Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltnetzteil: Ersatz für 2SK2625ALS?


von Thomas M. (langhaarrocker)


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Hi
Ich sitze gerade vor einem defekten Schaltnetzteil aus einem 
Gitarreneffektgerät (TC Electronic G Major/2). Sicherung durchgebrannt, 
es scheint der Schalt - MOSFET durch zu sein und noch ein paar Dioden 
mit in die ewigen Jagdgründe der Elektronik gerissen zu haben. Die 
versorgte Elektronik funktioniert noch, hab ich mittels Labornetzteil 
probiert.

Der Aufdruck auf dem MOSFET ist "K2625 9M2". Es scheint wohl ein 
http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/sanyo/2SK2625.pdf zu sein. Den 
finde ich so aber erst mal nicht bei Conrad / Reichelt. Jetzt suche ich 
nach Ersatz. Was mich irritiert, ist dass es sich um einen 
"Ultrahigh-Speed Switching" MOSFET handelt. Ob das wirklich so 
kriegsentscheidend ist? Ansonsten würde ich einfach mal einen 2SK2605 
versuchen. Einfach deswegen weil er so eine ähnliche Nummer drauf hat, 
bei Reichelt im Programm ist und in den Datenblättern viele Zahlen drin 
stehen, die größer sind als beim 2SK2625. Leider aber eben auch bei den 
Schaltzeiten.
Was würdest Du für einen wählen?

: Verschoben durch Admin
von Thomas M. (langhaarrocker)


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Ich habe als Ersatz jetzt den IRFB9N65A gewählt. Aaaaber nicht drauf 
geachtet, dass dessen Kühlfahne gar nicht isoliert ist. Beim orginalen 
2SK2625 war sie vergossen. Blöderweise ist das Kühlblech auf der Platine 
mit Source des MOSFET verbunden. Jedoch liegt beim IRFB9N65A die 
Kühlfahne auf Drain. Das einfachste wäre jetzt mit einer Glimmerscheibe 
und einer Isolierbuchse die Kühlfahne vom Kühlkörper zu isolieren. Aber 
ich traue dem Braten nicht, denn an dem MOSFET treten ja gewiss durchaus 
sehr hohe Spannungen auf und die isolierenden Abstände wären da 
insbesondere am Gewinde seehr klein. Die Alternative wäre die 
Leiterbahnen zu zerkratzen um den Kühlkörper von Source zu trennen. Das 
würde ich natürlich gerne vermeiden, wenn meine Bedenken bzgl Isolation 
bloß Paranoia ist.

Was würdest Du mir raten?

von Karl (Gast)


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Plastikschrauben?

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Stimmt, gute Idee, hab sogar eine rumliegen.
Gibt es eigentlich so "Faustregeln" wie hoch die Spannung sein darf, 
damit man sie bedenkenlos mittels Glimmerscheibe und Nylonschraube 
isolieren kann?

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Mit Glimmerscheibe und Nylonschraube hat das ganze zunächst 
funktioniert. Aber nach ein paar Stunden Dauerbetrieb ist aus heiterem 
Himmel die Feinsicherung spontan durchgebrannt.
Alle Bauteile scheinen heile geblieben zu sein. Ich hätte das Schmelzen 
der Sicherung ja gerne auf einen Spannungssprung zwischen Kühlfahne und 
Kühlkörper geschoben. Aber wenn sowas bei > 300V passiert und davon eine 
träge 1A Sicherung durchbrennt, dann erwarte ich dort deutliche 
Schmauchspuren zu sehen. Aber da finde ich aber gar nichts. Deswegen 
überzeugt mich diese Hypothese eigentlich nicht.
Dennoch habe ich jetzt mal die Leiterbahnen, die Kühlblech und Source 
verbanden, großzügig durchgekratzt und die dadurch fehlende Verbindung 
mit dickem Kabel überbrückt. Der Kühlkörper ist jetzt immer noch per 
Glimmerscheibe isoliert und potentialfrei.

Das Gerät läuft jetzt > 8h im Dauerbetrieb ohne zu mucken. Zurück bleibt 
bei mir das ungute Gefühl, dass da irgendwo noch ein Gremlin drin 
steckt, den ich nicht gefunden habe.

Hat wer eine Hypothese, was bei Schaltnetzteilen typischerweise zu solch 
einem Phänomen führen könnte?

Ach ja: Ich habe natürlich auch mal nachgemessen. Im Betrieb fließt 
durch die Sicherung ein Spitzenströmchen von max 200mA. Das Signal sieht 
da wie ein angeschnittener Sinus aus.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Thomas M. schrieb:
> Glimmerisolation.jpg

> Hat wer eine Hypothese, was bei Schaltnetzteilen typischerweise zu solch
> einem Phänomen führen könnte

Evtl. der ausgelötete Optokoppler? :-)

Nee, ich nehme mal an, das tatsächlich ein Überschlag oder ein in dem 
Glimmer reingedrückter Metallsplitter die Ursache für den Kurzschluss 
war. Miss mal vorsichtig das Potential des nunmehr freigeschalteten 
Kühlkörpers im Betrieb und nach ein paar Stunden auch seine Temperatur. 
Das einzige, was dir wirklich im Wege stehen könnte, wären tatsächlich 
überhohe Schaltfrequenzen, bei denen der Ersatz MOS nicht mehr mitkommt 
und zu warm wird.

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