Forum: Offtopic Nabendynamo mit mehr Leistung


von Marek N. (Gast)


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Nabend,

habe heute nach langer Zeit mein Fahrrad wieder in Betrieb genommen und 
da kam mir in den Sinn, den Nabendynamo zum Laden von Zubehör, insb. 
Smartphones.
Leider ist das Unterfangen mit einem normalen Beleuchtungs-Generator, 
der eine Nennleistung von 3 W hat zum Scheitern verurteilt. Zwar gibt es 
Konzepte, die bei höheren Drehzahlen und trickreichen Anpassschaltungen 
bis 6 bis 8 W rauskitzeln (Stichwort: Forumslader), aber auch damit werd 
ich nicht warm.

Eine kurze Überschlagsrechnung zeigt, dass zumindest mechanisch da mehr 
geht:

* Raddurchmesser d = 28" = 0,711 m
* mittl. Geschwindigkeit v =  15 km/h = 4,167 m/s
* el. Ausgangsleistung P_out 10 W
* Wirkungsgrad des Generators eta = 50 %

=> mech. Eingangsleistung P_in = 20 W

=> Radumfang u = pi d = 2,23 m
=> Drehzahl N = v / d = 1,87 1/s
=> Kreisfrequenz omega = 2 pi N = 11,72 s^-1
=> Drehmoment M = P_in / omega = P_in * d / (2 v) = 1,71 Nm
=> Bremskraft F = M / r = 2M / d = 4,8 N

resultiert nach ein bisschen Formelumstellen in einer zusätzlichen 
Bremskraft von gerade mal 5 Newton!

Da man sich drunter nix vorstellen kann, hab ich das in eine Schiefe 
Ebene umgerechnet, bei der die Bremskraft der Hangabtriebskraft 
äquivalent ist.
Die Hangabtriebskraft als Tangentialkomponente ist Gewichtskraft mal 
Sinus der Steigung. Dabei festgestellt, dass dies einer Steigung von 
gerade mal 0,39% entspricht. (Der geneigte Leser darf sich jetzt daraus 
ausrechnen, wie viel ich inkl. Rad wiege ;-) Die Probe über den 
Energieerhaltungssatz liefert den gleichen Wert. Sollte wohl also 
korrekt sein.

D.h. es ist zumindest mechanisch möglich, dem Radfahrer eine zusätzliche 
Dauerleistung von bis zu 20 W abzuverlangen.

Jetzt beginnt also die Suche nach einem Nabengenerator, der eben schon 
bei recht niedriger Drehzahl von nicht mal 2 min^-1 eine elektrische 
Leistung von bis zu 10 W abzugeben vermag.
Strom und Spannung sind erst mal egal, da man das sicher über geeigente 
Anpass-Schaltungen (Maximum-Power-Tracking, ähnlich wie bei Solarzellen) 
in weiten Grenzen ausnutzen können wird.

Jetzt stellt sich mir die Frage, warum es so einen Generator nicht zu 
kaufen gibt?
Schaut man die "kompetenten" Fahrradforen kommt immer nur "STVZO hier", 
"nur 3 W sind erlaubt da" bla, trallala....
Ich will das Teil explizit nicht zum Beleuchten, sondern zum Akku laden 
während der Fahrt.

Warum ist es möglich, einen KFZ-Generator zu konstruieren der aus dem 
drei- bis vierfachen Volument locker 1 kW rausholt? Mir ist klar, dass 
man wegen der niedrigen Drehzahl und höheren Spannung mehr und besseres 
Eisen benötig, aber ist der Unterschied so eklatant?

Übrigens, das Aufladen eines Akkus mit 10 Wh verbrennt exakt eine 
Scheibe Knäckebrot. Ich hab es daraufhin unterlassen, es in Schokolade 
umzurechnen.

Also, woher könnte man einen Generator beschaffen, der die o.g. 
Rahmenbedingungen erfüllt?

Beste Grüße, Marek

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Zum Fahrradfahren finde ich 0,4% Steigung auf Dauer aber auch relativ 
ungemütlich.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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schwerlich, wenn du die Seite vom "Forumslader" studierst gibt es dort 
irgendwo einen Anhang/Link mit § aus der STVZO. Und da wird darauf 
verwiesen, dass die maximal zulässige Leistung eines Fahrraddynamos auf 
eben diese 3 W beschränkt ist. Das wird dort auch irgendwo begründet.... 
mithin bekäme ein solcher gewünschter Dynamo in D. keine 
Straßenverkehrszulassung. drum wirst du in legal nicht kaufen können....

Achja technisch wird dass über die Magnetpolanordnung so gelöst das das 
Streufeld die Leistung des Dynamos begrenzt.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Marek N. schrieb:
> Jetzt stellt sich mir die Frage, warum es so einen Generator nicht zu
> kaufen gibt?
> Schaut man die "kompetenten" Fahrradforen kommt immer nur "STVZO hier",
> "nur 3 W sind erlaubt da" bla, trallala....
> Ich will das Teil explizit nicht zum Beleuchten, sondern zum Akku laden
> während der Fahrt.
Überleg doch mal. Warum sollten die Hersteller einen Dynamo bauen, den 
sie nicht verkaufen können? Wegen ein paar Bastlern lohnt sich das 
nicht.

Ein normaler Nabendynamo hat aber auch schon deutlich mehr Leistung als 
drauf steht. Nur in den vorgeschriebenen Bereichen bleibt er bei ~3W, 
danach geht noch viel. Bei ausgeschaltetem Licht und normaler Fahrt 
kamen schon ungefähr 30V raus.

von Karl O. (knorke)


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Scheiss doch auf die Stvo! Die Bullen meckern Dich wegen allem an, 
selbst wenn es ordentliche Batterielampen oder eine rote Fußgängerampel 
auf der autoleeren Nebenstraße nachts halb 4 ist.

20 Watt Extraleistung sind ziemlich nervig. Das sind mehr als 10% der 
Gesamtleistung.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Selbst wenn man die StVo ignoriert - ich glaube kaum daß ein Markt für 
sowas da ist:

Schau Dir an wie der Trend bei den Elektrorädern aussieht - das ist das 
genaue Gegenteil von dem was Du willst.

Auf der anderen Seite die ganze Leitchbau-Sache. Das wird doch alles 
gemacht damit Du mit weniger Kraft zum Ziel kommst oder mit gleicher 
Kraft schneller bist. Auch hier wieder genau das Gegenteil von Deiner 
Anforderung.

Nen Nabendynamo kostet immer Kraft, auch im ausgeschalteten Zustand. 
Desto leistungsfähiger, desto höher dieser Widerstand. Gleichzeitig 
gibts überall Steckdosen an denen man ohne Kraftaufwand seine Akkus 
laden kann.

Das einzige Publikum was ich mir für sowas vorstellen kann, sind Leute 
die mit Sack & Pack und Zelt usw. in die Wildnis fahren. Viele davon 
nehmen sich ambitionierte Ziele vor und wollen die ohne extra Kraft für 
die Akkus erreichen, vielleicht in dem sie außer Kamera und 
ausgeschaltetem Telefon für den Notfall nix mitnehmen was Strom braucht.

Da wird der Markt für so ne Lösung dünn. Ich kenne die Entwickler bei 
Schmidt (SON) und weiß was das für ein Aufwand ist einen neuen 
Nabendynamo zu entwickeln der was taugt. Das lohnt nicht für ne zu 
kleine Zielgruppe.

von Marek N. (Gast)


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Nabend,

vielen Dank für die rege Teilnahme.

1) die meisten Beiträge in den Fahrradforen stammen von 2009 oder noch 
älter. Da sind Luxeon-Lampen noch der Hype.

2) die STVZO diesbezüglich stammt gefühlt von 1935, lediglich der 
Pleitegeier und das Wort "Karbidlampe" wurden gestrichen.

3) STVZO § 67 Lichttechnische Einrichtungen an Fahrrädern.
(1) Fahrräder müssen für den Betrieb des Scheinwerfers und der 
Schlussleuchte mit einer Lichtmaschine, deren Nennleistung mindestens 
3 W und deren Nennspannung 6 V beträgt oder einer Batterie mit einer 
Nennspannung von 6 V (Batterie-Dauerbeleuchtung) oder einem 
wiederaufladbaren Energiespeicher als Energiequelle ausgerüstet sein. 
[1]

4) Ist es völlig hirnrissig, die Tauglichkeit einer Beleuchtungsanlage 
über die Generatorleistung oder gar die Spannung eines elektrochemischen 
Energiespeichers reglementieren zu wollen.

5) Es geht mir explizit *nicht ums Beleuchten!*

6) Bekommt man sonst jeden Scheiß aus Fernost hinterhergeschmissen, egal 
ob hier zugelassen oder nicht. Die diversen Steckernetzteile und 
unterquerschnittigen Kabel mit "China Engineering"-Zeichen beweisen es 
doch hier täglich. Warum wird sowas überhaupt nicht hergestellt? Muss 
man denn echt noch selber wickeln?

7) Mir fehlt eben ein Gefühl, was 20 W mehr ausmachen könnten. Im 
Fitness-Studio wärmte ich mich bei 80 W aufm Ergometer auf und ging dann 
auf 140 W über. Dabei kommt man zwar schon ins Schwitzen, aber der Pumpe 
schadet es bestimmt nicht, oder wie bin ich auf die 0,4 % Steigung 
gekommen?

7a) Ich kann natürlich auch weiter zum Handylader mit "CE" greifen, 
gespeist aus markenreiner, deutscher Kernkraft. Garantiert 
STVZO-konform.

[1] http://www.stvzo.de/stvzo/b6.htm

von Großes F. (112)


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Der Mensch kann ca. 100 Watt Dauerleistung vollbringen.
Da fallen 20% schon ins Gewicht.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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"Jedes" Strampel-Stand-Fahrrad erlaubt es, die erstrampelte Leistung 
darzusetellen.

Also einfach mal schauen, wieviel man zusätzlich an Leistung "entbehren" 
kann, bzw. wieviel man mehr strampeln muß für 10 .. 20 W

von Matthias X. (current_user)


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>7) Mir fehlt eben ein Gefühl, was 20 W mehr ausmachen könnten. Im
>Fitness-Studio wärmte ich mich bei 80 W aufm Ergometer auf und ging dann
>auf 140 W über. Dabei kommt man zwar schon ins Schwitzen, aber der Pumpe
>schadet es bestimmt nicht, oder wie bin ich auf die 0,4 % Steigung
>gekommen?

Dann stell doch mal ein Fahrprofil bei deinem Ergometer ein. 2 Minuten 
140Watt, 2 Minuten 160Watt,... Das ganze eine halber Stunde. Dann wirst 
du ja merken ob dich die zusätzliche Kraft stört.

Mit welcher Leistung wird eigentlich ein Smartphone geladen? Ich habe 
keins, desswegen würde ich so auf 5V/1A tippen. Die 5W bekommst du auch 
aus einem normalen Nabeldynamo.Also Keep it simple. Nimm die Leistung 
die du aus einem normalen Nabendynamo bekommst. Bei allem anderen ist 
der Aufwand wesentlich höher als der zusätzliche Nutzen.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> Und da wird darauf
> verwiesen, dass die maximal zulässige Leistung eines Fahrraddynamos auf
> eben diese 3 W beschränkt ist.

Das ist überholt. Früher stand in der StVZO tatsächlich höchstens 3 
Watt, seit einigen Jahren aber steht dort

Marek N. schrieb:
> (1) Fahrräder müssen für den Betrieb des Scheinwerfers und der
> Schlussleuchte mit einer Lichtmaschine, deren Nennleistung *mindestens*
> 3 W und deren Nennspannung 6 V beträgt


Das Problem ist die völlig sinnlose Angabe einer Spannung, was die 
Nutzung von 12V-Technik behindert (es gibt meines Wissens nach nach wie 
vor nur eine einzige mit einer Sondergenehmigung "zugelassene" 
12V-Lichtanlage für Fahrräder).

Ein weiteres Problem ist, daß die StVZO nicht alleine gilt, sondern daß 
neben ihr weiter beschränkende Ausführungsvorschriften existieren, die 
jeden Fortschritt ad absurdum führen.

von Matthias X. (current_user)


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Die Angabe einer elektischen Leistung ist eh unsinn. Sinnvoller wäre 
eine Beleutchtungsstärke in verschiedenen Abständen oder eine gesamte 
optische Leistung. Ob ich eine gewisse Helligkeit mit Glühbirnen, Leds 
oder Kerzen erreiche kann dem Gesetzgeber doch egal sein.

von Uhu U. (uhu)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Also einfach mal schauen, wieviel man zusätzlich an Leistung "entbehren"
> kann, bzw. wieviel man mehr strampeln muß für 10 .. 20 W

Das wird dir einen falschen Eindruck vermitteln, denn 20 zusätzliche W 
auf 100, die man zum reinen Radeln braucht, sind was anderes, als 20 W 
auf dem Stubenrad.

von Uhu U. (uhu)


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Matthias xxx schrieb:
> Mit welcher Leistung wird eigentlich ein Smartphone geladen? Ich habe
> keins, desswegen würde ich so auf 5V/1A tippen. Die 5W bekommst du auch
> aus einem normalen Nabeldynamo.Also Keep it simple.

Notfalls das Dreirad von anno dazumal reaktivieren und einen zweiten 
Nabendynamo dran ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ein weiteres Problem ist, daß die StVZO nicht alleine gilt, sondern daß
> neben ihr weiter beschränkende Ausführungsvorschriften existieren, die
> jeden Fortschritt ad absurdum führen.

Welche?

von Uhu U. (uhu)


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Matthias xxx schrieb:
> Ob ich eine gewisse Helligkeit mit Glühbirnen, Leds
> oder Kerzen erreiche kann dem Gesetzgeber doch egal sein.

Wenn du den Terror gegen das Rauchen als Maßstab nimmst, wirst du ahnen, 
daß es zwar so sein sollte, es aber nicht so ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Ein weiteres Problem ist, daß die StVZO nicht alleine gilt, sondern daß
>> neben ihr weiter beschränkende Ausführungsvorschriften existieren, die
>> jeden Fortschritt ad absurdum führen.
>
> Welche?

Die Zulassungsvorschriften, anhand derer das KBA eine Bauartzulassung 
erteilt (oder eben auch nicht). Offiziell darfst du in D nur Leuchten 
mit Bauartzulassung betreiben. Erkennbar an einer Wellenlinie und 
Zulassungsnummer Kxxx; aufgedruckt oder eingeprägt.

Praktisch interessiert das keine Sau. Tatsächlich bin ich noch nie von 
der Polizei kontrolliert worden. Von anderen hört man, daß die Polizei 
wenn überhaupt, dann nur unbeleuchtete Radfahrer anhält. Wenn sie bei 
Dunkelheit unterwegs sind. Sobald du ein Licht am Fahrrad hast, das 
wenigstens den Mindestanforderungen genügt (es leuchtet weiß nach vorn 
und rot nach hinten und blinkt nicht), dürftest du auf der sicheren 
Seite sein.


XL

von Dave B. (gaston)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Notfalls das Dreirad von anno dazumal reaktivieren und einen zweiten
> Nabendynamo dran ;-)

Kann man nicht auch gleich im Hinterrad einen Dynamo anbringen?
Oder ist das mit der Schaltung zu kompliziert.

Der olle Schleifdynamo hing ja auch ab und zu mal hinten.

Als ich zuletzt mal geradelt bin, war der Nabendynamo vorne.


Da kann man am Dreirad dann ja auch 3 Nabendyns verwursten, da war ja 
auch eher selten eine störende Gangschaltung.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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das die nabendynamos vorne sind dürfte mit der Schaltung am Hinterrad 
zusammenhängen, die ja gerne auch mal als Nabenschaltung ausgeführt ist.

von Ernst O. (ernstj)


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Mir kommen da zwei Ideen in den Sinn:

1) den vorhandenen Nabendynamo tagsüber an ein Powerpack akku 
anschliessen und den gemächlich über einen Step-up Wandler laden. Hätte 
den Vorteil, dass man nicht zwingend aufs Rad muss wenn man Strom 
braucht. Sollte sich mit einer Klinkenbuchse mit Schaltkontakt am 
Lampengehäuse anschliessen lassen, der Spannungswandler sollte in die 
Zuleitung integierbar sein.

2) einen extra Dynamo mit der Tretkurbel bzw der Kette koppeln. Das 
hätte den Vorteil, dass man das Rad rollen lassen kann, ohne dass es 
durch den Dynamo gebremst wird. So ein Teil müsste man auch so bauen 
können, dass es leicht abmontiert werden kann. Vielleicht findet sich 
dafür ein passender BLDC Motor (Langsamläufer, z.B. wie in Gimbal 
Control), auf dessen Achse ein kleines Kettenrad montiert wird.

von Ernst O. (ernstj)


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Christian B. schrieb im Beitrag #3560618:
> Ich glaub, du hast das Anliegen Mißverstanden! er will mit dem Dynamo
> ein Smartphone laden und es nicht als Hilfsmotor missbrauchen. Daß man
> einen Dynamo aufladen kann, wie einen Akku oder einen Kondensator ist
> mir ebenfalls neu.

Ist mir klar. Meine zweite Idee war, einen Dynamo an die Tretkurbel bzw. 
die Kette zu koppeln, so dass der Freilauf erhalten bleibt. In 
Ermangelung eines leistungsmässig geeigneten Dynamos könnte man z.B. 
einen BLDC Motor als Generator betreiben.

Dann wiederum, wenn ich deinen Einwand weiter spinne... warum stellt man 
nicht energiereiche Radiosender auf und zapft deren Energie dann per 
Antenne an, um Strom fürs Pedelec zu haben. Will jemand der in 
Mainflingen wohnt das mal probieren?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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ernst oellers schrieb:
> Das hätte den Vorteil, dass man das Rad rollen lassen kann, ohne
> dass es durch den Dynamo gebremst wird.

Die Bremswirkung eines mit normaler Lichttechnik belasteten Nabendynamos 
ist vernachlässigbar.

von Ernst O. (ernstj)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die Bremswirkung eines mit normaler Lichttechnik belasteten Nabendynamos
> ist vernachlässigbar.

Weiss ich. In diesem Thread geht es aber eben darum, dass die Leistung 
eines normalen Nabendynamos (und damit zwingend auch die mechanische 
Bremswirkung) zu mickrig ist. Da mag ein wenig Freilauf möglicherweise 
ganz willkommen sein. Ich jedenfalls würde es begrüssen wenn auch 
normale Fahrräder den Dynamo an der Tretkurbel hätten und nicht am 
Laufrad. Ein Pufferakku sollte die Tretpausen locker überbrücken können.

von Dave B. (gaston)


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Also Tretkurbeldynama halte ich mal für ineffizient.
Dank Freilauf kann man ja durchaus längere Strecken ohne trampeln zurück 
legen, sei es nun auf ebenen Strecken, bergab oder mit Rückenwind.
Zudem sorgt die Gangschaltung doch für eine andere Umsetzung so dass 
Drehzahl Tretkurbel meist kleiner ist als Drehzahl Antriebsrad.

Im ungünstigsten Fall ist die Umsetzung ja 1 zu 1, aber hab grad keine 
Gangschaltung for Augen.

Im besten Fall für einen Tretkurbeldynamo fährt man im höchsten Gang mit 
1 zu 1 Umsetzung, dabei kommt man aber nicht allzu dolle vorwärts.

: Bearbeitet durch User
von Ernst O. (ernstj)


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Dave B. schrieb:
> Dank Freilauf kann man ja durchaus längere Strecken ohne trampeln zurück
> legen, sei es nun auf ebenen Strecken, bergab oder mit Rückenwind.

Wenn am Laufrad ein Dynamo mit elektrischer Last (Lampe) dranhängt, dann 
kann es keinen richtigen Freilauf geben. Das Laufrad wird gebremst (es 
sei denn du hast eine Maschine zur Nutzung "freier Energie" :-)

Dave B. schrieb:
> Zudem sorgt die Gangschaltung doch für eine andere Umsetzung so dass
> Drehzahl Tretkurbel meist kleiner ist als Drehzahl Antriebsrad.

Warum hat ein Fahrrad eine Gangschaltung? Um einerseits bei niedrigen 
Drehzahlen mehr wumms hinter die Fuhre zu bekommen und um anderseits 
grössere Geschwindigkeiten zu errmöglichen,  ohne wie wahnsinnig 
strampeln zu müssen. Man kann es auch so ausdrücken: Begrenzung der 
Trittfrequenz auf einen kleinen, optimalen Bereich. Ein Tretkurbeldynamo 
soll darunter leiden, nur einen relativ bescheidenen Drehzahlbereich 
abdecken zu müssen? Ganz im Gegenteil. Nur ist es nicht damit getan, 
einfach einen existierenden Nabendynamo an die Tretkurbel 
anzuschliessen, da hast du Recht.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Dave B. schrieb:
> Also Tretkurbeldynama halte ich mal für ineffizient.

Ich halte die ganze Idee für albern. Einen Vorteil gibt es nicht, dafür 
jede Menge Nachteile. Ein ausgekoppelter Dynamo (beim Nabendynamo: Strom 
unterbrechen) bremst das Rad praktisch gar nicht.

> Im ungünstigsten Fall ist die Umsetzung ja 1 zu 1, aber hab grad keine
> Gangschaltung for Augen.

Kommt auf das Rad an. Ein MTB hat durchaus mal Untersetzung 2:1. Z.B. 22 
Zähne vorn, 40 hinten. Die andere Richtung geht bis weit über 4:1. 
Wieder MTB z.B. 42 Zähne vorn auf 11 hinten. Rennräder haben vorn auch 
mal über 50 Zähne.


XL

von Purzel H. (hacky)


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Es gibt Faelle, das braucht man eben 10W. zB wenn man auf einer 
Waldstrasse bergab faehrt. Da will man nicht nur gesehen werden, sondern 
auch was sehen. Die 10W Bremsleistung sind dann vernachlaessigbar. Oder 
sogar gewollt.

von Harald W. (wilhelms)


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Marek N. schrieb:

> habe heute nach langer Zeit mein Fahrrad wieder in Betrieb genommen und
> da kam mir in den Sinn, den Nabendynamo zum Laden von Zubehör, insb.
> Smartphones.
> Leider ist das Unterfangen mit einem normalen Beleuchtungs-Generator,
> der eine Nennleistung von 3 W hat zum Scheitern verurteilt.

Dann bau doch ein Vorderrad mit Nabenmotor aus einem Elektrofahrrad
ein. Wenn Du das als Generator benutzst, hast Du Leistung satt!
Gruss
Harald

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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was ist eigentlich günstiger beim Nabendynamo, wenn er nicht gebraucht 
wird: unterbrochner Stromkreis oder kurzgeschlossener Stromkreis?

von Εrnst B. (ernst)


Angehängte Dateien:

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Vlad Tepesch schrieb:
> Was ist eigentlich günstiger beim Nabendynamo, wenn er nicht gebraucht
> wird: unterbrochner Stromkreis oder kurzgeschlossener Stromkreis?

Hängt wohl vom genauen Typ und der "normal-Geschwindigkeit" ab.

Hier gibts ein paar Messwerte:

http://www.enhydralutris.de/Fahrrad/Beleuchtung/node81.html

Die Mech. Leistung "P_m" Gibt sich zwischen offen (1M Ohm) und 
Kurzschluss (100m Ohm) nicht viel.

von Ernst O. (ernstj)


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Da gibt es noch folgende Information:


http://www.nabendynamo.de/service/12volt/12vinfo.html

vielleicht hilft es, einen praktikablen Kompromiss zu finden

--
kaputten Link korrigiert
-rufus

: Bearbeitet durch User
von Ernst O. (ernstj)


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... dann hier noch eine Fundgrube zu dem Thema:

http://www.forumslader.de

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Hängt wohl vom genauen Typ und der "normal-Geschwindigkeit" ab.
>
> Hier gibts ein paar Messwerte:
>
> http://www.enhydralutris.de/Fahrrad/Beleuchtung/node81.html
>
> Die Mech. Leistung "P_m" Gibt sich zwischen offen (1M Ohm) und
> Kurzschluss (100m Ohm) nicht viel.

ok danke.
dem entnehme ich aber, dass es eindeutig besser ist, den Stromkreis 
offen zu lassen.

von Εrnst B. (ernst)


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Vlad Tepesch schrieb:
> ok danke.
> dem entnehme ich aber, dass es eindeutig besser ist, den Stromkreis
> offen zu lassen.

Jain...

Einerseits: So eindeutig ist das nicht. Ein Watt hin oder her, das ist 
weniger als ein Tropfen Öl an der Kette ausmacht...

Und Andererseits: Viele Nabendynamos & LED-Lampen haben einen 
Überspannungsschutz in Form zweier Z-Dioden verbaut, die dauernd am 
Strom hängen.
Wenn das so ist, hast du mit "offenem" Stromkreis sozusagen den 
Worst-Case mit maximalem Kraftaufwand, obwohl das Licht aus ist. Dann 
ist der Kurzschluss natürlich viel besser.

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