Hallo zusammen, erstmal vorneweg: Ich habe keine Ahnung von Elektronik. Deswegen entschuldigt bitte, wenn ich einen Begriff nicht korrekt verwende. Meine Aufgabe: Ich muss von einem Fahrraddynamo (oder genauer gesagt von 2) den Strom am PC auslesen, damit ich diese Werte in einer von mir geschriebenen Applikation (.NET) verwenden kann. Der genaue Strom ist mir hierbei egal. Es geht mir nur um das delta im Laufe der Zeit. Im Prinzip ist mir auch der Strom egal. Ich brauche nur eine Möglichkeit herauszufinden, ob die Fahrradfahrer zu t schneller oder langsamer treten als zu t-1 (und das delta zwischen den Geschwindigkeiten). Könnte ihr mir sagen, was mir da für Möglichkeiten zru Verfügung stehen? Könnte ich das hier verwenden? http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR_Net-IO_Bausatz_von_Pollin ? Da ein Fahrraddynamo anscheined 6V Spannung hat, bräuchte ich für das Teil oben auch einen Spannungswandler. Könnt ihr da was empfehlen? Und wie gesagt muss die Lösung in der Lage sein den Strom von 2 Dynamos auszulesen. Die Kosten der Bauteile sind hierbei nicht so wichtig. Wichtiger ist mir, dass es sich einfach umsetzen lässt. Vielen Dank!
Interessiert dich also doch der Strom? Wenn du nur an der Geschwindigkeit interessiert bist - der klassische Fahrraddynamo liefert eine der Geschwindigkeit proportionale Frequenz, die recht einfach zu messen ist. Dynamos sind nämlich Wechselstrom Generatoren, bei denen ein Magnet in einer Spule gedreht wird. Frequenzmessen ist einfach - Zählereingang für ene bestimmte Zeit (z.B. 1s) öffnen, Pulse zählen, Zählereingang schliessen und Zählerstand auslesen.
Da ein Dynamo Wechselspannung erzeugt, wird es besser sein, die Frequenz der erzeugten Spannung zu messen als den Strom. Der hängt ja dann auch von der angeschlossenen Last ab. Aber von der Frequenz der Wechselspannung läßt sich am einfachsten auf die Trittgeschwindigkeit schließen.
Andreas Stuiber schrieb: > Könnte ihr mir sagen, was mir da für Möglichkeiten zru Verfügung stehen? > Könnte ich das hier verwenden? > http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR_Net-IO_Bausatz_von_Pollin ? Sollte schon damit gehen. Du musst lediglich noch die Dynamospannung digitalisieren (also in MC gerechte Pegel umwandeln) und dem AVR beibringen, das er diese Pulse zählt - z.B. ganz simpel mit dem T0 Eingang. Ein Komparator a la LM311 oder LM393 kann das Digitalisieren leicht übernehmen.
Musst Du Dynamos verwenden? Falls nicht, mach' es doch so wie die Fahrradtachos. Einen Magnet an eine Speiche und einen Reed-Kontakt am Rahmen. Das wäre jedenfalls viel einfacher zum Auswerten als die Frequenz- oder Strommessung am Dynamo.
Martin H. schrieb: > Musst Du Dynamos verwenden? > > Falls nicht, mach' es doch so wie die Fahrradtachos. Einen Magnet an > eine Speiche und einen Reed-Kontakt am Rahmen. Das wäre jedenfalls viel > einfacher zum Auswerten als die Frequenz- oder Strommessung am Dynamo. Allerdings hat man damit nur einen einzigen Impuls pro Radumdrehung. Mit der Wechselspannung hast du eine um Größenordnungen höhere Auflösung, also viel mehr Impulse. Im Endeffekt mußt du bei beiden Varianten Impulse zählen (oder die Zeit zwischen den Impulsen messen). Also der Aufwand ist fast gleich, aber die Auflösung wesentlich höher. Das ganze kommt jetzt darauf an, wie genau es Andreas braucht...
Martin H. schrieb: > Musst Du Dynamos verwenden? > > Falls nicht, mach' es doch so wie die Fahrradtachos. Einen Magnet an > eine Speiche und einen Reed-Kontakt am Rahmen. Das wäre jedenfalls viel > einfacher zum Auswerten als die Frequenz- oder Strommessung am Dynamo. Das ist eine gute Idee. Im Moment ist die Lösung so, dass ich einen ANT+-fähigen Tacho nehme, der die Daten drahtlos an den PC überträgt. Das funktioniert aber nicht zuverlässig. Ich könnte also den Reed-Kontakt z.B an einen GPIO eines Raspberry PIs hängen und mir daraus die Geschwindigkeit errechnen. Ist das so einfach, wie ich mir das gerade vorstelle?
Andreas Stuiber schrieb: > Ich könnte also den Reed-Kontakt z.B an einen GPIO eines Raspberry PIs > hängen und mir daraus die Geschwindigkeit errechnen. Ist das so einfach, > wie ich mir das gerade vorstelle? Eigentlich schon. Die Zeit zwischen zwei Impulsen bestimmen, den Radumfang weißt Du ja und schon kannst Du die Geschwindigkeit berechnen.
ich schrieb: > Allerdings hat man damit nur einen einzigen Impuls pro Radumdrehung. Mit > der Wechselspannung hast du eine um Größenordnungen höhere Auflösung, > also viel mehr Impulse. Braucht man diese Auflösung? Die bräuchte man doch nur, wenn man sehr differenzierte Beschleunigungskurven (also die Geschwindigkeitsveränderung während einer einzelnen Radumdrehung) aufnehmen will -- ich bezweifle, daß das etwas ist, was bei Radfahrern irgendeinen Sinn hat.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > ich schrieb: >> Allerdings hat man damit nur einen einzigen Impuls pro Radumdrehung. Mit >> der Wechselspannung hast du eine um Größenordnungen höhere Auflösung, >> also viel mehr Impulse. > > Braucht man diese Auflösung? Die bräuchte man doch nur, wenn man sehr > differenzierte Beschleunigungskurven (also die > Geschwindigkeitsveränderung während einer einzelnen Radumdrehung) > aufnehmen will -- ich bezweifle, daß das etwas ist, was bei Radfahrern > irgendeinen Sinn hat. Deswegen schrieb ich ja auch: > Das ganze kommt jetzt darauf an, wie genau es Andreas braucht... Ich weiß ja nicht, was er auswerten will. Wenn es der "Antritt" des Radfahrers ist, dann wäre eine höhere Auflösung schon sinnvoll. Bei einer Profilerstellung über eine längere Strecke genügt der einzelne Impuls. Aber ich glaube, er hat sich mittlerweile schon für den Tacho entschieden :-)
Rufus Τ. Firefly schrieb: > ich schrieb: > > Braucht man diese Auflösung? Die bräuchte man doch nur, wenn man sehr > differenzierte Beschleunigungskurven (also die > Geschwindigkeitsveränderung während einer einzelnen Radumdrehung) > aufnehmen will -- ich bezweifle, daß das etwas ist, was bei Radfahrern > irgendeinen Sinn hat. So genau muss es nicht sein. Die Daten dienen nur zu einer Visualisierung.
Andreas Stuiber schrieb: > Martin H. schrieb: >> ... mach' es doch so wie die Fahrradtachos. Einen Magnet an >> eine Speiche und einen Reed-Kontakt am Rahmen. Das wäre jedenfalls viel >> einfacher zum Auswerten als die Frequenz- oder Strommessung am Dynamo. > > Das ist eine gute Idee. Im Moment ist die Lösung so, dass ich einen > ANT+-fähigen Tacho nehme, der die Daten drahtlos an den PC überträgt. > Das funktioniert aber nicht zuverlässig. Warum nicht? Reicht der Pegel nicht? ANT+ ist low energy Bluetooth. Großartig bündeln kann der Sender da nicht, aber du mußt natürlich nah genug ran gehen mit dem Empfänger. > Ich könnte also den Reed-Kontakt z.B an einen GPIO eines Raspberry PIs > hängen und mir daraus die Geschwindigkeit errechnen. Ist das so einfach, > wie ich mir das gerade vorstelle? Ja. Einen Magneten braucht der vorhandene Tacho ja sicher auch. Also einfach irgendwo passend am Rahmen noch einen Reed-Kontakt oder vielleicht besser einen Hallsensor unterbringen. Ich habe ein ähnliches Projekt auf dem Tisch liegen: ein Leistungsmesser für den Rollentrainer. Da verwende ich einen TLE4905 als Sensor. Ein kleiner Neodym-Magnet 5mm x 8mm reicht für 10mm Reichweite. Im Gegensatz zum Reed-Kontakt prellt der Hallsensor nicht. Auf der Softwareseite mißt du einfach die Zeit zwischen zwei Impulsen, z.B. mit einem Timer mit Capture-Funktion. Der Kehrwert gibt die Umdrehungen pro Sekunde und diesen Wert solltest du zum PC senden. Also den Radumfang erst am PC berücksichtigen. Natürlich kriegst du so nur einen Meßwert pro Radumdrehung. Bei 20km/h also ca. zwei Messungen pro Sekunde. XL
Nachtrag: ich nehme die Impulse übrigens nicht am Fahrrad ab, sondern an der Rolle. Das hat den Vorteil, daß mir der Radumfang egal sein kann (der Durchmesser der Rolle ändert sich jedenfalls nicht). Und ich bekomme viel mehr Impulse pro Sekunde.
ich schrieb: > Allerdings hat man damit nur einen einzigen Impuls pro Radumdrehung. Man könnte ja auch mehrere Magneten drankleben... > Mit > der Wechselspannung hast du eine um Größenordnungen höhere Auflösung, > also viel mehr Impulse. Im Endeffekt mußt du bei beiden Varianten > Impulse zählen (oder die Zeit zwischen den Impulsen messen). Also der > Aufwand ist fast gleich, aber die Auflösung wesentlich höher. Naja, der Aufwand, aus der Wechselspannung saubere Impulse zu erzeugen ist schon ein klein bisschen größer als ein einzelner Pull-Up-Widerstand am Reed-Kontakt...
Martin H. schrieb: > > Naja, der Aufwand, aus der Wechselspannung saubere Impulse zu erzeugen > ist schon ein klein bisschen größer als ein einzelner Pull-Up-Widerstand > am Reed-Kontakt... Nö, ein Widerstand reicht. Im µC den Nulldurchgang detektieren. Siehe PDF.
Axel Schwenke schrieb: > > > Ich habe ein ähnliches Projekt auf dem Tisch liegen: ein Leistungsmesser > für den Rollentrainer. Da verwende ich einen TLE4905 als Sensor. Ein > kleiner Neodym-Magnet 5mm x 8mm reicht für 10mm Reichweite. Im Gegensatz > zum Reed-Kontakt prellt der Hallsensor nicht. > Das ist genau der Aufbau, den ich letzten Endes habe. Ein (bzw. zwei) Fahrräder auf dem Rollentrainer. Kannst du mir vielleicht ein Foto posten, das den Aufbau am Rollentrainer darstellt? Der ANT+-Empfänger war vielleicht zu weit entfernt (2-3 Meter) und die Verbindung ist manchmal abgebrochen. Zudem (weiß nicht, ob das ein reales Szenario ist, habe nur gehört, dass andere mal das Problem hatten) haben (?) die Begleiter von wichtigen Personen (z.B. Bundespräsident) Störsender dabei, um Funk etc. aus Sicherheitsgründen zu stören. Und auf einer Messe können so wichtige Tiere schon mal rumlaufen. Deswegen wollen wir alles verkabeln.
Andreas Stuiber schrieb: > Axel Schwenke schrieb: >> >> >> Ich habe ein ähnliches Projekt auf dem Tisch liegen: ein Leistungsmesser >> für den Rollentrainer. Da verwende ich einen TLE4905 als Sensor. Ein >> kleiner Neodym-Magnet 5mm x 8mm reicht für 10mm Reichweite. Im Gegensatz >> zum Reed-Kontakt prellt der Hallsensor nicht. >> > > Das ist genau der Aufbau, den ich letzten Endes habe. Ein (bzw. zwei) > Fahrräder auf dem Rollentrainer. Kannst du mir vielleicht ein Foto > posten, das den Aufbau am Rollentrainer darstellt? http://gallery.xl-im.net/v/xl/kkrm/ Das Loch in der Rolle war schon da - Kurt Kinetic bietet selber auch einen Leistungsmesser an und die montieren ihren Magneten genau da :) Ich habe einen LED-Montagering genommen, der sonst 5mm-LEDs in einer Frontplatte hält. Mit einer Lage Klebeband paßt der saugend in das Loch, der reingedrückte Magnet spreizt das ganze nachher so weit auf, daß es gut hält. Die extra Lage Klebeband ist nur zur Sicherheit ("Gürtel und Hosenträger"). > Der ANT+-Empfänger war vielleicht zu weit entfernt (2-3 Meter) und die > Verbindung ist manchmal abgebrochen. Zudem (weiß nicht, ob das ein > reales Szenario ist, habe nur gehört, dass andere mal das Problem > hatten) haben (?) die Begleiter von wichtigen Personen (z.B. > Bundespräsident) Störsender dabei, um Funk etc. aus Sicherheitsgründen > zu stören. Und auf einer Messe können so wichtige Tiere schon mal > rumlaufen. Deswegen wollen wir alles verkabeln. Halte ich für denkbar. Ich bin am Rad jetzt auch wieder bei verkabelten Sensoren gelandet. Der Funk-Krempel ist notorisch unzuverlässig und braucht immer auch extra Batterien im Sender. Wenn man den Sensor an die Rolle baut, stört das Kabel ja auch nicht. Wie du auf den ersten Bildern sehen kannst, hatte ich erst einen zweiten Fahrrad-Tacho an das Hinterrad geklemmt. Weil das Kabel zu kurz war, mußte der Tacho auf das Oberrohr ;) War aber nur eine Übergangslösung und ist wieder komplett abgebaut. Die Anzeige-Einheit kommt jetzt in den Klickfix-Halter am Lenker (Bilder vom Prototypen gibts auf der zweiten Seite). Von da geht ein Kabel mit 2x Westernstecker zum Sensor an der Rolle. HTH, XL
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