Hallo, mehrere Ferritkerntrafos habe ich aus Schaltnetzteilen und Fernsehern. Die Trafos will ich umwickeln die Kerne sind aber geklebt. Meine Fragen: Wie kann ich die Trafos demontieren? Oder einfach Ferritkern mechanisch kaputtmachen und neue Ferritkerne kaufen aber wo? Was muß ich beim berechnen als Netztrafos beachten, Standardtrafos berechnen kann ich. Gruß Frank
Da hast Du ein Fass ohne Boden geöffnet. Egal was Du mit den Ferriten machen willst, Du musst vorher ganz genau wissen was für einen Ferrit ( oder Eisenpulver ) Kerntyp Du da vorliegen hast. Für jede Anwendung gibt es bestimmte Kerne und bestimmte Grössen von Kernen ( Sättigung ). Schau z.B. mal bei Tante Guuugle nach " Amidon Ferrit ". Auf der Amidon Seite bekommt man zwar Augenflimmeren, aber es zeigt auch, mit welchem Thema Du dich da anfreunden willst. ( Wer da komplett Bescheid weiss, wird auch in der heutigen Zeit immer einen Job bekommen. Derartiges Wissen wird nämlich sehr rar ).
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Frank Wa schrieb: > Hallo, > mehrere Ferritkerntrafos habe ich aus Schaltnetzteilen und Fernsehern. > > Die Trafos will ich umwickeln die Kerne sind aber geklebt. > Der Kleber wird bei höheren Temperaturen erst zähflüssig, dann weich. Also: Backofen, aufheizen, mit Handschuhen die Kernhälften auseinanderziehen. Leider ist das Spulenmaterial dann auch meistens hin. Nehmen wir mal an das stört dich nicht: Danach die Eigenschaften des Ferrites (s.o.) bestimmen. Dann rechnen. Dann neu wickeln. Etc. Ob sich der Gesamtaufwand lohnt: Mußt du selber entscheiden.
Frank Wa schrieb: > Wie kann ich die Trafos demontieren? vergiß's. Selbst wenn das geht, lohnt sich der Aufwand nicht. Abgesehen davon, daß die technische Daten von Kerne unbekannt sind. > ...und neue Ferritkerne kaufen aber wo? http://www.spulen.com > Was muß ich beim berechnen als Netztrafos beachten u.a.: - Topologie - Frequenz - Leistung ... So einfach als "Netztrafos" ist's NICHT! Gruß
Frank Wa schrieb: > Wie kann ich die Trafos demontieren? Ich koche dazu eine Ferritsuppe ;-) Ich lege den Trafo in Topf mit Wasser und koche ihn so lange, bis ich die Kernhälften Trennen kann. Danach kommt der Kern wieder ins Wasser und ich warte bis alles abgekühlt ist.
Andrew Taylor schrieb: > Der Kleber wird bei höheren Temperaturen erst zähflüssig, dann weich. > > Also: Backofen, aufheizen, mit Handschuhen die Kernhälften > auseinanderziehen. > > Leider ist das Spulenmaterial dann auch meistens hin. Welche Temperatur soll ich einstellen? Kann man sie in Motorenöl auch aufkochen? Ich habe mehrere gleiche Trafos also einen Teil aufkochen den anderen Teil mechanische kaputtmachen. Gruß Frank
wenn du's unbedingt machen willst --> mit Sonnenblumenöl langsam auf ca. 150 Grad kochen
Frank Wa schrieb: > Wie kann ich die Trafos demontieren? Auf Jogi's Röhrenbude wurde diese dickflüssige Abbeizpaste empfohlen, mit der man die alten Farbschichten vom Türrahmen runterbekommt. Die Lackisolierung des Drahtes ist dann allerdings auch hin. Vorher den Kern auf Hinweise wie "N67" absuchen und diese notieren!
Tany schrieb: > wenn du's unbedingt machen willst --> mit Sonnenblumenöl langsam > auf ca. > 150 Grad kochen frittierkerntrafos haha
Hallo, so ab 140°C sollten die meisten für Ferrite verwendeten Kleber anfangen weich zu werden. Was das Material angeht kannst du es durchaus für andere Anwendungen verwenden, solange du bei einer ähnlichen Anwendung bleibst (Leistungsübertrager), und nicht versuchst, das Maximum aus der Kerngröße zu kitzeln, sind die Materialien meist sehr ähnlich. Wesentlich wichtiger wird es sein, den richtigen Luftspalt zu definieren. Dafür findet man aber im Internet einige Software bei den typischen Ferrit-Herstellern.
Max H. schrieb: > Ich koche dazu eine Ferritsuppe ;-) Bouillabaise Ferritaise? mit > Motorenöl !?!? brrrrrr.... Tany schrieb: > mit Sonnenblumenöl schon besser darf man auch Rapsöl nehmen?
Frank Wa schrieb: > Was muß ich beim berechnen als Netztrafos beachten Du kannst damit keine Netztrafos wickeln. Zumindest keine die wesentliche Leistung übertagen können. Was willst du damit genau tun?
Feinschmecker schrieb: > schon besser > > darf man auch Rapsöl nehmen? Wenn dann Olivenöl, aber kein kaltgepresstes.
Frank Wa schrieb: > Andrew Taylor schrieb: >> Der Kleber wird bei höheren Temperaturen erst zähflüssig, dann weich. >> >> Also: Backofen, aufheizen, mit Handschuhen die Kernhälften >> auseinanderziehen. >> >> Leider ist das Spulenmaterial dann auch meistens hin. > > Welche Temperatur soll ich einstellen? > > Kann man sie in Motorenöl auch aufkochen? > Gegenfrage: Warum will sich irgendein intelligenter Bastler die Sauerei mit dem Öl-Rumgesiffe antun, wenn es Umluftöfen in fast jedem Haushalt gibt? Ob du das in Öl, Hydrazin, woodschemMetall oder anderen Substanzen machst oder schlicht meinem Umluft-Vorschlag folgst: chacun a son gout. scnr.
15 Minuten in Wasser kochen, dann gehen sie von alleine auseinander und alles bleibt heil.
Andrew Taylor schrieb: > Gegenfrage: Warum will sich irgendein intelligenter Bastler die Sauerei > mit dem Öl-Rumgesiffe antun, >> wenn es Umluftöfen in fast jedem Haushalt gibt? weil diese Methode nicht bei allen Kerne funktioniert und man will sein Backoffen damit nicht versauen! Mit Wasser wäre sauberste Lösung, leider reicht manchmal die Temperatur von 100 Grad nicht aus.
Und nachher hast Du Acrylamid im Netzteil? Nee, dann lieber Ringkerne aus biologischem Anbau.
Andrew Taylor schrieb: > Gegenfrage: Warum will sich irgendein intelligenter Bastler die Sauerei > mit dem Öl-Rumgesiffe antun, > > wenn es Umluftöfen in fast jedem Haushalt gibt? Weil es Ärger mit der Hausmacht gibt? Falls sich der Aufwand (Zeit und Material) überhaupt rechnet. Falls der Spulenkörper zerstört wird ist das neu bewickeln sehr kompliziert und im Falle von Netzanwendungen ev. auch gefährlich, da ja keine getrennten Kammern mehr vorhanden sind. Ich würde die Trafos einfach mal durchmessen, vielleicht sind sie ja auch schon so brauchbar.
Stefan M. schrieb: > Amidon Seite bekommt Es ist lustig, dass viele nicht wissen, dass Amidon gar kein Hersteller ist, sondern nur Produkte von diversen Lieferanten zu horrenten Preisen verkauft. Einer der Hauptlieferanten von Amidon ist Fair Rite: www.fair-rite.com Dort kann man sich auch die wirklich aussagekräftigen Datasheets und Kataloge herunter laden. Ein Distributor in Deutschland ist: www.industrialelectronics.de Und wundert euch nicht über die großen Preisdifferenzen zu Amidon. Amidon ist eine Apotheke!
Georg W. schrieb: >> wenn es Umluftöfen in fast jedem Haushalt gibt? > > Weil es Ärger mit der Hausmacht gibt? Bis zum nächsten Frisörtermin warten. :-)
Nur so nebenbei: In den Übertragern von Schaltnetzteilen hat man ausserdem noch häufig Luftspalte, welche die Eignung als Trafo stark einschränken! Jetzt kann die Kochsendung weiter laufen. :-) Gruß Jobst
Hallo Frank, Mal angenommen du hast einen Funktionsgenerator und besitzt auch ein Oszilloskop. Mach dann folgendes expirement: Prallel zu deinem Ferrit-Trafo schalte einen, z.B 10nF Konfensator, in Reihe mit dem ganzen einen 100 pF Kondensator und schliesst diese Schaltung an deinen Generator der eine Sinus-Spannung liefert. Das Oszi schliesst du -GND mit GND zusanmmen und die Probe des Oszi direkt an die Spule, parallel. Schalte alles ein und nun ändere die frequenz deines Funktionsgenerators.... Irgend wann wirst Du feststellen, dass die Kurve auf deinem Oszi in der Amplitude sehr stark wächst.......... Wemnn die Kurve den höchsten Wert erreicht hat, notiere dir die Frequenz....Dein Schwingkreis befindet sich in Resonanz..... Mit den Werten des Kondensator (war 10000pF) und der Frequenz kannst du nun den Wert der Induktivität der Spule ausrechnen, danach könnte man die Windungen zählen oder, man wikellt mal z.B. 10 Windungen darübe und widerholt die Messung, mun könnte man den Einheitswert der Induktivität berechnen. Die entsprechenden Formeln findet man entsprechenden Büchern, oder Taschenbüchern oder auch im Internet. Sollte nur eine Anstoss sein, wie mann anfängt an Spulen, induktivitäten zu messen....
Wolfgang B. schrieb: > Mal angenommen du hast einen Funktionsgenerator und besitzt auch ein > Oszilloskop. Hallo Wolfgang, danke für die Antwort. Funktionsgenerator ist in Bau. Oszi macht mir noch Probleme da eine Wicklung defekt ist. Gruß Frank
Jobst M. schrieb: > Nur so nebenbei: In den Übertragern von Schaltnetzteilen hat man > ausserdem noch häufig Luftspalte, welche die Eignung als Trafo stark > einschränken! > > Jetzt kann die Kochsendung weiter laufen. :-) > > Gruß > > Jobst Ne, nicht "häufig" sondern bei Flybacknetzteilen. In nem Flyback fungiert der Trafo nicht als Trafo sondern als Spule mit mehreren Wicklungen. Der Luftstpalt erhöht den Sättigungsstrom. Die Übertrager aus Flybacknetzteilen sind also perfekt für Buck oder Boostwandler. Halbbrückenwandler sind bei ATX Netzeilen üblich und arbeiten nach dem Trafoprinzip.
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