Forum: Offtopic Achtung bei Conrad Wärmeleitpaste


von Martin S. (sirnails)


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Jetzt muss ich hier mal kurz meinen Unmut loswerden!

Ich habe den KK meines Prozessors mit folgender Wärmeleitpaste 
verbunden:

http://www.conrad.de/ce/de/product/189999/Waermeleitpaste-Keratherm-KP97-Tube-30-g-Kerafol-KP-97-5-WmK-60-150-C-Inhalt-30-g?ref=list

Da der AMD mit 125W TDP kein Schwergewicht ist, braucht es eigentlich 
auch keine 30 Euro pro Gramm Paste - das wäre Geldverschwendung.

Was ich aber nicht wusste: Die Paste wird nach ein paar Jahren 
steinhart. Als ich jetzt den Lüfter tauschen wollte, weil der alte 
kaputt gegangen war, habe ich den Prozessor gleich mit herausgezogen. 
Blöderweise hat sich dadurch der Kunststoffsockel gelöst und so wurden 
beim arretieren drei Beinchen des Prozessors verbogen. Beim wieder 
gerade biegen hat sich ein Bein komplett verabschiedet, zwei weitere 
sind sehr wackelig noch halbwegs dran.

Glück im Unglück: Mit Pin 1 hat es einen VDD Pin erwischt, und da dürfen 
laut inoffizieller Angaben bis zu 8 Stück ausfallen, bevor es zu einem 
lokalen Hitzeproblem kommt.

Also: Als billige Paste zum festkleben von Glimmerplättchen auf einen 
Mosfet mag das Zeug überaus brauchbar sein. Wer aber hochwertige 
Komponenten kühlen will, der sollte lieber auf eine langlebigere Paste 
zurückgreifen...

von Andreas H. (kupferblau)


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>Was ich aber nicht wusste: Die Paste wird nach ein paar Jahren
>steinhart.

Gähn. Öfter mal was neues. Das ist bei den meisten Wärmeleitpasten so.

>Wer aber hochwertige Komponenten kühlen will, der sollte lieber auf
>eine langlebigere Paste zurückgreifen...

Das Einzige, was bei einer Wärmeleitpaste für mich wichtig ist, ist die 
gute Wärmeableitung. Ich habe normalerweise nicht vor, alle paar Tage 
meine Bauelemente zum Auslüften vom Kühlkörper zu nehmen. Deshalb ist es 
mir auch völlig schnurz, wenn die Paste nach mehreren Jahren ein bissel 
hart wird.

>habe ich den Prozessor gleich mit herausgezogen.

Wenn man merkt, dass der Kühlkörper schwer abgeht, muss man doch nicht 
gleich mit Gewalt dran ziehen, oder? Ein wenig Feinmotorik ist da schon 
gefragt.

von Uhu U. (uhu)


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Andreas H. schrieb:
> Ich habe normalerweise nicht vor, alle paar Tage
> meine Bauelemente zum Auslüften vom Kühlkörper zu nehmen.

Das wäre auch kein Problem....

von Lothar S. (loeti)


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> Als ich jetzt den Lüfter tauschen wollte, weil der alte
> kaputt gegangen war, habe ich den Prozessor gleich mit herausgezogen.

Man wechselt den PC-Lüfter (oder Andere) auch ohne den Kühlkörper 
abzubauen!

Grüße Löti

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas H. schrieb:

> Ich habe normalerweise nicht vor, alle paar Tage
> meine Bauelemente zum Auslüften vom Kühlkörper zu nehmen.

Naja, jetzt beginnt ja wieder die Zeit des Frühjahrsputzes. :-)

von Xyz X. (Firma: xyz) (khmweb)


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Andreas H. schrieb:
> Deshalb ist es
> mir auch völlig schnurz, wenn die Paste nach mehreren Jahren ein bissel
> hart wird.

Ich fragte mich schon immer, wie es um die Wirksamkeit der 
Wärmeableitung bestellt ist, wenn das Zeug hart oder bröckelig wird. Ich 
vermute, ein Austausch wäre angebracht oder viell. gibts was richtig 
Gutes dafür?

Btw, in einer Stereoanlage aus den 80ern waren die Leistungs-ICs beide 
hin. Auch hier war die Paste nur noch Bröckelkram. Möglicherweise die 
Ursache für den Ausfall bei (laut)-starker Belastung?

von Michael .. (thing)


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von G. H. (schufti)


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a) wenn es "bröckelig" wird, ist es eindeutig zu viel Paste.
b) macht man das auch i.A. wenn das Zeugs warm ist, da ist es 
erfahrungsgemäß "flüssiger"
c) wenn schon, dann durch drehen zu lösen versuchen
d) auch ich habe in den Anfangstagen schon mal aus Unwissenheit einen 
Proz am KK aus dem Sockel gezogen, aber den Sockel gelockert habe ich 
damit noch nie. Allerdings zuletzt bei den bepinnten Intel Dingern wo 
man die Arretierung trotz KK etwas lösen konnte. Ob das bei den 
historischen AMD Dingern auch geht ??? Oder das MB und der Sockel waren 
Billigstware.

von Martin S. (sirnails)


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Also bei manchen Kommentaren fragt man sich ja schon, ob der Autor 
überhaupt nachgedacht hat...

Michael ... schrieb:
> Man gut, das Conrad noch andere Paste hat:
> http://www.conrad.de/ce/de/product/189070/Hochleis...

Vielen Dank für diesen kompetenten Beitrag. Nur geht es überhaupt nicht 
um die von Dir verlinkte Paste.

G. H. schrieb:
> a) wenn es "bröckelig" wird, ist es eindeutig zu viel Paste.

Das ist immer so eine Geschichte. Lieber zu viel, als zu wenig. Durch 
den Druck der Klammern und die Wärme fließt der Überschuss ab. Dass 
dieser dann am Rand bröselig wird, ist ja auch nicht tragisch. Ganz im 
Gegenteil: Dann macht sie wenigstens keine Sauerei.

> b) macht man das auch i.A. wenn das Zeugs warm ist, da ist es
> erfahrungsgemäß "flüssiger"

Das hab ich auch, um den Prozessor hinterher vom Kühler zu bekommen. 
Allerdings hat man das Teil hier auch schon sprichwörtlich bis zur 
Rotglut erhitzen müssen, um den Prozessor dann mit viel Gewalt abscheren 
zu können. Das kann nicht Sinn und Zweck der Sache sein - dann hätte ich 
gleich Wärmeleitkleber nehmen können.

> c) wenn schon, dann durch drehen zu lösen versuchen

Was beim AM3+ Sockel allerdings nicht geht, weil er durch die 
Kunststoffarretierung ein Drehen verhindert. Außerdem will man nicht 
gleich den Sockel mit herausbrechen.

> d) auch ich habe in den Anfangstagen schon mal aus Unwissenheit einen
> Proz am KK aus dem Sockel gezogen, aber den Sockel gelockert habe ich
> damit noch nie.

Früher war das ganze auch noch deutlich solider. Heutzutage rechnet man 
scheinbar damit, dass der Sockel nicht mehr als 10x öffnen und schließen 
überleben muss.

> Allerdings zuletzt bei den bepinnten Intel Dingern wo
> man die Arretierung trotz KK etwas lösen konnte.

Keine Chance beim AM3+ Sockel. Da liegt der Kühlkörper DIREKT über dem 
Hebel. Sonst hätte ich mir damit beholfen.

> Oder das MB und der Sockel waren Billigstware.

Gigabyte für etwa 150 Euro. Bzgl. des Sockel: Ja, damit könntest Du 
recht haben.


Ich bin wahrlich nicht der letzte Volltrottel. Ich habe in meinem Leben 
schon unzählige Computer zusammengebaut und zu blöd für eine gewisse 
Feinmotorik bin ich keineswegs. Ich habe hier im Keller noch 
Wärmeleitpaste von meinem Vater, die bald 40 Jahre alt ist. Und man kann 
das Zeug tatsächlich noch als Paste bezeichnen. Das die Paste im 
Randbereich irgendwann austrocknet, ist in Ordnung. Aber auf der aktiven 
Kühlfläche sollte sie eine Paste bleiben. Ich habe das noch nie erlebt, 
dass diese vollständig aushärtet, und nicht wenigstens ein bisschen 
pastös bleibt.

von Xyz X. (Firma: xyz) (khmweb)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Ich habe das noch nie erlebt,
> dass diese vollständig aushärtet, und nicht wenigstens ein bisschen
> pastös bleibt.

Hi Martin,

beim erwähnten Stereoverstärker der Marke Technics aus den 80ern war das 
leider der Fall, nur noch Bröckelkram. Wobei ich nicht sicher weiß, ob 
das so noch original vom Hersteller kam oder zwischenzeitlich mal neue 
Paste wg. einer Reparatur aufgebracht worden war. Ich vermute dass es 
noch original war, da nirgends veränderte Lötstellen erkennbar waren. 
Farblich sah das Zeugs "strandfarben" (ähnlich ocker) aus.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Karl-Heinz M. schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> Ich habe das noch nie erlebt,
>> dass diese vollständig aushärtet, und nicht wenigstens ein bisschen
>> pastös bleibt.
>
> Hi Martin,
> (...)
> Farblich sah das Zeugs "strandfarben" (ähnlich ocker) aus.

Das "noch nie" bezog sich auf Computerhardware. Da hab ich mich zu 
ungenau ausgedrückt.

von Bernd G. (Gast)


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> Was ich aber nicht wusste: Die Paste wird nach ein paar Jahren
> steinhart.

Deswegen habe ich eben mal in meine Büchse mit Wärmeleitpaste NP 4401
aus dem VEB Chemiewerk Nünchritz (jetzt Wacker) mit dem 
Herstellungsdatum 5.2.1988 nachgesehen: nix steinhart, sondern taufrisch 
wie am ersten Tage.
War damals (TM) sauteuer.

von Martin S. (sirnails)


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Bernd G. schrieb:
> War damals (TM) sauteuer.

Tja, die DDR wusste schon, an welchen Stellen man sparen darf, und wo 
nicht :)

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Die Paste wird nach ein paar Jahren
> steinhart.

Theoretisch kannst du Silikonpaste nehmen, die sollte immer weich 
bleiben, die Temperaturen aushalten und eine gute Wärmeleitfähigkeit 
haben.

http://www.silikon-profis.de/index.php?f=sysnr&c=0003_539&t=artikel

Beschreibung:
ELBESIL BL PASTE - niedrigviskose Schmierpaste - 500 g   19,90 €
Einsatztemperaturbereich: -40°C bis 200°C
Flüchtige Anteile: ca. 2,5 %
Viskosität: pastös nicht aushärtend (siehe Penetration)

von Icke ®. (49636b65)


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Amasan T12

http://www.amazon.de/Amasan-T12-W%C3%A4rmeleitpaste-Gramm-Tube/dp/B003B9DIC4/ref=sr_1_1/276-0392775-8244851?ie=UTF8&qid=1394619383&sr=8-1&keywords=w%C3%A4rmeleitpaste+t12

Die 35g Tube habe ich schon über 10 Jahre. Will einfach nicht alle 
werden und ist immer noch bestimmungsgemäß verwendbar. Wird auch im 
Einsatz nicht so hart, daß sie klebt.

von Klaus I. (klauspi)


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Ich hatte letztens auch eine komplett ausgetrocknete Wärmeleitpaste beim 
Aufbereiten meines ca. 5 Jahre alten PCs entdeckt. Ich dachte, das wäre 
normal nach dieser Zeit.

Der PC hatte aber keine Probleme bis dahin. Nach dem Auseinanderbauen 
mußte ich natürlich die alten Überreste entfernen und frische Paste 
auftragen.

Den Computer hatte ich als Komplett-PC fertig gekauft. Deswegen kann ich 
leider nicht sagen, was da verwendet wurde.

von Nicolas J. (mnme)


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Klaus I. schrieb:
> Den Computer hatte ich als Komplett-PC fertig gekauft. Deswegen kann ich
> leider nicht sagen, was da verwendet wurde.

Ich habe auch letztens beim Kühlerwechsel den Prozessor aus meinem 
Sockel gerissen, das war die Standard-AMD-Paste. Ich könnte mir 
vorstellen dass bei Fertig-PCs die Standard-Paste, die beim Prozessor 
beiligt bzw. schon auf den Kühler aufgetragen ist, verwendet wird.

Ein andermal als der Prozessor mitgekommen ist war die Paste, die bei 
meinem Phanteks PH-TC14PE dabei war, schuld.

Hatte jemand schon solche Erfahrungen mit Intel? Ich sehe hier viel AMD.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nicolas Jeker schrieb:
> Hatte jemand schon solche Erfahrungen mit Intel? Ich sehe hier viel AMD.

Da bei Intel schon seit längerem keine PGA-Gehäuse mehr verwendet 
werden, sondern anstelle dessen LGA-Gehäuse, die von einem massiven 
Metallrahmen im Sockel gehalten werden, ist ein Aus-dem-Sockel-reißen 
bei Kühlkörperdemontage nicht möglich.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Das ist immer so eine Geschichte. Lieber zu viel, als zu wenig. Durch
> den Druck der Klammern und die Wärme fließt der Überschuss ab. Dass
> dieser dann am Rand bröselig wird, ist ja auch nicht tragisch. Ganz im
> Gegenteil: Dann macht sie wenigstens keine Sauerei.

Wo hast du das denn her? Wärmeleitpaste ist dazu gedacht mikroskopische 
Unebenheiten auszugleichen, die sollte man so dünn wie möglich 
auftragen. Trägt man sie zu dick auf ist das kontroproduktiv und 
verschlechtert die Wärmeleitung.

Bei mir ist die Wärmeleitpaste jedenfalls bisher noch nie fest und 
bröckelig geworden, mit Ausnahme kleinerer Reste die am Rand 
überstanden.

von Thorsten .. (tms320)


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>der sollte lieber auf eine langlebigere Paste zurückgreifen...

Oder lieber gleich Wärmeleitfolie, wie z. B. die KERATHERM® 86/50 von 
Kerafol.

von Wilhelm F. (Gast)


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Hat mal jemand nach einer Gerätereparatur probiert, anstatt Paste eine 
Wärmeleitfolie o.ä. zu verwenden?

So lange die Paste in der Tube noch geschmeidig bleibt, ist es mir egal. 
Dort bleibt sie ja auf jeden Fall verwendbar.

Aber ich kenne auch Bauarbeiter, die sich mal selbst dazu ernannten, 
PC-Spezialist zu sein, und da RAM und Prozessor absteckten. Das endete 
natürlich im Totalschaden.

von Klaus I. (klauspi)


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Wilhelm F. schrieb:
> Hat mal jemand nach einer Gerätereparatur probiert, anstatt Paste eine
> Wärmeleitfolie o.ä. zu verwenden?

Ich verstehe gerade nicht, worauf Du da hinaus willst oder warum das 
interessant ist?

Wärmeleitfolie wird doch IMHO von Intel in vielen der Boxed-CPU 
mitverkauft und sollte doch seinen Dienst tun.

von Paul B. (paul_baumann)


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Haste
Paste
kannste
was'te
willst!

;-)
MfG Paul

von Klaus I. (klauspi)


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Ach Paul, wegen Deiner Reime kann man Dich manchmal nur umarmen. 
Anderentags würde man dich lieber Fesseln und Knebeln.

von Paul B. (paul_baumann)


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Klaus schrob:
>Ach Paul, wegen Deiner Reime kann man Dich manchmal nur umarmen.

Naja, das Umarmen von Männern ist nicht so mein Gebiet...

>Anderentags würde man dich lieber Fesseln und Knebeln.

Dieser Gedanke ist nicht gerade fesselnd...
;-)

MfG Paul

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Klaus I. schrieb:
> Wärmeleitfolie wird doch IMHO von Intel in vielen der Boxed-CPU
> mitverkauft und sollte doch seinen Dienst tun.

Nein, Intel verwendet --zumindest bei den letzten paar Generationen der 
"boxed"-Core-Prozessoren-- auf die Kühlkörper aufgetragene 
Wärmeleitpastekleckse.

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Die Intel Prozessoren haben inzwischen ein Termalpad im inneren zwischen 
dem CPU-DIE und dem Heatspreader (der CPU-DIE ist nicht mehr mit dem 
Heatspreader verlötet).
Da dieses Pad scheinbar recht dick und von geringer Qualität ist wird 
der CPU trotz geringem Stromverbrauch höllisch warm ... soll bei den 
ganzen neueren i3, i5, i7 und auch bei den Pentiums so sein.

Das Zubehör von AMD und Intel ist nie so gut gewesen und die ganzen 
Silberpasten sind auch eher kontraproduktiv da die Nutzer meist 1mm 
unter dem CPU geschmiert hatte so dass es an den Seiten stark 
herausgequollen ist.

Wenn man die Silikonpaste (oder vielleicht auch Baumarktsilikon) auf den 
CPU verteilen würde (vorher schön verstreichen, die CPU nicht auf eine 
Pastenwurst stellen) und den Kühler mit einem dünnen Ölfilm beschichtet 
bekommt man den Kühler von der CPU leichter ab als es bei der fest 
gebackenen Paste der Fall ist.

von Wilhelm F. (Gast)


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Hans Jelt schrieb:

> oder vielleicht auch Baumarktsilikon

Da wäre ich vorsichtig, ob es nicht eher ein Wärmeisolator ist.

von Klaus I. (klauspi)


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Paul Baumann schrieb:
> Klaus schrob:
>>Ach Paul, wegen Deiner Reime kann man Dich manchmal nur umarmen.

>>Anderentags würde man dich lieber Fesseln und Knebeln.
>
> Dieser Gedanke ist nicht gerade fesselnd...
> ;-)
>
> MfG Paul

:oD Naja, bevor jetzt Gerüchte aufkommen. Man sollte sich das eher im 
Sinne von den Asterix Comics vorstellen. Wo Troubadix der Barde immer 
vor dem obligatorischen Festmahl geknebbelt und gefesselt wird. Die 
Kunst wird halt oft zu gering geschätzt ;o)

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Wilhelm F. schrieb:
> Da wäre ich vorsichtig, ob es nicht eher ein Wärmeisolator ist.

Es hat einen spezifischen Wärmeübergangskoeffizienten der nicht so 
schlecht ist.

Diese Standardpasten bestehen aus Zinkoxyd und Silikonöl, wenn das 
Silikonöl irgendwann weg ist bleibt nur noch das Zinkoxid oder die 
Mischung aus Silber und Zinkoxid übrig.

Die meisten Pasten sind recht zäh und enthalten auch nicht so ultrafeine 
Bestandteile, du gibst viel Geld für die beste Paste aus und das 
Resultat ist dann noch schlechter als mit der Standardpaste weil der 
normale Nutzer es nicht so perfekt machen kann.

Bei meinem CPU habe ich normale Paste verwendet und den Kühler so lange 
auf der CPU bewegt bis ich gemerkt habe dass der Kühler nun auf dem 
Heatspreader schleift.
Wenn man den CPU nicht mehr bewegen kann ist das schlecht da sich die 
Paste im allgemeinen auch durch noch so starkem Druck nicht viel an den 
Seiten heraus pressen lässt. (hab da schon mit 50W / 100W LEDs viel 
probiert)

Bei der Methode "auf der einen Seite dünn Silikon und auf der anderen 
ein Ölfilm" kann man beide Partner recht einfach trennen und braucht 
keinen Schraubenzieher dazu.

Probiere es einfach mal mit einem alten CPU-Kühler und einer LED oder 
einem anderen Stück Metall aus.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm F. (Gast)


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Hans Jelt schrieb:

> Probiere es einfach mal mit einem alten CPU-Kühler und einer LED oder
> einem anderen Stück Metall aus.

Im Augenblick habe ich keine Anwendung, um was zu probieren.

Aber ich habe noch in Erinnerung, daß eine angeschnittene Silikontube 
aus dem Baumarkt schnell ganz aushärtet, auch wenn man die 
angeschnittene Spitze wieder zu klebt, z.B. mit Isolierband. Ich habe 
mich immer gefragt, woran das liegt, und ob ich zu doof wäre, die Spitze 
wieder dicht abzuschließen. Das wäre eine gigantische 
Silikonverschwendung, wenn nach einer geringen Menge hinterher z.B. zwei 
Wochen später die ganze Tube unbrauchbar ist.

von Paul B. (paul_baumann)


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Wilhelm schrabte:
>Das wäre eine gigantische
>Silikonverschwendung, wenn nach einer geringen Menge hinterher z.B. zwei
>Wochen später die ganze Tube unbrauchbar ist.

Darauf basiert doch hier alles....

Es gab zu DDR-Zeiten Silikon in Tuben (Größe: Zahnpasta-Tube) vom
VEB Chemiewerk Nünchritz. Handelsname: Cenusil
Nicht ohne Grund...

MfG Paul

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Wilhelm F. schrieb:
> Aber ich habe noch in Erinnerung, daß eine angeschnittene Silikontube
> aus dem Baumarkt schnell ganz aushärtet

Ja, das Problem hatte ich auch.

Ich nehme ein Stück Folie und lege sie über das Loch der Kartusche, die 
Düse muss vorher gereinigt werden.
Ich selbst nutze die Düse nicht, die Kartusche wird nur angeschnitten, 
verwendet und dann mit etwas weicher Folie gut abgedeckt und dann wird 
einfach die Düse hochgeschraubt.

Mit der Methode kann ich das Silikon einen Monat lang stehen lassen und 
nur die obersten 2 bis 3mm werden etwas fest.
Ich habe die letzte Kartusche ca. 6 Monate stehen lassen und musste nur 
ca. 5mm rausholen.
Schwer wird es wenn das Zeug unterhalb des Gewindes fest wird, denn dann 
kann man es nicht mehr wirklich rausbekommen.


Eine fest gewordene Kartusche hab ich vor 6 Jahren mal "aushärten" 
lassen um kleine Dämpfer damit zu basteln, das Silikon ist aber immer 
noch schön weich und hat sich nicht sichtbar verändert.

Wenn man für hochwertige Dinge hochwertiges Silikon haben will nimmt man 
auch nicht dieses essigvernetzte Silikon aus dem Baumarkt sondern 
platinvernetztes Silikon.

von Wilhelm F. (Gast)


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Hoffentlich ist das Baumarkt-Silikon wenigstens umweltverträglich. Ich 
hatte es mal auf einem Feuer, und es verändert sich darauf nicht. In der 
Müllverbrennung dann sicherlich auch nicht. Nach dem Feuer ist es wieder 
ganz normal wie Gummi, anscheinend unverrottbar. Aber ich fand das 
erstaunlich, kennt man ja so nicht.

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Wilhelm F. schrieb:
> Hoffentlich ist das Baumarkt-Silikon wenigstens umweltverträglich.

Man kann es jedenfalls verbrennen und dann bleibt nur noch ein weißes 
Pulver zurück.

Es besteht ja aus Silizium, also quasi Sand ... kann daher nicht 
schädlich sein. (bis auf die Substanzen die noch so reingepanscht werden 
um z.B. Schimmelbildung zu verhindern oder dergleichen)

http://de.wikipedia.org/wiki/Silikone

Ich hatte Silikon mal mit Benzin "aufgelöst" (es wurde stark bröcklig 
und ging leicht kaputt, blieb aber weich) und die Überreste dann 
verbrannt.

Silikon brennt aber auch so ohne dass man Benzin braucht, im 
Baumarktsilikon sind noch irgend welche Substanzen drin welche die 
Oberfläche des abgebundenen Silikonstücks leicht schmierig werden 
lassen.

von Michael .. (thing)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Vielen Dank für diesen kompetenten Beitrag. Nur geht es überhaupt nicht
> um die von Dir verlinkte Paste.

Na ja, ich wollte eben darauf hinweisen, das es anscheinend was
besseres gibt. Wenn ich damit Langzeiterfahrung gehabt hätte, hätte
ich dazu auch einen Beitrag schreiben können. Das Standardzeug
hat eben den Hang zur Alterung durch Austrocknung. Allerdings
dauert das Jahre und ist auch von der thermischen Belastung abhängig.

Wilhelm F. schrieb:
> angeschnittene Spitze wieder zu klebt, z.B. mit Isolierband.

Unzureichend. Besser ist es, eine Düse drauf zuschrauben und entweder
eine Verschlusskappe drauf zu stecken oder einen dicken Nagel
in die mit Silikon gefüllte Spitze zu schieben. Das Silikon wird
zwar von der Spitze aus trotzdem aushärten, aber deutlich langsamer.
Ein paar Monate kann man damit gewinnen, aber mehr als ein Jahr
hält das erfahrungsgemäß nicht. Solange werden die Kartuschen
auch kaum in den Regalen im Handel verbleiben. Da werden die auch
ihre MHDs haben.

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