Hi, kann ich so ein Kondensatormikrofon beliebig verlängern, sagen wir mal 1.5 Meter? Ich muss ein Kabel einer Freisprechanlage verlängern, aber hat das einfluss auf das signal? (Ausser das Risiko sich noch mehr Störungen einzufangen)
Da du vermutlich diese kleinen Elektretmikrofon-Kapseln meinst - abgeschirmtes Mikrofonkabel dürfte funktionieren. Außer der Erfinder der Freisprechschaltung hat ein ungewöhnliches Schaltungskonzept eingebaut.
Basti schrieb: > kann ich so ein Kondensatormikrofon beliebig verlängern, sagen wir mal > 1.5 Meter? Ist ein 1,5 Meter langes Mikrofon nicht etwas unhandlich?
Ich benutze für Theateraufführungen Kondensatormikrophone (Da ist jeweils eine Batterie mit drin). Das Kabel ist an dem Mikrofone 3 Meter lang, meist zu kurz, um auf mein Mischpult zu kommen. Ich verwende zum Verlängern ein einfach abgeschirmtes Kabel ohne Probleme. Diese Verlängerungen sind auch ca 3 Meter lang, kein Problem.....
Hubert Mueller schrieb: > Verlängerungen sind auch ca 3 Meter lang, kein Problem..... Kann man machen solange keine bösen Störungen eingesammelt werden und das Kabel geeignet ist. Man sollte die Länge aber nicht übertreiben, da einfaches abgeschirmtes Mikrofonkabel auch ein Kapazität hat, die dann evtl. die Höhen dämpft.
oszi40 schrieb: > Kann man machen solange keine bösen Störungen eingesammelt werden und > das Kabel geeignet ist. Man sollte die Länge aber nicht übertreiben, da > einfaches abgeschirmtes Mikrofonkabel auch ein Kapazität hat, die dann > evtl. die Höhen dämpft. Bei großen Längen heißt das Zauberwort symmetrische Signalübertragung. Dann sind selbst Strecken von 300m und mehr kein Problem. die hier angestebten 1,5m sollten aber auch bei unsymmetrischer Leitung kein Problem sein, zumindest wenn kein Handy oder DECT in der Nähe sind oder eine Netzleitung parallel dazu verläuft. Gruß René
Basti schrieb: > Hi, > > kann ich so ein Kondensatormikrofon beliebig verlängern, sagen wir mal > 1.5 Meter? Naja, beliebig nicht, aber im Live-Einsatz geht so ein Kabel über ein Multicore schon gerne mal 30-50 Meter. Irgendwann wird halt die Kabeldämpfung zu hoch. > Ich muss ein Kabel einer Freisprechanlage verlängern, aber hat das > einfluss auf das signal? (Ausser das Risiko sich noch mehr Störungen > einzufangen) Na, die Höhen gehen flöten. Die Phantomspeisung sollte ohne nenneswerte Belastung als statische Spannung recht konstant bleiben.
Martin Schwaikert schrieb: > Na, die Höhen gehen flöten. das ist sehr akademisch. Bei 1,5m, selbst bei 20 Metern kann man das vernachlässigen. Selbst bei schlechtem Kabel wird der Widerstand des Kabels evtl bei 100Ohm/km liegen und die Parallelkapazität möglicherweise bei 150pf/m. Damit liegt die Grenzfrequens deutlich oberhalb des normal hörbaren Audiobereichs. Gruß René
René S. schrieb: > Martin Schwaikert schrieb: >> Na, die Höhen gehen flöten. > > das ist sehr akademisch. Nope, Erfahrungswert. Irgendwann hat man halt Probleme mit den Steckverbindern, Brummen, Surren, u.v.m. Movingheads sind da absolute Dreckschleudern. Aber dann dreht man halt ganz pragmatisch den Höhenregler auf und dann hat sich der Lack.
Martin Schwaikert schrieb: > Nope, Erfahrungswert. Irgendwann hat man halt Probleme mit den > Steckverbindern, Brummen, Surren, u.v.m. Movingheads sind da absolute > Dreckschleudern. Deswegen benutzt man im Profibereich auch symmetrische Kabel. Damit sind wie schon oben gesagt 300 und mehr Meter kein Problem. Ich arbeite in diesem Bereich und weiß daher das selbst unsere längsten Strecken mit fast 500m keines dieser Probleme haben. Messtechnisch ermittelt wurden auf der Strecke 0,5 dB Pegelverlust der Frequenzgang von 20Hz - 20KHz war völlig linear. Gemessen bei einem Sendepegel von -40dBu zum einen mit Pink Noise und einmal mit Sweep. Generator war ein NTI Minirator, gemessen wurde mit einem Wandel und Golterman NFA1 Gruß René
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NAchtrag, habs grade mal nachgerechnet... bei Cordial CMK222 liegt die Grenzfrequenz des durch die Leitung entstehen Tiefpasses bei einer Kabellänge von 500m bei ca. 68Khz. Damit spielt das keine Rolle, nicht bei Klassicher Musik noch bei Gesang oder Sprache. Gruß René
Du verwendest auch hochwertige Kabel. Der TO sagte dazu bisher nichts. Es gibt im Netz eine Liste mit Herstellern sowie der Dämpfung und Grenzfrequenz. Da liegen teilweise Kabel bei 50m bei 4kHz. Aber egal, darum geht es hier eigentlich nicht.
Da Basti eingangs von einer Freisprecheinrichtung ausging, handelt es sich hier um schlichtes telefonieren. Da braucht man keine "Zauberkabel" mit 0,5dB Höhenverlust auf 300m oder ähnlichen Hokuspokus. Es geht nur um 1,5m und auch nicht um HIFI-Übertragung durch's ganze Haus.
Wie sehr durch ein langes Kabel die Höhen leiden, hängt vor allem vom Ausgangswiderstand ab. Störend ist vor allem die Kabelkapazität, und da helfen auch gute / Symmetrische Kabel nur sehr wenig: so viel andere (insbesondere kleinere) Werte als die typischen 100 pF/m bekommt man nur sehr schwer. Bei dem grob 1 KOhm Ausgangswiderstand eines Elektretmikrofones (mit internem Verstärker) kommt man ab etwa 10 nF an Kapazität mit der Grenzfrequenz in den Audiobereich. Das wären etwa 10 m Kabel. Der andere Punkt sind halt Störungen die man ggf. mehr einfängt - da ist die Qualität des Kabels und die Art der Verschaltung schon wichtig.
@ Dirk deswegen schrieb ich weiter oben ja auch das die von Martin
prognostizierte Höhenabsenkung bei 1,5 m eher akademisch ist. Selbst bei
08/15 Kabel ausm Discounter wird selbst bei 20m keine hörbare
Höhenabsenkung haben sofern es sich um eine koaxial aufgebaute Leitung
handelt. Ob messbar kann ich im Moment nicht sagen da ich keine Leitung
dieser Art grade zum greifen habe.
Das Einfangen von Störungen durch Handy / DECT bleibt aber als Risiko da
das Signal nicht symmetrisch übertragen wird
>Werte als die typischen 100 pF/m bekommt man nur sehr schwer.
hmm... Cordial CMK 222 hat 55pf/m und gibt's Quasi an jeder Ecke
Gruß René
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Ulrich schrieb: > (insbesondere kleinere) Werte als die typischen 100 pF/m bekommt man nur > sehr schwer. > > Bei dem grob 1 KOhm Ausgangswiderstand eines Elektretmikrofones (mit > internem Verstärker) kommt man ab etwa 10 nF an Kapazität mit der > Grenzfrequenz in den Audiobereich. Das wären etwa 10 m Kabel. Rechne nochmal nach. Du sagst: - typisch 100pF/m - 10nF wird schon kritisch - das sind 10m Kabel 10nF / (100pF/m) ergibt wieviel Meter? Und da es dem TO um das Mikrofon einer Freisprecheinrichtung geht (obere Grenzfrequenz ca. 3kHz), kannst du jetzt mal überlegen, ob das überhaupt relevant ist. Da kann die Leitungslänge locker mehrere hundert Meter betragen, aber so ein großes Auto hat der TO bestimmt nicht. ;-)
René S. schrieb: > Deswegen benutzt man im Profibereich auch symmetrische Kabel. Damit sind > wie schon oben gesagt 300 und mehr Meter kein Problem. Ich arbeite in > diesem Bereich und weiß daher das selbst unsere längsten Strecken mit > fast 500m keines dieser Probleme haben. Messtechnisch ermittelt wurden > auf der Strecke 0,5 dB Pegelverlust der Frequenzgang von 20Hz - 20KHz > war völlig linear. Gemessen bei einem Sendepegel von -40dBu zum einen > mit Pink Noise und einmal mit Sweep. Generator war ein NTI Minirator, > gemessen wurde mit einem Wandel und Golterman NFA1 > > Gruß René Danke für diesen Beitrag. Das deckt sich auch mit meinen eigenen Messungen, wobei ich seinerzeit nur 150m vermessen habe (3 nacheinander gesteckte 50m Kabel, Neutrik XLR Stecker). Nebenbei sie noch erwähnt, dass ich auch die Einstreuung mitgemessen habe und die Kabel einmal längs- und einmal als 50Hz-Antenne verlegt habe. Die Unterschiede sind eklatant. Aus dem in den Aufnahmeräumlichkeiten verlegten 50Hz-Netztkabeln (aufwändige Beleuchtung) bezieht das Kabel gegen hochohmig immerhin -45dB Brumm und -30dB HF. Man konnte richtiggehend Langwellenradio hören. Danaben tauchten auch damals schon die ersten Mobilfunkttelefonsignale auf. Dimmer zu verwenden geht garnicht. Auch an den 1k Rin im Mischpult bekoommt man immer noch unzulässige Pegel. Bei Verwendung symmetrischer Verkabelung ist es aber praktisch wurscht. HF und Brumm sind zwischen 30dB und 60dB weiter abgeschwächt und selbst in den Raumhallmikros (Haun MBC 410), die den geringsten Primärpegel liefern, komplett im Unhörbaren, auch wenn man sie als alleinige Mikros nutzen würde. Auch Mobilfunk kommt da kaum noch rein, wenn - dann eher über das Mischult, wie ich feststellen musste. Sowas kann man aber mit der Consumertechnik kaum erreichen, weil die Mikros keine Ausgangsleistung haben und nichts treiben können - folglich auf 10k/47k arbeiten und sich das externe Rauschen ver-n-facht. Gute Geräte - z.B. für Freisprechanlagensysteme bei Telefonkonferenzen, sind daher so aufgebaut, dass hinter der Kapsel im Endgerät gleich noch ein niederohmiger Verstärker sitzt. Trotzdem lassen sich diese Geräte von Mobilfunkt teilweise noch hörbar beeinflussen.
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