Hallo Leute, da der nächste Sommer nicht mehr weit ist, bin ich auf der Suche nach einer Klimaanlage für mein Haus. Als ich es gebaut habe, hat der Heizungsfritze einen unglaublichen Aufpreis von einer Lüftungsanlage zu einer Klimaanlage verlangt. Aber jetzt soll dann doch eine Klimaanlage ins Haus. Ich habe mich mal umgeschaut, was es denn so gibt. Der Heizungsfritze wollte mir eine Klimaanlage verkaufen, wo ich quasi einen Wärmetauscher habe, der mit Frischwasser besprüht und damit abgekühlt wird. Dann gibt es ja diese Geräte, wo ich quasi einen Abluftschlauch aus dem Fenster hänge und diese Split Geräte. Ich verstehe momentan nicht so ganz, welche Geräte besser sind und welche schlechter. Bzw. ob sich diese Wasserverschwendung eher lohnt, als die Stromverschwendung.
Du musst vor allem wissen: Klimaanlagen kosten Energie, und Strom und Strom und... Die Billigheimer gleichen offenen Kühlschränken, bei denen ein kleines bisschen Abwärme, durch einen dünnen und nicht besonders schlüpfrigen Schlauch, zum Fenster herausgebeten wird. Übrigens ohne großen Aufwand steht dann das Fenster offen... Und laut sind sie meist auch. Am Effektivsten sind die sogenannten Split-Units. Darüber hinaus werden es Dir Deine Ohren danken. Möglicherweise aber Deine Nachbarn nicht. Schnapp' Dir mal die zugehörige Montageanleitung und Du wirst sehen, was da an Stromrechnung (anhand des "vorgeschlagenen" Leitungsquerschnittes) auf Dich zukommt. Mancher E-Herd wird dabei blass.
Hmmm... Also der Stromverbrauch interessiert mich nur marginal. Würde ich an dem Tag nicht arbeiten, weil es zu heiß ist, würde ich ein vielfaches an Geld verlieren. Ebenso interessiert mich auch der Sound nicht so wirklich. In dem Raum, in dem die Klimaanlage stehen soll, habe ich in der Regel 80dB, bzw. 85dB im Peak. Leitungsquerschnitt.... 16mm² liegen da in unmittelbarer Nähe. Ebenso die Abluft. Ich habe ja wie gesagt eine Lüftungsanlage. Über die kann ich Abluft problemlos abführen. Aber was ist denn der genaue Vorteil dieser Split-Geräte? Oder was macht sie effektiv? Bzw. was ist da effektiv?
Beim Split-Gerät ist die Hauswand gleich der Kühlschrankwand. Man hat also keine zusätzlichen Verluste durch unzureichende Trennung beider Kammern. Die Stromkosten halten sich eigentlich in Grenzen, wenn man bedenkt, daß das Niveau in etwa dem einer sehr guten Heizung entspricht. Manche Leute betreiben solche Anlagen auch als genau dieses: Als Heizung im Winter und im Inversbetrieb als Kühlung im Sommer (Dann natürlich nur wenn es wirklich notwendig ist an den paar echt heißen Tagen). Man kann aber nicht alle solchen Anlagen auch Invers betreiben. Wenn man diese als Heizung beim EVU anmeldet, kommt man eventuell in einen günstigeren Tarif. Daß du damit dann kühlst, erkennt das EVU ja nicht. Also wenn du sowas einbaust, dann auf jeden Fall ein Splitgerät. Alle anderen kannste vergessen. 80dB. Du bist Schreiner?
>Ebenso die Abluft. Ich habe ja wie gesagt eine Lüftungsanlage. Über die >kann ich Abluft problemlos abführen. Normale Lüftungen funktionieren nur, wenn auch Luft wieder reinkommt. Es sei denn, Du rührst nur um. Lüftungen sind, in einer Hinsicht, sehr demokratisch. Sie saugen aufwändig gekühlte Luft genauso gut ab wie warme. In der Praxis: Du saugst warme Luft an, kühlst sie und bläst Deine Raumluft, jetzt gekühlt, zusammen mit der Abwärme raus. Ist das nicht die Stelle, an der sich die Katze in den eigenen Schwanz beißt?
>Leitungsquerschnitt.... 16mm² liegen da in unmittelbarer Nähe.
Normalerweise sollten die Reichen. Die Dimensionierung eines Kühlgerätes
hängt, im Großen und Ganzen, von zwei Faktoren ab:
1. Der zu kühlenden Masse. Also dem Raum bzw. der Raumgröße. Hast Du
Geld gespart und im Hochsommer ein paar Tage nicht gekühlt, so geht
es um viele Tonnen aufgeheizter Wände. Aber bis zum Feierabend
sollte die Temperatur annehmbar sein.
2. Der Isolation. Bei einer Bretterbude, mit dünnem Teerpappe
gedeckten Dach, wird Dein Stromlieferant jubeln.
Welche Abluft bei einem Split-Gerät bitte? Das ist doch gerade der Trick. Außerdem kann man Wärmetauscher einbauen und so die Abluft- und Abwasser-Wärme nutzen. Das ist in Schweden Standard.
Kannst mir ne Email schreiben,bin gelernter Mechatroniker f. Kältetechnik und zur zeit im 4 und letztem Semester zum Staatlich anerkannten Techniker f. Kälte-Klimasystemtechnik. Ich denke ich kann dir all deine fragen beantworten.
Vielleicht interessieren sich andere auch für deine (Er)Kenntnisse?? Prinzipiell bin ich gegen Kühlungen, da sie, wenn einmal vorhanden, zum gedankenlosen Einsatz verführen. Wie toll, bei draussen 39° in 19°-Büro zu sitzen (im Winter würden viele jammern über 19 Grad. Aber wenn es draussen heiss ist, ist das "cool"..., so sind Menschen nun mal gestrickt) Ist jetzt 10 Jahre her, dass ich ins Dachgeschoss so ein Teil (Splitgerät) eingebaut habe. Ziemlich grosse Dachfläche nach Süden. Neue Dämmung hat viel gebracht für Sommer und Winter, sollte also die erste Investition sein. Einige Tage im Jahr gab es aber dennoch, da war das unbewohnbar (35°), früher Kinderzimmer, jetzt Büroraum. Angeschaltet wird nur sehr wenig, an geschätzten 20 Tagen im Jahr für je ein paar Stunden. Anschlussleistung ist glaube ich 2kW. Also rede ich über ca. 200kWh/Jahr, vertretbar finde ich. Wird auch nicht auf Teufel komm raus gekühlt, sondern so um die 25°.
H.Joachim Seifert schrieb: > Neue Dämmung hat viel gebracht > für Sommer und Winter, sollte also die erste Investition sein. Also an der Dämmung kann ich relativ wenig machen. Es ist wie gesagt ein komplett neues Haus. An Dämmung habe ich 20mm OSB, dann 200mm 032er Glaswolle und zusätzlich 5mm Styrodur. Und dann anschließend Rigips. Irgendwo dazwischen ist dann auch noch eine Folie. Ich habe den Spaß mal bei mir durchgerechnet. An Dämmung geht da nicht mehr so viel. Alles weitere würde die Phase noch weiter verschieben. So habe ich rein rechnerisch etwa um 1:30 Uhr in der Nacht die höchste Temperatur im Wohnraum. Dennis R. schrieb: > Ich denke ich kann dir all deine fragen beantworten. Alles klar, ich melde mich bei dir. Ich bin schon mal auf deine Antworten gespannt ;)
H.Joachim Seifert schrieb: > Wie toll, bei draussen 39° in 19°-Büro > zu sitzen (im Winter würden viele jammern über 19 Grad. Du sprichst mir aus der Seele. Genau das predige ich seit Jahren bei uns im Büro. Aber es geht ja noch weiter. Wenn dann die Frischluftfanatiker vom Mittagessen kommen, werden bei 35° Aussentemperatur erstmal alle Fenster aufgerissen, weil man ja hier keine Luft mehr bekommt. Die Klimaanlage schreit Hallejulah und fährt an den oberen Anschlag, interessiert keine Sau. Was soll man dazu sagen? Einstein hatte eben recht: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
Es geht aber noch schlimmer... Mein Freund war mal für ein paar Jahre in Amerika (für die Lufthaken-Erfinder-Firma), dort ging es eher in Richtung 16°-Bürotemperatur, nicht regelbar. Und jeder Mitarbeiter hatte einen Heizlüfter unter dem Schreibtisch :-)
Ich würde ein Split Klimagerät kaufen. Die Monoblock Geräte mit Abluftschlauch sind Energievernichter. Die Luft die durch den Schlauch nach außen geblasen wird, wird gewöhnlich im Wohnraum angesaugt. Wenn nun Luft aus dem Wohnraum nach draußen befördert wird, muss zwangsläufig neue Luft in den Wohnraum kommen. Und wo kommt die her? Von draußen, und da ist es bekanntlich warm. Ergo Energieverschwendung. Es gibt auch Monoblock Geräte mit Doppelschlauch. Die mindern diesen Nachteil ab. Trotzdem muß ein dicker Schlauch nach außen geführt werden. Bei Split Geräten müssen nur die beiden Kältemittelleitungen nach außen geführt werden. Die sind mit Isolierung ca. 30mm stark. Ein weiterer Vorteil ist, dass die lärmenden Bestandteile wie Verdichter und der Lüfter vom Kondensator außerhalb des Gebäudes sind. Der Lüfter der Inneneinheit ist auf niedriger Stufe kaum hörbar. Kauf vorzugsweise eine Anlage mit Börtelanschlüssen. Keine mit diesen Quick Verbindern in der Kältemittelleitung. Diese sind nicht 100% dicht, so dass die Anlage über die Zeit Kältemittel verliert. Gerade auch durch die hohen Drücke in den Anlagen mit R410a. Die Anlage muss übrigens von einem Kältetechniker in betrieb genommen werden da der Kältekreislauf vor dem befüllen evakuiert werden muss.
H.Joachim Seifert schrieb: > Mein Freund war mal für ein paar Jahre in Amerika (für die > Lufthaken-Erfinder-Firma), dort ging es eher in Richtung > 16°-Bürotemperatur, nicht regelbar. Und jeder Mitarbeiter hatte einen > Heizlüfter unter dem Schreibtisch :-) Na ja, bei der Lufthaken-Erfinder-Firma hat schon manch einer kalte Füsse bekommen ;-)
Monoblockgeräte mit einem Schlauch sind das Geld nicht wert. Aber das hier ist das falsche Forum für diese Frage. Ließ dich mal hier durch www.kaelte-treffpunkt.de
>Kauf vorzugsweise eine Anlage mit Börtelanschlüssen. Keine mit diesen >Quick Verbindern in der Kältemittelleitung. Diese sind nicht 100% dicht, >so dass die Anlage über die Zeit Kältemittel verliert. Gerade auch durch >die hohen Drücke in den Anlagen mit R410a. >Die Anlage muss übrigens von einem Kältetechniker in betrieb genommen >werden da der Kältekreislauf vor dem befüllen evakuiert werden muss. Das ist mittlerweile einfacher geworden. Das Kältemittel ist im Innern "unter Verschluss". Als Außenträger, bei Consumer-Geräten, wird heute gerne Wasser verwendet. Schau mal im Baumarkt nach. Natürlich gelten Deine Ausführungen immer noch für die großen Brüder und auch für Gefriergeräte. Bei Letzteren geht es aber um, mit Wasser unerreichbare, Temperaturen.
Kannst im Sommer zum Kühlen und im Winter als Luft-Wärmepumpe zum Heizen verwenden: http://www.ktt-heizungen.at/mhihyperinverterwand/mitsubishi-srk20zjx-s-wandgerät-hyper-inverter.html Die Seite enthällt generell auch weitere Informationen zu dem Thema.
>Als Außenträger, bei Consumer-Geräten, wird heute gerne Wasser verwendet.
Interessant! Das hör ich heute zum ersten mal. Damals als ich meine
Anlage gekauft und mich mit dem Thema beschäftigt habe gab's so was noch
nicht.
Das ist natürlich sehr benutzerfreundlich und besser für die Umwelt da
so ie ewigen Undichtigkeiten vermieden werden.
@Amateur Hast du mal einen Link zu solchen Geräten? Ich hab mich jetzt mal ein wenig umgesehen, konnte allerdings kein einziges Gerät mit Wasser-Zwischenkreis finden. Zumindest nicht im Consumer Bereich.
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