Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trafo Netzteil an Wechselrichter


von WolfgangP (Gast)


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Hallo Forum,

kurze Frage:

mit welchen Schmutzeffekten muß ich rechnen, wenn ich ein Radio mit 
Trafonetzteil an einem Rechteck-/Trapezwechselrichter betreiben möchte?
Ist ein RFT RX80, Leistungsaufnahme max 135W, in Betrieb gemessen 20W. 
Der Wechselrichter kann max 100W (Dauerleistung).


Wolfgang

von Peter R. (pnu)


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Erster Schmutzeffekt: wenn der Wechselrichter 100W kann, ist er mit den 
135W des Empfängers überlastet. Ist er gut, schaltet er ab. Ist er 
großzügig ausgelegt, überbrückt er eventuell die Zeit, in der der 
Empfänger die 135W aufnimmt. Ist er mies, geht er kaputt.

Zweiter Schmutzeffekt: Ein Wechselrichter ist prinzipiell eine starke 
Quelle von Störsignalen. Er wird also sicherlich den Empfang schwacher 
Signale unmöglich machen. Nur wenn ein ausgesprochener Könner die 
Entstörung entworfen und vorgenommen hat, dürfte ein störungsarmer 
Empfang möglich sein.

Dritter Schmutzeffekt: Als Versorgung ist Sinusspannung vorgesehen. 
Trapezspannung dürfte der Empfänger auch vertragen. Nur, so aus der 
Glaskugel heraus kann man nicht sagen, was der Empfänger wirklich tut.

von WolfgangP (Gast)


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Danke für deine Antwort.

bei:

Peter R. schrieb:
> Erster Schmutzeffekt: wenn der Wechselrichter 100W kann, ist er mit den
> 135W des Empfängers überlastet.

mach ich mir weniger Sorgen. Die 135W sind die Maximalleistung. Die 
erreicht ein Radio mit diskreten Endstufen, soweit mir bekannt, bei 3/4 
Lautstärke. Und da beschalle ich den halben Ort. Ich hab bei meiner 
bevorzugten Lautstärke 20-30W gemessen. Es könnte höchstens beim 
Einschalten Probleme geben, wenn alle Elkos leer sind. Aber der 
Wechselrichter ist mit 200W (kurzzeitig) Max spezifiziert. Sollte 
eigentlich reichen.

Mir ging es eher darum, daß das Netzteil die geforderten Spannungen 
nicht bringt. Weil es ja dafür konzipiert ist, daß sich die 
Magnetisierung im Trafo sinusförmig ändert. Bei Rechteck gibts ja nur 
ein/aus. Und Trapez hat zwar eine Zwischenstufe, aber auch 
Zeitabschnitte in denen sich die Magnetisierung nicht ändert. Und damit 
auch keine Induktion auf der Sekundärseite.

Peter R. schrieb:
> weiter Schmutzeffekt: Ein Wechselrichter ist prinzipiell eine starke
> Quelle von Störsignalen.

Auf UKW hoffe ich mal, daß es nicht so starke Ausmaße annimmt. Die 
Sender kommen relativ dick rein.


Gruß Wolfgang

von Peter R. (pnu)


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Netzspannung ist immer schon durch Oberwellen versaut. Deshalb wird der 
RFT RX80 das zu 99% Wahrscheinlichkeit vertragen.

Nur, wenn man den Aufbau des Geräts nicht kennnt, KÖNNTE es vielleicht 
Probleme geben. Deshalb fragst Du ja auch.

Ein vorsichtiger Mensch würde deshalb mal bei normalem Netz und bei 
Versorgung durch den Wechselrichter die Spannung an den Kondensatoren 
für die Anodenspannung messen bzw. kontrollieren.

Auch mal die Glühfarbe der Röhrenkathoden in beiden Betriebsarten 
kontrollieren wenns ein Röhrengerät sein sollte.

von WolfgangP (Gast)


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Ups, sorry.

Der RX80 ist ein volltransistorisiertes Gerät. Da is nix mit Röhren.

siehe:
http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~madaus/steuergtext/krx80t.html

Wolfgang

von Peter R. (pnu)


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Da wird im Gerät sowieso annähernde Spitzenwertgleichrichtung 
stattfinden.
Wenn das Dach des Trapezes etwa 1/3 der Halbwelle breit ist, wird bei 
den üblichen Geräten hinter den Gleichrichtern in der 
Spannungsversorgung etwa die gleiche Spannung wie bei Sinus auftreten.

Ganz ängstliche Menschen können ja die Spannung an den Ladekondensatoren 
der Spannungsversorgung nachmessen.
Da könnte es zu Überspannung an den Ladekondensatoren kommen.

Auch der Netztransformator könnte an rechteckähnlichem Trapez zur 
Sättigung kommen. Aber das könnte eine Strommessung des 
Magnetisierngsstromes klären.
Wenn da die Stromaufnahme bei Leerlauf für Netz und Wandlerbetrieb 
unterschiedliche Werte hat, müsste man nachsehen, ob der Netztrafo 
deutlich wärmer wird.

Aber eigentlich brauchte man sich da kein Kopfzerbrechen zu machen, 
solch ein Gerät ist ja kein Messgerät und verträgt auch außerhalb der 
Sollwerte liegende Spannungsform. Schließlich dürfte Trapez (1/3 
Anstieg,1/3 Dach,1/3Abfall) nicht mehr als 10% vom Sinus abweichen.

Ein Tipp: wenn nicht die volle Leistung gebraucht wird, mit 10% 
Unterspannung fahren, dann dürfte kein Problem vorhanden sein.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ich hatte mal einen Fernseher (mit Trafo-Netzteil, was inzwischen 
ungewöhnlich ist), der funktionierte nicht an einem 12V - zu 220V 
inverter. Streifen und Rauschen im Bild.

Und ich habe ein paar radios probiert, die hatten alle schlechten 
Empfang und Störgeräusche.

Ansonten hat alles Andere funktioniert (Kompakt-Stereoanlage im CD und 
MP3 Betrieb, Laptop, Rasierapparat, Ladegeräte von Elektrowerkzeugen).

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