Ich hab die Tage mal einen alten LED Drucker von Oki aufgeschraubt und den Belichter ausgebaut. Im Anhang sitzt eine Makroaufnahme, leider kann ich nicht so ganz zuordnen, wie das funktioniert. Von diesen einzelnen Chips, wie einer auf dem Bild zu sehen ist, befinden sich insgesamt 40 nebeneinander aufgereiht. Mir ist klar, dass man bei dem Ausschnitt nun nicht viel zu der allgemeinen Verschaltung sagen kann, aber kann jemand mutmaßen, was da für einzelne Parts zu sehen sind? Oben mit den vielen einzelnen Drähten scheint ja die Ansteuerrung zu sein, unterhalb des Chips ggf. gemeinsamme Anoden der Leuchtelemente? Für mich ist aber auch ehrlich gesagt nichtmal so direkt ersichtlich, welche Teile des Chips denn im Endeffekt leuchten würden! Grüße So lala
Leuchten tun die im Bild ganz oben befindlichen siberfarbenen LED (pro Modul 64 Stück). Ohne jetzt diesen Drucker zu kennen - die Ansteuerung geschieht meistens wie ein Schieberegister, in deinem Fall werden also 2560 bit pro Zeile geschoben.
Diese kleinen rundne Perlen meinst du? Oh, das hielt ich einfach für die Befestigung der Bonddrähte. Ich hatte vermutet, dass direkt ein Teil von dem langen silbernen Chip die LEDs bildet^^ Achsooo, mit einem Schieberegister werden die angesteuert. Dann ergibt das auch Sinn, aus welchem Grund dort kaum Leiterbahnen zu sehen sind. Das hatte mich etwas irritiert.
Ich würde auch sagen, daß es oben im Bild zu den LEDs geht. Da sind die zwei Reihen Pads für Bonddrähte, und von denen verschwinden Leiterbahnen irgendwie nach oben zu den eigentlichen LEDs. Man muß bedenken, daß an der Trommel eine lückenlose Reihe Leuchtpunkte ankommen muß, also bilden die LEDs eine lückenlose Reihe oder es sind noch Lichtleiter dazwischen. Ich glaube, daß wir auf dem Bild die LEDs nicht sehen. Je 64 LED-Anschlüsse führen dann auf einen Treiberchip. Das wird ein ähnlicher Chip wie in Thermodruckmodulen sein: Schieberegister, Latch und Treiber in einem. Also gewissermaßen acht mal '595+ULN2803 auf einem Chip. Im oberen Bereich des Chips sitzen die Treiber: relativ grobe Strukturen, die eine Menge Strom brauchen; deshalb auch die sechs Bonddrähte mitten in den oberen Bereich, die alle Strom von derselben Leiterbahn liefern.
Nach oben und unten kam nichts interessantes mehr. Oben ist bei der zu sehenden, etwas dickeren Leiterbahn Schluss. Und unten kommen ebenfalls nur noch ein paar Leiterbahnen. Mehr als das auf dem Foto gibts da nicht zu sehen ;)
Ist denn aus dem Umfeld zu erkennen, in welche Richtung die LEDs leuchten müssen? Ich würde erwarten, daß die leuchtende Kante der LED-Zeile die Trommel beinahe berührt; dann braucht man nicht viel Optik dazwischen. Interessant ist übrigens auch, daß jeweils drei Anschlüsse von einem Chip zum nächsten durchgereicht werden, wie man an den Leiterbahnen unter dem grünen Lack erkennt. Das muß aber nicht heißen, daß drei parallele Datenbits durchgeschoben werden; bei Displaytreibern habe ich schon gesehen, daß die auch für Takt, Latch und Strobe zwei Pins haben, die auf dem Chip verbunden sind, um das Layout zu vereinfachen.
Doch, da sind schon Linsen zwischen Trommel und LEDs gewesen, ich hab mal ein Foto angehangen. Ich habe die Linsen nicht alle gezählt, aber wenn ich mich nicht ganz vertue, sollte das so in einer Größenordnung um die 500 Stück sein (auf einer Länge von 23 cm). @Frank Danke, so ähnlich habe ich mir das fast gedacht. Viele Grüße
So lala schrieb: > sollte das so in einer Größenordnung um die 500 Stück sein (auf > einer Länge von 23 cm). Pro 'Abteilung' in der LED Zeile haben wir ja schon 64 LED gezählt, es kommt also nur noch drauf an, wieviel 'Abteilungen' es gibt. Übrigens werden die LED zur Kontrastregelung vermutlich auf einer Art regelbarer Stromquelle enden, das andere Ende geht dann auf die Schieberegister/Treiber Anordnung.
Mal ganz unabhängig von der Wirkungsweise, ein sehr schönes Foto eines tollen Stücks Technik. Ich bin begeistert!
Matthias Sch. schrieb: > es > kommt also nur noch drauf an, wieviel 'Abteilungen' es gibt. Steht gleich im ersten Post, 40 dieser Chips befinden sich da nebeneinander ;) Du hast daraus doch sogar schon die 2560 Shiftvorgänge berechnet!^^ Wenn die LEDs in der Helligkeit regelbar sind, dann muss da aber noch ein bisschen mehr Information übertragen werden! Irgendwoher muss die Konstantstromquelle ja wissen, wie viel Strom sie nun einregeln soll. @Jürgen Danke =)
Schönes Bild. "Gooooold!" habe ich auch gedacht! :-) Gibt's keine Datenblätter zu solchen Treibern? Ich sehe da etwas wie "i16726" und das OKI Logo, aber eine Suche wie "oki i16726" ergibt nichts. Das wusstest du wahrscheinlich auch schon. <!--taugt nix: eine Technologie-Promo: http://www.okidata.com/epi-film-bonding-technology das Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=B7wzSz8QSN8 --> Ein Paper von 2006: "Latest Trend of High Definition LED Printheads" http://www.oki.com/en/otr/2006/n208/pdf/otr-208-R05.pdf . Hauptsächlich über die LED, aber der Treiber ist auch zu sehen. Keine Bezeichnung, aber evtl. in den "References"?
So lala schrieb: > Wenn die LEDs in der Helligkeit regelbar sind, dann muss da aber noch > ein bisschen mehr Information übertragen werden! Irgendwoher muss die > Konstantstromquelle ja wissen, wie viel Strom sie nun einregeln soll. Wenn die LED überhaupt regelbar sein sollten, dann nur, um Fertigungstoleranzen auszugleichen - ich halte das aber für unwahrscheinlich. Eher werden die LED-Chips streng selektiert, die sind ja nicht in die Ansteuererelektronik intergriert, sondern aufgesetzt. Laserdrucker drucken nach dem Prinzip "Alles oder Nichts", also rein binär. Graustufen werden durch Rasterung simuliert. Für den normalen Druckbetrieb benötigt man keine unterschiedlichen Helligkeiten. Tonerdichte und Kontrast werden über die Spannungen des restlichen elektrofotografischen Prozesses im Drucker gesteuert ...
So lala schrieb: > Steht gleich im ersten Post, 40 dieser Chips befinden sich da > nebeneinander ;) > Du hast daraus doch sogar schon die 2560 Shiftvorgänge berechnet!^^ Ja, aber dann irritierte mich das: > sollte das so in einer Größenordnung um die 500 Stück sein (auf > einer Länge von 23 cm). Das wäre ja für einen anständigen Laser viel zu wenig. Ich schau jetzt mal nicht nach, wieviel DPI der OKI hat, aber irgendwie klingt bei mir was bei der '2560'. Soweit ich nicht erinnere, ist das eine dieser 'magischen' Zahlen bei Druckern. Frank schrieb: > Laserdrucker drucken nach dem Prinzip "Alles oder Nichts", also rein > binär. Graustufen werden durch Rasterung simuliert. Für den normalen > Druckbetrieb benötigt man keine unterschiedlichen Helligkeiten. Es gibt mittlerweile Laser, die tatsächlich Graustufen drucken und es gibt auch welche, die über die Ansteuerung von 2 benachbarten LED die DPI künstlich aufbohren. Ich wäre mir also nicht so sicher, das die wirklich nur 0 und 1 können.
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