Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Billiges Netzteil für KFZ-Endstufen


von brrrzl (Gast)


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Hallo,

Bin auf der Suche nach einem Netzteil mit gut Dampf.
Habe zwei eher hochpreisige Endstufen mit einer Maximalleistung von rund 
1000W RMS.

Eine davon ist die Eton PA1502 mit 660W RMS für einen Subwoofer.

http://www.etongmbh.de/fileadmin/user_upload/service/bedienungsanleitungen/pa1502_pa2802.pdf

Die Dinger sollen natürlich nicht Knallgas laufen (erhöhte 
Zimmerlautstärke für einen 30m² Raum), sondern übergangsweise der 
Beschallung dienen. Jeder Endstufe ist ein 1F Kondensator vorgeschaltet.

Jetzt suche ich ein passendes "Netzteil" und habe leider wenig Ahnung 
davon. Bei eBay findet man viele PC-Schaltnetzteile die entsprechend 
"angepassst" wurden. Oder eben Made-in-China Ware.

Ich möchte so günstig wie möglich kaufen, aber keinen Schrott der mir 
abraucht oder lebensgefährlich ist. Ich denke ein Rippel der 
Ausgangsspannung sollte halbwegs unproblematisch sein, oder Erwärmen 
sich durch die überlagerte Wechselspannung die Kondensatoren und können 
abrauchen? Weiß ja nicht was da so für ein Rippel am Boardnetz hängt 
wenn da Lichtmaschine einspeist und Verbraucher dran hängen und ob 
solche billigen Kondensatoren Wechselspannung abkönnen.

Ich hatte nun an einen Leistungsbereich bis 500W RMS gedacht um sich zu 
sein, wobei ich maximal 20% der Leistung abrufen werde.


Irgendwelche Tips?



Vielen Dank!

von Pete K. (pete77)


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Schau mal bei pollin.de, die haben was Du suchst.

von Pete K. (pete77)


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brrrzl schrieb:
> erhöhte
> Zimmerlautstärke für einen 30m² Raum

Also etwa 5W :-)

von MaWin (Gast)


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brrrzl schrieb:
> gendwelche Tips?

KZF Endstufen kommen mit Spannungen von 10V bis 15V klar,
und enthalten einen Spannungswandler auf höhere Spannungen.

Schlau wäre es, den Spannungswandler zu umgehen, und direkt die höhere 
Spannung einzuspeisen. Dazu müsste man die Kiste aber öffnenn und 
umbauen.

Ansonsten bleibt ein konventioneller 300VA 11.5V Halogenlampen Netztrafo 
mit GBPC5001 Brückengleichrichter und 10 x 10000uF/25V Siebelko 
(dahinter liegt die Spannung zwischen 12V und 15V), der bringt zwar nur 
200W Dauerlast, aber mehr schaffen die Spielzeugentstufen auch nicht, 
die 660W sind p.m.p.o., und in der Spitzenlast sind Eisenkerntrafos 
recht grosszügig.

Deine 1F Elkos werden aber der Belastung des Ripplestroms nicht 
standhalten, das sind meist bloss Blendelkos mit bunter Leuchtanzeige, 
die 10 x 10000uF sind besser.

von Udo S. (urschmitt)


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brrrzl schrieb:
> Weiß ja nicht was da so für ein Rippel am Boardnetz hängt
> wenn da Lichtmaschine einspeist und Verbraucher dran hängen

Ich habe keine Ahnung welches Netz ein Surfboard, oder ein Mainboard 
haben soll, aber ein Auto hat ein BORDNETZ, kein Boardnetz.

Eine Lichtmaschine liefert in der Regel gleichgerichteten 
3Phasen-Wechselstrom was selbst Ohne Akku nur noch einen Rippel von 
einigen Prozent macht, Durch die Starterbatterie geht der Rippel fast 
gegen 0.
Der Rippel bei einem Brückengleichrichter ist 100%

von Knobikocher (Gast)


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Unsinnig dein Vorhaben weil:

Zu kleines Netzteil mit nur 415W: 187€
(VOLTCRAFT FSP-11330) - für deine 1000W RMS brauchst du ein Netzteil mit 
grob 2000W.

Für weniger Geld, ohne basteln, mit Garantie etc. für 149€ eine Endstufe
(Mc Crypt MP-8000 Endstufe 2 x 320 W/4 Ω)

Dein Vorhaben kann ein spannendes und lehrreiches Vorhaben sein. 
Unsinnig ist es trotzdem. Ausserdem: die Zuleitungen müssen dann auch 
entsprechend dick sein bei den Strömen. Kostet auch wieder.

Und wie es weiter oben schon stand: gehobene Zimmerlautstärke sind bei 
wenige Watt Leistung erreicht.

von brrrzl (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dazu müsste man die Kiste aber öffnenn und
> umbauen.

Das kommt eigentlich nicht in Frage. Aber Danke für den Hinweis.


MaWin schrieb:
> Deine 1F Elkos werden aber der Belastung des Ripplestroms nicht
> standhalten, das sind meist bloss Blendelkos mit bunter Leuchtanzeige,
> die 10 x 10000uF sind besser.

Also schmeiße ich die raus. Okay. Danke!
Da geht jeder 10mF 25V Elko? Oder gibt es hier noch Unterschiede?


MaWin schrieb:
> Ansonsten bleibt ein konventioneller 300VA 11.5V Halogenlampen Netztrafo

Sowas also:
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=40435&PROVID=2257&wt_mc=amc136152448016369&ref=adwords_pla&&gclid=CMrBhuzOj70CFUcTwwodU0sAPg


MaWin schrieb:
> die 660W sind p.m.p.o

Ich weiß nicht wie sich das im Audio-Bereich alles verhält, aber die 
Endstufen bringen diese Leistungen wohl RMS, bin da mal über eine Seite 
gestolpert die auch diese Endstufen instand setzt, und Messungen 
durchführt. Da mir das Messprozedere aber nicht bekannt ist, auch egal. 
Soll auch nicht Teil der Diskussion hier sein. :-)

von brrrzl (Gast)


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Knobikocher schrieb:
> Dein Vorhaben kann ein spannendes und lehrreiches Vorhaben sein.
> Unsinnig ist es trotzdem. Ausserdem: die Zuleitungen müssen dann auch
> entsprechend dick sein bei den Strömen. Kostet auch wieder.

Ich weiß. Ist auch mehr Spielerei.
Allerdings eine Spielerei bei der die Endstufen nach Möglichkeit nicht 
abrauchen sollten.

Hab hier noch verschiedene Kabel u.a. Schweißkabel bis 50mm² für die 
Endstufen liegen. ;)

von Pete K. (pete77)


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Bei 2M Leitungslänge und 80A (ca. 1000W) reichen 16mm2.
Für erhöhte Zimmerlautstärke reichen 2,5mm2.

von Knobikocher (Gast)


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Wenn es nur eine Spielerei sein soll und günstig, dann schlage ich vor: 
Auto- oder LKW-Batterie und passendes Ladegerät kaufen.
Bei 500W Maximalleistung, und nur 20% Abruf davon = 100W, dürfte auch 
eine Batterie einige Stunden halten. Danach halt laden.

von Harald W. (wilhelms)


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brrrzl schrieb:

> Bin auf der Suche nach einem Netzteil mit gut Dampf.
> Habe zwei eher hochpreisige Endstufen mit einer Maximalleistung von rund
> 1000W RMS.

Wenn Du was billiges suchst, solltest Du einen Autoakku parallel
mit einem 10A-Ladegerät verwenden. Dessen 120W reichen vermutlich
als Dauerleistung aus. HiFi wirst Du mit einer solchen Endstufe
mit Schaltnetzteil wohl sowieso nicht erreichen. Da müsstest Du
zumindest die anderer Stelle vorgeschlagene Modifikation mit
Direktversorgung der Endstufen mit höherer Spannung machen.

> Ich denke ein Rippel der Ausgangsspannung sollte halbwegs
> unproblematisch sein,

Doch, wenn der zu gross wird, schlägt er als Brummen auf den
Ausgang durch.

> Erwärmen sich durch die überlagerte Wechselspannung die
> Kondensatoren und können abrauchen?

Das kann man zumindest nicht völlig ausschliessen. Durch einen
Bleiakku wird der Rippel aber recht gut ausgesiebt.
Gruss
Harald

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mein Bassanlage läuft mit ner 2*240W CarHifi Endstufe und einem dicken 
1kW PC Netzteil. Das geht prima, ist schweinelaut und impulsfest.
Gut, ich gebe zu, ich habe das Netzteil noch ein bisschen entstört. Wenn 
man die 12V Kabel bündelt und an die 5V eine kleine Last anlegt, sollte 
das klappen.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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brrrzl schrieb:
>
> Ich weiß nicht wie sich das im Audio-Bereich alles verhält, aber die
> Endstufen bringen diese Leistungen wohl RMS, bin da mal über eine Seite
> gestolpert die auch diese Endstufen instand setzt, und Messungen
> durchführt. Da mir das Messprozedere aber nicht bekannt ist, auch egal.
> Soll auch nicht Teil der Diskussion hier sein.

Doch, sollte, weil es die Netzteilauslegung bestimmt.
Diese KFZ Endstufen verwenden eigentlich alle ein MOSFET Schaltnetzteil 
(macht so +35V/-35V) und eine bipolare Class AB Endstufe. Für 1000W 
müssten die 600W als Abwärme loswerden können. Das können diese Gehäuse 
nicht. Also sind die 1000W gelogen, die 600W auch. Normalerweise wird 
die Leitung auf das ca. 10-fache hochgelogen. Und für 60W wäre ein 
Trafonetzeil natürlich viel kleiner und preiswerter als für 600W.

> Sowas also:

Ja.

> Da geht jeder 10mF 25V Elko

Es gibt Qualitätsunterschiede, die sich in der Lebensdauer äussern, aber 
du willst die Schaltung scheinbar nicht lange einsetzen, also geht 
jeder. Wie gesagt: 10 Stück, parallel, für 300W.

von Max W. (max96)


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Gebrauchte Servernetzteile im kW Bereich gibt es auf ebay schon für 
unter 50€. Sollten die 1000W auch nur 500W RMS sein, dann werkelt darin 
wohl eine Class D Endstufe und dann sollte das mit dem Schaltnetzteil 
kein Problem sein. Ansonsten geht es ebenfalls, weil die Endstufe dann 
vermutlich nur 100-200W hat.

von Bestaendiger (Gast)


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MaWin schrieb:
> Für 1000W müssten die 600W als Abwärme loswerden können. Das können diese
> Gehäuse nicht.

Die Endstufe ist mit 660W angegeben. Bei einem angenommenen Wirkungsgrad 
von 66% muss das Gehäuse nur 340W abführen. Bei einer Größe von 32 x 
24,3 x 6 kann das gut hinhauen.

http://amp-performance.de/281-Eton-PA-1502.html

von ./. (Gast)


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Hier tut ein externes Netzteil das vermutlich mal einen
IBM Thin-Client mit Saft versorgt hat. 16 V/7,5 A

Haengt jetzt ueber ein Pi-Filter an einer 4 x 30 W Sinus Endstufe.

Reicht fuer die Zimmerbeschallung foellig hin.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bestaendiger schrieb:
> Die Endstufe ist mit 660W angegeben. Bei einem angenommenen Wirkungsgrad
> von 66% muss das Gehäuse nur 340W abführen. Bei einer Größe von 32 x
> 24,3 x 6 kann das gut hinhauen.

Denke ich auch. Meine Magnat 480 in der Bassanlage ist ein massiver 
Alublock mit etwa den gleichen Maßen. Nach zwei Stunden Konzert (und wir 
sind kein Kammerquartett) ist das Ding gerade mal handwarm. Allerdings 
habe ich das ATX-Netzteil so ins Rack eingebaut, das der grosse Lüfter 
über die Endstufe pustet.
Ich benutze dieses Netzteil:
http://www.csv.de/artinfo.php?artnr=A2800663&KATEGORIE=28
Der Einblick war erstaunlicherweise recht erfreulich, stabil mit guten 
Elkos. Ich habe lediglich 100nF/50V SMDs auf der 12V Schiene 
nachgerüstet und die 12V und GND Kabel zu robusten Bäumen umgebaut und 
auf Ringösen für die Endstufe geführt, bei mir muss das ganze recht 
rüttelfest sein, weil der Verstärker direkt auf dem Lautsprecher steht 
(wie das so bei Musikern ist). Aber im allgemeinen sind die Car Booster 
ja recht robust.

von Tobi (Gast)


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Würde auch ein oder zwei Servernetzteile empfehlen z.B. HP DPS-600PB, 
ist günstig auf Ebay zu bekommen und liefert 575W an 12V, kann auch 
parallel betrieben werden.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Bestaendiger schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Für 1000W müssten die 600W als Abwärme loswerden können. Das können diese
>> Gehäuse nicht.
>
> Die Endstufe ist mit 660W angegeben. Bei einem angenommenen Wirkungsgrad
> von 66% muss das Gehäuse nur 340W abführen. Bei einer Größe von 32 x
> 24,3 x 6 kann das gut hinhauen.

Wenn ich die Gehäuse-Ausführung, -Größe, etc. mit den 
Leistungskühlkörperangaben, und vor allem Abmaßen, von 
Fischer-Elektronik (www.fischerelektronik.de) vergleiche, möchte ich 
stark bezweifeln, das dieses Gehäuse bei einem Dauereinsatz die max. 
Verlustleistung (lass es halt die 340W sein) 'wegbringen' kann, ohne zu 
überhitzen und den großen Halbleitertod herbei zu rufen. Auch bei 
idealer senkrechter Anbringung der Endstufe wird die Hitze durch 
Konvektion nicht ausreichend an die Umgebung abgeführt - so meine 
Abschätzung. Mit einer Zwangskühlung durch Lüfter wäre es wohl eventuell 
machbar.

> http://amp-performance.de/281-Eton-PA-1502.html

Die Messungen sollen auf der DIN 45500 basieren, was, wenn man es denn 
weiter verfolgt, nur die Aussage zulässt, dass die Endstufe es geschafft 
hat diese Leistung lediglich 10 Minuten lang zur Verfügung zu stellen, 
ohne Schaden zu erleiden.
Das Testsignal ist übrigens ein breitbandiges rosa Rauschen.

Für die Techno-Freaks, die Ihre Autoendstufen derart weit aufreißen, 
dass Sie beim fahren durch die Straßen als rollende Disco-Boxen 
durchgehen, ist dies wahrscheinlich schon ein K.O.-Kriterium für die 
Endstufen. :-(
Aber die 'guten' Endstufen regeln ja die Ausgangsleistung selbstständig 
runter wenn es ihnen zu heiß wird. ;-)

von Raimund R. (corvuscorax)


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Oh man(n). Jetzt habe ich mir mal die Mühe gemacht, die von 
"Bestaendiger" angegebene Seite mal genauer durchzulesen ...
Und was musste ich da lesen?

"
So wird bei Amp-Performance gemessen:

Alle hier aufgeführten Messergebnisse wurden, abgesehen von der 
Messdauer,
nach der in der DIN 45500 beschriebenen Methode ermittelt.

...

Die Messdauer von 10 Minuten wird hier jedoch nicht eingehalten.

In der Konfiguration, wo der Endstufe die max. Nennleistung abgefordert 
wird, wird nur wenige Sekunden gemessen, weil dann viele Geräte schon 
nach sehr kurzer Zeit mit erheblichen Hitzeproblemen zu kämpfen haben.

Das betrifft nicht nur billige Produkte, sondern auch Geräte namhafter 
Hersteller.

Längere Messungen wären nur bei zusätzlicher aktiver Kühlung 
denkbar.

Ein weiterer Grund für die verkürzte Messdauer ist die Dimenionierung 
der Sicherung vieler Endstufen.
"

Quelle: "http://amp-performance.de/10-Beschreibung-der-Messung.html";

Das ist ja wohl der Hammer, aber wenigstens sind die Tester dort 
grausam ehrlich. ;-))


Fazit:
Gescheite wirkungsgradstarke Lautsprecher(-Chassis) ins Auto und man(n) 
erspart sich die 'dicken' Endstufen.

von Magic S. (magic_smoke)


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Naja wirklich hohe Leistung braucht man nur für den Subwoofer. Ich hab 
dafür eine 2kW Class-D Endstufe (µDimension ProX 2K 1D). Selbst nach 
Stunden an der Leistungsgrenze einer 750W Hifonics Basskiste wird das 
Ding nicht mehr als handwarm. Und die ist noch nicht mal besonders 
belüftungs-günstig eingebaut.

Höhen und Mitten kommt mit deutlich weniger Leistung aus. Da genügt eine 
gut klingende Endstufe, die 4x75W Dauerleistung macht völlig.

Reicht freilich nicht um beim nächsten DBDrag den 1. zu machen, aber für 
die mobile Disco ist genug.

von Sascha (Gast)


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> Selbst nach Stunden an der Leistungsgrenze einer
> 750W Hifonics Basskiste

Und wieviel Dutzend Meter musstest du dabei entfernt sein, damits dir 
nicht die Ohren wegföhnt? Musstest du danach die Schrauben am Auto 
nachziehen? ;-) Imho wirds ab 200W ernsthaft overkill, schon mein 
60W-Bass kann unangenehm laut werden.

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