Hallo, hier im Forum wurde ein selber gebauter DCF77 Empfänger mit dem U4224B im Thread WordClock Variante 2 vorgestellt: [http://www.mikrocontroller.net/articles/Word_Clock_Variante_2] Leider wird dort ein 200 mm langer Feritstab verwendet. Was muss ich modifizieren damit ich ein 50mm langen Kern verwenden kann? Lieben Gruß Kerstin
Käme es für Dich in Frage, das fertige DCF-Empfangsmodul DCF-2 Artikel-Nr.: 68-09 16 10 von ELV zu nehmen?
Kerstin schrieb: > Leider wird dort ein 200 mm langer Feritstab verwendet. > Was muss ich modifizieren damit ich ein 50mm langen Kern > verwenden kann? Die Entfernung zum Sender in Mainflingen?
Nein leider nicht, da ich eine platine machen moechte die noch mehr enthaelt. Was ist Mainflingen???
kerstin schrieb: > Was ist Mainflingen??? Der Ort in der Nähe von Frankfurt, an dem der DCF77-Sender steht.
Die Maße des Ferritstabes bringen zwar mehr oder weniger Spannung (viel hilft viel), sind aber nicht wesentlich. Die Regelung im Empfänger-IC U4224B gleicht diese Unterschiede aus. Wesentlich ist, dass die Wicklung auf dem Stab mit dem angeschlossenen C einen Resonanzkreis bildet, dessen Resonanzfrequenz 77,5 kHz beträgt. Erstens dient diese Resonanz zur Selektion: Nutzsignal wird besser als Störsignale empfangen. Zweitens erhöht sie die empfangene Spannung um den Betrag der Schwinggüte des Schwingkreises. Die Windungszahl der Spule auf dem Ferritstab muss also stimmen, der Feinabgleich (so plusminus 20%) auf 77,5 kHz geschieht dann durch Verschieben der Spule auf dem Stab. Wenn man sich eine Linie von Mainflingen (bei Frankfurt) zum Empfangsort denkt, dann muss die Längsachse des Stabes möglicht senkrecht zu dieser Linie ausgerichtet sein. (Dazu muss der Stab natürlich auch waagerecht ausgerichtet sein).
Peter R. schrieb: > Wenn man sich eine Linie von Mainflingen (bei Frankfurt) zum Empfangsort > denkt, dann muss die Längsachse des Stabes möglicht senkrecht zu dieser > Linie ausgerichtet sein. (Dazu muss der Stab natürlich auch waagerecht > ausgerichtet sein). Grundsätzlich gilt aber schon, das der Empfang um so besser ist, je grösser der Antennenstab ist, allerdings sollte zumindest innerhalb von Deutschland auch ein 50mm-Stab reichen. Gruss Harald
Hallo, erst mal vielen Dank für die Infos, nun einige Fragen: Langer Stab 200mm : Habe ich die vollen 2000km Reichweite? Stab + Wicklungen + Kondensator müssen 77khz Resonanzfrequenz haben. -> Wie messe ich diese? Wie berechne ich diese? - Was ist der Unterschied zwischen dem U4224B oder dem MAS6180 - Was hat die Position der Wicklungen auf der Spule für Auswirkungen. - Wie viele Wicklungen sollte ich ca. in einer Lage haben? -> Fertige DCF77 Module haben alle einen 50-75mm langen Stab. - Kann ich eine fertig gewickelte Antenne mit Stab (aus dem ELV Modul) in mein eigenes Modul (ELV Schaltung) einbauen und es funktioniert? Gruß Kerstin
Kerstin schrieb: > Langer Stab 200mm : Habe ich die vollen 2000km Reichweite? Die Reichweite ist diejenige Größe die sehr von der Ausführung der Antenne abhängig ist. Meiner Meinung nach sind 2000km eher optimistisch. Das geht nur bei guter Antenne und guten Empfangsbedingungen. Hauptfaktor ist aber nicht die Entfernung sondern die Verhältnisse am Empfangsort. Digitalgeräte (Computer) oder Schaltnetzteile oder Energiesparlampen können die Empfangsreichweite schnell auf wenige 100km reduzieren, wegen des von ihnen verbreiteten Störnebels. Nicht umsonst arbeiten die meisten Funkuhren nur kurzzeitig, so um zwei oder drei Uhr nachts mit Funkempfang, tagsüber laufen sie als einfache Quarzuhren. Meistens müssen die Antennen mit Empfangs-IC vom Computer abgesetzt montiert sein. Direkt neben dem PC dürfte der Empfang unmöglich sein. Auch die Umgebung am Empfangsort spielt eine Rolle. In einem Gebäude mit Stahlbeton oder gar metallverkleideter Fassade wirds mit dem Empfang schwierig. Kerstin schrieb: > - Was hat die Position der Wicklungen auf der Spule für Auswirkungen. > - Wie viele Wicklungen sollte ich ca. in einer Lage haben? In der Mitte des Stabes hat die Spule die größte Induktivität, bei Verschieben zum Ende hin wird L geringer. In der Fertigung verschiebt man die Spule z.B. so weit, bis die 77,5kHz Resonanzfrequenz erreicht sind und klebt sie dann mit Heißkleber fest.
Da der AL-Wert des Antennenstabs nicht bekannt ist, würde ich es mal mit 4x soviel Windungen versuchen mit 0,2mm Kupferlackdraht und C2/C3 für Resonanz bei 77,5kHz anpassen. Der Wickelkörper ca. 20mm lang. Ohne Messmittel bleibt nur, eine fertigbewickelte Antenne mit bekanntem Parallelkondensator zu suchen. MfG
Viele Ferritantennen haben schon eine Wicklung für Langwelle drauf. Die Induktivität ist darauf ausgelegt, mit einem Drehkondensator den Bereich von 150kHz bis ca. 350kHz überstreichen zu können. Da gibt es keinen großen Spielraum, die Induktivität liegt im Bereich von 3-4 mH, der Drehkondensator zwischen 320pF und 500pF. Wird jetzt ein Kondensator mit ~1nF parallel geschalten, liegt die Resonanz schon im Bereich zwischen 60 kHz und 90 kHz. > die Größe des Stabes Das Empfangssignal verhält sich ungefähr proportional zur Länge. Ein Stab mit 20cm Länge liefert also mehr Ausgangsspannung als ein 10cm Stab. Dabei wird das Nutzsignal stärker als auch ein evtl. vorhandenes Störsignal. Viel wichtiger ist das Verhältnis zwischen das Stör- und Nutzsignal, das verbessert sich durch die längere Antenne nicht. Eine hohe Güte des Schwingkreises ergibt eine schmalere Resonanz und erhöht somit das Nutzsignal im Verhältnis zu Störungen auf Nachbarfrequenzen. Die Güte wird beeinträchtigt durch: 1. Verluste des Ferrit-Materials, viel Eisen und viele Windungen erhöhen diese Verluste. 2. Skineffekt, Litze mit vielen Einzeldrähten erhöht die Oberfläche und verbessert die Güte. 3. Proximity-Effekt, ein Draht bewirkt im nächsten einen Wirbelstrom. Deshalb hat eine mit Seide umsponnene Spule eine höhere Güte, als wenn sich die Drähte direkt berühren. Auch bei einer Kreuzwickel-Spule berühren sich die Drähte nur an ein paar Punkten. 4. Belastung durch die angeschlossene Schaltung. Z.B. belastet ein JFet das Antennen-Signal kaum, für einen nachfolgenden Bipolar-Transistor wäre eine Koppelwicklung notwendig. Ich bin hier 150km von Mainflingen entfernt. Ein 18cm Stab bringt in Resonanz ein Signal von 3mVss. Mit 10 cm wären es möglicherweise noch 2mVss. Es würden aber 100µV reichen, um einen stabilen Empfang zu garantieren. Der längere Stab wäre schon hilfreich, wenn der DCF77 noch am Mittelmeer empfangen werden soll. Obwohl es Bestätigungen gibt, daß die Ambanduhr sich in Israel oder Ägypten noch stellen konnte. In Ambanduhren ist die Antenne nur ein paar mm lang. Mit einem ausgeklügelten Korrelationsverfahen kann da noch einiges rausgeholt werden. > die meisten Funkuhren nur kurzzeitig, so um zwei oder drei Uhr > nachts mit Funkempfang, tagsüber laufen sie als einfache Quarzuhren Das ist eher eine Frage des Stromverbrauchs. Während des Empfangs können schon mal 2-3mA fließen, als reine Quarzuhr sind es nur ein paar µA.
Kerstins Freund schrieb im Beitrag #3566305: > Harald Wilhelms schrieb: >> >> Grundsätzlich gilt aber schon, das der Empfang um so besser ist, >> je grösser der Antennenstab ist, allerdings sollte zumindest > > Könnt ihr bitte vermeiden, Kerstin einzureden, die Größe des Stabes sei > von Bedeutung? ...und warum sollten wir das tun?
Vielleicht ist dieser Beitrag zu einer Eigenbau-Ferritantenne für DCF77-Empfang noch zum aktuellen Thema interessant: [Beitrag "Re: Gedruckte DCF77 Antenne"] mfG Ottmar
Hallo Vielen Dank für die Hinweise, konkret nun noch eine Frage. Wenn ich die Schaltung vom ELV Aufbaue und auch die Antenne vom ELV verwende, muss ich dann noch etwas anpassen? Harald Wilhelms schrieb: >> Könnt ihr bitte vermeiden, Kerstin einzureden, die Größe des Stabes sei >> von Bedeutung? > > ...und warum sollten wir das tun? Naja Jungs ihr wisst ja ;-) Von nichts kommt nichts. fg
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