Guten Tag, Ich möchte mich demnächst mit einem BLDC Motor beschäftigen. ich habe eine BLDC Motoren gekauft und den Descovry stm32f4 gekauft und ein Treiber Modul gebastelt. der Grundprinzip habe ich teilweise schon verstanden. beim googeln habe ich die folgende Seite gefunden, https://gitorious.org/open-bldc/open-bldc/source/bf280abaabba22c2d8fd414cc2dd30d660252718:source/firmware was mir stört der Diagramm an der Anhang das kann ich nicht verstehen. kann jemand mir errklären was beschreibt diese Diagramm. Ich bin für jeden Type sehr dankbar.
Die Diagramme beschreiben die Ansteuerung der jeweiligen Schalttransistoren /FET's in Blockkommutierung. V+ V+ | | T1 T2 | | +-----M------+ | | T3 T4 | | GND GND Am einfachsten lässt dich das an einer simplen H-Brücke (für einen Gleichstrommotor)erklären. Um den Motor links laufen zu lassen kann man T1, T4 durchschalten. Rechtslauf T2, T3 die Anderen sperren jeweils. Wenn man die Geschwindigkeit steuern will, steuert man einen der leitenden Transistoren mit einer PWM an. Z.B. T1->PWM; T4 durchschalten. Jetzt wird durch die häufigen Schaltverluste in T1 dieser aber viel Wärmer als T4. Also: Einmal T1->PWM; T4 durchschalten, beim nächsten mal: T4->PWM; T1 durchschalten. Das prinzip jetzt auf die Blockkommutierung übertragen führt zu den Diagrammen. Gruß Jan
Hi Jan, vielen dank für deine schnelle Antwort, das heißt anhand der PWM Umstellungen kann ich die Geschwindigkeit (Motorendrehzahl) umstellen, je höher die Periode desto dreht der Motor langsamer oder?
fan edy schrieb: > das heißt anhand der PWM Umstellungen kann ich die Geschwindigkeit > (Motorendrehzahl) umstellen, je höher die Periode desto dreht der Motor > langsamer oder? Nein, du hast BLDC und deren benötigte Ansteuerung noch ÜBERHAUPT nicht verstanden. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.10.1 Die 'Umstellungen' folgen direkt aus der Rotorposition, sie sind eine Folge der Drehung, nicht die Ursache der Drehung. Wie schnell er dreht, folgt aus der (effektiven Sinus-) Spannung die der Motor sieht. Damit er so schnell dreht wie man will, muss man die Drehzahl erfassen (das tut man wegen der Rotorposition sowieso) und die Spannung regeln. Erfasst man die Rotorlage durch Hallsensoren, weiss man sie auch im Stand, kann also problemlos den Motor anlaufen lassen. Erfasst man die Rotorposition durch die EMK Spulengegenspannung, weiss man sie erst ab einer Mindestdrehzahl, muss als einen Startimpuls geben und guecken ob es geklappt hat. Dazu ist es gut, wenn der Motor ohne Belastung dreht (Propeller, Ventilator etc.) und schlecht wenn er eine hohe Last zu drehen hat (Antriebsrad, Getriebe).
Hi vielen Dank für deine Antwort MaWin, Stellen wir vor, wir haben die spulen wie in der Block Kommutierung gesteuert. der Motor dreht sich langsam, plötzlich wollte ich den Motor schneller drehen lassen. so werde ich machen "wie ich verstanden habe???", ich werde der PWM Signal mit einen höher Frequenz umstellen und so sollte der Motor schneller drehen das Gegenteil werde ich tun, wenn ich es langsamer laufen lasse. was für rolle hat der Spannung ist mir noch nicht klar. aber würde ich sagen -> um die Drehmoment zu umstellen, klingt bei mir logisch.
Schau dir das Open BLDC Projekt an: http://open-bldc.org/wiki/Open-BLDC Etwas eingestaubt, aber kann genau das was du suchst.
fan edy schrieb: > so werde ich machen "wie ich verstanden habe???", ich werde der PWM > Signal mit einen höher Frequenz umstellen und so sollte der Motor > schneller drehen das Gegenteil werde ich tun, wenn ich es langsamer > laufen lasse. Nö. Lies dir Mawins Antwort nochmal durch. Die Geschwindigkeit des Motors wird nicht durch die Frequenz der PWM geändert (die Frequenz bleibt sowieso immer gleich), sondern durch Änderung des Tastverhältnisses der PWM. Eine Erhöhung des Tastverhältnisses lässt den Motor schneller drehen, eine Verringerung langsamer. Es ist vergleichbar mit einem normalen Bürstenmotor, den du evtl. schon mal auseinander genommen hast. Auch hier wird die Weiterschaltung der Spulen fest durch den Kommutator vorgegeben, das Verhältnis Drehwinkel und Spulenweiterschaltung bleibt unabhängig von der Drehzahl fix. Wenn du den Motor schneller drehen lassen willst, gibst du mehr Spannung (und damit höheren Strom) auf die Spulen. Genauso ist es beim Sensor-BLDC auch. Die Sensoren schalten an festen Punkten der Drehung auf die nächste Spule um und die Drehzahl wird durch den Strom in den Spulen bestimmt. Es werden also PWM-modulierte Pakete entsprechend der Sensorposition auf die Spulen gegeben.
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ich Danke euch alle Matthias Sch, MaWin und Jan. jetzt sind paar Sachen mir klar geworden.
Matthias Sch. schrieb: > fan edy schrieb: >> so werde ich machen "wie ich verstanden habe???", ich werde der PWM >> Signal mit einen höher Frequenz umstellen und so sollte der Motor >> schneller drehen das Gegenteil werde ich tun, wenn ich es langsamer >> laufen lasse. > > Nö. Lies dir Mawins Antwort nochmal durch. Die Geschwindigkeit des > Motors wird nicht durch die Frequenz der PWM geändert (die Frequenz > bleibt sowieso immer gleich), sondern durch Änderung des > Tastverhältnisses der PWM. Eine Erhöhung des Tastverhältnisses lässt den > Motor schneller drehen, eine Verringerung langsamer. > > Es ist vergleichbar mit einem normalen Bürstenmotor, den du evtl. schon > mal auseinander genommen hast. Auch hier wird die Weiterschaltung der > Spulen fest durch den Kommutator vorgegeben, das Verhältnis Drehwinkel > und Spulenweiterschaltung bleibt unabhängig von der Drehzahl fix. Wenn > du den Motor schneller drehen lassen willst, gibst du mehr Spannung (und > damit höheren Strom) auf die Spulen. > Genauso ist es beim Sensor-BLDC auch. Die Sensoren schalten an festen > Punkten der Drehung auf die nächste Spule um und die Drehzahl wird durch > den Strom in den Spulen bestimmt. > Es werden also PWM-modulierte Pakete entsprechend der Sensorposition auf > die Spulen gegeben. Auweia, ich glaube - nein, eigentlich bin ich mir sogar fast sicher - dass auch Du das Prinzip der Ansteuerung von BLDC-Motoren noch nicht vollständig verstanden hast! Der BLDC-Motor ist ein 3-Phasen-Synchron-Motor mit Permanenterregung durch Dauermagnete. Er ist so ähnlich aufgebaut wie ein 3-Phasen-Wechselstrom-Motor, wo jede Phase um 120° versetzt ist. Anhand der Anzahl der Pole auf dem Rotor/Stator kann man dann direkt die Drehzahl bei gegebener Netzfrequenz errechnen. Kernaussage ist: Um einen BLDC-Motor mit einer bestimmten Drehzahl laufen zu lassen, gilt es diese drei um 120° versetzten Phasen in ihrer Frequenz (!) und nicht Amplitude einzustellen. Damit man hierbei keine verlustleistungsbehaftete Linearregelung für jede Phase machen muss, werden die drei Anschlüsse eines BLDC-Motors an jeweils einer H-Brücken lediglich 'hart', d.h. nur einmal pro Periode mal nach [+] und nach [-] geschaltet. Das wäre jedenfalls die Holzhammer-Methode. Damit der Motor nun bei niedrigeren Drehzahlen ruhiger läuft, werden die 'Übergänge' (bzw. bestimmte zeitliche Abschnitte) durch eine PWM-Ansteuerung mit weniger Leistung angesteuert. Im ersten Post sieht man hier eine höherfrequente PWM mit 50% Tastverhältnis. Das ist schon nicht schlecht, kann aber durch ein variable (sehr hoch getakteten) PWM für jede Phase noch so weit getrieben werden, dass die sich dann ergebenden Phasenspannungen einen annähernd idealen sinusförmigen Verlauf haben. Zur Veranschaulichung lasse man z.B. in Gedanken die Kurven im Diagramm des ersten Postings durch einen Integrator bzw. Tiefpassfilter laufen. Die drei Phasen sehen bereits hier schon, im weitesten Sinne, nach einem Sinus aus und die 120°-Phasenverschiebung sollte einem ebenfalls auffallen.
Raimund Rabe schrieb: > Kernaussage ist: > Um einen BLDC-Motor mit einer bestimmten Drehzahl laufen zu lassen, gilt > es diese drei um 120° versetzten Phasen in ihrer Frequenz (!) und nicht > Amplitude einzustellen. Diese Kernaussage ist grundfalsch und zeugt von absolut nucht virhanderen Kenntnis bezüglich BLDC. Die Rotordrehung des BLDC gibt die Momente vir in denen von der Elektronik due Phasen umgeschaltet werden. Die Frequenz ust also durchszs varuabel, aber abhängig von der Drehzahl. Nicht umgekehrt. Die Drehzahl wuederum ist von der Belastung und Kraft abhängig, also vom Strom und der widerum von der Länge der Zeitdauer die eine Spannung an euner Spule anliegt. Um die Drehzahl zu beeinflussen, ist also die (mittlere) SPANNUNG zu regeln, alles andere ist beim BLDC eine Folge davon. Übrigend genau gleich einen bürstenbehafteten Permanentmagnet Gleichstrommotors: Auch bei dem kannst du due Zeitpunkte der Kommutation nicht ändern sondern die werden durch den drehenden Rotor umgeschaltet, auch er wird ebenfalls durch die Spannung geregelt.
MaWin schrieb: > Raimund Rabe schrieb: >> Kernaussage ist: >> Um einen BLDC-Motor mit einer bestimmten Drehzahl laufen zu lassen, gilt >> es diese drei um 120° versetzten Phasen in ihrer Frequenz (!) und nicht >> Amplitude einzustellen. > > Diese Kernaussage ist grundfalsch und zeugt von absolut nucht > virhanderen Kenntnis bezüglich BLDC. Das gleiche behaupte ich jetzt mal von Dir. Erläuterung kommt gleich ... Ich vermute es ist nicht Dein Tag heute 'MaWin' - aber solche Tage habe ich auch mal, nur nicht jetzt in Bezug auf BLDC-Motoren, sorry pal. ;-) > Die Rotordrehung des BLDC gibt die Momente vir in denen von der > Elektronik due Phasen umgeschaltet werden. Die Frequenz ust also > durchszs varuabel, aber abhängig von der Drehzahl. Nicht umgekehrt. Hä?! Wir sind hier nicht im Generator-Modus, sondern im Motor-Modus - oder wie soll man Deine Aussage hier jetzt interpretieren?!? Irgendwie bist Du mit "Ursache und Wirkung " durcheinander gekommen habe ich so den Eindruck ... Man möchte den Rotor in Drehbewegung versetzen, da sind wir uns doch alle einig?! Dafür müssen wir beim BLDC-Motor (elektronisch) ein Drehfeld erzeugen. Die H-Brücken in Verbindung mit der Steuer- bzw. Regelelektronik geben, unter Einbeziehung der aktuellen Position und Geschwindigkeit des Rotors, die Steuer/-Regelgröße bzw. Signale für die H-Brücken vor. Da der BLDC-Motor ein Synchron(!)-Motor ist, wird das Drehfeld leicht voreilen müssen (natürlich leicht drehmoment- und drehzahlabhängig) und ist für eine gewollte Drehzahl direkt proportional zu dieser. > Die Drehzahl wuederum ist von der Belastung und Kraft abhängig, also vom > Strom und der widerum von der Länge der Zeitdauer die eine Spannung an > euner Spule anliegt. Ja, jedenfalls bei einem konventionellen DC-Motor mit Bürsten bei dem die Rotorwicklungen entsprechend des Drehwinkels entsprechend (um-)gepolt werden müssen! Wird jedoch eine BLDC-Motor bei gegebener Drehzahl im Drehmoment überlastet, kann er sich 'verschlucken' und sogar stehenbleiben, wie man es beim 'überfahren' von Schrittmotoren kennt, wenn man sie versucht entweder mit zu hoher Drehzahl oder zu hohem Drehmoment zu fahren. Was beim BLDC-Motor in diesem Fall genau passieren wird, hängt dann stark von der ('Qualität' der) Regelelektronik ab. > Um die Drehzahl zu beeinflussen, ist also die (mittlere) SPANNUNG zu > regeln, alles andere ist beim BLDC eine Folge davon. Genau da liegst Du leider falsch! Denn das ist ja DER Unterschied eines BLDC- zu einem bürstenbehafteten DC-Motor - man möchte die verschleissbehaftete Kommutierung über Bürsten mit ihrem Abbrand und Abnutzung vermeiden. Die Drehzahl hängt von der elektronischen Kommutierung, d.h. der Generierung des Drehfelds ab und nicht von der Spannung. Sie bestimmt zwar über den Strom das erreichbare Drehmoment aber hat ledier nichts mit der Drehzahl zu tun. Zugegeben, bei niedrigen Drehzahlen wird die Phasenspannung (zumindest bei PWM-modulierten Phasen, wo dies auch möglich ist) herabgesetzt, um den Motor nicht zu überlasten, da die Kühlung z.B. durch ein auf der Achse sitzendes Lüfterrad, unzureichend wird. Bei Modellbaumotoren die einen Luftpropeller in einem Flieger antreiben ist das eher nicht nötig und damit i.d.R. auch nie anzutreffen. :-) > Übrigend genau gleich einen bürstenbehafteten Permanentmagnet > Gleichstrommotors: Auch bei dem kannst du due Zeitpunkte der Kommutation > nicht ändern sondern die werden durch den drehenden Rotor umgeschaltet, > auch er wird ebenfalls durch die Spannung geregelt. Da liegst Du tatsächlich mal richtig. Übrigens: Der BLDC-Motor ist noch am ehesten mit einem Schrittmotor vergleichbar, nur das man dort nicht nur 2 Phasen hat sondern eben derlei 3 davon.
Bist du wirklich zu blöd, einfach mal nachzuschlagen, bevor du Humbug schreibst, und dich damit lächerlich machst?
ich bin hier aber auch bei MaWin: man bestromt den motor, und verscuht trickreich den richtigen moment der Kommutierung zu finden. Frequenz ergibt sich, aber gesteuert wird über den Strom. Wie soll denn das auch anders gehen: Du gibts von jetzt auf gleich Vollgas, und je nachdem was am motor an last dranhängt, wird er früher oder später die Solldrehzahl erreicht haben. Wenn er langsam hochdreht, musst du auch langsamer kommutieren. Der Vergleich mit einem Schrittmotor hinkt genau aus diesem Grund.
Hallo Raimund, hier muß ich MaWin beipflichten. Wir hatten erst kürzlich eine heiße Diskussion, wo es genau um dieses Thema ging. Und zwar, ob man einen BLDC durch ein unabhängig generiertes Drehfeld laufen lassen kann. Dort waren wir dann verschiedener Meinung, er sagt, das geht gar nicht, aber verschiedene Leute haben das gemacht. Wo wir uns auf jeden Fall einig sind, und jetzt kommen wir zu dem Punkt, wo du unrecht hast, man kann den Motor nicht (oder kaum) belasten. Dann bleibt er sofort stehen, wenn er außer Tritt kommt. Der BLDC braucht eine Kommutierung, die vom momentanen Rotationswinkel gesteuert wird. Genau wie beim bürstenbehafteten Motor, nur daß beim BLDC die Bürstenkommutation durch eine elektronische Kommutation ersetzt wird. Entweder duch Hallsensoren oder durch die Auswertung der Back-EMF. Aber du kannst einen BLDC niemals unter Belastung nur durch ein extern angelegtes Drehfeld laufen lassen. Unbelastet und ganz vorsichtig ja, aber niemals als ernstzunehmenden Antrieb. Und genau wie beim Bürstenmotor wird die Drehgeschwindigkeit beim BLDC auch durch die Gleichspannung (bzw. den Mittelwert der PWM) gesteuert und nicht durch das Drehfeld. Selbst bei Raumzeigermodulation wird sich das dort erzeugte Drehfeld nach der aktuellen Rotorposition richten, die fortlaufend von der Steuerelektronik gemessen wird. Deswegen gilt deine Annahme für einen Asynchronmotor, aber nicht für einen BLDC.
Michael Reinelt schrieb: > ich bin hier aber auch bei MaWin: man bestromt den motor, und verscuht > trickreich den richtigen moment der Kommutierung zu finden. Frequenz > ergibt sich, aber gesteuert wird über den Strom. > > Wie soll denn das auch anders gehen: Du gibts von jetzt auf gleich > Vollgas, und je nachdem was am motor an last dranhängt, wird er früher > oder später die Solldrehzahl erreicht haben. Wenn er langsam hochdreht, > musst du auch langsamer kommutieren. > > Der Vergleich mit einem Schrittmotor hinkt genau aus diesem Grund. Da ich schon müde bin: bitte Strom und Spannung eventuell vertauschen :-( oder auch nicht. Was weiss ich. ich mach mir jetzt ein Bier auf. Vielelciht krieg ich ja auch noch ein Drehfeld...
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Michael Reinelt schrieb: > ich mach mir jetzt ein Bier auf. Na denn Prost! Nich lang schnacken, Kopp in' Nacken :-)
Raimund Rabe schrieb: > Die Drehzahl hängt von der elektronischen Kommutierung, d.h. der > Generierung des Drehfelds ab und nicht von der Spannung. Sie bestimmt > zwar über den Strom das erreichbare Drehmoment aber hat ledier nichts > mit der Drehzahl zu tun. Tue dir selber mal den Gefallen und lies Application Note 447 und das Software Paket zum MC100 von Atmel. Du bist auf dem völlig falschen Dampfer und verwechselt Drehstrommotore und sensorbehaftete BLDC. Ich hatte schon mal (im Elektroroller Thread?) geschrieben, das man den 'Anstellwinkel' des Drehfeldes auf Basis der Sensoren evtl. mal ein wenig voreilen lassen kann (kann sinnvoll zur Geräuschminderung sein). Die eigentliche Stellgrösse für die Motorkraft und -geschwindigkeit ist aber der Strom durch die Spulen, während die Sensoren stur das Feld weiterschalten.
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Ich führe nur ungern dieses heiß diskutierte Thema weiter, aber es gibt wohl einige Dinge über die ich die mitlesenden Forenteilnehmen evtl. mal unterrichten sollte, denn bei vielen, wenn nicht sogar allen, steht man im Unklaren wie weit es mit Ihrer Vorbildung/Erfahrung/... gediehen ist. Ich gehe schon stark auf die 50 zu und bin Support-Ingenieur in einer Firma, deren Steckenpferd schnelle digitale Regelungen bis in den MHz-Bereich hinein sind. Aus der Hardware-Entwicklung bin ich (zumindest beruflich) schon seit gut 15 Jahren raus, und mache derzeitig überwiegend Software-Applikationen, Kalibrierungen, und Telefon-Support bei Hard- und Software-Fragen zu unseren Produkten. Aufgrund meiner Ausbildung und Erfahrung kann ich schon behaupten die Funktionsweise eines BLDC-Motors in vollem Umfang verstanden zu haben. Deshalb finde ich es hier im Forum manchmal schon recht arg wie hier Leute (zum Bsp. von MaWin, aber es gibt da noch ein paar andere Kandidaten) diffamiert werden, die Versuchen Anderen die Funktionsweise mit Ihren eigenen Worten näher zu bringen. Ich habe nicht behauptet den BLDC-Motor von allen Seiten und in allen Steuerungs-/Regelungs-Möglichkeiten beleuchtet zu haben - würde auch das Forum hier sprengen - aber ich habe mich auf die Diagramme im ersten Posting bezogen, und da ist keine Änderung der Versorgungsspannung der H-Brücken aufgezeigt worden, sondern nur die über den Winkel aufgetragenen Ausgangsspannungen der drei H-Brücken. Nach Rücksprache mit einem Kollegen, und da komme ich gleich noch auf sein sehr interessantes Projekt zurück, hat er mich in meiner Meinung über die Funktionsweise eines BLDC-Motors bekräftigt und auch was die Steuerung/Regelung anbetrifft. Darum kommen wir deshalb zu dem Projekt, das er für einen Kunden gemacht hat: Dabei ging es darum einen Capstan-Motor, der, wie sollte es auch anders sein, ein BLDC-Motor ist, der einen sehr hoch auflösenden Inkremental-Sensor (65536 Schritte pro Umdrehung) auf der Achse hat. Die hohe Auflösung reicht gerade um die extrem hohen Anforderungen an die Gleichlaufschwankung in Verbindung mit der Regelung zu erreichen. Die Aufgabe dieses Capstan-Motors ist es eine Filmrolle (von 8mm bis zu 50mm Kinofilmformaten) mit konstanter Geschwindigkeit an einem einzeiligen CCD-Sensor vorbei zu bewegen. Ziel ist es damit alle alten (analogen) Filme zu digitalisieren, da es für viele (alte) Formate schon keine Abspielgeräte mehr gibt. Das Datenvolumen beläuft sich bei den breiten Formaten auf bis zu mehrere 100 MByte/s (!!!) das dann von mehreren parallel arbeiten Hochleistungs-Servern weiter verarbeitet wird, d.h. Komprimierung, Video von Audio trennen (ja, auch die Tonspuren sind bei bestimmten Filmformaten optisch aufgebracht), usw. Aber zurück zur Steuerung/Regelung des BLDC-Motors: Zunächst einmal sei gesagt, dass dieser Motor an seinen drei Anschlüssen nicht(!) digital 'gefahren' wird, sondern analog durch selbstentwickelte Leistungs-OpAmps. Weiterhin laufen parallel mehrere Regelungen/Steuerungen, die für die hohen Gleichlaufanforderungen entscheidend sind. Darunter z.B. eine, die den zuvor vermessenen Motor, per Vorsteuerung soweit korrigiert, dass er bei jeder Rotorposition das exakt gleiche Drehmoment aufbringt. Diese Vorsteuerung mit dem Rest der Regelung ist sogar als Patent angemeldet. Bei sehr langsamen Geschwindigkeiten wird 'blind' das Drehfeld erzeugt und der Rotor bewegt sich synchron mit, dabei läuft im Hintergrund eine Regelung, die den Strangstrom anpasst, damit der Rotor nicht über das 'Ziel' hinausschießt. {{{ ANMERKUNG: Die Anpassung des Strangstroms ist vmtl. DER Umstand, was die meisten hier bezüglich der Ansteuerung meinten, denn indirekt ist damit die sich ergebende Spannung über der Wicklung verändert worden. Dumm nur, dass bei den ganz simplen BLDC-Motor-Ansteuerungen - die eben z.B. keine höher-frequente PWM-Steuerung verwenden - keine(!) Möglichkeit besteht die Strang-Spannung der H-Brücke zu variieren. Diese Treiber können halt nur (positionsabhängig) das Drehfeld im 'full-power'-Modus erzeugen, indem sie auf die drei BLDC-Motoranschlüsse 'hart' +Ubrücke oder eben GND schalten (asymmetrische Versorgung mal vorausgesetzt). Viele haben es an der Uni in den letzten Jahren evtl. anders gelernt/aufgefasst/erläutert) bekommen, das man einen BLDC-Motor über seine Strangspannungen in der Drehzahl steuert. Aber hey, wenn ich eine Solldrehzahl haben will, fange ich nicht zuerst an einen beliebigen Strangstrom/-spannung einzustellen, schaue dabei nach welche Drehzahl sich daraufhin ergibt und fahre dann die Spannung nach. Kann man zwar auch so machen, halte ich aber für ungeschickt. }}} Weiterhin teilte mir dann meine Kollege mit, dass, sobald der Motor dann eine gewisse Drehzahl erreicht hat, als Hauptregelung tatsächlich nur eine Geschwindigkeitsregelung läuft, die das Drehfeld vorgibt und Abhängig davon, werden als zweite Regelung (unter Einbeziehung der Vorsteuerung) die Strangströme durch den BLDC nachgeführt, die natürlich auch abhängig vom aufzubringenden Drehmoment sind. So wie MaWin und viele andere es erklären möchten/würden, ist meiner Meinung nach deshalb nur ein anderer Ansatz, analog zur Frage nach dem was zuerst da war, das Huhn oder das Ei. Unter Einbeziehung der Diagramme vom ersten Post, wird der BLDC-Motor in der Drehzahl definitiv nicht über die Strangspannung bzw. -Strom geregelt (weil gar nicht einstellbar), sondern hier ist lediglich die Verlangsamung/Beschleunigung des Drehfeldes möglich, bzw. der Ablauf des fest vorgegebenen Patterns für die Ansteuerung der H-Brücke mit der Teil-PWM (über 120°). Und die Ansteuerung funktioniert auch auf diese Art, das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung bei der (sehr simplen) Ansteuerungen bestätigen. Zwar machen die so angesteuerten Motore etwas mehr akustisch von sich bemerkbar und sind bei niedrigen Drehzahlen und aufzubringenden Momenten etwas 'unruhig'. In der Hoffnung etwas mehr Klarheit über die verschiedenen Haranführungsweisen unterschiedlicher Forenteilnehmer gesagt zu haben. A' gutes Nächtle. ;-)
Raimund Rabe schrieb: > Ich gehe schon stark auf die 50 ... Ist kein Verdienst, ist mir auch schon passiert. Raimund Rabe schrieb: > Dumm nur, dass > bei den ganz simplen BLDC-Motor-Ansteuerungen - die eben z.B. keine > höher-frequente PWM-Steuerung verwenden - keine(!) Möglichkeit besteht > die Strang-Spannung der H-Brücke zu variieren. Diese Treiber können halt > nur (positionsabhängig) das Drehfeld im 'full-power'-Modus erzeugen, > indem sie auf die drei BLDC-Motoranschlüsse 'hart' +Ubrücke oder eben > GND schalten (asymmetrische Versorgung mal vorausgesetzt). Wie kommst du auf dieses schmale Brett? Natürlich kann jeder chinesische billigst Brushless Controler mit seiner PWM die Strang-Spannung variieren. Statt einen Kollegen zu fragen, solltest du mal ein Scope benutzen. Du kannst natürlich auch mal die ungezählten Applicationsschriften diverser Hersteller bemühen, für die es kein Problem ist, PWM Frequenzen im zweistelligen Kiloherzbereich mit simplen Schaltungen zu erzeugen. MfG Klaus
Klaus schrieb: > Raimund Rabe schrieb: >> Ich gehe schon stark auf die 50 ... > > Ist kein Verdienst, ist mir auch schon passiert. > > Raimund Rabe schrieb: >> Dumm nur, dass >> bei den ganz simplen BLDC-Motor-Ansteuerungen - die eben z.B. keine >> höher-frequente PWM-Steuerung verwenden - keine(!) Möglichkeit besteht >> die Strang-Spannung der H-Brücke zu variieren. Diese Treiber können halt >> nur (positionsabhängig) das Drehfeld im 'full-power'-Modus erzeugen, >> indem sie auf die drei BLDC-Motoranschlüsse 'hart' +Ubrücke oder eben >> GND schalten (asymmetrische Versorgung mal vorausgesetzt). > > Wie kommst du auf dieses schmale Brett? Natürlich kann jeder chinesische > billigst Brushless Controler mit seiner PWM die Strang-Spannung > variieren. > Statt einen Kollegen zu fragen, solltest du mal ein Scope benutzen. Du > kannst natürlich auch mal die ungezählten Applicationsschriften diverser > Hersteller bemühen, für die es kein Problem ist, PWM Frequenzen im > zweistelligen Kiloherzbereich mit simplen Schaltungen zu erzeugen. > > MfG Klaus Oh man(n), geht DAS schon WIEDER los. Wieder einer der einen nur 'ankacken' oder was zum 'Besten' geben will aber den Fokus nicht (mehr?!) auf die Anfrage des Original-Posters hat. Wir sind halt alle schon etwas von der Original-Anfrage abgewichen ... Aber um auf Deine Vorwürfe zurück zu kommen: - NATÜRLICH kann das mittlerweile jede billige BLDC-Steuerung/-Regelung aus Fernost oder sonst woher - aber was interessiert das den Original-Poster?!? - Und NATÜRLICH musste ich nicht erst den Kollegen fragen wie der BLDC-Motor grundsätzlich funzt, sondern wie wir es in dieser reellen Anwendung gemacht haben und auf was wirklich geregelt wird - aber was interessiert das den Original-Poster?!? - NATÜRLICH habe ich mir auch schon die Steuersignale von diversen Steuerungen/Regelungen auf dem O-Scope angeschaut und diverse App.-Notes dazu durchgelesen - aber was interessiert das den Original-Poster?!? - JEDER macht es eben auf die Ihm ganz eigene und mehr oder weniger angenehme Art und Weise und was die/seine Zielanforderung ist - aber was interessiert das den Original-Poster?!? Er hatte konkret die Frage, wie er das angegebene Diagramm in Einklang mit einer BLDC-Steuerung/-Regelung bringen kann - mehr nicht.
Raimund Rabe schrieb: > Ich führe nur ungern dieses heiß diskutierte Thema weiter, Raimund Rabe schrieb: > was zuerst da war, das Huhn oder das Ei. Raimund, ich finde Du hast es gut zusammengefasst in deinem langen Beitrag, thumbs up! Meine Sichtweise hat sich durch die (nur scheinbar) sehr weit auseinanderliegenden Standpunkte auch veraendert und ich moechte sogar soweit gehen zu sagen, dass ich an mindestens einer Software einer Motorsteuerung DESHALB eine Aenderung machen werde, weil's eben auch besser geht. Bei der ganzen Streiterei ueber die 'richtige' Ansteuerung eines BLDC wird aneinander vorbeigeredet, weil ganz unterschiedliche Zielsetzungen explizit oder implizit angenommen werden: - energie-effizienter Antrieb des Motors - phasengenauer Betrieb - einfache Ansteuerung (Hardware) - einfache Ansteuerung (Software) - a) Sensor oder b) sensorless mit BEMF oder c) ganz ohne 'Sensoren'. Der blutigste Schlagabtausch findet/fand anscheinend zwischen den Vertretern der ersten beiden Punkte statt ;-)
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