Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bastlerprojekt Elektrische Sitze mit ATX-Netzteil


von Urinator (Gast)


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Hallo werte Community,

ich bin auf der Suche nach Rat für ein kleines Bastelprojekt das mich 
schon einige Zeit beschäftigt und bei dem ich nicht weiterkomme. Ich bin 
E-Technik-Student und nicht sehr bewandert was die Bastelei angeht... 
also eher Theoretiker :)

Zum Projekt: Aus einem KFZ habe ich 2 Sitze die elektrisch verfahrbar 
und mit Sitzheizung ausgestattet sind. Diese sollen auf einem Podest 
montiert werden und dann mit einem PC-Netzteil (Thermaltake Berlin 630W) 
mit 12V versorgt werden - alle anderen Spannungsebenen belaste ich 
nicht. Leistungsmäßig habe ich alles durchgerechnet und auch vermessen - 
das sollte also passen. Die Sitzheizung "regle" ich über ein 
Arduino-Board/uC, der mittels NTC die Temperatur der Sitzheizung misst 
und einen MOSFET entsprechend durchschaltet wenn geheizt werden muss - 
also eine Art Zweipunktregler.

Das Problem: Soweit funktioniert alles - die Heizung schaltet bei 
Intialisierung ein und geht am entsprechenden Temp.-Wert auch aus... nun 
kühlt der Sitz ja ab und nach Erreichen der unteren Temp.-Schwelle soll 
wieder zugeschalten werden --> genau hier steigt das Netzteil aus. Ich 
gehe davon aus, dass im Netzteil ein Schutz anspricht ... bspw. 
Überspannungsschutz der unbelasteten Spannungsebenen. Das Netzteil kann 
ich sofort wieder in Betrieb nehmen, nachdem ich PO-Pin (grün am ATX) 
kurz von GND trenne und anschließend wieder verbinde - daher schließe 
ich Überlast aus.

Beim Test mit nur einem Sitz war ein Zuschalten möglich, jedoch stieg da 
das Netzteil auch nach einer zufälligen Anzahl Schalthandlungen aus 
(zwischen 3 bis 10)...

Nun suche ich nach Möglichkeiten die Situation zu verbessern, weiß 
selbst aber nicht wirklich weiter. Den Versuch, die anderen 
Spannungsebenen zu belasten (LED´s) habe ich schon unternommen, hat aber 
leider nichts gebracht...

Ich bin über jede Antwort dankbar.

Gruß Urinator

von Philipp M. (pm_siggi)


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Versuche doch die Heizelemente über Widerstände zwecks Strombegrenzung 
"anzuheizen" und dann mit einem Relais auf volle Leistung zu bringen.

Oder die Leistung per PWM zu einzustellen und langsam hochzudrehen. 
Dicker Pufferelko dürfte da helfen.

von tom69 (Gast)


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Urinator schrieb:
> Arduino-Board/uC, der mittels NTC die Temperatur der Sitzheizung misst
> und einen MOSFET entsprechend durchschaltet wenn geheizt werden muss -
> also eine Art Zweipunktregler.

PC NT reagieren stark auf Stromspitzen, evtl. hilft ein großer Elko 
47.000uF/16V parallel am 12V- NT Ausgang.
Oder schalte den Mosfet sanfter ein. Hoher Gate-R + zusätzlichen C 
zwischen Gate und Souce

von Magic S. (magic_smoke)


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Mindestlast bzw. langsames Anfahren der Heizung. Die Idee mit dem großen 
Elko kann auch reichen.

PC-Netzteile mögen keine schnellen Laständerungen, schon gar nicht nach 
oben hin aus dem Leerlauf heraus. So ein Netzteil schaltet (trotz daran 
laufendem PC) schon ab, wenn man zusätzlich einen 4700µF Elko mit 12V zu 
laden versucht. In dem Moment wo man den dransteckt geht der PC aus. 
Hängt aber auch stark vom Netzteil ab.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Man kann sich auch zunutze machen, das die 'Lastwechselabschaltung' 
natürlich erst nach der ersten Sekunde oder so aktiv wird, denn während 
des Einschaltens des Netzteiles ist sie nicht scharf, sonst würde auch 
ein Computer gar nicht erst zünden.
Da die Netzteile auch eine MC kompatiblen Ein/Aus Schalter haben (PS 
ON), ist das alles auch recht einfach fernzusteuern.

von Stefan (Gast)


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Google doch mal nach "elektrischer Stuhl mit ATX-Netzteil".

von Urinator (Gast)


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Erst einmal Danke an alle für die Antworten

Matthias Sch. schrieb:

> Da die Netzteile auch eine MC kompatiblen Ein/Aus Schalter haben (PS
> ON), ist das alles auch recht einfach fernzusteuern.

Die Idee kam mir auch schon, konnte es bloß nicht realisieren... kannst 
du mir da einen Tipp geben wie das funktioniert?

Ich versuche mal mir einen ElKo zu besorgen und werde auch das mal 
testen...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Urinator schrieb:
> Die Idee kam mir auch schon, konnte es bloß nicht realisieren... kannst
> du mir da einen Tipp geben wie das funktioniert?

Du speist deinen MC natürlich von den 5V Stand-By, die beim ATX Netzteil 
ja ständig da sind. Ein einfacher Transistor oder MOSFet wird dann vom 
MC durchgesteuert und zieht die PS-ON Leitung auf Masse.
So wie hier:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern

nur, das du Relais und Diode weglässt und an den Kollektor bzw. die 
Drain direkt die PS-ON Leitung anschliesst. Im Netzteil wird diese 
Leitung auf +5V mittels Pullup gehalten, ein extra Widerstand gegen +5 
ist also nicht nötig.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan schrieb:
> Google doch mal nach "elektrischer Stuhl mit ATX-Netzteil".


Ach? Kommt aus einem solchen Netzteil auch Hochspannung raus?

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