Forum: Platinen Kann Kondensator nicht auslöten


von Fragender (Gast)


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Hi,

klingt blöd, aber es ist mir nicht möglich aus der alten 
Steuerungsmaschine unseres Wäschetrockners einen Kondensator auszulöten 
(er ist mutmaßlich defekt).
Der Lötkolben ist heiß genug, Lötzinn zerfließt direkt (eigentlich schon 
zu heiß), aber ich kann den Lötkolben an die Lötaugen halten und dennoch 
wird der Zinn nicht flüssig.
Die Platine ist mit irgendeinem Überzug versehen (ich kann leider gerade 
keine Bilder machen), dieser scheint den Wärmeübergang zu verhindern oO

Einfach abkratzen? Oder länger den Lötkolben dranhalten?! Farblich würde 
ich den Überzug grün-braun nennen.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Wenn Du Dir nicht sicher bist woraus der Überzug besteht dann versuch 
besser nur im Freien den durchzulöten und nichts davon einzuatmen - Es 
könnte zB Polyurethan sein, und dieses ist schweinegiftig wenn es 
verbrennt... und auch eine Menge anderer Möglichkeiten gehen ins 
Übelkeitserregende und/oder Giftige...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Fragender schrieb:
> Lötkolben ist heiß genug,
Welche Leistung und Spitze hast du?

> der Zinn
Das Zinn

von Gerda (Gast)


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Aprilscherz?
Stell ein Foto ein.

von Icke ®. (49636b65)


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Fragender schrieb:
> Der Lötkolben ist heiß genug, Lötzinn zerfließt direkt (eigentlich schon
> zu heiß), aber ich kann den Lötkolben an die Lötaugen halten und dennoch
> wird der Zinn nicht flüssig.

Der Satz ist ein Widerspruch in sich, aber naja. Möglicherweise wurde 
die Platine bleifrei gelötet, dadurch steigt die nötige Temperatur 
bereits stark an. Wenn der Kondensator außerdem mit großflächigen 
Leiterbahnen verbunden ist, muß der Lötkolben schnell viel Wärme 
nachführen können. Ich verwende bspw. zum Auslöten von Elkos auf 
PC-Mainboards einen 100W Kolben. Und selbst damit geht es manchmal nur 
widerwillig.

: Bearbeitet durch User
von Andreas D. (rackandboneman)


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Errrrr das grün/braune ist ziemlich sicher ein Conformal Coating. 
Plastikbeschichtung aus WdTw.. Er sagt ja dass frisches Zinn am 
Lötkolben, nicht dieses an der Lötstelle schmilzt.

von Michael_ (Gast)


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Du kannst den Kondensator mit dem Seitenschneider zerlegen und an die 
Drähte den neuen anlöten.

von Fragender (Gast)


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Andy D. schrieb:
> Errrrr das grün/braune ist ziemlich sicher ein Conformal Coating.
> Plastikbeschichtung aus WdTw.. Er sagt ja dass frisches Zinn am
> Lötkolben, nicht dieses an der Lötstelle schmilzt.

Genau, es schien mir gestern, wenn ich richtig geschaut habe (es war 
schon 23 Uhr und meine Deckenbeleuchtung ist leider vor kurzem teilweise 
ausgefallen, daher schlechtes Licht), dass das Zinn durchaus flüssig war 
(dann ändert es ja leicht seine Oberflächenbeschaffenheit), ich es 
jedoch trotz Entlötlitze nicht entfernen konnte. Irgendwas war da noch 
drüber.
Ich mach nachher mal ein Foto mit der Kamera meines Mitbewohners.

Ansonsten kommt der Seitenschneider ans Werk.

Danke schonmal an alle, auch der Hinweis aufs Polyurethan ist sehr gut, 
hab immer Angst mich zu vergiften^^ (trage aber immre ne 
Atemschutzmaske, auch wenn die vom Geruch her nicht so viel zu bringen 
scheint)

von Andreas D. (rackandboneman)


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Machs vor allem im Freien oder bei guter Durchlüftung, allein schon weil 
sich der Mief bei einigen Materialien fies in die Klamotten setzt.

von Michael_ (Gast)


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Fragender schrieb:
> Danke schonmal an alle, auch der Hinweis aufs Polyurethan ist sehr gut,
> hab immer Angst mich zu vergiften^^

Polyurethan wird es nicht sein. Das kann man mit etwas Geduld 
durchlöten.
Du stirbst da auch nicht dabei. Lötfähiger Cu-Lackdraht ist auch 
Polyurethan.
Oder versuch doch die Lötstellen mit einem Glaspinsel zu säubern.

von Visualdingens (Gast)


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> Der Lötkolben ist heiß genug, Lötzinn zerfließt direkt (eigentlich schon
> zu heiß), aber ich kann den Lötkolben an die Lötaugen halten und dennoch
> wird der Zinn nicht flüssig.

Dieses "Phänomen" wurde gerade hier exemplarisch illustriert

http://www.eevblog.com/forum/blog/eevblog-596-world%27s-cheapest-soldering-station-yihua-936/

Aber mit Temperatur "hochskillen" kann man dem Dilemma einigermaßen 
erfolgreich begegnen.

;-)

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Lötfähiger Cu-Lackdraht ist auch Polyurethan."

Ja, aber sehr wenig davon, und auch dort ist stets ein Warnhinweis in 
der Dokumentation dass man davon nicht mehr als nötig einatmen sollte.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Fragender schrieb:
> 01.04.2014
> trage aber immre ne Atemschutzmaske
Fast wär ich drauf reingefallen...   ;-)

von Fragender (Gast)


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Das war kein Scherz trotz des Datums. Im Zweifel dann lieber unnötige 
Maßnahmen als nachher die Nachsicht haben.

Hab nun ein paar Bilder organisieren können, leider etwas unscharf.
Die Farbe der Kondensatordeckel spricht doch stark für ausgetretenes 
Elektrolyt, oder nicht? (Habe kein Mapazitätmessgerät)
Andere Teile des Boards sind auch damit überzogen, allerdings nicht so 
als wärde das gewollt.
Gewölbt ist jedoch keiner der Elkos, jedoch hat der 2k2 uF Elko draussen 
ein, zwei Verschmorungen.

Hoffe die Farbe der Unterseite kann man erkennen!

von MaWin (Gast)


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Fragender schrieb:
> Hoffe die Farbe der Unterseite kann man erkennen!

hellgrau mit schwarzer Schrift ?

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