Ich hatte letztens ein Vorstellungsgespräch. In der Anzeige wurde gesagt, man solle einen Gehaltswunsch äußern. Da ich nur Bachelor bin und der Job auch nicht im Süden ist (günstige Region), habe ich 45.000 Euro angegeben. Neben meinem Bachelor habe ich als Werksstudent gearbeitet, dabei war die Tätigkeit für den Job relevant. Die Stelle war ausgeschrieben für Leute mit expliziter Erfahrung in diesem Bereich, daher war wohl meine Tätigkeit während des Studiums ausschlaggebend überhaupt eingeladen zu werden. Im zweiten Gespräch sollten die Vertragsmodalitäten geklärt werden und ich sollte den Geschäftsführer kennenlernen. Das war eigentlich ein zweites erstes VG, nur wurde ich noch härter ins Visier genommen (HM-Dame war nicht mehr anwesend). Am Schluss dann kurz die Aussage: "Sie haben 45.000 Euro gefordert. Das passt." und nebenbei die Frage wie ich auf den Betrag komme. War alles in allem <1 min abgehandelt. Das es absolut keine Verhandlungs-Offensive seitens des AG gab, frage ich mich ob ich zu wenig gefordert habe. Tatsächlich ist es so, dass ich nach IGM ERA eingestuft wurde und das Jahresbrutto somit sogar höher liegt! Meint ihr ich hätte mehr fordern können, oder war der Arbeitgeber einfach nur fair und ich habe ins Schwarze getroffen? Sollte ich einfach nach ~2 Jahren mehr Gehalt fordern?
Nach zwei Jahren sollte sich ja schon mehr oder weniger automatisch was am Gehalt ändern!
absolvent schrieb: > Das es absolut keine Verhandlungs-Offensive seitens des AG gab, frage > ich mich ob ich zu wenig gefordert habe Arbeitgeber verhandeln meist nicht. Das Argument ist, dass Du nicht mehr hinreichend motiviert bist, wenn Du herunter gehandelt worden bist. Wenn Deine Forderungen zu hoch gewesen wären, wäre Deine Bewerbung kommentarlos auf den Absagestapel gekommen. fchk
absolvent schrieb: > Das es absolut keine Verhandlungs-Offensive seitens des AG gab, frage > ich mich ob ich zu wenig gefordert habe. Tatsächlich ist es so, dass ich > nach IGM ERA eingestuft wurde und das Jahresbrutto somit sogar höher > liegt! Damit ist doch alles gesagt. Die Stelle ist mit einer ERA Stufe ausgeschrieben, danach wird bezahlt, passt.
Stimmt! Aber ich hätte da schon mal 48k geschrieben/gesagt ;-)
absolvent schrieb: > Da ich nur Bachelor bin > und der Job auch nicht im Süden ist (günstige Region), habe ich 45.000 > Euro angegeben. Welche Region? Wichtig ist nicht ob die Region günstig ist sondern wie dort das Angebot an Jobs und die Nachfrage ist. Da du quasi nur ein Vordiplom und außer dem Werksstudentenjob offenbar keine relevante BE hast dürften 45k schon ganz ordentlich sein. Doch auch da fehlen Angaben, wie Arbeitszeit, Überstunden, Zusatzleistungen, Arbeitsweg, etc. Mein Tipp: Mache den Job erst mal zwei/drei Jahre und schaue dann, wie sich das Gehalt entwickelt, wie zufrieden du mit dem Job bist, etc.
Also ich verdiene in Wien mit einem Master, tollem Abschluss, mehreren Auslandssemestern, mehreren Sprachen, Praktikum neben dem Studium, Überstunden unbegrenzt mit dem Gehalt abgegolten, super Leistungsbewertungen und mittlerweile vier Jahren Berufserfahrung auch 45.000. Werde noch einmal überlegen doch nach Deutschland auszuwandern. Günstigeres Leben und wohl deutlich mehr Gehalt für weniger Arbeit, wenn sogar schon frische Bachelor im Nirgendwo mit 45.000 unzufrieden sind. Gibt wohl doch einen Fachkräftemangel wenn das solche Ausmaße annimmt.
Minderleister schrieb: > Werde noch einmal überlegen doch nach Deutschland auszuwandern. > Günstigeres Leben und wohl deutlich mehr Gehalt für weniger Arbeit, wenn > sogar schon frische Bachelor im Nirgendwo mit 45.000 unzufrieden sind. > Gibt wohl doch einen Fachkräftemangel wenn das solche Ausmaße annimmt. Tja kannst ja auch mal überlegen, was du toller Hecht falsch gemacht hast, dass du nur soviel verdienst wie ein Bätsch ohne BE.
Wohnt halt im Land der Schluchten... Brutto über Ländergrenzen hinweg ist außerdem wenig aussagekräftig. bei DE / AT sind 45k€ im Jahr in Deutschland: 26,5k€ Netto in Österreich: 29k€ Netto (Steuerklasse 1) ok, kein allzu großer Unterschied in diesem Fall.
Dass man in Österreich, also fernab der realen Wertschöpfung durch Industrie, weniger verdient, durfte wohl jedem klar sein. Ich halte die 48 für Bachelor angemessen.
ddd dddd schrieb: > Tja kannst ja auch mal überlegen, was du toller Hecht falsch gemacht > hast, dass du nur soviel verdienst wie ein Bätsch ohne BE. Mach ich doch gerade. Liegt wohl viel am Land. DE wäre ja nett wenn nur die Deutschen nicht wären. Aber München wäre eine Überlegung wert. Besserwisser schrieb: > Dass man in Österreich, also fernab der realen Wertschöpfung durch > Industrie, weniger verdient, durfte wohl jedem klar sein. Ich halte die > 48 für Bachelor angemessen. Erschreckend welche Vorstellungen es von Österreich zu geben scheint. Der Industriesektor ist durchaus mit dem Deutschen vergleichbar. Es gibt in Österreich nicht nur Kaffeehäuser!
Jan Hansen schrieb: > Erschreckend welche Vorstellungen es von Österreich zu geben scheint. > Der Industriesektor ist durchaus mit dem Deutschen vergleichbar. Du bist Schuld, dass meine Wand nun mit Kaffee gesprenkelt ist. Musst laut losprusten!
Jan Hansen schrieb: > > Erschreckend welche Vorstellungen es von Österreich zu geben scheint. > Der Industriesektor ist durchaus mit dem Deutschen vergleichbar. Es gibt > in Österreich nicht nur Kaffeehäuser! So so... woran liegt es also deiner Meinung nach, dass es für Ingenieure in D die besser bezahlten Stellen gibt? Und das ganze dann auch noch, wenn man jetzt mal auf die IGM Betriebe schaut, bei 35 h die Woche und 6 wochen Urlaub (nicht so wie in Ö nur 5...)
Minderleister schrieb: > Also ich verdiene in Wien mit einem Master, tollem Abschluss, mehreren > Auslandssemestern, mehreren Sprachen, Praktikum neben dem Studium, > Überstunden unbegrenzt mit dem Gehalt abgegolten, super > Leistungsbewertungen und mittlerweile vier Jahren Berufserfahrung auch > 45.000. arbeite auch in Wien, habe gleich mit dem Bachelor arbeiten begonnen. Berufserfahrung war ein bisschen neben dem Studium als Programmierer arbeiten, sonst aber nicht viel. Einstiegsgehalt war 43.000 Euro. Tätigkeit ist embedded SW Entwicklung. Also ich würde an deiner Stelle eine Gehaltserhöhung ansprechen. Mit Master sowie deiner Berufserfahrung sollten mindestens 50.000 Euro drinnen sein, eher sowas Richtung 55.000 Euro. Darf man fragen wo du arbeitest? Musst nicht den Firmennamen nennen, einfach nur grobe Übersicht Branche+Mitarbeiterzahl.
Claus M. schrieb: > ok, kein allzu großer Unterschied in diesem Fall. Also 3000 Euro netto ist in meinen Augen schon ein großer Unterschied.
Ist ein angestellter Ingenieur in D wirklich so viel besser dran als in AT? Also, wenn man alle Aufwände und Leistungen zusammenfaßt? Da spielen ja noch mit rein die Rentenhöhe, die "Zwangsabgabe" zur Stützung der deutschen Rentenversicherungskonzerne, diese angebliche Ost-Stützung (wie hieß das Ding?) - Und ja. Kaffeehäuser sind hier irgendwie besser :) Ich hab den Verdacht, es läuft finanziell ungefähr aufs gleiche raus.
Vielleicht hilft dieser Artikel bei der Meinungsfindung weiter: http://www.elektronikpraxis.vogel.de/index.cfm?pid=905&pk=307186&p=1
Besserwisser schrieb: > Vielleicht hilft dieser Artikel bei der Meinungsfindung weiter: > http://www.elektronikpraxis.vogel.de/index.cfm?pid=905&pk=307186&p=1 die "Studie" ist von einem österreichischen Dienstleister erstellt (IVM). Hier zwei besonders nette Textstellen aus dem Link: "Junge Ingenieure haben offenbar kein Problem mit der Aussicht, täglich lang arbeiten zu müssen." "TU-Studenten haben höhere Ansprüche, die Mehrheit hält 31.000 bis 35.000 Euro für angemessen." Soweit zur IVM Sicht. Da ich auf der TU Wien studiert habe, kenne ich auch die andere Seite. Ich kenne keinen einzigen Studenten, der gerne massiv Überstunden machen muss. Genauso erwartet sich eigentlich jeder mindestens 40.000 Euro. Leute die nebenher oder davor schon gearbeitet haben, erwarten noch mehr. Ich glaube eher, die "Studie" soll dazu dienen, den Studenten zu zeigen "schaut her, ihr bekommt 31.000 Euro und massive Überstunden, natürlich unbezahlt. Das ist ok so, also jammert nicht". Liebe Leute in Wien bzw. generell in Österreich ... verkaufts Euch nicht zu billig! Ihr macht nicht nur Euer Gehalt dadurch kaputt, sondern auch das von anderen. Einstiegsgehalt nach der Uni sollte zwischen 40.000 und 50.000 liegen, und nach ein paar Jahren Berufserfahrung sollte eigentlich keiner mehr über unter 50.000 arbeiten. Schauts Euch mal an wieviel die Firmen mit Eurer Arbeit verdienen. Und wieviel ihr davon seht. Nur Mut zur Gehaltserhöhung! Gerade in Wien gibt es sehr viele Arbeitgeber, wenn einer nicht mitzieht dann wechselt man eben. Aber glaubt mir, die ziehen fast immer mit.
cfdsfsds schrieb: > Liebe Leute in Wien bzw. generell in Österreich ... verkaufts Euch nicht > zu billig! Ihr macht nicht nur Euer Gehalt dadurch kaputt, sondern auch > das von anderen. > Einstiegsgehalt nach der Uni sollte zwischen 40.000 und 50.000 liegen, > und nach ein paar Jahren Berufserfahrung sollte eigentlich keiner mehr > über unter 50.000 arbeiten. > Schauts Euch mal an wieviel die Firmen mit Eurer Arbeit verdienen. Und > wieviel ihr davon seht. Nur Mut zur Gehaltserhöhung! > Gerade in Wien gibt es sehr viele Arbeitgeber, wenn einer nicht mitzieht > dann wechselt man eben. Aber glaubt mir, die ziehen fast immer mit. das macht echt Mut. danke!
@TO: Du hast leider nichts über die Größe der Firma, die genaue Fachrichtung oder Tätigkeit gesagt. 45k dürften ein durschnittliches Einstiegsgehalt für Bachelor-Absolventen in mittelgroßen Firmen sein. Mach dich nicht verrückt wegen den paar Mäusen, Geld ist nicht alles. Nach der Probezeit oder nach einem Jahr kannst du dann ja mal mehr fordern und nach 2 Jahren solltest du die 50k überschritten haben. Und wenn es dir dann immer noch zu wenig ist und dir die Firma nicht gefällt, dann bewirb dich halt woanders, das Leben geht weiter. Mit den Aussagen der Schwarzmaler und Protzer hier im Forum würde ich generell etwas vorsichtig sein wenn es um Geld geht.
@TO: Schau doch mal in diesen Thread hier Beitrag "Gehalt Softwareentwickler" Da sind Diplomer mit mehreren Jahren Berufserfahrung die weniger oder ca. genauso viel bekommen wie du! Vielleicht ist es ja -- auch für diese Leute -- wichtiger, dass der Job Spaß macht(?) Die Devop-Trollpostings kann man aber wohl getrost ignorieren.
Ja, ich bin so ein Dipl. Inf. aus Mittelhessen, der mit 4 Jahren BE bei einem Dienstleister eine ganze Ecke weniger verdient und das in einer recht teuren Gegend. (Etwa 700Euro Warmmiete bei ca. 55qm). Es liegt möglicherweise auch daran, dass es einfach zu viele Javaentwickler gibt, denn quasi jeder Student hat irgendwann mal was mit Java gemacht.
Viel Resonanz. Sehr unterschiedliche Reaktionen. Was ich dazu sagen möchte: Es geht mir eigentlich nicht darum wie ich im Vergleich zu anderen dastehe, vor allem wenn hier Software-Entwickler genannt werden. Ich bin nämlich Maschinenbauer. Mich hat einfach nur interessiert ob meine Person, bei dieser Stelle mehr hätte fordern können, da ich deutlich mehr Widerstand erwartet habe. Darum ging es mir. Ich denke, das sagt es ganz gut: Joe S. schrieb: > Damit ist doch alles gesagt. Die Stelle ist mit einer ERA Stufe > ausgeschrieben, danach wird bezahlt, passt. Frank K. schrieb: > Wenn > Deine Forderungen zu hoch gewesen wären, wäre Deine Bewerbung > kommentarlos auf den Absagestapel gekommen.
wenn du mehr Gehalt bekommst, als du gefordert hast, dann JA, du hättest mehr fordern können, ohne dass man es dir krumm nimmt. Aber, ob du auch mehr BEKOMMEN hättest, weiß hier keiner. Vielleicht wenn du topp gesucht bist und sie denken, sie konkurrieren mit anderen Firmen um dich. Dann wird manchmal 'ne Schippe draufgelegt, sonst nicht.
In Österreich gibt's genauso gute Firmen die auch gut bezahlen, und halt auch die normalen die eher weniger zahlen. Wien ist eine teure Stadt, als Tourist ganz okay aber leben oder gar arbeiten würde ich dort nicht wollen. Das mit dem Gehaltsunterschied wäre wohl in den kommenden Monaten interessant, Österreich steuert derzeit auf den riesigen Abrund zu, eine Bank hat einen 2stelligen Mrd. Betrag verzockt und so ziemlich alle Banken haben Anteile an dieser Bank.
Besserwisser schrieb: > So so... woran liegt es also deiner Meinung nach, dass es für Ingenieure > in D die besser bezahlten Stellen gibt? Und das ganze dann auch noch, > wenn man jetzt mal auf die IGM Betriebe schaut, bei 35 h die Woche und 6 > wochen Urlaub (nicht so wie in Ö nur 5...) Z.B.: Weil im Ösi-land schon lange die billig Ing. vom Balkan und noch weiter im Osten das Lohnniveau unterminiert haben!
Martin schrieb: > Das mit dem Gehaltsunterschied wäre wohl in den kommenden Monaten > interessant, Österreich steuert derzeit auf den riesigen Abrund zu, eine > Bank hat einen 2stelligen Mrd. Betrag verzockt und so ziemlich alle > Banken haben Anteile an dieser Bank. Es kommt noch schlimmer! Die Russen überrennen die Donaulinie!
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