Forum: HF, Funk und Felder Ferritkern -Transformator wickeln


von Jan (Gast)


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Hallo Leute,

Ich möchte ein Ferritkern-trafo selbst wickeln und habe keine Ahnung 
von.

Ich habe ein U-Kern:meine Frage ist,muss die U-Form mit einem anderem U 
geschlossen werden? oder reicht nur ein Kern?

Danke im Voraus.

von Max H. (hartl192)


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Was willst du damit Transformieren?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jan schrieb:
> muss die U-Form mit einem anderem U geschlossen werden?

Oder mit einem I.

Prinzipiell geht es auch ohne, allerdings ist dann das Streufeld sehr
groß, sodass man das Gerät eher nicht als Transformator benutzen würde
sondern als induktiven Strahler (neudeutsch "NFC" — near field
communication).

p.s. Für einen Übertrager wäre ein Ringkern oft besser geeignet als
UU oder UI.  UU war eine typische Konstellation für Zeilentrafos in
den Röhren-Glotzen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Johannes E. (cpt_nemo)


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Jörg Wunsch schrieb:
> p.s. Für einen Übertrager wäre ein Ringkern oft besser geeignet als
> UU oder UI.

Das ist eine ziemlich pauschale Aussage, die so allgemein nicht stimmt.

Der hautsächliche Vorteil beim Ringkern ist, dass er ein sehr geringes 
Streufeld hat; das gilt aber auch nur, wenn man die Wicklung über den 
ganzen Umfang gleichmäsig verteilt.

Der andere Vorteil ist, dass der an einem Stück produziert wird und 
dadurch keinen Luftspalt hat; das ist aber nur dann ein Vorteil, wenn 
man keinen Luftspalt haben möchte.

Der Nachteil beim Ringkern ist, dass durch die runde Bauform und das 
Loch in der Mitte relativ viel Volumen verbraucht wird, das man nicht 
richtig nutzen kann. Hier sind U- und E-Kerne deutlich besser. Ein gut 
designter Übertrager auf einem E-Kern ist vom Streufeld her fast so gut 
wie ein Ringkern, man bekommt aber eine bessere Leistungsdichte.

Wenn eine hohe Isolationsspannung zwischen primär- und sekundärseite 
benötigt wird, sind E- und U-Kerne auch vorteilhaft, weil hier die 
Wicklungen besser voneinander getrennt werden können.

Außerdem sind Ringkern-Trafos komplizierter zu bewickeln, weil man hier 
nicht einfach einen Spulenkörper drüber schieben kann.

Insgesamt ist der Anteil der Ringkern-Trafos relativ gering, andere 
Bauformen sind wesentlich mehr verbreitet; Ringkern-Übertrager werden 
eigentlich nur dann verwendet, wenn ganz spezielle Eigenschaften 
benötigt werden.

Die optimale Kernform hängt auch vom Kernmaterial ab:

Pulverkerne für Speicherdrosseln werden fast immer als Ringkern 
eingesetzt, weil da der Luftspalt hier im Material über den ganzen Kern 
verteilt ist und nur der Ringkern die Möglichkeit bietet, die Wicklung 
gleichmäsig auf den Umfang zu verteilen.

Bei Ferrit-Speicherdrosseln braucht man einen (oder mehrere) 
Luftspalt(e), das ist bei einem Ringkern nicht praktikabel.

Kerne aus nanokristallinem Material können nur ringförmig produziert 
werden (kreisrund oder oval), weil die aus einer dünnen Metall-Folie 
gewickelt werden.

Ein ovaler Kern ist im Prinzip das gleiche wie wenn man zwei U-Kerne 
aneinander setzt, nur dass bei den U-Kernen an der Stoßstelle ein 
kleiner Luftspalt entstehen kann.


Jan schrieb:
> meine Frage ist,muss die U-Form mit einem anderem U geschlossen werden?

Ja, für einen Trafo muss der Kern auf jeden Fall geschlossen werden.

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