Ich habe eine Birke-Multiplexplatte 30mm als Arbeitsfläche für die Werkbank gekauft. Die Platte ist unbehandelt, welche Beschichtung empfiehlt sich für die Oberfläche? Im Haus hätte ich Klarlack und Epoxydharz (Laminierharz), würde aber auch ein anderes Produkt kaufen, wenn es besser geeignet ist. Ich möchte die Platte nicht roh lassen, weil dann bestimmt Morgen gleich ein Schlückchen Öl daneben geht und der Fleck die Platte für immer ziert ;)
Ich habe eine Buche 40mm Multiplex mit PU Parkettlack als Tischplatte. Sieht schön aus und ist wasserdicht.
Interessant. Wie lange braucht das Zeug zum Trocknen (bis es belastbar ist)? Ein oder mehrere Anstriche?
Wie wäre es mit Ölen? Man muss ja auch damit rechnen das etwas heißes, wie z.B. Lötkolben, mal die Platte berührt. Dann stinkt normaler Lack ziemlich und man hat, wenn man die PLatte mal abschleifen möchte, eine dicke Schicht Lack im weg...
Kommt wohl etwas darauf an, was man damit machen will. Eine Werkbank muss vor allem strapazierfähig sein und das können die wenigsten Beschichtungen leisten. In einem Job wurden mal die Tische selbst gebaut und zuletzt mit Linoleum beklebt. Die konnten dann ordentlich was aushalten. Da kann dann auch mal was auslaufen. Überhaupt kein Problem.
Da fällt mir ein: Auf der Arbeit haben wir auch Multiplexplatten, die sind aber mit Bootslack beschichtet... :D Frag doch einfach mal bei einem Hersteller für Arbeitsplatten nach, was da für ein Lack drauf ist. Sofern sie es dir verraten, sag einfach du hast eine Allergie gegen bestimmte Lacke und Farben oder so und willst dann prüfen ob du es verträgst. :)
Parkettlack oder Treppenlack sind zwar mechanisch sehr robust, aber nicht immer chemisch. Man will keine dauerhaft klebrigen Stellen auf der Arbeitsplatte, weil man mit Spiritus o. ä. gekleckert hat. http://de.wikipedia.org/wiki/Laminat#HPL_.28High_Pressure_Laminate.29_und_CPL_.28Continuous_Pressure_Laminate.29 HPL-Platten gibt es im Holzhandel (nicht im Baumarkt) einzeln. HPL lässt sich als Heimwerker einfach mit Pattex aufkleben, das Ergebnis ist deutlich robuster als z.B. Küchenarbeitsplatten, bei denen die Beschichtung viel dünner ist. Ich würde die Platte nur ölen und danach gleich absichtlich einen tiefen Kratzer, ein Brandloch und einen Farbfleck anbringen, dann ist der erste unabsichtliche Schaden nicht mehr ärgerlich und man kann entspannt arbeiten.
Leinölfirnis drauf. Einfach mit einem Lappen auftragen bis es (nach einigen Stunden/Tag) nicht mehr einzieht, dann den Rest abwischen und trocknen lassen. Das Zeug ist billig und reicht. Wenn sie unansehnlich geworden ist, einfach überschleifen und neu Ölen. Hab ich bei meiner aber noch nie gemacht ;-) Von einem Schreiner weiß ich, dass sie das in der Werkstatt (eher traditionell) jedes Jahr vor den Weihnachtsfeiertagen einmal gemacht haben. Achtung, den Lappen mit dem Leinölfirnis nicht unbeaufsichtig liegen und trocknen lassen. Das Zeug neigt schonmal zur Selbstentzündung in Zellulose.
Deneriel schrieb: > Achtung, den Lappen mit dem Leinölfirnis nicht unbeaufsichtig liegen und > trocknen lassen. Vor allen nicht zusammengeknüddelt. Den Hinweis auf Selbstentzündung sollte man ernst nehmen! Gruss Harald
Wenn du Leinöl verwendest, nimm Fußbodenhartöl. Lass es nach dem ersten Auftrag wenige Minuten einziehen und pinsel dann direkt nochmal nach. Besonders die helleren Stellen, in blankes Holz zieht mehr ein, als man glaubt. Lass es dann 5-10 min antrocknen und wisch das überschüssige Öl ab. Den richtigen Zeitpunkt kann man mit dem Finger prüfen, es sollte gerade etwas kleben, nur nicht so sehr dass der Lappen pappt. Wenn doch, den Lappen mit etwas Öl tränken, das löst den klebrigen Film an. Dann über Nacht trocknen lassen und dann mit 160-180er Körnung anschleifen und nochmal die gleiche Prozedur. Der Vorteil von Leinöl ist, dass es in das Holz einzieht und dann aushärtet. Es bildet ein natürliches epoxid Harz im Holz und nicht oben drauf. Bei ner Arbeitsplatte sollte zwei-drei mal ölen reichen. Bei meinem Vater im Haus haben wir vor ca. 14 Jahren eine 200 Jahre alte Eichenholztreppe restauriert. Die hat sechs-sieben Schichten Öl bekommen, mit immer feiner werdenen Körnungen angeschliffen. Zuletzt wurde mit AAA Stahlwolle poliert. Über die Treppe gehen Menschen wie Hunde undd die braucht nur ein-zwei mal im Jahr mit ein wenig Öl auf einem Lappen nachpoliert werden.
30mm ist für eine richtige Arbeitsplatte zu dünn (zu leicht). Und Multiplex ist auch ungünstig, weil es bei Beschädigung in Schichten abbröselt... Ne richtige Arbeitsplatte ist mindestens 40mm und dann massives (Leim-)Holz. Und sie wird nur geölt.
Nachdem es bei einer Werkbank auf die Zweckmäßigkeit ankommt und nicht auf die Optik versehe ich meine Werkbank für mechanische Arbeiten mit einer Aluminiumplatte. Sollte im Elektronikbereich Wert auf eine isolierende Wirkung gelegt werden, kann alternativ eine Kunststoffplatte (PP grau) aufgebracht werden. In beiden Fällen kann Flüssigkeit keinen Schaden anrichten und die Reinigung ist auch sehr einfach.
Dieter J. schrieb: > Sollte im Elektronikbereich Wert auf eine > isolierende Wirkung gelegt werden, kann alternativ eine Kunststoffplatte > (PP grau) aufgebracht werden. Früher wurde für solche Zwecke Resopal genommen. Das war hitzefest, verhältnismäßig hart, sodas es kaum verkratzte und liess sich zwecks Reinigung gut feucht abwischen. Gruss Harald
Dieter J. schrieb: > Sollte im Elektronikbereich Wert auf eine > isolierende Wirkung gelegt werden, Auf jeden Fall elektrostatisch über einen hochohmigen Widerstand erden. Als Unterlage habe ich eine Gummimatte aus dem Baumarkt.
Lacke und Beschichtungen haben alle eine begrenzte Kratzfestigkeit. Werden solche Beschichtungen verletzt, sorgt das darunter liegende trockene Holz dafür, dass alle Flüssigkeiten begierig und unter Verfärbung des Holzes aufgesogen werden. Die Folge sind hässliche Verfärbungen. Mein Tip: mit Leinölfirnis imprägnieren. Dazu mit Verdünner 1:1 mischen, damit es besser einzieht. Man kann das Öl auch mit wasserfestem Schleifpapier oder Stahlwolle einschleifen. Mehrmals wiederholen, später unverdünnt, bis die Oberfläche nicht mehr saugt, also auch noch nach ca. 10 Minuten nass aussieht (spiegelt). Alle Jubeljahre wird die Oberfläche mit Stahlwolle, Wasser und Seife geschrubbt, getrocknet, geschliffen und einmal nachimprägniert. Damit die mit Leinölfirnis getränkten Lappen nicht spontan abfackeln, kann man sie auch in eine Metallschale mit Wasser stecken. Wenn Du den Unterschied niccht glaubst, nimm ein Stück Holz und öle die eine Seite, lackiere die andere. Benutze dieses Brett fleissig als Unterlage, du wirst staunen.
Bei der Oberflächenbehandlung einer Arbeitsplatte wird gerne die Unterseite unbehandelt gelassen. Als Folge verzieht darauf oftmals die ganze Platte und wird unbrauchbar.
Ich habe einfache, leichte Tischplatten vom Schweden gekauft und darauf eine dünne (3mm) Plexiglasplatte gelegt. Da ich hier keine all zu schweren Teile handhabe hat das bisher gut geklappt. Brandlöcher habe ich bisher keine und alles was mit bisher an Verschmutzungen unter gekommen ist war mit Glasreiniger zu reinigen.
Eine alte Arbeitsplatte mit diversen Gebrauchsspuren läßt auf ein arbeitsreiches Hobby schließen. Ich würde die Platte mit Anti-Faltencreme einreiben um eine aussagekräftige Patina zu verhindern.
Meine Erfahrungen sagen, dass auf einer beschichteten Platte fast alles rutscht. Und das will ich auf einer Werkbank ganz sicher nicht haben. Also kommt fuer mich nur die Linoleumloesung oder keine Beschichtung in Frage. wendelsberg
Hallo Deneriel. Deneriel schrieb: > Leinölfirnis drauf. Einfach mit einem Lappen auftragen bis es > (nach > einigen Stunden/Tag) nicht mehr einzieht, dann den Rest abwischen und > trocknen lassen. Kommt auf die Verhältnisse an. Leinöl hat einen recht hohen Eiweißanteil und neigt zum Schimmeln, wenn die Umgebung zu feucht ist. Zu feucht meint dabei z.b. schon eine unbeheizte Garage. Das sich gelegentlich bildenede Schwitzwasser langt. In einer trockenen Wohnung aber kein Problem. Die typischen Bastelkeller, in die viele Männer von ihren Frauen verbannt werden, sind schon wieder zu feucht. > Das Zeug ist billig und reicht. Das wohl. > > Wenn sie unansehnlich geworden ist, einfach überschleifen und neu Ölen. > Hab ich bei meiner aber noch nie gemacht ;-) Richtig. > Achtung, den Lappen mit dem Leinölfirnis nicht unbeaufsichtig liegen und > trocknen lassen. Das Zeug neigt schonmal zur Selbstentzündung in > Zellulose. Auch das ist wahr. Tipp: Einen Pinsel verwenden und diesen gut mit Seife auswaschen. Mein persönlicher Tipp: Kaliumwasserglas nehmen. http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserglas Das Zeug 1:4 verdünnen und dann mehrmals satt auftragen und trocknen lassen. Es dringt in die Poren ein, und härtet dort, was zu einer sehr harten, festen Oberfläche auch bei Weichholz führt. Anschliessend den weißlichen Schleier so weit er sich abwaschen lässt, mit viel klarem Wasser wegspülen. Zum Abschluss einmal mit einem Lack Deiner Lieblingsfarbe entsprechend überlackieren (oder mit Leinöl, aber es zieht kaum noch ein), oder einfach so belassen. Schliesslich ist es eine Arbeitsplatte. Die muss nicht schön sein. ;O) Für Elektronikarbeiten würde ich dann noch eine antistatische Gummimatte mit Wabenriffelung hinlegen. Soetwas gibt es im Autozubehör als Fussmatten. Das Gummi ist sehr hochomig leitend, und die Wabenstruktur sorgt z.B. dafür, das fallende Kleinteile schnell gefangen werden. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Ich hab Bootslack drauf. Ist zwar sau teuer, aber beständig gegen Öle, Lösungsmittel, Säuren und Laugen. Wenn das nicht beständig ist, dann gar nichts mehr.
Mit dieser Resonanz hätte ich im Elektronikforum gar nicht gerechnet, Danke für die vielen Tipps :) Ich habe mich für die Leinölfirnis entschieden. Nicht nur wegen der Mehrzahl an Stimmen, vor allem weil es "öko" ist und ich es innen verarbeiten kann ohne von Lösemitteln high zu werden ;) Habe jetzt eine Schicht drauf, morgen gehts weiter. Ist übrigens kein Elektronik Arbeitsplatz, der ist schon fertig. Also eher für mechanische Sachen und ein paar Späne. Das ganz grobe Zeug mache ich aber in der Werkstatt draußen. Da habe ich übrigens eine Küchenarbeitsplatte auf der Werkbank, seit nun mehr 15 Jahren. Die sieht mittlerweile aber richtig Scheiße aus. Wenn der Pressspan erstmal rausschaut ist es nur eine Frage der Zeit bis der "Lochfraß" einsetzt. Da wird aber auch gesägt, geflext, geschweißt, gehämmert, usw.. Am Besten ich besorge mir eine massive Stahlplatte dafür ;)
Thomas schrieb: > Ich habe mich für die Leinölfirnis entschieden. Dann ist das also endgültig. Immerhin lässt sich nach der Behandlung mit Leinöl nichts anderes mehr auftragen. > Nicht nur wegen der > Mehrzahl an Stimmen, vor allem weil es "öko" ist und ich es innen > verarbeiten kann ohne von Lösemitteln high zu werden ;) Stand da nicht auf der Verpackung, dass man Leinöl beim Erstanstrich mit Terpentinersatz verdünnen muss? > Habe jetzt eine Schicht drauf, morgen gehts weiter. So schnell? Normalerweise nimmt man Leinöl, weil es durch die Wärme und das UV Licht im Gegensatz zu anderen Ölen aushärtet und nicht einfach nur ranzig wird. Ob das im Bastelraum auch so gut funktioniert? Aber da fehlen mir die Erfahrungswerte.
Martin Schwaikert schrieb: > Stand da nicht auf der Verpackung, dass man Leinöl beim Erstanstrich mit > Terpentinersatz verdünnen muss? Es ist ja kein reines Leinöl, sondern Leinölfirnis. Wenn man es verdünnt zieht es einfach nur tiefer ein, oder? Ich hatte keine Verdünnung da und keine Lust extra welche zu kaufen. Ich fand das Zeug ziemlich dünnflüssig und die Oberfläache hat gut was weggesaugt. Beim Abwischen nach einer halben Stunde kam eigentlich nix mehr runter. Ich denke mal das geht so in Ordnung, zumal die Platte im Innenbereich eingesetzt wird. Martin Schwaikert schrieb: > So schnell? Zweite Schicht nach 24h, steht so auf der Verpackung.
Thomas schrieb: > Birke-Multiplexplatte 30mm als Arbeitsfläche für die > Werkbank Birke dürfte auf Dauer zu weich sein. Bei mir hat sich Buche-Multiplex 35 mm stark als Labortisch bewährt. Da kann man auch mal einen schweren Trafo draufwuchten, ohne dass es Probleme gibt. Softwareverwickler schrieb: > nimm Fußbodenhartöl Kann ich ebenfalls empfehlen. Die Vorteile wurden ja schon genannt. Grüße Stefan
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