Hallo, ich habe mir einen sipgate-Account eingerichtet, weil ich auf dem Computer bequem per Headset telefonieren möchte. Eingehende Anrufe kommen aber leider nur an, wenn ich PhonerLite in der Windows Firewall freischalte. Eigentlich ist meine bevorzugte Einstellung "Alle eingehenden Verbindungen blockieren...". Ich habe dann bei Sipgate gelesen, dass man bei Problemen die Firewall und ggf. auch den Router entsprechend konfigurieren muss. Da habe ich auf VoIP ja schon fast keinen Bock mehr drauf, wenn ich so was lese. Bei Skype funktioniert es doch auch, obwohl ich alle eingehenden Verbindungen blockiert habe. Da kann ich ohne derartige verrenkungen eingehende Gespräche annehmen und musste noch nie eine Firewall oder gar einen Router umkonfigurieren. Wer kennt sich hier mit Sipgate bzw. VoIP aus und kann mir sagen, ob es eine Möglichkeit gibt, auch bei blockierten eingehenden Verbindungen Gespräche entgegenzunehmen?
Der Unterschied zwischen Skype und "richtigem" VOIP per SIP ist Folgender: Skype hält ständig eine Verbindung von "drinnen" nach "draussen" zum Server offen, so dass ein Anruf sofort weitergereicht werden kann. Ein SIP-Telefon registriert sich zwar am Server, so dass dieser weiss, wie er es bei Bedarf erreichen kann, aber es besteht keine ständige Verbindung. Demzufolge muss diese bei Abruf von Aussen herstellbar sein. Das sind übrigens mehrere Ports freizumachen, SIP ist ein ganzer Protokollstack, z.B. für SIP Port 5060..5061, für RTP Port 10000...2000, beide per UDP, aber die Details sind bei fast jedem Provider etwas anders. Zur zur Erklärung. Per SIP (session initiating protocol) wird die Verbindung geöffnet, gehalten, evtl. weitergelitet usw. und beendet. Per RTP/RTSP (real time protocol, real time streaming protocol) werden die eigentlichen Audiodaten übertragen. Ein gern gemachter Konfigurationsfehler fürht z.B. dazu, dass ein angerufenes Telefon zwar klingelt (SIP), aber entweder kein Ton oder nur einseitig Ton zu hören ist (RTP).
http://www.heise.de/security/artikel/Wie-Skype-Co-Firewalls-umgehen-270856.html Wenn man einen STUN-Server (stun.sipgate.net, Port 10000) bei Phoner angibt kann man evtl. Glück haben, dass der SIP-Client ebenso ein Loch in die Firewall geschossen kriegt (http://www.tecchannel.de/kommunikation/handy_pda/433069/voip_hinter_einer_nat_firewall/index3.html) ...sinnvoller wäre aber wohl den SIP-Client in der Firewall freizugeben statt ihn umständlich selbst Löcher bauen zu lassen (was je nach Router und Firewall und Provider evtl. nichtmal ordentlich funktioniert)
Jan schrieb: > Bei Skype funktioniert es doch auch, obwohl ich alle eingehenden > Verbindungen blockiert habe. Um es einfach verständlich auszudrücken: Skype wendet üble Hacker-Tricks an, um deine Firewall auszutricksen und zu umgehen. Es bohrt ohne deine explizte Erlaubnis Löcher in die Firewall. Ist OK, weil das das ist, was die meisten Nutzer wollen, auch wenn (bzw: besonders weil) sie es nicht verstehen. Viele SIP-Clients können das auch, aber tun das nicht ohne deine Erlaubnis. (=>STUN-Server eintragen, ...) Wenn du aber sowieso eingehende Verbindungen erlauben willst, kannst du das auch selber in der Firewall so einstellen, anstatt dich auf "hinterhältige Hacks" zu verlassen.
Εrnst B✶ schrieb: > Skype wendet üble Hacker-Tricks an, um deine Firewall auszutricksen Naj, es geht auch etwas weniger Computer-Bild-like: Skype verwendet einfach Ports, die sowieso offen sind (z.B. Port 80) für andere Protokolle ("Tunneling") und hält dann die Verbindungen offen ...
Frank schrieb: > Skype verwendet einfach Ports, die sowieso offen sind (z.B. Port 80) für > andere Protokolle ("Tunneling") und hält dann die Verbindungen offen das triffts nicht ganz. Skype nutzt das UDP-NAT/Connection-Tracking aus, in dem der Firewall eine von innen geöffnete Verbindung vorgegaukelt wird, auf der dann anschließend von aussen eingehende Verbindungen akzeptiert werden. Etwas genauer entweder im oben verlinkten Heise-Artikel oder in der Wikipedia erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Session_Traversal_Utilities_for_NAT
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