Beim Experimentieren mit einem Breitband- Antennenverstärker 70 .. 3000 MHz, den ich in Ritztechnik (Trennlinienmethode) mit einem GaAs MMIC MAALSS-0038 aufgebaut habe, verblüffte mich das folgende Phänomen: Immer dann, wenn ich den Gehäusedeckel schloß, wurde der angeschlossene Empfänger (ein USB- Stick mit RTL2832) taub. Es stellte sich heraus, dass der Verstärker dann Schwingungen mit ca. 18 cm Wellenlänge erzeugte. Also etwa das Vierfache der Kantenlänge meiner Abschirmkammer. Was tun? Ich versuchte, die Hohlraumschwingung mit Dämpfungsmaterial zu unterdrücken, auch mit eingelegtem Ferritmaterial, aber das half alles nichts. Jetzt will ich einen anderen Weg gehen, nämlich parallele Flächen vermeiden, indem einfach ein paar Metallfolien schräg eingelötet werden. Hat jemand von Euch ähnliche Erscheinungen beobachtet? P.S. Daten des MMIC: Rauschen 1,5 dB, G = 14 dB
:
Bearbeitet durch User
Normales Ferritmaterial dämpft wahrscheinlich nicht genug. Es gibt aber Absorber Material. http://www.hollandshielding.com/203-Absorber_sheet-en.htm
Danke für den Tip mit dem Absorbermaterial! Ist vielleicht für den einen oder anderen nützlich. Mit dem schräg eingelöteten Blech hatte ich tatsächlich Erfolg. Die Gehäuseresonanzen waren weg. Leider habe ich bei meinen Experimenten einem RTL 2832 Stick mit E4000 Tuner zu bleibender Taubheit verholfen. Er funktioniert zwar noch, aber mit ca. 20 dB geringerer Verstärkung. Hat den hohen Pegel wohl nicht vertragen... Mein HF- Spion (mit der Schottky- Doppeldiode BAT62) zeigte nach dieser Maßnahme immer noch etwas an, wenn auch weit weniger und auf ca. 6 cm Wellenlänge. Dagegen half ein 150 Ohm Widerstand parallel zum Ausgang. Siehe Fotos.
Der Grund für die Schwingneigung muss beseitigt werden. Das Blech mag funktionieren, aber es ist nur "die Pille gegen Kopfschmerzen". Deine Kupferplatine mit dem MMIC hat nicht genügend Masseverbindung. Sie muss rundherum ( ! ) an Masse verlötet werden. Du solltest also ein Gehäuse nehmen, in das die Platine exakt reinpasst ( ohne Luft zum Innenrand ), so dass du sie rundherum mit dem Gehäuse verlöten kannst. Die Entlötlitze als Masseverbindung zur Buchse ist auch bereits eine Induktivität. Die Platine muss bis zur Buchse nach vorne gehen, und auch direkt in der Umgebung der Buchse verlötet werden. P.S.: evtl hast du jetzt immernoch eine Schwingneigung, aber auf einer anderen Frequenz.
:
Bearbeitet durch User
Hallo Wolfgang
Ist das eine doppelseitige Platine? Dann muss die untere Seite massiv
mit der oberen verbunden bzw. geerdet werden, denn der Ausgang koppelt
nach unten und von dort wieder zurück zum Eingang.
Haben die oberen Masseflächen nur eine Verbindung unter dem IC durch?
Der Masse-Flügel rechts oben scheint in der "Luft" zu hängen.
Ein Draht D=2mm, L=20mm hat eine Induktivität von ca. 12nH, ein Blech
20x20mm dagegen nur 4nH. Möglicherweise würde es also funktionieren,
anstatt der Öse an der rechten Buchse einen Blechwinkel unter die Buchse
zu schrauben und dann über die gesamte Breite mit der Platinenmasse zu
verlöten.
Falls es garantiert bis 3 GHz funktionieren soll, dann wähle Stefans
Methode mit einem genau passenden Gehäuse.
> RTL 2832 Stick mit E4000 Tuner
Eine gute Gelegenheit, auf ein Frontend mit R820T umzusteigen. Oder
gibts inzwischen schon wieder was besseres?
Gruß, Bernd
:
Bearbeitet durch User
Hallo, ich bedanke mich bei Bernd und Stefan für die Antworten. Es ist alles einleuchtend, und ich werde die Hinweise beim nächsten Versuch berücksichtigen. Der vorliegende Aufbau erfolgte auf einer 0,9 mm dicken doppelseitig kaschierten Glasfaser/Epoxid Platine (Restbestand aus DDR- Zeiten). Es sind nur vier Durchkontaktierungen in der Nähe des MMIC vorhanden, das ist der Schwachpunkt. Jedenfalls "funktioniert" trotzdem alles, und ich kann an meiner Discone nun mit einem USB- Stick und SDR# bzw. HDSDR allerhand Interessantes empfangen...
Helmut S. schrieb: > Normales Ferritmaterial dämpft wahrscheinlich nicht genug. Es gibt aber > Absorber Material. > http://www.hollandshielding.com/203-Absorber_sheet-en.htm Kleb mal schwarzen ESD-Schaumstoff (der in dem ICs geliefert werden) in den Deckel. Das Zeug wurde in den UKW-Berichten wiederholt empfohlen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.