Forum: HF, Funk und Felder Kurzstreckenfunk mit "energy harvester"


von Kulturgüterschuppen D. (kulturgterschuppen_d)


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Problemstellung: im medizinischen Praktikum messen Studenten 
Reaktionszeiten mit einem Reflexhammer (ja genau de,r wo im Kino das 
rechte Bein zuckt, wenn man auf die linke Kniescheibe schlägt;-))der 
über Piezo mit Kabelanschluss ein Triggersignal für eine 
Muskelpotentialmessung erzeugt.
Da die Studis z.T. "suboptimal" mit dem Hammer umgehen, haben wir 
laufend mit Kabelbrüchen/Steckerproblemen zu kämpfen.
Deshalb würde ich gerne auf Wireless und im Idealfall batterielos 
umstellen.
Wireless hieße hier wohl Funk, da Infrarot zu sehr gerichtet und 
Ultraschall zu langsam wäre ?!
Die Reichweite sollte ca. 3m betragen, es werden 3 Hämmer im Raum 
unabhängig betrieben.
Momentan wird die Triggerspannung über eine 10mm Piezo-piepser-scheibe 
mit aufgeklebter M6 Mutter als beschleunigte Masse erzeugt. Das könnte 
energiemäßig reichen, um einen kurzen HF-burst zu erzeugen, oder ?
Alternativ habe ich an einen ECO200 von enocean gedacht, der deutlich
größer wäre, aber auch mehr "Saft" liefert und bruchfester wäre. Hat 
jemand andere Ideen oder Kommentare zum "energy harvesting" ?
Was würdet ihr als Sender/Empfänger vorschlagen ? am weigsten 
Entw.aufwand wäre vermutlich fertige 433MHz module zu verwenden. Ich 
kann aber nicht abschätzen ob die mit einem buckligen "piezoburst" von 
ein paar 100 microsec. überhaupt anschwingen. Was meint ihr dazu ?
schon mal vielen Dank für Tipps & Anregungen

von ChipUndIC (Gast)


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Hehe

als erstes würd ich erstmal den Kabelquerschnitt erhöhen und andere 
Stecker / Buchsen Typen verwenden, bevor ich die Bazuka raushole :D...

von Helge A. (besupreme)


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Ich befürchte, der Patient bekommt Schmerzen, bevor ausreichend 
Sendeenergie zusammenkommt..??

Aber vielleicht läßt sich so eine Art Marconisender mit einem 
Feuerzeugpiezo antreiben.

von Kulturgüterschuppen D. (kulturgterschuppen_d)


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@chipundC
Kabelquerschnitt a la Maschinenbau und MIL-stecker wären zwar 
"studentensicher" (unsere Robustheitskriterien an der Uniwerkstatt 
steigern sich wie folgt: kindersicher,idiotensicher,studentensicher) 
Solange sie sich nur selber untersuchen geht das i.O., aber das für den 
angehenden Gott in Weiß erforderliche Feingefühl geht dabei verloren. 
Und es werden ja nicht alle Chirurgen :-)
@Helge: das mit Energie = f(Schmerz) ist wohl der Knackpunkt. 
Feuerzeugmechaniken haben wir schon zerlegt und getestet; nicht wirklich 
brauchbar.
Dank & Gruß, Uwe

von Bitflüsterer (Gast)


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Nur so eine dumme Idee von mir, als ich Marconi und Funkensender las - 
ob sie was taugt kann ich nicht recht abschätzen:
Je Hammer, ann die schon vorhandene Piezo-Scheibe zwei Schwingkreise 
mit deutlich unterscheidbarer Resonanzfrequenz anschliessen. Vlt. noch 
ein Stück Draht als Antenne. Die Anregung durch den Piezo ist ja recht 
breitbrandig, denke ich.
Was nun deutlich unterscheidbar ist, müsste man mal mit einem 
Spektrumanalyzer und einer Abschätzung der realen Empfindlichkeit von 
einem 0815-Empfänger feststellen.

von vorticon (Gast)


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Die Idee mit dem energy harvesting - Kurzstreckenfunk gefällt mir, und 
möglich ist es. Schau mal das hier an 
http://www.b-kainka.de/bastel116.htm.
An die Piezoscheibe einen Gleichrichter, kleiner Ladekondensator (ca. 
100nF), und damit eine kleine Oszillatorschaltung betreiben (Clapp- oder 
Hartley-Oszillator irgendwo im Lang- Mittel- oder Kurzwellenbereich). 
Der Oszillator sollte bei möglichst kleinen Betriebsspannungen sicher 
(und mit kurzer Einschwingzeit!) anschwingen. Großer Emitter- bzw. 
Sourcewiderstand, damit der Transistor wenig Strom "zieht" - einfach 
ausprobieren. Die HF-Bursts müsste man dann in paar Metern Umkreis auf 
der entsprechenden Frequenz im Radio hören können.

von deathfun (Gast)


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Hallo!

Ich kann mir noch nicht so ganz vorstellen wie es momentan aufgebaut ist 
(Am Hammerstiehl Ende kommt ein Kabel raus?). Eventuell ein Foto?



Aber wie wäre es denn so:

Am Griffende, oder eben an der zweiten Hammerseite, wird eine flache 
Knopfzelle verbaut. Den Oszillator kann man dort natürlich auch gut 
unterbringen. Nun wird mit dem Hammer geschlagen, die vorhandene, 
scheinbar Funktionierende, Auswertung erkennt dies und verwendet den 
Batteriestrom und Oszillator zum Senden. So ist zumindest das 
Energie/Kraft Problem gelöst.

Die, wie vorticon bereits beschrieb, kurze Anschwingzeit wird eher das 
Problem sein wenn es auf "möglichst genaue" Werte ankommt.

Die Batterie sollte in diesem Fall schon recht lange halten, man könnte 
aber auch einen kleinen Akku und eine Art Klinkenstecker zum Laden 
verwenden. Diese lassen sich sicher gut in einem Bohrloch verstauen.


Gruß
deathfun

von Kulturgüterschuppen D. (kulturgterschuppen_d)


Angehängte Dateien:

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wie gwünscht ein Bild. Der Hammer ist ca. 18cm lang und 100g schwer.
Habe noch 2 extra Gummipropfen hinzugelegt und den momentan verbauten 
piezopiepser der genau in den Metallkopf hinter den Gummipropfen passt.
zu euren Vorschlägen:
das mit der Direktanregung kann ohne zusätzliches 
Tiggerelement(Diac,lambdadiode aus 2 Fets gebastelt o.ä.???) nicht 
funktionieren, da der Spannungspuls ( wegen der 10nF des Piezos) eher im 
ms-bereich als im zig-ns-bereich liegt. LW/MW/KW mit Radio als Empfänger 
ist zu störempfindlich und zu viel Gebastel bis da ein TTL-trigger 
rauskommt.
Batteriebetrieb ist eine Notlösung, da wir dann den Griff . durch einen 
größeren mit Platz für die Elektronik/Batterie ersetzten müssten.

von Stefan W. (dl6dx)


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Kulturgüterschuppen D. schrieb:
> messen Studenten Reaktionszeiten

Ist denn überhaupt Zeit genug, um einen Oszillator anschwingen zu 
lassen?

Wie groß ist das typische Zeitintervall zwischen der Auslösung des 
Reflexes durch den Hammer und der Reaktion am Muskel?

Grüße

Stefan

von Kabel (Gast)


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Ordendliches Kabel verwenden - Problem gelöst

von Stefan W. (dl6dx)


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Kann es sein, dass wir hier über Zeiten im Bereich von etwa 20 ms oder 
weniger reden?

Zumindest gibt diese Fundstelle solche Zeiten an:
http://www.friedrich-verlag.de/pdf_preview/d53228_5253.pdf

Grüße

Stefan

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