Guten Abend, Ich hab seit heute ein neues/gebrauchtes Oszi. Mein altes hat es mehr oder weniger zerlegt, alt war ein Nordmende SO3310. Das neue ist ein Telequipment D54. Ja, beides sehr sehr alte Geräte. Taten aber wofür sie bestimmt waren. Muss auch mal schauen, wieso das Nordmende abgeraucht ist: Hab die Helligkeit etwas hoch geregelt und bin kurz inne Küche, aufeinmal fings an zu stinken usw.... Nunja, aufjedenfall mal kurz zu meiner Beobachtung. Bin grad am testen des Teleqipment und hab mit dem Atmega 8 mal paar PWM Signale erzeugt. Und dann ist mir aufgefallen, das das weit entfernt ist von einem sauberem PWM Signal(siehe Foto). Der atmega ist auf nem Steckbrett aufgebaut und läuft mit internem Taktgeber. Sind solche "Schwingungen" normal? Bzw. ist es ja eine art "einpendeln". Habe zwar momentan keine verwendung für PWM mit hohen frequenzen, aber (rein interessehalber) wie würde man den sowas beseitigen? Mit freundlichen Grüßen Sascha
Entkoppelkondensatoren eingebaut und die Masse des Oszis verbunden?
Avr wird über usb vom laptop versorgt. Kann nachher nochmal versuchen masse mit anzuschließen. Hab direkt die probe an den ausgangslin des uC angeschlossen.
Sascha 712 schrieb: > Kann nachher nochmal versuchen > masse mit anzuschließen. Dann wird es daran liegen. Ich habe das auch beobachtet, wenn die Masse von Oszi nicht übers Clip am Tastkopf verbunden wird, sondern µC->PC->Steckdose-Oszi.
AHH, prima, anbindung an Masse hat eine deutliche Verbesserung gebracht :) Low Level liegt nun nahezu auf 0 Volt. High level pendelt/schwingt zwischen 4,8 und 5,1volt. Grad noch nen 100nF Kerko zwischen VCC und GND gehängt....sieht schonmal viel besser aus, keine Schwingungen mehr etc :) Kaum zu glauben, was so ein kleiner Kerko bringen kann :D
Sascha712 schrieb: > Kaum zu glauben, was so ein kleiner Kerko bringen kann :D Und was haben wir daraus gelernt? Die Entkoppelkondensatoren sind wirklich notwendig und werden nicht zum Spaß empfohlen. In deinem Fall war nur das Signal unsauber, es kann auch vorkommen, dass ohne gar nichts geht.
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Werde in zukunft immer welche verwenden ;) Hatte bloß nie probleme, auch wenns ich die halt nie benutzt hab. Das heist natürlich nicht das das optimal ist. Man lernt halt nie aus ;)
Sascha 712 schrieb: > Man lernt halt nie aus ;) Und noch als Anregung: Gib bei Oszillogrammen immer die Skalierung an, also meist für die Y-Achse (m)V/div und für die Zeitablenkung (m,µ)s/div
1V/div und 2uS/div laut meinem Frequenzzähler ca. 251,9 Khz Was muss man den tun, um diese kleinen spitzen noch weg zu bekommen? Also um zb auch im Mhz bereich einen wirklich sauberes Rechteck Signal zu haben? Und wie berechnet man das? oder an welchen Größen kann man sich orientieren? Wie gesagt, hab zwar noch keine anwendung dazu, aber ist immer gut zu wissen :) Gruß
Die kleinen Spitzen nennt man Überschwinger. Die Überschwinger können echt sein, etwa weil der Entkoppelkondensator noch nicht ausreicht oder weil es Resonanzen bei mehreren Kondensatoren gibt. Die genaue Auslegung und das optimale Layout dazu ist gar nicht so einfach - aber einfach 1 Kondensator dicht am IC ist schon viel besser als ohne. Das Steckbrett ist auch schon nicht ideal. Auch nicht angepasste Leitungen können ähnliche Störungen verursachen. Die Überschwinger können aber auch einfach durch die Messung entstehen - für die sehr hohen Frequenzen an den steilen Flanken reicht ein loses Kabel halt nicht mehr - da sollte es schon eine 10:1 Tastkopf oder ähnliches sein. Auch dann ist es wichtig die Masse an der richtige Stelle abzugreifen, und nicht ein paar cm daneben. Sonst muss man mit solchen Artefakten ggf. leben. Auch ein deutlich verstellter 10:1 Tastkopf könnte ähnliche Fehlmessungen verursachen. Wichtig für die Überschwinger ist die Frage wie steil die Flanke ist, nicht so sehr die Frequenz - bis zur nächsten Flanke ist die Schwingung ja schon abgeklungen.
Ich hab gestern auch (allerdings kein Foto gemacht) nen PWM mit 5 Mhz erzeugt. Dabei sah das aber nichtmehr wie ein PWM aus, sondern wie ein Sinus, welcher oben und unten nen kleinen Knick hat. Aber 5 Mhz sind wahrscheinlich auch ne Zumutung fürs Steckbrett^^ Sollte ich also am besten an die jeweiligen Ausgangspins auch immer einen 100n Kerko nach Masse einplanen/einsetzen?
Sascha712 schrieb: > Sollte ich also am besten an die jeweiligen Ausgangspins auch immer > einen 100n Kerko nach Masse einplanen/einsetzen? Nein! Die 100nF kommen zwischen Vdd und Vss mit so kurzen Verbindungen wie möglich. Sascha712 schrieb: > Dabei sah das aber nichtmehr wie ein PWM aus, sondern wie ein Sinus, Je großer die Kapazität an den Ausgänge ist, desto mehr ähnelt das Rechteck einem Sinus.
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Dh. also, das ich trotz der direkten verbindung von uC zum Oszi, durch die Messprobe eine Kapazität hab? Sind doch nur Kabel? Na, wenn ich schon bei 5 Mhz solche Probleme hab, dann will ich nicht wissen, was in der Radiotechnik so vonstatten geht. :)
Sascha712 schrieb: > Sollte ich also am besten an die jeweiligen Ausgangspins auch immer > einen 100n Kerko nach Masse einplanen/einsetzen? Berechne den Blindwiderstand eines C von 100nF bei 5 MHz und denke darüber nach!
Hi, ob die Überschwinger wirklich echt sind, kann man so nicht sagen. Wichtig ist (wie andere schon geschrieben haben), möglichst kurze Massestrippen am Tastkopf zu nehmen. Die Masse muss auch nahe am Signal abgenommen werden. Nimm direkt die Masse des ATMEGA am Massepin und miss die PWM direkt am Ausgang. Die Tastkopfkalibrierung prüfen kann auch nicht schaden;-). Falls es echte Überschwinger sind: Da schwingen immer irgendwelche parasitären Elemente miteinander. Z.b. die parasitäre Kapazität des ATMEGA-Ausgangs mit der parasitären Induktivität deinens Breadboards - eben ein Schwingkreis. Wenn eine recht steile Flanke aus dem Ausgang kommt, regt das den Schwingkreis zu einer gedämpften Schwingung an - das sieht man auf dem ersten Bild sehr schön. (Sprungantwort eines RLC-Serienschwingkreises) Helfen tut hier ein oft ein ohscher Anteil, z.B. ein 50-100E Serienwiderstand direkt am Ausgang. Das reduziert die Güte und wirkt als Serienterminierung. Was man auf den Bildern so sieht, ist harmlos. Es könnte höchstens ein EMV Problem werden oder andere Schaltungsteile - z.B. Analogkram - stören.
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