Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik YPbPr nach RGB?


von Stephan H. (stephan-)


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Hallo Leute,

ich möchte meine ICY BOX MP3011 an meine Glotze (Löwe Cantus 
3870)anschießen.
Die 16:9 Röhre hat natürlich noch kein HDMI aber neben FBAS und SVIDEO 
auch RGB via Scart. Die Box kann YPbPr, HDMI und FBAS.

Kann ich YRbPr jetzt einfach 1:1 auf RGB verkabeln ? Da fehlt doch dann 
der Sync oder nicht ? FBAS wäre die schlechtere Wahl.

Danke

von René S. (thebit)


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Also die bleibt wohl nur FBAS oder ein Wandler der HDMI auf RGB wandelt. 
Letzteres wird aber schwer zu bekommen sein, da die Wandlung den 
Kopierschutz bei HDMI aushebeln würde.

YPbPr sind Helligkeit (Y), und die Farbdifferenzsignale Blau-Y(Pb) und 
Rot-Y(Pr) aus diesen Signalen werden erst im Farbdekoder R G und B.

Und bevor jemand kommt YUV = YPbPr... Ja und nein. Beide Formate 
basieren auf Farbdifferenzsignalen und Y Singnal aber die Koeffizienten 
der Matrizierung sind anders, heißt nicht kompatibel


Gruß René

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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René S. schrieb:
> Letzteres wird aber schwer zu bekommen sein, da die Wandlung den
> Kopierschutz bei HDMI aushebeln würde.

Das ist kein Problem - da kommt ja nur SDTV heraus. Das ist zulässig.

So etwas gibt es als Fertiggerät:

http://www.deluxecable.de/audio-video-geraete/wandler-konverter/konverter-zu-cinch/ligawo-hdmi-zu-scart-konverter-wandler/a-6526626/

(völlig willkürliches Beispiel)

von René S. (thebit)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> So etwas gibt es als Fertiggerät:

klar :) ich kenne sone Kisten sogar... es ist aber auch schon 
vorgekommen das da nichts rauskam weil der Zuspieler einfach meinte... 
kein Display .. kein Signal.

es dürfte jedoch auch Wandler von YPbPr -> RGB geben... ne Schaltung hab 
ich auch schon mal gesehen ... für die DoItYourself Fraktion. Dabei 
dürfte die Qualität sogar besser sein als bei HDMI - > Composite.


Gruß René

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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René S. schrieb:
> es ist aber auch schon
> vorgekommen das da nichts rauskam weil der Zuspieler einfach meinte...
> kein Display .. kein Signal.

Das sollte mit einem seriellen EEPROM lösbar sein, das die zur 
Displayerkennung verwendeten VESA EDID-Daten enthält und an die 
I2C-Leitungen der HDMI-Schnittstelle angeschlossen wird.

von René S. (thebit)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das sollte mit einem seriellen EEPROM lösbar sein, das die zur
> Displayerkennung verwendeten VESA EDID-Daten enthält und an die
> I2C-Leitungen der HDMI-Schnittstelle angeschlossen wird.

Jo wäre ne Lösung... Als das damals passierte allerdings keine Option da 
das 10 Minuten vor Veranstaltungsbeginn war. Ein Lappi vom Referenten 
und der hauseigene Beamer. Wir haben dann einfach HDMI/LWL Wandler 
genommen und sind per HDMI in den Beamer. War die schnellste Lösung.

... so aber nu zurück onTopic

Falls der TO ne bessere Qualität haben will als Composite bleibt als 
Lösung nur YPbPr -> RGB. Ein gerät hab ich auf die schnelle nicht 
gefunden wolh aber in meiner Schaltungssammlung die DoItYourself Lösung:

http://pindiagram.blogspot.de/2012/02/ypbpr-to-rgb-video-converter-circuit.html

Gruß René

von Stephan (Gast)


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na dann werde ich mal etwas löten müssen.
Wobei das Composite schon recht gut aussieht, zumindest bei DVD 
Wiedergabe.
Aber es mangelt mal wieder an der Menüdarstellung der Oberfläche.

Danke

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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René S. schrieb:
> Falls der TO ne bessere Qualität haben will als Composite bleibt als
> Lösung nur YPbPr -> RGB.

Wenn man HDMI und HDMI-zu-RGB-Umsetzer ignoriert.

von Stephan H. (stephan-)


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so Leute, ich noch mal.

Rufus, ich ignoriere Dich nicht :-)

Aber: Auszug aus der Website:
"Der Ligawo 6526626 HDMI zu Scart Konverter ermöglicht die Umwandlung 
von Geräten mit digitalem HDMI Anschluss wie z.B. PS3, ATV, Pc, 
Receiver, BlueRay Player an Geräte mit Scart Anschluss wie z.B. 
Röhrenfernseher, Tv, Beamer....  Die Qualität sinkt auf Composite Video 
Niveau, was in etwa alten VHS-Kassetten entspricht."............ ?????

Quelle:http://www.deluxecable.de/audio-video-geraete/wandler-konverter/konverter-zu-cinch/ligawo-hdmi-zu-scart-konverter-wandler/a-6526626/


Bringt also nix.

Da ich im Videobereich Schaltungstechnisch doch eher unerfahren bin, 
habe ich mal etwas bei LT gestöbert.

3 Varianten habe ich gefunden.

1.: http://www.linear.com/solutions/1314
2.: http://www.linear.com/solutions/1313
3.: http://www.linear.com/solutions/1312

Sind die gleichwertig gut oder schlecht ?

Ich würde gern die Stromversorgung der Icy Boy mit benutzen um ein 
zusätzliches Netzteil zu sparen. Die hat 12V aus einem 230V 
Schaltnetzteil.

Da die OPV nicht viel Strom brauchen, würde ich einen 7805 und einen 
7660 benutzen. Spricht etwas dagegen ? ( 7660 Spannungspumpe )
Da habe ich wenig Erfahrung ob der 7660 im Videobereich stört.
Oder besser einen LD Regler mit 10V und Virtuelle Masse ?
( Virtualisierung ist ja in..... :-))   )

Gruß und Danke

Stephan

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stephan Henning schrieb:
> Aber: Auszug aus der Website:

Ah, dann scheidet dieses Gerät aus. Aber --wie ich auch erwähnte-- ist 
das ein völlig willkürlich gewähltes Beispiel.

Vom gleichen Hersteller übrigens gibt es auch einen 
HDMI-zu-S-Video-Konverter.

von c-hater (Gast)


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Stephan Henning schrieb:

> Aber: Auszug aus der Website:
> "Der Ligawo 6526626 HDMI zu Scart Konverter ermöglicht die Umwandlung
> von Geräten mit digitalem HDMI Anschluss wie z.B. PS3, ATV, Pc,
> Receiver, BlueRay Player an Geräte mit Scart Anschluss wie z.B.
> Röhrenfernseher, Tv, Beamer....  Die Qualität sinkt auf Composite Video
> Niveau, was in etwa alten VHS-Kassetten entspricht."............ ?????

Das ist gleich Doppelquatsch. Zum einen ist Composite schon mal 
grundsätzlich deutlich besser als VHS (und natürlich nochmal sehr viel 
besser als das, was passiert, wenn VHS über alte Kassetten und 
verstimmte Recorder läuft) und zum anderen ist natürlich ein "HDMI zu 
Scart"-Konverter nicht notwendigerweise ein HDMI zu RGB-Konverter, wie 
ihn Rufus empfahl, im konkreten Fall ist er es sogar *ganz 
offensichtlich* nicht, sondern ein HDMI zu Composite.

> Quelle:http://www.deluxecable.de/audio-video-geraete/wand...
>
> Bringt also nix.

Das zeigt zwei Sachen sehr deutlich:
1) Man darf niemals alles unbesehen glauben, was im Web steht.
2) Unwissende, wie etwa du, leiten aus unverstandenen und offensichtlich
   falschen Informationen falsche Schlüsse ab. Einfach deshalb, weil sie
   zu einer Validitätsbeurteilung der Information mangels eigenem 
Wissens
   nicht in der Lage sind. Im konkreten Fall fehlt dir offensichtlich 
die
   Information, daß über SCART verschiedene analoge Signale 
transportiert
   werden können, nämlich: Composite (was exakt dem entspricht, was man
   auch über die gelben Cinch-Buchsen kriegt), S-Video (entsprechend dem
   auch oft über Mini-DIN-Buchsen verbreiteten Signal) und RGB.
   Zusätzlich, wenn auch nicht vom Standard gedeckt, kann natürlich auch
   YPbPr darüber übertragen werden. Das Problem ist nur: nicht jedes
   Zielgerät kann das alles auch entgegennehmen und noch viel weniger
   wählen automatisch das richtige (also bestmögliche).

> Da ich im Videobereich Schaltungstechnisch doch eher unerfahren bin

Leider wohl nicht nur schaltungstechnisch...

von René S. (thebit)


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Eines darf man bei den ganzen HDMI zu Composite / S-Video Wandlern nicht 
vergessen. Die sind auf Grund der Rechtslage in den HDMI Spezifikationen 
nicht HDCP fähig bzw bei HDCP verschlüsseltem Signal wird nur noch Ton 
extrahiert Video wird abgeschaltet. Das ist Quasi der Fall bei allen 
Komerziellen Blu-Ray's und DVD's. Selbst bei HDTV kann HDCP drin sein.


Gruß René

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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René S. schrieb:
> Die sind auf Grund der Rechtslage in den HDMI Spezifikationen
> nicht HDCP fähig

Du irrst Dich. Ja, HDCP wird nicht unterstützt, aber das ist nur bei 
hochauflösendem Material relevant. Composite, RGB oder auch S-Video sind 
aber nicht hochauflösend.

Ohne HDCP gibt ein DRM-verseuchter BluRay-Player sehr wohl 
Bildinformationen aus - herunterskaliert auf SDTV, also normaler 
Fernsehauflösung, und genau das ist das, wofür Composite/RGB/S-Video da 
sind.

Vergiss nicht: Hier geht es um die Ansteuerung eines alten 
Röhrenfernsehers, der kann kein HDTV und auch kein "HD ready".

Passt also.

: Bearbeitet durch User
von René S. (thebit)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Du irrst Dich. Ja, HDCP wird nicht unterstützt, aber das ist nur bei
> hochauflösendem Material relevant. Composite, RGB oder auch S-Video sind
> aber nicht hochauflösend.

Sorry da muss ich dir widersprechen. Das Thema haben wir @work gerade 
bei der Erneuerung von Medientechnik. Leider ist es tatsächlich so, daß 
die HDMI Spezifikation es nicht erlaubt hochauflösendes Material nach 
RGB oder Composite zu wandeln, egal welche Qualität hinten rauskommt. 
Deswegen verabschieden sich auch immer mehr Hersteller von Blu-Ray 
Playern vom zusätzlichen Composite / SVideo Ausgang. Was den Ligawo 
Wandler betrifft habe ich auch schon gelesen das der bei Blu-Ray's mit 
komerziellem Content kein Bild macht. Leider haben die Content 
Hersteller die Macht zu sagen was geht oder nicht. Die Hersteller von 
Geräten mit HDMI sind verpflichtet sich an diese Regeln zu halten. Es 
ist nicht das Problem des Wandlers, der Blu-Ray Player schaltet schlicht 
den Ausgang ab wenn er keinen HDCP Handschake machen kann. Diesen Kampf 
führt man im Veranstaltungsbereich fast täglich. Es ist die tägliche 
Dosis Glückspiel ob der Content den ein Veranstalter mitbringt auch 
abspielbar ist.

Hier mal ein Auszug aus der Beschreibung vom Lindy 38093:
1
Beschreibung
2
3
Konvertiert HDMI-Signal zu einem SVHS/S-Video bzw. CV und Stereo Signal
4
 
5
Dieser Konverter wandelt ein digitales HDMI-Signal in analoge AV-Signale. Die Ausgabe kann entweder über SVHS/S-Video Anschluss oder über Composite Video und Stereo RCA Buchsen erfolgen. Er wird einfach nur angeschlossen und es ist keine Konfiguration notwendig. Die Auflösung des Videosignals wird nicht verändert. 
6
7
HDMI-Signale mit HDCP-Verschlüsselung wie z.B. vom Blu-ray- oder DVD Player bei der Filmwiedergabe werden NICHT unterstützt! Dies ist laut HDMI Standard verboten und damit rechtlich unzulässig.

Gruß René

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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René S. schrieb:
> Leider ist es tatsächlich so, daß
> die HDMI Spezifikation es nicht erlaubt hochauflösendes Material nach
> RGB oder Composite zu wandeln, egal welche Qualität hinten rauskommt.

Das widerspricht dem, was ich über HDMI/HDCP kenne -- die Reduzierung 
der Auflösung (die ja beim Downscaling auf SDTV implizit gegeben ist), 
ist was anderes als das Ausgeben eines analogen HDTV-Signals.

> Deswegen verabschieden sich auch immer mehr Hersteller von Blu-Ray
> Playern vom zusätzlichen Composite / SVideo Ausgang.

Das dürfte eher damit zu tun haben, daß immer weniger Anwender von 
Blu-Ray-Playern daran interessiert sein dürften, ihre hochauflösenden 
Filme in SDTV anzusehen.
Und wer nur Fernseher mit SDTV hat, braucht kein Blu-Ray, wozu auch, 
wenn doch DVD exakt dieselbe Bildqualität liefert?

Außerdem steigt die Verbreitung von Fernsehern mit HDMI-Eingängen; 
Geräte ohne HDMI dürften sich nur noch in der Resterampe finden 
lassen, ebenso wie Röhrengeräte sind das mittlerweile ausgemachte 
Exoten.

von Ingo K. (unseen)


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René S. schrieb:
> bei der Erneuerung von Medientechnik. Leider ist es tatsächlich so, daß
> die HDMI Spezifikation es nicht erlaubt hochauflösendes Material nach
> RGB oder Composite zu wandeln, egal welche Qualität hinten rauskommt.
> Deswegen verabschieden sich auch immer mehr Hersteller von Blu-Ray
> Playern vom zusätzlichen Composite / SVideo Ausgang.

Das sind unabhängige Gründe: Ob die HDCP-Lizenzbedingungen eine Wandlung 
des Signals nach RGB/Composite/sonstwas erlauben hat nichts damit zu 
tun, dass die Hersteller von Blu-Ray-Playern auf solche Ausgänge 
verzichten. Letzteres liegt an den Lizenzbedingungen für Blu-Ray, die 
IIRC für Geräte, die ab einem bestimmten Zeitpunkt erstmals auf den 
Markt kommen alle Analogausgänge verbieten und Digitalausgänge nur mit 
Verschlüsselung zulassen.

> Die Hersteller von
> Geräten mit HDMI sind verpflichtet sich an diese Regeln zu halten.

Manche ignorieren es trotzdem - bekanntes Beispiel sind z.B einige HDMI 
1-zu-2-Splitter, die am Eingang HDCP-verschlüsselte Signale akzeptieren 
und dummerweise vergessen, HDCP am Ausgang wieder hinzuzufügen. Oder 
manche HDMI-zu-VGA-Wandler, die auch HDCP-verschlüsselte Signale 
akzeptieren (bekanntestes Beispiel: HD Fury, aber auch ein 
10-Euro-Billigteil kann sowas manchmal).

Es müssen nicht mal unbedinge irgendwelche obskuren chinesischen 
Hersteller sein, ich hatte z.B. mal einen Gefen-Scaler in den Fingern, 
der an seinem DVI-Eingang auch HDCP-verschlüsselte Signale akzeptierte 
und sie als VGA-Signal wieder ausgegeben hat - am DVI-Ausgang des 
Gerätes war HDCP dabei trotzdem an.

von René S. (thebit)


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Ingo Korb schrieb:
> Manche ignorieren es trotzdem - bekanntes Beispiel sind z.B einige HDMI
> 1-zu-2-Splitter, die am Eingang HDCP-verschlüsselte Signale akzeptieren
> und dummerweise vergessen, HDCP am Ausgang wieder hinzuzufügen. Oder
> manche HDMI-zu-VGA-Wandler, die auch HDCP-verschlüsselte Signale
> akzeptieren (bekanntestes Beispiel: HD Fury, aber auch ein
> 10-Euro-Billigteil kann sowas manchmal).
>
> Es müssen nicht mal unbedinge irgendwelche obskuren chinesischen
> Hersteller sein, ich hatte z.B. mal einen Gefen-Scaler in den Fingern,
> der an seinem DVI-Eingang auch HDCP-verschlüsselte Signale akzeptierte
> und sie als VGA-Signal wieder ausgegeben hat - am DVI-Ausgang des
> Gerätes war HDCP dabei trotzdem an.

Ja ich kenne sowas auch aber genau das ist die oben bemerkte tägliche 
Dosis Glücksspiel. Im professionellen Veranstaltungsbereich ist es oft 
unabdingbar das die Signale sowohl auf der Leinwand als auch in der 
Regie zu sehen sind, oder man die Signale auf mehrere Bildschirme 
splitten muss. Da hat man auch wenig Zeit für Experimente. Mitunter hat 
man weniger als 60 Minuten um den Bettel an den Start zu bekommen. 
Schlimm wenn dann noch Veranstalter rumnörgeln >bei mir zu Hause läuft 
das einwandfrei<, selbstredend das die mitgebrachte Scheibe vorher mit 
Sandpapier gereinigt wurde...

Gruß René

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