Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Unterschied TTL Rs232 und USB


von Peter Schewe (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bin recht neu in der Elektro Branche und meine Erfahrung beläuft 
sich nur auf generelle einfache Dinge. Ich habe aber nun ein GPS Modul 
das ich gerne an meinen raspberry pi anschließen möchte. Nun finde ich 
jedoch in der Bedienungsanleitung des GPS Empfängers 3 verschiedene 
Anschlussmöglichkeiten - unpopulated in TTL version - Unpopulated in USB 
version und Populated in Rs232 version ( USB to Serial Bridge). Nun habe 
ich versuch mich ein wenig Schlau zu machen was die Unterschiede sind 
doch mehr als unterschiedliche Spannungen konnte ich nicht finden. Hier 
im Forum wird oft von Rs232 zu TTL gesprochen doch warum verwendet man 
eher TTL ? oder ist das gar nicht so?

Ich hätte gerne einmal gewusst ob eine der Verbindungen serial oder alle 
parallel sind und generell wo der Unterschied vllt sogar Vorteil 
zwischen den 3 möglichen Anschlüssen liegt

Vielen Dank

Gruß

von Kein Name (Gast)


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Bei so etwas geht man umgekehrt vor. Erstmal googeln, ob überhaupt 
jemand das Modul am Raspberry zum laufen gebracht hat. Dann schaust du, 
welche Schittstelle die anderen Leute benutzen.

Da gibt es so viele Fallen, ob nun hier TTL oder USB besser ist, lässt 
sich nicht so einfach sagen.

von Jazz J. (jjr)


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Prinzipiell würde ich den externen Teileaufwand so gering wie möglich zu 
halten versuchen.

Sprich TTL, wenn man davon ausgeht, dass es sich um das gleiche serielle 
Protokoll handelt. Der RPI hat serielle Ein- und Ausgänge.
Das Spannungslevel liegt bei 3,3 Volt, also vorher schauen, ob das 
GPS-Modul auch 3,3 Volt liefert oder (vermutlich) eher 5 Volt.

Bei den geringen Übertragungsraten kann man die 5 Volt zur Not auch mit 
Zenerdioden begrenzen (Beispielschaltungen dazu findet man u.a., wenn 
man
nach ATMega Software-USB sucht).

von Kein Name (Gast)


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Prinzipiell hast du ja recht. Würde trotzdem erst mal schauen, ob das 
schon mal jemand gemacht hat. Falls der RasPi alle Treiber mitbringt, 
währe ein USB-Kabel einfacher - ist halt nur ein Teil und man braucht 
keinen Lötkolben.

von Mike (Gast)


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Jazz Jack Rabbit schrieb:
> Bei den geringen Übertragungsraten kann man die 5 Volt zur Not auch mit
> Zenerdioden begrenzen

Für die vom GPS-Modul gesendeten Daten wäre wohl ein klassischer 
Spannungsteiler die einfachste Lösung. Oder welche Vorteile soll eine 
Z-Diode bei konstanten Spannungen und Lastverhältnissen bringen?

Falls das GPS noch Steuer-/Konfigurationskommandos bekommen soll, kann 
man meist davon ausgehen, das 3,3V auch von einem 5V Modul noch als H 
akzeptiert werden. Der Störabstand des Signal ist dann allerding 
deutlich geringer als mit einem 5V-Signal.

von Peter Schewe (Gast)


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Most microcontrollers these days have built in UARTs (universally asynchronous receiver/transmitter) that can be used to receive and transmit data serially. UARTs transmit one bit at a time at a specified data rate (i.e. 9600bps, 115200bps, etc.). This method of serial communication is sometimes referred to as TTL serial (transistor-transistor logic). Serial communication at a TTL level will always remain between the limits of 0V and Vcc, which is often 5V or 3.3V. A logic high ('1') is represented by Vcc, while a logic low ('0') is 0V.
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The serial port on your computer (if it's lucky enough to have one, they're quickly becoming a relic) complies with the RS-232 (Recommended Standard 232) telecommunications standard. RS-232 signals are similar to your microcontroller's serial signals in that they transmit one bit at a time, at a specific baud rate, with or without parity and/or stop bits. The two differ solely at a hardware level. By the RS-232 standard a logic high ('1') is represented by a negative voltage – anywhere from -3 to -25V – while a logic low ('0') transmits a positive voltage that can be anywhere from +3 to +25V. On most PCs these signals swing from -13 to +13V.
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The more extreme voltages of an RS-232 signal help to make it less susceptible to noise, interference, and degradation. This means that an RS-232 signal can generally travel longer physical distances than their TTL counterparts, while still providing a reliable data transmission.

Sowas derartiges hatte ich gehofft zu hören - da mein RaspBerry nun eine 
Steckdose mit 5 V und 3,3V hat ist es klar das ich das GPS Modul nach 
der Vorgabe des TTL Anschlusses im Handbuch des Empfängers anschließen 
muss.
Es bedeutet also wenn ich nur 5 V bzw. 3,3V Rx und Tx habe kann ich wenn 
ich einen direkten Anschluss machen möchte nur die TTL Verbindung 
wählen. Ist dies korrekt?
Ich denk jetzt einfach mal weiter und bitte darum das ihr mich 
korrigiert, wenn ich falsch liege. Würde ich nun noch einen Umwandler 
zwischen GPS und Rasp setzen könnte ich auch die USB 
Anschlusskonfiguration vom GPS zum Umwandler verwenden.

Welche der beiden Möglichkeiten nun das stabilere / störungsfreie 
bessere Signal liefert sei nun fraglich und kann ich als Leihe auch 
nicht deuten - aber meine Grundargumentation stimmt richtig?

von astroscout (Gast)


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Peter Schewe schrieb:
> Es bedeutet also wenn ich nur 5 V bzw. 3,3V Rx und Tx habe kann ich wenn
> ich einen direkten Anschluss machen möchte nur die TTL Verbindung
> wählen. Ist dies korrekt?

Genau, du musst aber zusätzlich noch die Ground-Leitung (GND) verbinden, 
sonst funktioniert es nicht!

Peter Schewe schrieb:
> Ich denk jetzt einfach mal weiter und bitte darum das ihr mich
> korrigiert, wenn ich falsch liege. Würde ich nun noch einen Umwandler
> zwischen GPS und Rasp setzen könnte ich auch die USB
> Anschlusskonfiguration vom GPS zum Umwandler verwenden.

Im Prinzip schon. Um das jedoch genau beurteilen zu können, müsste man 
mal in Handbuch schauen. Ich vermute aber mal, dass dein GPS-Empfänger 
die Leitungen +5V, D+, D- und GND besitzt. Dies sind die Leitungen, die 
direkt auf eine USB-Buchse geführt werden können und an einen PC oder 
auch an RPI (mit USB-Host-Funktion) angeschlossen werden kann.

Peter Schewe schrieb:
> Welche der beiden Möglichkeiten nun das stabilere / störungsfreie
> bessere Signal liefert sei nun fraglich und kann ich als Leihe auch
> nicht deuten - aber meine Grundargumentation stimmt richtig?

Ohne die Datenrate und deinen genauen Hardwareaufbau zu kennen, würde 
ich sagen, dass es für deine Anwendung im Prizip egal ist. USB ist, wie 
der Name schon sagt, ein Bus-System, d.h. es ist dafür ausgelegt mehrere 
Geräte an einem Bus zu betreiben. Außerdem hat es i.A. höhere Datenraten 
und ein komplexeres Protokoll. Die UART-Schnittstelle (egal ob RS232 
oder TLL, der unterschied liegt nur in den Pegeln) ist eine reine 
Point-to-Point-Verbindung. Insgesamt ist diese Schnittstelle seher 
einfach in der Handhabung, bietet dafür auch nicht die Vorteile eines 
Bussystems, die du in deiner Anwendung warscheinlich sowie nicht nutzen 
wirst.
Kurz: Ich würde den per UART mit TTL-Pegeln anschließen!

von Kein Name (Gast)


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Wenn du uns sagst, welches GPS Modul du besitzt, könnten wir mal ins 
Datenblatt schauen. Vielleicht ist hier irgend jemand unter uns, der 
sieht, was bei deinem Modul einfacher währe.

von Peter Schewe (Gast)


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Wow was eine Antwort - sehr sehr sehr vielen dank astroscout !!! Ich hab 
es jetzt als TTL Verbindung direkt angeschloßen. Ja doof GND hatte ich 
vergessen zuerwähnen aber es läuft. Baudrate von 48400.

Mensch du hast mir den Abend gerettet - nun macht das auch alles Sinn.

> Peter Schewe schrieb:
>> Es bedeutet also wenn ich nur 5 V bzw. 3,3V Rx und Tx habe kann ich wenn
>> ich einen direkten Anschluss machen möchte nur die TTL Verbindung
>> wählen. Ist dies korrekt?
>
> Genau, du musst aber zusätzlich noch die Ground-Leitung (GND) verbinden,
> sonst funktioniert es nicht!

Check Check - hatte ich vergessen zuerwähnen. Das Shield hab ich aber 
nicht angeschlossen .... Für die paar Spielerein ist ne Abschirmung 
glaub ich egal

> Im Prinzip schon. Um das jedoch genau beurteilen zu können, müsste man
> mal in Handbuch schauen. Ich vermute aber mal, dass dein GPS-Empfänger
> die Leitungen +5V, D+, D- und GND besitzt. Dies sind die Leitungen, die
> direkt auf eine USB-Buchse geführt werden können und an einen PC oder
> auch an RPI (mit USB-Host-Funktion) angeschlossen werden kann.

Korrekt ! Danke für die weiteren Infos

> Ohne die Datenrate und deinen genauen Hardwareaufbau zu kennen, würde
> ich sagen, dass es für deine Anwendung im Prizip egal ist. USB ist, wie
> der Name schon sagt, ein Bus-System, d.h. es ist dafür ausgelegt mehrere
> Geräte an einem Bus zu betreiben. Außerdem hat es i.A. höhere Datenraten
> und ein komplexeres Protokoll. Die UART-Schnittstelle (egal ob RS232
> oder TLL, der unterschied liegt nur in den Pegeln) ist eine reine
> Point-to-Point-Verbindung. Insgesamt ist diese Schnittstelle seher
> einfach in der Handhabung, bietet dafür auch nicht die Vorteile eines
> Bussystems, die du in deiner Anwendung warscheinlich sowie nicht nutzen
> wirst.

Hui sehr cool - ich hatte mich auch schon gewundert warum USB so viel 
bekannter als TTL ist. Point to Point und Bus halt. Macht Sinn dass man 
heutzutage eher auf die Bus Anordnung mit komplexen Protokoll setzt

> Kurz: Ich würde den per UART mit TTL-Pegeln anschließen!

Gesagt getan - > läuft !

noch einmal vielen Dank auch allen anderen !!

Eine letzte Frage die mir beim Durchsuchen des Internets aufgekommen 
ist.
TTY - Was ist TTY in diesem Zusammenhang ?
Ist es richtig, dass TTY nur den Typ der Verbindung bezeichnet? TTY soll 
eine Loop Verbindung sein, die an sich weniger Spannung braucht. Somit 
wäre TTY eine Verbindung und TTL der Pegel bzw eher die Spannung in der 
Verbindung?!

Bin mir da ziemlich unsicher aber ich freue mich mal zu verstehen wie es 
funktioniert und nicht einfach nur nach schema f anzuschliessen.

Danke nochmal

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