Forum: Platinen Womit Flussmittel entfernen?


von Alexander Baumann (Gast)


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Hey,

ich habe heute das erste Mal mit extra Flussmittel gelötet. Ich muss 
sagen, dass ich richtig begeistert bin. Was ich allerdings nicht so toll 
fand, war das Saubermachen der Platine.

Der erste Versuch war Isopropanol und Küchentuch. SMD Komponenten gingen 
sehr gut, aber alles andere.... Das Papier blieb an den abgeschnittenen 
Beinchen hängen, riss, es war einfach nur grauenhaft.

Der nächste Versuch war Isopropanol und Zahnbürste. Ging sehr gut, fand 
ich zumindest. Es sah auch alles sehr gut aus - zunächst. Als dann aber 
das Board trocknete... ich sage nur bäh! Überall schlieren und irgendwie 
so kleine Reste vom Flussmittel.

Habt ihr einen Tipp für mich, wie ich Platinen sauber bekomme?

von Gerd E. (robberknight)


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1. Schauen was für Bauteile auf der Platine sind. Sind da welche dabei 
die nicht gewaschen werden dürfen? Z.B. Relais

2. Flussmittel anschauen, gibt es in wasserlöslich und nicht 
wasserlöslich

3. Entweder in lauwarmen Wasser mit Seife waschen oder Isopropanol. Mit 
Zahnbürste schruppen

4. Abtropfen lassen, mit Druckluft ausblasen

5. Neues Wasser/Iso nehmen, weiter zu 3. Das ganze 2-3 mal wiederholen.

von Einhart P. (einhart)


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Ich nehme Benzin und Zahnbürste.

von Schreiber (Gast)


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Einfach ins Ultraschallbad legen. Als Reinigungsflüssigkeit nimmt man 
destiliertes Wasser oder Isopropanol.

von Slow Mo (Gast)


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Einhart Pape schrieb:
> Ich nehme Benzin und Zahnbürste.

Löst sich da nicht das Plastik auf? Mit Benzin wäre ich vorsichtig...

von Charly (Gast)


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Nitroverdünnung und einen Pinsel, mit Tuch abtupfen und dann nochmal mit 
Nitro sauberpinseln, fertig.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Schreiber schrieb:
> Einfach ins Ultraschallbad legen. Als Reinigungsflüssigkeit nimmt man
> destiliertes Wasser oder Isopropanol.

Aber auch nur wenn man vorher geprüft hat das auch wirklich alle 
Bauteile das aushalten. Quarze und artverwantes können im Ultraschallbad 
Schaden nehmen. Nicht verkapselte Taster und Relais werden sicher nicht 
besser dadurch das Wasser oder Isopropanol sammt gelösten Flussmittel 
auf die Kontaktflächen und mechanische Teile gelangt. (Das Flussmittel 
verschwindet ja nicht, es wird nur so weit verdünnt das man die in dem 
auf der Platine verbleibenden Flüssigkeitsfilm enthaltene Menge nach dem 
Verdunsten nicht mehr wahrnimmt...)

Zudem sollte man wasser auch nicht für alles Verwenden.
Bei Ein- oder Doppelseitigen FR4 Platinen kein Problem falls nicht 
Bauteile dagegen sprechen (s.o.)
Bei Multilayer und ähnlichen Materialien würde ich aber höchste vorsicht 
walten lassen. Falls da an einer Stelle die Laminierung nicht so ganz 
geklappt hat zieht das Wasser da gerne ein und bewirkt auch mal eine 
schleichende Schädigung der Leiterbahnen im betroffenen Bereich.

Gruß
Carsten

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von Björn B. (elmo)


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Meist nehme ich den Leiterplattenreiniger von Kontakt Chemie (die weisse 
Dose mit grüner Schrift). Da ist direkt ein harter Pinsel mit drauf. Zum 
Trocknen eignet sich sehr gut Druckluft.

Gruß
Björn

von L. P. (lpg)


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Björn B. schrieb:
> Leiterplattenreiniger von Kontakt Chemie (die weisse Dose mit grüner
> Schrift).

Kontakt LR

LG.

von Alfi (Gast)


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Björn B. schrieb:
> Meist nehme ich den Leiterplattenreiniger von Kontakt Chemie (die weisse
> Dose mit grüner Schrift). Da ist direkt ein harter Pinsel mit drauf.

Genau ! Das geht schnell und einfach.
Wenn man sparsam mit der Dose umgeht, kommt man lange damit aus :-)



> Zum Trocknen eignet sich sehr gut Druckluft.

Oder man nimmt sich ein bisschen Zeit, dann trocknet es von alleine :-)

von 0815 (Gast)


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Habe vor Jahren mal meine Platinen sandgestrahlt, sah absolut top aus, 
und man kann sich das Lösungsmittel sparen. Allerdings funktioniert das 
nur in nem recht engen Fenster aus Strahlgutkörnung und Druck. Sonst 
haut es entweder die Leiterbahnen weg, oder aber das Kolophonium wird 
nicht abgeschlagen.

Heute nehm ich IPA, danach Schrubben mit Bürste und Scheuermilch, danach 
mit hartem Wassersstrahl oder Ultraschall abwaschen. Falls noch Reste 
vom Lösungsmittel dran sind, noch mal kurz in sauberes Lösungsmittel.

Benzin und vor allem Verdünnung sind ganz sicher ein Scherz. Das hält 
nicht mal das Basismaterial längere Zeit durch...

von Mladen G. (mgira)


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Alexander Baumann schrieb:
> ch habe heute das erste Mal mit extra Flussmittel gelötet. Ich muss
> sagen, dass ich richtig begeistert bin. Was ich allerdings nicht so toll
> fand, war das Saubermachen der Platine.

Versuche es mal mit einem sog. "No Clean" Flussmittel, damit spart man 
sich den ganzen Aufwand mit der Reinigung.
Kolophonium in Isopropanol hilft zwar beim Loeten, gibt aber eine 
ziemliche Sauerei.. besser als danach Putzen ist es die Sauerei zu 
verhindern ;)

: Bearbeitet durch User
von DB2ZN (Gast)


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Spiritus / einem Pinsel und einer weichen Bürste
Spiritus mit den Pinsel auftragen und mit der Bürste nachreinigen

Leiterplattenreiniger ist gut für bleifreie Lötung und ebenfalls mit 
einer weichen Bürste nachreinigen. Dämpfe des Leiterplattenreinigers 
sind nicht gesund deshalb auf gute Lüftung achten !

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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L. P. schrieb:
> Björn B. schrieb:
>> Leiterplattenreiniger von Kontakt Chemie (die weisse Dose mit grüner
>> Schrift).

unterschreib

Max

von Jens B. (fernostler)


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Kauf dir Zinn/Paste mit wasserlöslichen Flux und stell was du bastelst 
einfach  in den Geschirrspüler. Viele Firmen machen es genau so.

von Paul Baumann (Gast)


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Jan riet:
>...und stell was du bastelst einfach  in den Geschirrspüler.

Die haben dann hinterher aber nicht mehr alle Platinen im Schrank...
;-)
MfG Paul

von Jens B. (fernostler)


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Verstehe nicht ganz was du meinst. Viele Lohnfertigungen arbeiten mit 
Geschirrspüler. Leiterplatten dürfen halt nicht zu klein sein unt Teile 
müssen wasserfest sein, also vorsicht mit Tastern, Schaltern, Relais 
usw.

Alternativ: Wasserhahn und Zahnbürste. Das Zeug geht leicht ab, 
vielleicht auch ohne Bürste, und je frischer desto besser.

http://www.manncorp.com/smt/prod-352/Trident-CL-zero-discharge-aqueous-PCB-cleaner.html
http://namafa.en.ecplaza.net/pcb-cleaning-machine-br-2000up--6744-5839.html

: Bearbeitet durch User
von Karel M. (marsalek)


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Platine mit Kolophoniumresten lasse ich über die Nacht im 
Isopropanolbad. Am nächsten Morgen schrubbe ich die Platine mit einem 
Pinsel ab. Das wiederhole ich mit immer frischem Isoporpanol noch 
zweimal. Danach ist die Platine schön sauber. Dann braucht die Platine 
etwas Zeit auch innen zu trocknen, also keine hohen Spannungen sofort 
anlegen. Wenn die Bauteile es aushalten, ist diese Reinigung 
empfehlenswert.

Karel

von herbert (Gast)


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Charly schrieb:
> Nitroverdünnung und einen Pinsel, mit Tuch abtupfen und dann nochmal mit
> Nitro sauberpinseln, fertig.

Sehr gefährlichrer Tipp! Nimm Waschbenzin und eine Zahnburste.Danach 
warmes Spüliwasser und dann trockenfönen.

von blitz (Gast)


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Isopropanol + Pinsel geht sehr schön ...

von Alexander Baumann (Gast)


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Karel Marsalek schrieb:
> Platine mit Kolophoniumresten lasse ich über die Nacht im
> Isopropanolbad. Am nächsten Morgen schrubbe ich die Platine mit einem
> Pinsel ab. Das wiederhole ich mit immer frischem Isoporpanol noch
> zweimal.

Hmm... ja würde funktionieren. Nur ist so etwas nicht auf Dauer viel zu 
teuer?  Ich meine, Isopropanol ist ja nicht besonders günstig. Ich zahle 
momentan ca. 3€ pro Liter.

von Icke ®. (49636b65)


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Kolophonium löst sich nur schlecht in Isopropanol, aber hervorragend in 
Äthanol. Man muß dafür nicht den guten Single Malt opfern, billiger 
Brennspiritus tuts auch.

von Wolle G. (wolleg)


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Icke ®. schrieb:
> Brennspiritus tuts auch.

hinterlässt zumeist einen weißen Rückstand aus Vergällungsmittel.Deshalb 
noch einmal mit Isopropanol nachwaschen

Alexander Baumann schrieb:
> Ich zahle  momentan ca. 3€ pro Liter.
Das ist ja fast geschenkt. 8€/l (allerdings Apotheke)

von Der RETTER vom Dienst (Gast)


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Ich nehm Isopropanol oder Azeton. Kein Papier, sondern Pinsel oder 
Zahnbürste. Manchmal bilden sich weiße Schlieren.

Die sind nach der Lackierung mit Lötlack aus der Spraydose (Conrad) aber 
restlos verschwunden. Die Platine glänzt und ist geschützt.

von unwissender (Gast)


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Ich hatte meine Platinen bis jetzt nie saubergemacht, macht denen das 
irgendwas?  oder ist das nur Optisch?

von herbert (Gast)


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unwissender schrieb:
> Ich hatte meine Platinen bis jetzt nie saubergemacht, macht denen das
> irgendwas?  oder ist das nur Optisch?

Ich wasche mich auch schon lange nicht mehr...wozu auch.Frühjahrsputz 
...wieso, was bringt das ...ist ja eh nur optisch...ich trinke das 
Wasser lieber wenn es durch die Brauerei gelaufen ist...

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

nur aus zweiter Hand: Im zusammenwirken mit Feuchtigkeit (die der Luft 
soll wohl ausreichen) muß das Flussmittel wohl eine gewisse aggresivität 
haben und über die Jahre die Platine (Kupfer) bzw. die Bauelemente 
angreifen - ob das wirklich so ist ? Kann ich nicht sagen

Herbert: selten dumme Antwort (sorry) Ironie und Sakasmus bitte da wo er 
angebracht ist, unwissender hat eine sinnvolle und nachvollziehare Frage 
gestellt -
"Fremdschäm" :-(

Praktiker

von herbert (Gast)


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Praktiker schrieb:
> Herbert: selten dumme Antwort (sorry) Ironie und Sakasmus bitte da wo er
> angebracht ist, unwissender hat eine sinnvolle und nachvollziehare Frage
> gestellt -
> "Fremdschäm" :-(
>
> Praktiker

Ich akzeptiere das Urteil des hohen Gerichts und gehe nicht in Revision.

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Feuerzeugbenzin. Oder Butangas, ist natuerlich gefaerlich wegen 
Gasexplosion.

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