakt zum Unterteil.

Das Handy arbeitet im GHz-Bereich, wo auch winzige Lücken zum "Loch im 
Gartenzaun" werden. Bei HF-Schaltungen, die richtig abgeschirmt sein 
müssen, werden rundum an den Rändern der Deckel noch gefederte 
Kontaktleisten angebracht.

Hast du schon mal ein Handy von innen gesehen? Da sind die Deckel der 
einzelnen Baugruppen auch rundum mit Federn versehen.

Und bei den Boxen, die du hast, ist das bestimmt nicht lückenlos der 
Fall. Das bedeutet, daß du mit RFIDs im GHz-Bereich eventuell eine 
Chance hättest.

Wenn der Deckel dann aber zufälligerweise doch mal dicht ist...

>
> Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben... :)

Wie gesagt, deine einzige Chance wäre der GHz-Bereich. Da sind 
allerdings die Lesegeräte sauteuer. Kannst dir vielleicht auch mal 
Muster kommen lassen, ein Lesegerät und ein paar RFIDs in verschiedenen 
Bauformen (kleine Glasröhrchen, Chips, Aufkleber, Karten). Wenn du dann 
damit eine SICHERE Erkennung hinkriegst, hast du gewonnen.

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