Hallo Wozu braucht man Steckdosenleisten mit eingebautem 16A Leitungsschutzschalter? Verkauft werden sie ja ;-) Wie ist üblicherweise die Auslösecharakteristik dieser in Steckdosenleisten eingebauten LS-Schaltern? Nach meinen Erfahrungen bringen diese Steckdosednleisten nichts. Da bei Anschluss eines fehlerhaften Gerätes meistens der Automat der Hausinstallation (B 16A) abschaltet. Gibt es auch sinnvollerweise Steckdosenleisten wo die Selektivität (meistens) gewährleistet ist?
In den Betrieben läuft einmal im Jahr eine Elektrofachkraft durch alle Räume, klebt ein Bickerl auf jedes elektrische Gerät und erzählt, Steckdosenleisten ohne LS-Schalter seien verboten. Leisten mit 16A LS kaufen ist weniger Aufwand, als mit diesen Typen diskutieren.
Kein Name schrieb: > In den Betrieben läuft einmal im Jahr eine Elektrofachkraft durch alle > Räume, klebt ein Bickerl auf jedes elektrische Gerät und erzählt, > Steckdosenleisten ohne LS-Schalter seien verboten. Du kennst merkwürdige Betriebe.
Paul M. schrieb: > Du kennst merkwürdige Betriebe. Ist aber so. Die Herren gehen durch jedes Büro, ziehen jedes Gerät aus der Dose und sind es am Ende schuld das 2000 Anschlusskabel weggeschmissen werden weil der Betriebsleitung die Überprüfung doch zu teuer ist. Gerne führt das auch dazu, das der Service dann zwei Wochen lang den Bürofritzen ihre Kaffeevollautomaten wieder einstöpseln muss weil die sich zu schade sind um unter den Tisch zu kriechen, was die Herren Techniker nicht für nötig hielten nachdem sie sektorweise das Firmennetz haben abstürzen lassen. Alles schon miterlebt.
> Wozu braucht man Steckdosenleisten mit eingebautem 16A > Leitungsschutzschalter? Verkauft werden sie ja ;-) Es gibt viel Unsinn der Verkauft wird, i-Phone z.B....
Das sollen nur zusätzliche Verkaufsargumente sein. So ein Schalter dran sieht einfach "sicher" aus. Aber Achtung, kann auch der größte Schrott sein: Hab ne Steckdosenleiste zuhause (so ein Master-Slave Teil), bei dem ist die ganze Leiste per rückstellbarer 15A Sicherung abgesichert. Trotzdem wars nach einiger Zeit defekt. DENN: Die Master-Steckdose kann maximal 500W. Das wird durch eine EINGELÖTETE Schmelzsicherung im Inneren der Steckdosenleiste sichergestellt. Was ist wohl wahrscheinlicher: Dass jemand die rückstellbare 15A Sicherung auslöst weil er mehr als 3.5kW dran hängt, oder dass jemand die Leiste praktisch zerstört, weil an einer Steckdose mehr als 500W hängen? ;-) Soviel zu Sicherungen in Steckdosenleisten.
Johannes O. schrieb: > Was ist wohl wahrscheinlicher: Dass jemand die rückstellbare 15A > Sicherung auslöst weil er mehr als 3.5kW dran hängt, oder dass jemand > die Leiste praktisch zerstört, weil an einer Steckdose mehr als 500W > hängen? ;-) Das erinnert mich an einen früheren Kommilitonen, der seine Kaffeemaschine an einen anderen Ort stellte und an die dortige Steckdosenleiste anschloss. Leider hatte er vergessen, dass die Steckdosenleiste über ein nur für 300W spezifiziertes Netzfilter am Stromnetz hing. Als wir in der Annahme, der Kaffee sei fertig, wieder in sein Zimmer gingen, roch es stattdessen recht kräftig nach angebranntem Kunststoff. In dem Netzfilter war keine Sicherung eingebaut, und es war schon ziemliches Glück, dass kein richtiger Kabelbrand entstanden war.
@Keine Name Dann ist es keinen all zu gut ausgebildete Fachkraft, denn die wüsste, das nach TRBS 2131 Steckdosenleisten prinzipiell im gewerblichen Umfeld nur für den temporären Einsatz zugelassen sind, dafür aber durchaus ohne LS-Schalter Der LS-Schalter hat bisweilen tatsächlich einen Sinn. Es ist zwar nicht zulässig Steckdosenleisten zu kaskadieren, trotzdem wird es gemacht. Außerdem gibt es in vielen Bereichen neben dem nach 2 Kriterien auslösenden LS-Schalter in Verteilung noch die gute alte Schmelzsicherung, welche recht träge auf Überlast reagiert. Diese Dame, kombiniert mit einem grenzwertigen Leitungslänge oberhalb der TAB-Spezifikation und einer angepappten Steckdosenleiste mit 10 EDV-Geräten dran, ist durchaus für ein flammendes Inferno geeignet. Da kann der LS-Schalter rechtzeitig intervenieren.
tex schrieb: > TRBS 2131 Diese Spezifikation wurde im Sommer 2010 wieder zurückgezogen, siehe: http://www.baua.de/de/Themen-von-A-Z/Anlagen-und-Betriebssicherheit/TRBS/TRBS-Bekanntmachungen.html http://www.gossenmetrawatt.com/deutsch/seiten/elektrischegefaehrdungen-trbs2131aufgeho.htm
Da stimme ich dir voll zu. Die Überprüfung hätte durchaus einen Sinn, würde sie von fähigen Leuten durchgeführt, die diese Probleme wirklich verstehen. Dabei Hausmeister und Admins erklären, worauf die achten müssen. Nur dummerweise bekommt den Auftrag die billigsten Firma. Hauptsache, die dürfen den Nachweis ausstellen. Das größte Problem - wenn der Prüfer einen LS fordert, der erst nach dem Verteilerkasten auslöst, nimmt nicht mal mehr der Hausmeister seine Hinweise ernst.
Naaaa, für die Wiederholungsprüfung nach VDE 0702 braucht es nichtmal eine Elektrofachkraft sein. Nach einer Einweisung kann das jeder Laie machen, sofern das Messgerät eine eindeutige gut-schlecht-Anzeige hat. Und bei modernen Messgeräten ist das durchaus der Fall. Am Ende wird dann nur ein Kollege mit etwas mehr Grips benötigt um mit Hilfe der Software aus den Messdaten einen hübschen Aktenordner voll Papier zu zaubern. Dass man den HilfsWichteln dann hinterher latschen darf, weil sie das mit dem Stecker einstecken, wenn nicht sogar wieder in die richtige Steckdose, natürlich nicht ansatzweise schaffen, fällt an der Stelle ja nicht auf. Haustechnik? IT? Sind doch EhDa-Kosten. Mehrfachstecker sind in der Praxis doch in einem Großteil der Bürogebäude gar nicht weg zu denken. Zumindest alles war vor Mitte der 90er gebaut wurde, ist meistens so konzipiert dass ein Sachbearbeiter an technischen Geräten ein Telefon, eine Schreibtischlampe und vielleicht einen Tischrechner mit Druckwerk auf seinem Schreibtisch findet. An PCs, Displays und IP-Telefone an jedem Platz, oder gar Drucker hat doch zu der Zeit nie jemand gedacht. Heute hätte ich ja gerne im Brüstungskanal oder in den Bodentanks genug Steckdosen für alle Geräte. Nur ist der Kanal dafür zu klein und die Anschlussleitungen der Geräte zu kurz um "moderne Bürokonzepte" umzusetzen: Toller großer Schreibtisch, integrierte Kabelführung, höhenverstellbar, freistehend. Die Praxis dazu: Die diversen Leitungen bilden in der Kabelführung einen gordischen Knoten, es steht unter Garantie kein Bodentank zur Verfügung und man hat richtig lange Anschlussleitungen (10m+ innerhalb eines Büros) weil die unauffällige Leitungsführung natürlich elend lange Strecken bedingt. BTT: Wenn in der Verteilung noch Schmelzsicherungen stecken, und es handelt sich um einen Gewerblichen Betrieb, dann wird eine solche (teure) Verlängerung sowieso nicht angeschafft werden, auch wenn sie hier villeicht noch einen Vorteil bieten könnte. Bei B16 zu Gg16 ist die Selektivität ohnehin nicht mehr gegeben. Im Kurzschlussfall werden wahrscheinlich beide Sicherungen auslösen. Einzig eine länger andauernde Überlast wäre damit sinnvoll abzuschalten. Hier gibt es aber sinnvollere Kennlinien (z.b. K). Solche Leisten dürften größtenteils unter "Gewissensberuhigung" laufen. Es entsteht keine Gefahr durch den Einsatz, bringen tut er aber auch eigentlich nichts. Für Steckdosenleisten gab es vor ein paar Jahren allerdings die Neuerung, dass die Zuleitungen einen Querschnitt von mindestens 3x1,5qmm aufweisen müssen. Das ist tatsächlich eine signifikante Verbesserung, denn Überlastungsprobleme lassen sich dadurch doch verringern. Selbst wenn mal welche kaskadiert wurden. Meine persönliche Vorgehensweise: Ich ziehe alte Mehrfachstecker die nicht mehr TipTop sind, mittlerweile ziemlich rigoros aus dem Verkehr. Die machen dann direkte Bekanntschaft mit dem Seitenschneider. Klar gibt es immer wieder Mitarbeiter (meist -innen!) die dagegen opponieren. "Der is doch noch gut!" "Klar, deswegen kann ich ja auch die beiden Gehäuseteile hier ohne Gewalt auseinander ziehen..." Ein interessantes Phänomen am Rande: Formell sind Wasserkocher und Kaffeemaschinen ja im "Sozialraum" unterzubringen und nicht im Büro. Praktisch ist der aber verdammt weit weg, daher findet man die Dinger aus Privatbestand an jeder Ecke. Genau hier hängen dann die gammligsten Leitungen dran, die "zuhause übrig waren". Natürlich haben die keine Prüfung und würden bei mir meistens schon bei der Sichtprüfung rausfliegen. Gerade hier kommt natürlich das schlechte Gewissen durch und kaum jemand traut sich nach einer brauchbaren Verlängerungsleitung für diesen Zweck zu fragen.
Deneriel schrieb: > Mehrfachstecker sind in der Praxis doch in einem Großteil der > Bürogebäude gar nicht weg zu denken. Noch extremer ist es in (Meß-)labors. Da ist manchmal schon eine Zehnfach-Leiste zu knapp. Der Gesamtstromverbrauch liegt aber eher unter 1kW. Solche Laboraufbauten laufen manchmal über Jahre. Eine alternative Lösung ohne Mehrfachdosen ist da m.E. gar nicht möglich. Gruss Harald
Deneriel schrieb: > Klar gibt es immer wieder Mitarbeiter (meist -innen!) die dagegen > opponieren. "Der is doch noch gut!" "Klar, deswegen kann ich ja auch die > beiden Gehäuseteile hier ohne Gewalt auseinander ziehen..." Lustigerweise sind diese Brandbeschleuniger in jedem Haushalt zu finden und werden dort nach Herzenslust mit Wasserkochern und Mikrowellenherden überlastet. Und jeder Baumarkt verkauft Nachschub für 1,99 pro Stück. Aber die Leute finden es ja auch normal, wenn man nach dem Staubsaugen eine Weile warten muss, bis der Stecker soweit abgekühlt ist, dass man ihn aus der Dose ziehen kann... Gebrauchte Server-Steckdosenleisten von Schroff oder Rittal kosten auf ebay keine 20 Euro pro Stück.
20 Euro für eine Steckdosenleiste, bist Du irre? :-)
Hallo, woher kommt der absolute Großteil der Steckdosenleisten? - Na aus China Und wohin liefert China ? Überall hin - darunter auch Länder die es mit elektrischen Verkabelung, den Sicherheitseinrichtungen und der einhaltung der auch dort theoretisch vorhandenen Vorschrift nicht so genau nehmen - und genau dort haben Steckdosen mit eingebauten LS Schalter auch ihren Sinn - immerhin etwas mehr Sicherheit. Na und wenn nun auch die Baumarktkette aus einen der "reichen" und "vorschriftengeilen" Industrieländer solche Steckdosenleiste in 100000er Menge einkauft wird auch dorthin verkauft, egal ab sinnvoll oder nicht. Bastler
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