Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Relais direkt an Arduino mit sehr niedrigem Widerstand für geringe Spannungen und Stöme


von Holger H. (ref110)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe sehr viel im Forum gestöbert, aber jetzt muss ich doch einen 
neuen Eintrag starten.

Ich habe diesen Artikel gelesen:

http://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern

bei dem wird ein Relais über einen Transistor angesteuert.


Ich habe aber auch Einträge gelesen in denen beschrieben wurde, dass man 
ein Relais auch direkt an den Arduino Mikrocontroller schalten kann.

Bei mir ist es wichtig, dass das Relais im geschlossenen Zustand einen 
sehr geringen Widerstand hat. Wie gesagt, es wäre super wenn das Relais 
mit den 5V vom Arduino geschaltet werden kann. Über das Relais fließen 
Maximal 12V und ein Strom bis zu 300mA, also keine große Leistung.

Welche Art von Relais eignet sich dazu am besten? Hab ein paar Reed 
Relais gefunden die mit 5V schalten aber die hatten einen großen 
Innenwiderstand.

Was wären eure Favoriten? Ich kenne mich zu wenig mit Relais aus!

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Holger Hofmann schrieb:
> Hab ein paar Reed
> Relais gefunden die mit 5V schalten aber die hatten einen großen
> Innenwiderstand.

das ist doch sehr gut, denn damit braucht das Relais weniger Strom.


Innenwiderstand <> Kontaktwiederstand

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Holger Hofmann schrieb:

> Bei mir ist es wichtig, dass das Relais im geschlossenen Zustand einen
> sehr geringen Widerstand hat.

Du meinst ansteuerseitig?

Wenn ja:
Der Begriff, den du suchst lautet "Bistabiles Relais".
Da schaltest du das Relais um und danach kannst du die Schaltspannung 
wieder wegnehmen, das Relais behält von alleine den gerade geschalteten 
Zustand bei.

> Wie gesagt, es wäre super wenn das Relais
> mit den 5V vom Arduino geschaltet werden kann.

Ist mit einem bistabilen Relais hinfällig, da nach dem Schalten die 
Schaltspannung wieder abgeschaltet werden kann und somit kein Strom mehr 
verbraucht wird um das Relais in diesem Zustand zu halten. D.h. ob du in 
diesen 2 Zehntel Sekunden kruzzeitig (mit einem Transistor) 100mA durch 
die Spule jagen musst oder ob das nur 80mA oder 50mA sind, ist im Grunde 
egal, da die Zeit so kurz ist, dass das gegenüber den 2 Stunden in denen 
das Relais nicht wieder geschaltet wird, nicht mehr ins Gewicht fällt. 
Die Aktion "Stromsparen" ist damit immer noch ein voller Erfolg.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Eigentlich nimmt man lieber ein 12V-Relais und einen Transistor weil es 
nicht an der Versorgung des µC hängen muß und damit keine/weniger böse 
Abschaltspannungen in die Logik schicken kann.

Für Deine ersten Versuche empfehle ich Relais mit durchsichtiger 
Abdeckung. Es erleichtert die Fehlersuche wesentlich wenn man verklebte 
oder verbrannte Kontakte sucht.

von Holger H. (ref110)


Lesenswert?

Eigentlich habe ich mit geringen Widerstand gemeint, dass wenn der 
Schalter geschlossen ist, über diesen Schaltkontakt keine Spannung 
abfällt.

Habt ihr ein Beispiel für mich, welches Relais in Frage kommen könnte?
Ich habe keine Versorgungsspannung die über 5V ist, darum wäre ein 5V 
Schalter am besten realisierbar.

Machbar wäre auch einen Transistor anzusteuern, der das Relais betätigt. 
Aber auch dort möchte ich ungern eine andere Spannung wie 5V verwenden

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Holger Hofmann schrieb:
> Eigentlich habe ich mit geringen Widerstand gemeint, dass wenn der
> Schalter geschlossen ist, über diesen Schaltkontakt keine Spannung
> abfällt.

?
Das kannst du bei deinen zu schaltenden Spannungen getrost ignorieren.

Ich denke, da hast du die Datenblätter gründlich missverstanden.

Du musst unterscheiden zwischen der ansteuernden Seite und der 
geschalteten Seite.

Es ist jetzt nicht so, dass die Seite auf der der Verbraucher hängt 
gänzlich uninteressant wäre. Aber bei 12V und 300mA kannst du den 
Kontaktwiderstand auf dieser Seite des Relais mit praktisch 0 annehmen. 
Wenn du ein Relais hast, in dem steht dass es 12V schalten kann, dann 
reicht das. Denn das kann im Grunde jedes Relais genauso, wie jeder 
Kippschalter mit 12V und 300mA kein Problem haben wird. Diese Seite wird 
erst dann interessant, wenn wir von Starkstrom reden. Aber da fehlen bei 
dir noch ein paar Ampere, bis das anfängt interessant zu werden.

Für dich interessant ist viel mehr: wieviele Strom und welche Spannung 
benötige ich, um damit die Spule des Relais anzusteuern. Und genau das 
sind dann auch die Daten, die bei Widerstand in den Übersichtstabellen 
auftauchen. Das ist der Widerstand der Spule und er bestimmt wieviel 
Strom der Arduino aufbringen muss um das Relais zu schalten. Um diese 
Seite musst du dir Sorgen machen. Die geschaltete Seite ist hingegen bei 
deinen Daten (12V, 300mA) als 'schafft jedes 08/15 Relais mit links' 
anzusehen.

: Bearbeitet durch User
von Holger H. (ref110)


Lesenswert?

Hi,

es kommt bei mir wirklich auf den Signalpfad an. Mit dem Relais schalte 
ich Shuntwiderstände in den Stromkreis ein. Diese haben einen minimalen 
Wert von 0,001 Ohm. Da werde normalerweise mit den Relais darüber liegen 
und somit wären diese Messungen unbrauchbar. Deshalb ist es für mich 
entscheident, so wenig Impedanzen wie möglich auf dem Signalpfad 
einzubringen.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Holger Hofmann schrieb:
> Diese haben einen minimalen
> Wert von 0,001 Ohm.

was macht man bei "nur" 300mA mit solchen Widerständen. Schon das Kabel 
zum Relais hat einen größere Widerstand.

von tom69 (Gast)


Lesenswert?

poste mal einen Schaltplan

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


Lesenswert?

Am Besten nichts über die Anwendung erzählen, das ist immer am 
Lustigsten. Andere erzählen gleich von vorneherein, was sie vorhaben, 
das ist sowas von öde, ätzend, langweilig, diese Spassverderber.
Also nix sagen, lass alle die Kristallkugel polieren und Spass haben!
300mA und 1mOhm, das klingt nach jeder Menge Spass! Lass alle mal 
raten!!1elf

von Holger H. (ref110)


Lesenswert?

Hi,

ich dachte eigentlich, dass es keine Rolle spiel wie meine Anwendung 
aussieht, da ich ja nur nach einem Relais für meine Anforderungen 
gesucht habe.
Ich baue einfach nur einen Differenzenverstärker mit umschaltbaren 
Shuntwiderstand. Da ich dafür auch eine Platine entwerfe, habe ich auch 
einen 0,01 (nicht 0,001) Ohm Widerstand mit darauf vorgesehen.
Ich dachte es ist die beste Lösung die Relais mit dem Mikrocontroller 
anzusteuern und somit die Shuntwiderstände rein und rauszuschalten. Oder 
wie würdet ihr zwischen verschiedenen Shuntwiderständen umschalten?

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Holger Hofmann schrieb:
> Da ich dafür auch eine Platine entwerfe, habe ich auch
> einen 0,01 (nicht 0,001) Ohm Widerstand mit darauf vorgesehen.

hast du vorher mal den Widerstand der Leiterbahn ausgerechnet?

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Holger Hofmann schrieb:

> ich dachte eigentlich, dass es keine Rolle spiel wie meine Anwendung
> aussieht, da ich ja nur nach einem Relais für meine Anforderungen
> gesucht habe.

"sehr geringer Widerstand" und "so kleiner Widerstand, dass er richtig 
klein ist gegenüber 0.01 Ohm" sind aber 2 paar Schuhe.

Das ist wie eine Waage, die sehr genau sein soll.
Das macht einen Unterschied ob du damit in der Werkstatt Epoxid-Harz 
aufs Gramm genau abwiegen willst, oder ob das eine Anaylsenwaage sein 
soll, die auf 1000-tel Milligramm genau sein muss.

Wir sind normalerweise keine Goldschmiede. Auf 1mA mehr oder weniger, 
oder 1 Ohm mehr oder weniger, kommt es nicht an. Kein Mensch kann den 
Unterschied in der Helligkeit einer LED mit freiem Auge feststellen, je 
nachdem ob der Vorwiderstand nun 220 oder 219 Ohm hat. Für diese Zwecke 
ist das komplett irrelevant.

: Bearbeitet durch User
von Micha H. (mlh) Benutzerseite


Lesenswert?

Also, ich beteilige mich mal am lustigen Rätselraten und werfe ein:
Einen Shunt dieses Kalibers kannst Du nicht per Relais schalten. Der 
Kontaktwiderstand wird immer in der gleichen Größenordnung sein und 
ändert sich nochdazu bei jedem Schalten und mit der Alterung.
Oh. Nun ist das ganze schöne Kartenhaus kaputt.
Na gut, sind wir mal nicht so, vielleicht geht sowas mit einem 
sündteuren Leistungsrelais mit Vorlaufkontakt. Aber dazu fehlt mir die 
Erfahrung, weil mir sowas gar nicht erst in den Sinn käme.

von Kein Name (Gast)


Lesenswert?

Das Stichwort dazu ist Vierleitermessung. Du legst die Schaltung so an, 
dass dein Relais keinen Einfluss auf den gemessenen Spannungsabfall hat.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.