Forum: Offtopic Mitbewerber machen die Preise kaputt


von Marc (Gast)


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Hallo!
Unsere Firma hat was entwickelt, und wir waren ca. 1,5 Jahre alleine mit 
dem Gerät auf dem Markt.
Nun kommen die ganzen Nachbauer, die unser Gerät kopieren.
Natürlich kopieren die das... selbst draufkommen ist fast nicht möglich. 
Man bekommt von dem Erfolg mit, und will auch Geld verdienen.
Problem dabei ist, der Nachbauer verkauft das Gerät für 1/3 weniger.
Ich schätze, da kann man nichts machen, denn die haben nicht die 
Hardware und Software raubtechnisch kopiert, sondern das Gerät mit den 
selben Funktionen nachgebaut.
Da kann man sich als Erstentwickler nur schwarzärgern, oder?

: Verschoben durch Moderator
von F. B. (franz_b86)


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Darf man nach dem Produkt fragen?

Natürlich ist das ärgerlich und ein Albtraum.

von Marc (Gast)


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Lieber nicht, sonst bekommen wir noch mehr Mitbewerber :)
Ich aber echt ein Albtraum.
Zum Glück vertrauen die Kunden (noch!!!) dem Original, weiß aber nicht 
wie lange es sich so noch hält. Denn für viele ist der Preis wichtiger 
als alles Andere :(((

von Peter S. (psavr)


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Offebar war euer Gerät zu teuer, wenn die Konkurenz es nachbauen und 
billiger machen kann! So spielt nun mal der Markt.

>selbst draufkommen ist fast nicht möglich.
Wenn die Idee so genial war, dann seit ihr selber schuld, wenn ihr sowas 
nich mit einem Internationalen Patent absichert!

Aber vielleicht lässt Du uns wissen, um was für ein Gerät es geht? (Ich 
kann es vielleicht noch billiger auf den Markt bringen)

von Peter S. (psavr)


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>>Darf man nach dem Produkt fragen?
>Lieber nicht, sonst bekommen wir noch mehr Mitbewerber :)

Hey, ich habe ein geniales Gerät entwickelt, das müsst ihr alle 
unbedingt kaufen, aber ich verrate Euch nicht was es ist... *hehehe und 
ätsch*

von Thomas E. (thomase)


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Marc schrieb:
> Hallo!
> Unsere Firma hat was entwickelt, und wir waren ca. 1,5 Jahre alleine mit
> dem Gerät auf dem Markt.
> Nun kommen die ganzen Nachbauer, die unser Gerät kopieren.
> Natürlich kopieren die das... selbst draufkommen ist fast nicht möglich.
> Man bekommt von dem Erfolg mit, und will auch Geld verdienen.
> Problem dabei ist, der Nachbauer verkauft das Gerät für 1/3 weniger.
> Ich schätze, da kann man nichts machen, denn die haben nicht die
> Hardware und Software raubtechnisch kopiert, sondern das Gerät mit den
> selben Funktionen nachgebaut.
> Da kann man sich als Erstentwickler nur schwarzärgern, oder?

Ist dein Frisör im Urlaub? Parkuhren gibt es ja leider nicht mehr.

mfg.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Weil das Alles tragisch und traurig ist, aber leider überhaupt nichts 
mit Elektronik an sich zu tun hat, habe ich den Thread nach OT 
verschoben.

Marc schrieb:
> Denn für viele ist der Preis wichtiger als alles Andere :(((
Wenn ich ein funktional gleiches Gerät für deutlich weniger Geld 
bekommen kann, dann hat dieses Argument eben auch sein Gewicht.

BTW:
Du solltest dir die Frage stellen: warum kann der Mitbewerber das 
gleiche Gerät für einen deutlich niedrigeren Preis verkaufen?

von Stefan M. (derwisch)


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Ihr hättet euch vorher einen Patentanwalt suchen sollen.
Bei uns geht es nur damit.

von Axel L. (axel_5)


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In den 1,5 Jahren hätte man schon mal die nächste Generation entwickeln 
sollen. Damit kann man dann die Kunden halten.

So eine lange Zeit ein Monopol zu halten ist schon ein Glücksfall.

Gruss
Axel

von Paul B. (paul_baumann)


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Axel schrub:
>So eine lange Zeit ein Monopol zu halten ist schon ein Glücksfall.

Da jetzt noch jemand ein solches Gerät fertigt, ist es nun ein Dipol.
;-)
MfG Paul

von Bernd G. (Gast)


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Na und? Ich bin bereits seit sieben Jahren mit meinen Geräten auf dem 
Markt und die Konkurrenz schafft es nicht, das Zeug nachzubauen. Sogar 
ein Teillizenznehmer ahnt bis zum heutigen Tage nicht, wie die Dinger 
funktionieren.
Eine gewisse intellektuelle Höhe scheint vor Nachbauten zu schützen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd schrabte:
>Eine gewisse intellektuelle Höhe scheint vor Nachbauten zu schützen.

Eine gewisse mechanische Höhe schützt auch vor Nachbauten. Ich habe 
einen
Trinkhalm von 10 Metern Höhe entwickelt, den hat auch niemand 
nachgebaut.
;-)

MfG Paul

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd G. schrieb:
> Eine gewisse intellektuelle Höhe scheint vor Nachbauten zu schützen.

Das auf jeden Fall :-)

Aber vor allem würde ich Axel zustimmen:

Axel Laufenberg schrieb:
> In den 1,5 Jahren hätte man schon mal die nächste Generation entwickeln
> sollen. Damit kann man dann die Kunden halten.

Richtig. Es muss die Frage erlaubt sein, ob in den 18 Monaten Neuerungen 
herausgebracht wurden oder ob man sich nur auf den vermeintlichen 
Lorbeeren ausgeruht hat.

Kopieren heisst immer auch, nur hinterherzuhinken.

> So eine lange Zeit ein Monopol zu halten ist schon ein Glücksfall.

Aber das kann durchaus funktionieren - entweder nach Bernds Methode "Ich 
bin schlauer als ihr" oder eben nach Axels Methode "Kopiert Ihr ruhig - 
wir sind schon viel weiter."

Am besten ist es, wenn man beides kombiniert.

von Paul B. (paul_baumann)


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Chris schrub:
>...oder eben nach Axels Methode "Kopiert Ihr ruhig -wir sind schon viel >weiter."

Vielleicht muß man gar nicht immer weiter sein? Wenn das Gerät 
seinen
Zweck erfüllt, dann muß man nicht noch ein paar sinnlose Rosetten dran-
schweißen, um es zwar formschöner aber unbrauchbar zu machen.

MfG Paul

von Dumdi D. (dumdidum)


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Paul Baumann schrieb:
> Vielleicht muß man gar nicht immer weiter sein? Wenn das Gerät
> seinen
> Zweck erfüllt, dann muß man nicht noch ein paar sinnlose Rosetten dran-
> schweißen, um es zwar formschöner aber unbrauchbar zu machen.

Weiter kann auch bedeuten die gleiche Qualität zu einem besseren Preis 
anbieten zu können. Günstigere Zulieferer finden/ Komplexität reduzieren 
usw.
Das ist doch alles ein klassisches Lehrbuchbeispiel wie die 
Marktwirtschaft zu besseren (was auch immer das bedeutet)/günstigeren 
Produkten kommt. Wenn die ursprünglich Firma sich nicht bewegt, dann 
bewegt halt jemand anderes.
Was habt ihr denn die letzten 18 Monate in dieser Richtung unternommen?

Und zu Patenten: das bringt hier nix, außer ihr seit groß genug und habt 
eine eigene Rechtsabteilung. Der Klageweg ist lang und teuer, am Ende 
ist man vielleicht Pleite/oder zu viele Resourcen sind gebunden, und 
dann macht ein dritter das Geschäft.

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>Vielleicht muß man gar nicht immer weiter sein? Wenn das Gerät
>seinen
>Zweck erfüllt, dann muß man nicht noch ein paar sinnlose Rosetten dran-
>schweißen, um es zwar formschöner aber unbrauchbar zu machen.

Ja, aber dann geht es den Weg aller etablierter und ausgereifter bzw. 
ausgereitzter Technologie, nämlich nach Billiglohnland. Ist mit ALLEN 
Technologien in der Vergangeheit passiert. Textilindustrie, 
Stahlerzeugung, drahtgebundene Kommunikation, Elektronikmassenproduktion 
etc.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Paul Baumann schrieb:

> Vielleicht muß man gar nicht immer weiter sein? Wenn das Gerät
> seinen
> Zweck erfüllt, dann muß man nicht noch ein paar sinnlose Rosetten dran-
> schweißen, um es zwar formschöner aber unbrauchbar zu machen.

Dann bleibt allerdings nur noch der Preis, um sich von anderen 
abzusetzen.

Oder man entwickelt neue Geräte für einen anderen Zweck.

Bei Stillstand hat man gegen billigere/preiswertere Kopien wohl kaum 
eine Chance.

Es sei denn, man verfügt über Fertigungstechniken/-einrichtungen, die 
nicht so einfach kopiert werden können und/oder teuer sind. Dann könnte 
man bis zu den ersten Nachahmern dieses Geld wieder reinholen und danach 
durch niedrige Preise andere vom Einstieg abhalten.

Es hat natürlich immer Vorteile, der erste zu sein.

von Bernd G. (Gast)


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> "Ich bin schlauer als ihr"

Ganz so schlimm ist mein Größenwahn dann doch nicht; ein erfahrener 
Nachrichtentechniker sollte wissen, wie es geht. Aber wer an dieser 
Stelle nicht schon anderweitig auf die Schnauze gefallen ist und die 
Sache bis zu Ende gedacht hat, kommt nicht auf das Offensichtliche der 
Konstruktion.

Die nächsten Gerätegenerationen und Funktionserweiterungen sind übrigens 
auch schon auf meiner Webseite. Da weiß die Konkurrenz, dass sie 
hinterherhinkt. Und das ist auch gut so.

Sollte die Konkurrenz zum Nachbau fähig sein, kann ich immer noch über 
den Preis angreifen. Da ist noch Luft.

von Axel L. (axel_5)


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Paul Baumann schrieb:
> Chris schrub:
>>...oder eben nach Axels Methode "Kopiert Ihr ruhig -wir sind schon viel 
>weiter."
>
> Vielleicht muß man gar nicht immer weiter sein? Wenn das Gerät
> seinen
> Zweck erfüllt, dann muß man nicht noch ein paar sinnlose Rosetten dran-
> schweißen, um es zwar formschöner aber unbrauchbar zu machen.
>
> MfG Paul

Dann sollte man zumindest die Entwicklungskosten wieder drin haben und 
billiger verkaufen können als der Mitbewerber, der ja noch seine 
Initialkosten erwirtschaften muss.

Ansonsten bedeutet "weiter" auch durchaus Verbesserungen zur 
Produktionskostenreduzierung.

Gruss
Axel

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk sprach:
>Ja, aber dann geht es den Weg aller etablierter und ausgereifter bzw.
>ausgereitzter Technologie, nämlich nach Billiglohnland.

Genau so ist das!
Es ist vorbei -nur haben das noch nicht alle begriffen. Wir alle haben
uns in den letzten 25 Jahren eigenhändig die Grube ausgehoben, in der
wir sang- und klanglos verschwinden werden.

Hier überbieten sich die Leute mit Ratschlägen, wie man die 
super/sonder/
spezial -Bauelemente und Geräte aus China bezieht und sägen sich mit
der importierten Säbelsäge den Ast ab, während sich Andere denselben 
lachen.

SCNR Paul

von Bernd G. (Gast)


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>  Wir alle haben uns in den letzten 25 Jahren eigenhändig die Grube         > 
ausgehoben, in der wir sang- und klanglos verschwinden werden.

Ganz so ist es nicht. Ein Kunde, seines Zeichens Festlandchinese, kauft 
meine ungelabelten Geräte Made in Germany als OEM-Ware und verkauft sie 
unter seinem guten chinesichen Namen.
Er hat den Nachbau übrigens auch nicht auf die Reihe bekommen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd G. schrieb:
> Ganz so ist es nicht. Ein Kunde, seines Zeichens Festlandchinese, kauft
> meine ungelabelten Geräte Made in Germany als OEM-Ware und verkauft sie
> unter seinem guten chinesichen Namen.
> Er hat den Nachbau übrigens auch nicht auf die Reihe bekommen.

So ist es.

Deutsche Maschinenbauer sind ja auch nicht in der Welt so erfolgreich, 
weil sie so günstig wären. Die Produkte sind einfach gut, zumindest aber 
besser als die der Konkurrenz.

Wie es einmal ein chinesischer Kunde formulierte:
"Kopieren kann man nur das, was man sieht."

Viele Arbeitsschritte, viel Erfahrung steckt in Dingen und Handgriffen, 
die in keiner Dokumentation notiert werden. Ich halte dieses Wissen für 
extrem wertvoll.

Wer einmal einem (alten) Meister über die Schulter geschaut hat, wenn er 
eine 200mm-Welle mit 10 Metern Länge eines Rührwerkes per Flamme so 
richtet, dass der Schlag auch bei 100/min unten weniger als 1mm beträgt, 
der ahnt vielleicht, was ich meine. Das ist schon nah an Voodoo ;-)

Und so gibt es viele Dinge, für die firmenintern durch viel Versuch und 
Irrtum und reichlich Erfahrung geniale Lösungen gefunden wurden.

All diese Dinge lassen sich nicht einfach kopieren und man sieht sie dem 
fertigen Produkt nicht direkt an. Aber sie machen bspw. beim Rührwerk 
den Unterschied zwischen "fliegt mir nach einem Monat um die Ohren" oder 
"darum brauchen wir uns die nächsten zehn Jahre nicht zu kümmern - 
läuft!".

Deswegen gibt es bei uns selbstverständlich den kompletten 
elektronischen Schaltplan eines Gerätes dazu: für die Reparatur eine 
wertvolle Hilfe, für Nachbauer nutzlos (weil das eigentliche Knowhow 
woanders im Gerät steckt).

von Dumdi D. (dumdidum)


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Paul Baumann schrieb:
> Genau so ist das!
> Es ist vorbei -nur haben das noch nicht alle begriffen. Wir alle haben
> uns in den letzten 25 Jahren eigenhändig die Grube ausgehoben, in der
> wir sang- und klanglos verschwinden werden.

Naja. Wenn es nicht mehr weiterentwickelt werden kann, dann muss man es 
halt selber nach wohin-auch-immer outsourcen. Dann muss man hier immer 
noch den Import, QC und Kundenservice anbieten (und eine Handelsmarge 
bleibt ja auch). Wenn etwas in D entwickelt worden ist, muss es doch 
nicht hier produziert werden!

von Paul B. (paul_baumann)


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Dumdidum meinte:

>Wenn etwas in D entwickelt worden ist, muss es doch
>nicht hier produziert werden!

Eben das ist das Problem. Warum (zum Teufel!) muß nicht hier
produziert werden? Schließlich soll ja hier auch konsumiert werden.
Nur -dazu braucht es Scheine und Münzen in den Taschen der hiesigen
Konsumenten.

Da Deutschland aber eine Exportnation sonders Hausen, äh -Gleichen ist,
ist vielen Firmen die Binnennachfrage völlig Brust.

Das ist es aber, was ich bemängele: Je mehr im Ausland produziert und/
oder nachgebaut wird, desto weniger Arbeitskräfte werden hier 
gebraucht.

Wenn der Exportmarkt dann demnächst gesättigt ist, haben wir den 
Salat...

MfG Paul

von Dumdi D. (dumdidum)


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Paul Baumann schrieb:
> Eben das ist das Problem.

Sehe ich nicht als Problem. Es gibt hat nur 2 Möglichkeiten (die Dritte 
wäre sich wie früher wie Afghanistan vom Welthandel abzukoppeln, was 
keiner ernsthaft fordern kann)
a) Entweder werden da (im Ausland) die einfachen Tätigkeiten 
durchgeführt wo sie günstig sind
b) Oder wir bekommen eine sehr dynamische Gehaltsstruktur in D. 
(Abschaffung ALG II, Stundenlohn Fabrikarbeit ~1,5€).
Wenn Du Lösung b gut findest: naja, mein Ding wär sie nicht.

von Steffen R. (steffen_rose)


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Marc schrieb:
> Unsere Firma hat was entwickelt, und wir waren ca. 1,5 Jahre alleine mit
> dem Gerät auf dem Markt.

1,5 Jahre sind schon recht lang. Erfolgreiche Ideen führen immer zu 
Nachahmern. Hier meine ich noch nicht einmal die Böse, die das ganze 1:1 
nachbauen.

Hoffe, Ihr habt in dieser Zeit Eure Entwicklungskosten reingeholt und 
könnt nun auch die Preise auf die Fertigungspreise(+x) reduzieren.

von Klaus I. (klauspi)


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Bernd G. schrieb:
> Die nächsten Gerätegenerationen und Funktionserweiterungen sind übrigens
> auch schon auf meiner Webseite. Da weiß die Konkurrenz, dass sie
> hinterherhinkt. Und das ist auch gut so.

Denkt man sich da als Kunde eher nicht: Das kaufe ich nicht jetzt, 
sondern ich warte lieber auf die neue Generation?


Axel Laufenberg schrieb:
> In den 1,5 Jahren hätte man schon mal die nächste Generation entwickeln
> sollen. Damit kann man dann die Kunden halten.

Atomstromfilter for PoE?
SCNR

von Bernd G. (Gast)


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> Denkt man sich da als Kunde eher nicht: Das kaufe ich nicht jetzt,
> sondern ich warte lieber auf die neue Generation?

Nein, der Kunde ist ein rätselhaftes Wesen und stockkonservativ:
Meine älteste Baureihe verkauft sich immer noch am besten, obwohl ich 
die am liebsten einstampfen möchte (die Nachfolger haben noch weniger 
Bauteile und lassen sich 5 Minuten schneller fertigen).

Außerdem ist dem Kunden egal, was er seinem Kunden in den Schaltschrank 
schrauben lässt.

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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dumdi dum schrieb:
> Paul Baumann schrieb:
>> Eben das ist das Problem.
>
> Sehe ich nicht als Problem. Es gibt hat nur 2 Möglichkeiten (die Dritte
> wäre sich wie früher wie Afghanistan vom Welthandel abzukoppeln, was
> keiner ernsthaft fordern kann)
> a) Entweder werden da (im Ausland) die einfachen Tätigkeiten
> durchgeführt wo sie günstig sind
> b) Oder wir bekommen eine sehr dynamische Gehaltsstruktur in D.
> (Abschaffung ALG II, Stundenlohn Fabrikarbeit ~1,5€).
> Wenn Du Lösung b gut findest: naja, mein Ding wär sie nicht.

c) oder man steigert die Produktivität im eigenen Land, z.B. durch mehr 
Automatisierung, oder bessere Abläufe.


Man darf auch nicht vergessen, das die Billigländer sich zurzeit ihre 
Umwelt und Gesundheit kapput machen, das haben wir schon 50 Jahre hinter 
uns.
Der Umwelt und Gerechtigkeit zuliebe sollten eigentlich nur Produkte 
importiert werden, welche nach unseren Standards gefertigt werden.

von Paul B. (paul_baumann)


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Dumdidum vermutete:
> b) Oder wir bekommen eine sehr dynamische Gehaltsstruktur in D.
> (Abschaffung ALG II, Stundenlohn Fabrikarbeit ~1,5€).

Wie kommst Du darauf? Wir bekommen...?! Wir haben !

Es muß endlich der Mindestlohn gezahlt werden.

> Wenn Du Lösung b gut findest: naja, mein Ding wär sie nicht.

Das ist eine Suggestivfrage. Die liebe ich besonders.
:-(

Michael M. schrieb:
>c) oder man steigert die Produktivität im eigenen Land, z.B. durch mehr
>Automatisierung, oder bessere Abläufe.

Nein, das ist nicht die Lösung, denn wir hätten dann noch mehr 
Arbeitslose,
die dann auch nicht das Geld für eine bessere Binnennachfrage besäßen.

MfG Paul

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>>c) oder man steigert die Produktivität im eigenen Land, z.B. durch mehr
>>Automatisierung, oder bessere Abläufe.

>Nein, das ist nicht die Lösung, denn wir hätten dann noch mehr
>Arbeitslose,
>die dann auch nicht das Geld für eine bessere Binnennachfrage besäßen.

Klares JAIN. ;-) Ohne Automatisierung und Verbesserung der Produktion 
wären wir heute auf einem anderen, deutlich niedrigerem Niveau. Steine 
klopfen und Bergbau mit Hacke und Schaufel. Nein Danke. Und dass die 
"Vollbeschäftigung" ala Sozialismus reiner Selbstbetrug war, sollten 
gerade die Ossi wissen.

Nichts desto trotz wäre ALLEN gedient, wenn man versuchen würde, das 
anstehende Arbeitsvolumen HALBWEGS über alle arbeitsfähigen wie willigen 
Menschen zu verteilen, auch wenn da ggf. die "Effizienz" ETWAS leiden 
würde. Denn dann würde möglicherweise die allgemeine Lebensqualität 
deutlich steigen. Aber wer will das schon . . .

Auf der anderen Seite wird so dermassen viel Geld verbrannt, da darf man 
gar nicht drüber nachdenken.

von Bernd G. (Gast)


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> Ohne Automatisierung und Verbesserung der Produktion
> wären wir heute auf einem anderen, deutlich niedrigerem Niveau.

Full ACK - Hier ein einfaches Beispiel:

Baugruppen bestücken ohne Automaten? Nein, danke!
1. Bestückungsfehler - teure Nacharbeit
2. Hohe Arbeitskosten - teures Produkt
3. Langsam und ermüdend - Ich hab' Rücken
4. Miese Qualität - das will der Kunde gar nicht
5. Manche Sachen gehen von Hand gaaanz schlecht oder überhaupt nicht - 
setze mal ein BGA mit 0,5 pitch an die richtige Stelle auf der 
Leiterplatte oder ein QFN mit zwei Pinreihen auf allen vier Seiten oder 
1005er (metrisch) oder noch kleinere Teile.

Ich will nie wieder mit den Mitteln arbeiten müssen, die mir zu 
DDR-Zeiten
zur Verfügung standen.

von J. A. (gajk)


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Marc schrieb:

> Da kann man sich als Erstentwickler nur schwarzärgern, oder?

Das ist ein ganz normaler Vorgang. Ihr könnt euch schwarzärgern, dass 
ihr nicht vorab an Patente oder so etwas gedacht habt. Oder ihr ward so 
schlau, dass ihr es eben nicht patentiert habt um keine schlafenden 
Hunde zu wecken.

Aber dass einer was nachmacht ist völlig legal.

Statt schwarzärgern empfehle ich eurem Schefe, sich um ein neues Produkt 
zu kümmern. Wer nicht ständig stromaufwärts schwimmt, wird abgetrieben.

von Der M. (mhh)


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Falk Brunner schrieb:
> Nichts desto trotz wäre ALLEN gedient, wenn man versuchen würde, das
> anstehende Arbeitsvolumen HALBWEGS über alle arbeitsfähigen wie willigen
> Menschen zu verteilen, auch wenn da ggf. die "Effizienz" ETWAS leiden
> würde.

Das ist die einzig funktionierende Lösung.


Zu dumm, daß sich ein ängstliches Volk besser fügt in den Masterplan...

(zur arbeitslosen Randgruppe will ja keiner gehören, mit dem schlechten 
Ruf der da über diese Leute durch mediale Hetze verbreitet wird. Und 
Angst schüren (wo vor auch immer) ist zur Zeit total in.)

von Falk B. (falk)


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@ J. Ad. (gajk)

>> Da kann man sich als Erstentwickler nur schwarzärgern, oder?

>Das ist ein ganz normaler Vorgang. Ihr könnt euch schwarzärgern,

EBEN! Wer will es denn den Chinesen etc. verdenken, dass die die 
Produkte nachbauen? Haben die Deutschen etc. anno Tobak 18irgendwas auch 
gemacht, als England die Nr. 1 war!
Vollkommen legal, legitim etc. Industriespionage etc. mal ausgenommen.
Aber es ist legitim, sich das Produkt eines Anbieters zu kaufen, zu 
zerlegen und zu analysieren! Wer behauptet, das nicht zu tun, lügt!

>Statt schwarzärgern empfehle ich eurem Schefe, sich um ein neues Produkt
>zu kümmern. Wer nicht ständig stromaufwärts schwimmt, wird abgetrieben.

In der Bewegung liegt die Kraft.

von Ralf G. (ralg)


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Falk Brunner schrieb:
> Und dass die
> "Vollbeschäftigung" ala Sozialismus reiner Selbstbetrug war, sollten
> gerade die Ossi wissen.
>
> Nichts desto trotz wäre ALLEN gedient, wenn man versuchen würde, das
> anstehende Arbeitsvolumen HALBWEGS über alle arbeitsfähigen wie willigen
> Menschen zu verteilen, auch wenn da ggf. die "Effizienz" ETWAS leiden
> würde.

War das nicht gerade der Trick im 'Sozialismus'? Die Arbeitslosen wurden 
einfach mit beschäftigt!

von Der M. (mhh)


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Ralf G. schrieb:
> War das nicht gerade der Trick im 'Sozialismus'? Die Arbeitslosen wurden
> einfach mit beschäftigt!

Würde ich nicht so sagen. Bei einer neuerlichen Umstellung auf die 
Vollbeschäftigung würde die Arbeitszeit eines jeden sinken. Und das ohne 
Lohnausgleich. Der sich ergebende soziale Gedanke der Menschen müsste 
sein, daß keine Familie eigentlich 12 T€ Monateinkommen benötigt, 
sondern auch 4 T€ reichen. Aber man bekommt leider den staatlich & 
gesellschaftlich geförderten Egoismus aus keinem Menschen raus...

von Paul B. (paul_baumann)


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Ralf schrieb:
>War das nicht gerade der Trick im 'Sozialismus'? Die Arbeitslosen wurden
>einfach mit beschäftigt!

Diese Parole ist nicht tot zu kriegen....

Die "Beschäftigten" haben wir heute mehr denn je, nämlich die auf deren
Tun gut verzichtet werden könnte.
:-(

Ich habe die (immer noch) längste Zeit meines Lebens im Sozialismus
(ohne Gänsefüßchen) verbracht und nicht einen einzigen Arbeitslosen
kennengelernt. Was ich kennenlernte, war der Mangel an Arbeitskräften.
Nicht der heute propagierte sog. "Fachkräftemangel", nein, der wirkliche
Mangel an Leuten.

Paul

von Ralf G. (ralg)


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Paul Baumann schrieb:
> Diese Parole ist nicht tot zu kriegen....

Sorry:
Die Gänsefüßchen sind schon richtig. Ich denke mal, dass sich Marx und 
Engels unter Sozialismus was anderes vorgestellt haben.
Beim zweiten Teil hätte ein ;-) hingehört, denn was heute so in den 
Kombinaten ääh Konzernen los ist...

von Wilhelm F. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:

> Was ich kennenlernte, war der Mangel an Arbeitskräften.

Wahrscheinlich auch den Mangel an Material, daß die Bautruppe mal einen 
Tag Skat spielen mußte. ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Wenn ein Produkt komplex und kniffelig genug ist, läßt es sich aber nur 
sehr mangelhaft kopieren.

Ich war mal in einem Bereich tätig, wo Geräte zwar auch in Fernost 
kopiert wurden, aber abgrundtief schlecht waren. Sie sahen optisch sogar 
wie das Original aus. Ein Kunde der sich nicht der inneren Qualitäten 
(technische Daten) eines Gerätes wirklich bewußt ist, der bemerkt das 
auch erst mal gar nicht.

Wir standen auch mit gut 5 deutschen Mitbewerbern im Wettbewerb. Und nur 
die wissen, wo einer wirklich besser oder schlechter ist.

Es kupferte auch einer vom anderen was ab.

Aber das ist so, alle Autos von allen Herstellern sind ja auch sehr 
ähnlich. Da wird man sich auch gegenseitig abschauen und verbessern.

von Sven F. (doncarlos)


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Wilhelm F. schrieb
> Aber das ist so, alle Autos von allen Herstellern sind ja auch sehr
> ähnlich. Da wird man sich auch gegenseitig abschauen und verbessern.

da bist du aber aus heutiger Sicht absolut auf dem Holzweg,
oder ist dir der Herr Lopez, erst bei Opel dann bei VW kein Begriff 
mehr?

technisch wird kooperiert und weniger abgekupfert, entwickelt wird ja 
schließlich beim OEM, und nicht beim Automobilkonzern, der kauft nur ein

> Wir standen auch mit gut 5 deutschen Mitbewerbern im Wettbewerb. Und nur
> die wissen, wo einer wirklich besser oder schlechter ist.

> Es kupferte auch einer vom anderen was ab.
heute ist nicht mehr so das technische Detail ausschlaggebend, eher die 
Werbung und der Preis für den ganzen mehr oder weniger billigen Plunder,

kannst dir ja mal ein Bsp. aus deinem ersten Arbeitsbereich hernehmen >
"Telekomik" und Breitband im Festnetz - was unterscheidet dort die 
ganzen Anbieter?
Nach der Qualität dürfte es keinen Wettbewerb mehr geben ......,
leider Gottes passen sich alle Markt-Tln. immer mehr gegenseitig an das 
unterste Niveau an! Sparen > koste es was es wolle, auf Teufel komm 
raus!
Dann rührt da noch ein Behörde mit drin herum, und der Saftladen ist 
perfekt!

von Wilhelm F. (Gast)


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Sven F. schrieb:

> da bist du aber aus heutiger Sicht absolut auf dem Holzweg,

Garantiert nicht, weil alle Autos der verschiedenen Hersteller fast 
gleiche Eigenschaften haben. Wie passiert das? Verstand einschalten!

Bestimmt nicht, weil der eine auf dem Mond und der andere auf dem Mars 
lebt.

Sven F. schrieb:

> kannst dir ja mal ein Bsp. aus deinem ersten Arbeitsbereich hernehmen >
> "Telekomik" und Breitband im Festnetz - was unterscheidet dort die
> ganzen Anbieter?

Jetzt laß doch das mal sein. In dem Bereich war ich ja zuletzt gar nicht 
tätig.

von Lothar S. (loeti)


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> Unsere Firma hat was entwickelt, und wir waren ca. 1,5 Jahre alleine mit
> dem Gerät auf dem Markt.
> Nun kommen die ganzen Nachbauer

So ist das Leben für Alle auf dem Markt, nicht nur für Euch.

von Klaus I. (klauspi)


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Sven F. schrieb:
> Wilhelm F. schrieb
>> Aber das ist so, alle Autos von allen Herstellern sind ja auch sehr
>> ähnlich. Da wird man sich auch gegenseitig abschauen und verbessern.
>
> da bist du aber aus heutiger Sicht absolut auf dem Holzweg,
> oder ist dir der Herr Lopez, erst bei Opel dann bei VW kein Begriff
> mehr?

Spricht das nicht eher für die These von Wilhelm? Mit Lopez und 
Konsorten hat ja VW das Know-How eingekauft, also von GM übernommen. Da 
gab es keine Kooperation.

>> Wir standen auch mit gut 5 deutschen Mitbewerbern im Wettbewerb. Und nur
>> die wissen, wo einer wirklich besser oder schlechter ist.
>
>> Es kupferte auch einer vom anderen was ab.
> heute ist nicht mehr so das technische Detail ausschlaggebend, eher die
> Werbung und der Preis für den ganzen mehr oder weniger billigen Plunder,

Das ist halt das Limonen Dilemma. Nur weil jemand teurer ist, liefert er 
auch nicht unbedingt gute Ware.

> unterste Niveau an! Sparen > koste es was es wolle, auf Teufel komm
> raus!
> Dann rührt da noch ein Behörde mit drin herum, und der Saftladen ist
> perfekt!

Jo, traurig aber wahr.

von J. A. (gajk)


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Paul Baumann schrieb:
> Ralf schrieb:
>>War das nicht gerade der Trick im 'Sozialismus'? Die Arbeitslosen wurden
>>einfach mit beschäftigt!
>
> Diese Parole ist nicht tot zu kriegen....
>
> Die "Beschäftigten" haben wir heute mehr denn je, nämlich die auf deren
> Tun gut verzichtet werden könnte.
> :-(
>
> Ich habe die (immer noch) längste Zeit meines Lebens im Sozialismus
> (ohne Gänsefüßchen) verbracht und nicht einen einzigen Arbeitslosen
> kennengelernt.

So wie oben beschrieben: Die Arbeitslosen wurden als Statisten mit auf 
die Bühne geschickt und gut war es.

> Was ich kennenlernte, war der Mangel an Arbeitskräften.
> Nicht der heute propagierte sog. "Fachkräftemangel", nein, der wirkliche
> Mangel an Leuten.
>
> Paul

Klar, weil alle nach Möglichkeit rübergemacht haben.

von Lothar S. (loeti)


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> heute ist nicht mehr so das technische Detail ausschlaggebend, eher die
> Werbung und der Preis für den ganzen mehr oder weniger billigen Plunder,

Aber nur da, auch hier in diesen Fachforum, die fachliche Kompetenz der 
potentiellen Kunden permanent immer schlechter wird.
Siehe beispielhaft diesen, in meinen Augen katastrophal blamablen, 
Thread:
Beitrag "Rigol DS2072A, 1074B oder ein ganz anderes DSO?"

Grüße und nix für ungut Löti

von Sven F. (doncarlos)


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Klaus I. schrieb
> Spricht das nicht eher für die These von Wilhelm? Mit Lopez und
> Konsorten hat ja VW das Know-How eingekauft, also von GM übernommen. Da
> gab es keine Kooperation.
ich kenn jetzt nicht euren Bezug zu dem Herrn Lopez,
der war Chef-Einkäufer erst bei Opel und dann bei VW, mit Know-How hat 
das absolut gar Nichts zu tun,
der hat die Zulieferer geknechtet und gedrückt bis ins Bodenlose,
die haben sich dann dafür mit absolut billigen Teilen bedankt,
oder wie war die Ära Lopez noch mal hier in DE
solche Typen mit den Methoden der Saftpresse braucht kein Hersteller 
oder OEM,
> Das ist halt das Limonen Dilemma. Nur weil jemand teurer ist, liefert er
> auch nicht unbedingt gute Ware.
dann frag mal den Durchschnittsbürger über 50, die sehen das noch etwas 
anders,
der Maßstab in der Wirtschaft und im Handel ist aber meist der Preis

Willem schrieb
> Garantiert nicht, weil alle Autos der verschiedenen Hersteller fast
> gleiche Eigenschaften haben. Wie passiert das? Verstand einschalten!
ja klar, alle haben 4 Räder + Lenkrad, beim Ersatzrad fängt dann aber 
schon der Unterschied an,
beim Antrieb haben meist auch alle Pkw Frontantrieb, das kann es aber 
nicht sein

Mit dem Wink auf den Telefonie- und Breitbandsektor, der dürfte doch 
jedem geläufig sein - immer weiter runter mit dem Preis, um immer mehr 
Schäfchen zu fangen, mit immer weniger Qualität - bis sich der Bereich 
von den schwächsten Tln. aussondiert, die müssen nicht mal schlecht 
gewesen sein,
oder ist das aktuelle Bsp. Vodafone mit der Übernahme von KDG keinem ein 
Begriff? Wobei dort in den beiden Bereichen die Qualität absolut die 
Ausnahme zu sein scheint.

> Jo, traurig aber wahr.
einer hat mich dann wohl verstanden?

J. Ad. schrieb
> So wie oben beschrieben: Die Arbeitslosen wurden als Statisten mit auf
> die Bühne geschickt und gut war es.
kannst du das aus eigenem Erleben überhaupt einschätzen?

> Klar, weil alle nach Möglichkeit rübergemacht haben.
mehr als zusammenhanglose Phrasen kommen bei dir wohl nicht?
Alle schon mal gar nicht, und Möglichkeiten gab es nach der Grenzöffnung 
ja genügend, die NBL sind immer noch bewohnt, und schaffen den Wohlstand 
für die alten BL auch noch wöchentlich dort vor Ort, durch Pendelei 
diverser HW-Firmen, warum wohl?

von Lothar S. (loeti)


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> der Maßstab in der Wirtschaft und im Handel ist aber meist der Preis

Nur solange die "modernen" Endkunden Das genau so diktieren.

Grüße Löti

von Sven F. (doncarlos)


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> Aber nur da, auch hier in diesen Fachforum, die fachliche Kompetenz der
> potentiellen Kunden permanent immer schlechter wird.
Kunden und Kompetenz passt ja auch nicht so recht zusammen,
Fachleute, wie in deinem Link zum Thread, sind auch sehr verschieden 
aufgestellt, wenn es um Beratung und ums Geschäft geht, leider !

> Nur solange die "modernen" Endkunden Das genau so diktieren.
diktiert wird eigentlich von solchen Kunden gar nichts, die gehen eher 
solchen Methoden > Preisdumping auf den Leim, und Jammern dann auf 
höchstem Niveau, wenn es genau so eintrifft wie der Markt das nun mal 
regelt.

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>>War das nicht gerade der Trick im 'Sozialismus'? Die Arbeitslosen wurden
>>einfach mit beschäftigt!

>Diese Parole ist nicht tot zu kriegen....

Wieso Parole? War es nicht so?

>Die "Beschäftigten" haben wir heute mehr denn je, nämlich die auf deren
>Tun gut verzichtet werden könnte.
>:-(

Naja, sagte ich doch.

>Ich habe die (immer noch) längste Zeit meines Lebens im Sozialismus
>(ohne Gänsefüßchen) verbracht und nicht einen einzigen Arbeitslosen
>kennengelernt.

Will keiner bestreiten.

> Was ich kennenlernte, war der Mangel an Arbeitskräften.
>Nicht der heute propagierte sog. "Fachkräftemangel", nein, der wirkliche
>Mangel an Leuten.

Welcher u.a. duch den Mangel an Organisation verbunden war. Und den 
Mangel an freier Entfaltung der Kreativität und Schaffenskraft der 
Selbstständigen, denn die waren, nicht erst seit den letzten 
Verstaatlichungswellen in den 70ern, unterschwellig als Staatsfeinde 
diffamiert und dementsprechend isoliert und blockiert worden. Was dabei 
rauskam, hat man gesehen . . .

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk meinte:
>Wieso Parole? War es nicht so?

Du zweifelst daran, daß ich zweifle?
;-)

>Und den
>Mangel an freier Entfaltung der Kreativität und Schaffenskraft der
>Selbstständigen, denn die waren, nicht erst seit den letzten
>Verstaatlichungswellen in den 70ern, unterschwellig als Staatsfeinde
>diffamiert und dementsprechend isoliert und blockiert worden.

Uiuiui....
Hast Du es nicht eine Nummer kleiner? Ich kann mich entsinnen, daß die
Hauptgeschäftsstraße in meiner Stadt überwiegend mit privaten oder
evtl. auch Kommisionshändleren belegt war.

Was nicht ging, war meiner Erinnerung nach z.B. als Elektromeister 
eine
Installationsfirma zu betreiben, wobei es hier aber 2 private Elektro-
maschinenbauer gab, die von den umliegenden Betrieben gut mit dem
Neu- bzw. Umwickeln von Motoren befasst waren.

Ich sehe es nicht einmal als Nachteil an, daß nicht jeder eine Firma
gründen konnte was heute ja der Fall ist. Mein Kollege prägte daraufhin
diesen Satz: "Streite nicht mit einem Idioten -er könnte morgen Dein 
Chef sein!"

;-)

MfG Paul

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>Hast Du es nicht eine Nummer kleiner?

Heute nicht.

>Ich kann mich entsinnen, daß die
>Hauptgeschäftsstraße in meiner Stadt überwiegend mit privaten oder
>evtl. auch Kommisionshändleren belegt war.

Eben WEIL die Privatwirtschaft als kapitalistische Quertreiber 
gebrandmarkt und rigoros eingedämmt wurde.

>Ich sehe es nicht einmal als Nachteil an, daß nicht jeder eine Firma
>gründen konnte was heute ja der Fall ist.

Wieso?

> Mein Kollege prägte daraufhin
>diesen Satz: "Streite nicht mit einem Idioten -er könnte morgen Dein
>Chef sein!"

Der Zusammenhang erschließt sich mir gerade nicht. Was hat das mit dem 
Thema Sozialismus und Wirtschaft zu tun? Idioten gab es damals wie 
heute.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich selbst schrub:
>>Ich kann mich entsinnen, daß die
>>Hauptgeschäftsstraße in meiner Stadt überwiegend mit privaten oder
>>evtl. auch Kommisionshändleren belegt war.

Daraufhin schrob Falk:
>Eben WEIL die Privatwirtschaft als kapitalistische Quertreiber
>gebrandmarkt und rigoros eingedämmt wurde.

Siehst Du - der Zusammenhang erschließt sich mir nicht.


>>Ich sehe es nicht einmal als Nachteil an, daß nicht jeder eine Firma
>>gründen konnte was heute ja der Fall ist.

>Was hat das mit dem
>Thema Sozialismus und Wirtschaft zu tun?
>Idioten gab es damals wie heute.

Heute kann jeder stante Pede eine Firma aufmachen - auch ein Idiot.
Das war damals aber eben nicht der Fall.

MfG Paul

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)


>Heute kann jeder stante Pede eine Firma aufmachen - auch ein Idiot.
>Das war damals aber eben nicht der Fall.

Und? War das Waren- und Dienstleistungsangebot damals besser?

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk fragte provokativ:
>Und? War das Waren- und Dienstleistungsangebot damals besser?

Besser? Eher anders

Ich will mal so sagen: Mir hat nichts gefehlt, was ich zum Leben 
brauchte,
hatte ich. Auch für's Hobby Modelleisenbahn konnte ich kaufen (und 
bezahlen)
was nötig war. Elektronikbauelemente konnte ich hier auch in 3 
Ladengeschäften kaufen.

Es gibt dagegen heute viel mehr (überflüssiges) Zeug z.B. Erdbeeren aus
aller Herren Länder im Winter. Das braucht kein Mensch.

MfG Paul

von Bernd G. (Gast)


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> Heute kann jeder stante Pede eine Firma aufmachen - auch ein Idiot.
> Das war damals aber eben nicht der Fall.

Paul, was hast du gegen Firmengründungen?

> Ich will mal so sagen: Mir hat nichts gefehlt, was ich zum Leben
> brauchte, hatte ich.

Hatte ich auch, eigentlich ging es mir gut, am Geld lag es nicht,
aber ich hätte schon damals gerne mein eigenes Ding gemacht, wusste aber 
eben auch, dass es unter den damaligen Bedingungen völlig absurd war, 
das zu tun, was ich jetzt mache.

> z.B. Erdbeeren aus aller Herren Länder im Winter. Das braucht kein Mensch.

Ich bin regelmäßiger Käufer dieser überflüssigen Sachen wie Ananas, 
Erdbeeren, Weintrauben, Papayas, Karambolen, Drachenfrüchte, Kakifrüchte
Mangos, Kirschen, ja sogar hundsgemeine und verpönte Bananen und 
Mandarinen esse ich. Hab' allerdings weder Handy noch Smartphone.
Überflüssig ist offenbar für jeden etwas anderes.

Paul, ich glaube, du siehst die Gegenwart zu verbissen.
Ich bleibe dabei: mit den Produktionsmethoden der sozialistischen 
Wirtschaft war schon damals kein Primeltopf zu gewinnen.
Ich glaube, das beurteilen zu dürfen, da ich als Hauptabteilungsleiter 
staatstragender Mittäter war.

von Lothar S. (loeti)


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> Fachleute, ..., wenn es um Beratung und ums Geschäft geht, leider !

In diesen Thread haben "offiziell" keine Verkäufer teilgenommen. Das 
sollten "offiziell" alles neutrale fachlich fundierte Beiträge sein.

Grüße Löti

von Wilhelm F. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:

> Ich will mal so sagen: Mir hat nichts gefehlt, was ich zum Leben
> brauchte,

Paul, nimm es mir nicht übel, aber ich erlebte es einmal so:

Meine Eltern und andere Verwandte machten 1987 eine Reise in die DDR. Zu 
Verwandten, anderen Onkels und Tanten, was Anfang 1960 abgeschnitten 
wurde.

Die hatten aber einen bäuerlichen Betrieb drieben mit einem Teil 
Selbstbehalt, und es ging denen überhaupt nicht schlecht. Gar nicht so 
schlecht als die im Westen immer dachten. OK einen Porsche bekamen sie 
nicht, aber viele Wessis auch nie im Leben. Für Bananen drei Stunden im 
Consum anstehen, das ist ja wohl auch so ein Witz. Ich mag die Dinger 
gar nicht mal, und vertrage sie nicht. Für ein gutes Essen sind sie 
nicht nötig.

Also wenn man da von allen ein Familienfoto sah, dann verwechselte man 
die Ossis mit den Wessis. Denn die ersteren wogen alle zwei Zentner, 
auch Frauen, und waren ausgezeichnet genährt, wobei die Besucher eher 
schmal aussahen. Essen gab es wohl auf jeden Fall immer genügend.

von Falk B. (falk)


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@ Wilhelm F. (ferkes-willem)

>die Ossis mit den Wessis. Denn die ersteren wogen alle zwei Zentner,
>auch Frauen,

Ob DAS ein anstrebenswertes Qualitätskriterium ist?

>schmal aussahen. Essen gab es wohl auf jeden Fall immer genügend.

Das war und ist doch gar nicht der Knackpunkt! Leute, was soll das?

>Ich will mal so sagen: Mir hat nichts gefehlt, was ich zum Leben
>brauchte,

Ja, aber . . .

>hatte ich. Auch für's Hobby Modelleisenbahn konnte ich kaufen (und
>bezahlen)

Hatte ich auch (als Kind)

>was nötig war. Elektronikbauelemente konnte ich hier auch in 3
>Ladengeschäften kaufen.

Bastlerbeutel? ;-)

>Es gibt dagegen heute viel mehr (überflüssiges) Zeug z.B. Erdbeeren aus
>aller Herren Länder im Winter. Das braucht kein Mensch.

Und es steht dir frei, dieses zu ignorieren. So wie 500 Fernsehkanäle 
per Satellit, Klingeltöne und die Bundestagswahl. OK, über gestimmt 
Sachen MUSS man sich aufregen. Z.B. TONNENWEISE Papierverschwendung in 
Form von Werbung im Briefkasten! Und für so einen Käse stirbt der 
Regenwald!

Darum geht es doch aber gar nicht! Es ging mir darum anzumerken, dass 
die sozialistische Kleinstaaterei, Mangelwirtschaft und Repression der 
selbstständigen Arbeit einfach nur MIEFIG waren! Und wer ist den 89 in 
großen Mengen weggelaufen? Die jungen Leute, denn dieser MIEF tierisch 
auf den Keks ging! Ich war (zum Glück) zu jung (Jahrgang 76), um das 
selber als so mieefig zu empfinden, bin mir aber relativ sicher, dass 
ich später ordentlich mit dem System kollidiert wäre. Je später, umso 
heftiger.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Paul Baumann schrieb:

> Heute kann jeder stante Pede eine Firma aufmachen

Ja. Gottseidank.

> - auch ein Idiot.

Damals konnte ein Idiot ein Kombinat leiten.

> Das war damals aber eben nicht der Fall.

Richtig. Und damit fehlte der komplette Klein- und Mittelstand inkl. 
derer, die die Ideen hatten.

Ich habe keine Lust, mir vom Staat vorschreiben zu lassen, wie ich mein 
Leben zu gestalten habe.

Man kann natürlich mit einer Grundversorgung zufrieden sein, mit dreißig 
Jahre alten Zweitaktmotoren, ohne Telefon und langen Schlangen vor den 
Geschäften, in denen es dann auch mal etwas "außer der Reihe" gab.

Bei Schlangen stellte man sich eben mit an, weil man das, was es gab, 
vielleicht zum Tauschen verwenden konnte.

Ich ziehe es dann aber doch vor, mein Bad einheitlich zu kacheln und 
nicht zusammengetauschte Fliesen aller möglichen Coleur verwenden zu 
müssen - so erlebt bei Übernachtung in einer privaten Pension im 
Thüringer Wald: "Alles eingetauschte Fliesen - es gab ja fast nie 
welche."

von Bernd G. (Gast)


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> Damals konnte ein Idiot ein Kombinat leiten.

Ja, mein Kombinatsdirektor war ein solcher. Kombinat 
Nachrichtenelektronik.

> Bei Schlangen stellte man sich eben mit an, weil man das, was es gab,
> vielleicht zum Tauschen verwenden konnte.

Nein, dafür war ich mir schon sintemalen zu blöd.

von Der M. (mhh)


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Fakt ist, daß die Karre erneut gegen die Wand knallt.

Rohstoffe werden knapper und teurer, also müssen sie verschwendet 
werden. Das wird jedenfalls gemacht. Ein denken an morgen findet nicht 
mehr statt, egal wie sich der kleine Mann aufregt.

Befriedigend war es damals mit Mangel genausowenig wie jetzt mit 
Überfluss. Zuwenig Ware vs. zuwenig Geld. Damals kam tagsüber die 
Staatsvertretung und haben dem Handwerker was weggenommen, heute kommen 
nachts die Diebesbanden und machen an der Stelle vertretungsweise 
weiter.

Als Ossi hat man dem Wessi wenigstens schon einen Zusammenbruch als 
Erfahrung voraus.

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Paul Baumann schrieb:
> "Streite nicht mit einem Idioten -er könnte morgen Dein
> Chef sein!"

Der ist gut. :-)

von Lothar S. (loeti)


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> Als Ossi hat man dem Wessi wenigstens schon einen Zusammenbruch als
> Erfahrung voraus.

Genau, Das ist der einzige echte Vorteil Eurer Revolution, Ihr seid um 
eine Erfahrung reicher die Unsre erst noch machen dürfen.

Grüße und nix für ungut Löti

von J. A. (gajk)


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Sven F. schrieb:

> J. Ad. schrieb
>> So wie oben beschrieben: Die Arbeitslosen wurden als Statisten mit auf
>> die Bühne geschickt und gut war es.
> kannst du das aus eigenem Erleben überhaupt einschätzen?

Wir hatten Bekannt in der DDR, die wir auch besucht haben. Da ist so 
einiges hängengeblieben.

>> Klar, weil alle nach Möglichkeit rübergemacht haben.
> mehr als zusammenhanglose Phrasen kommen bei dir wohl nicht?

Bitte lesen, dann nachdenken etc. Du hast ja geschrieben, dass einfach 
Leute gefehlt haben (von Fachkräften mal ganz abgesehen). Wenn da Leute 
GEFEHLT haben, dann wohl weil 1. sie gerade beim Sachen organisieren 
waren oder 2. die Arbeitsabläufe so mies organisiert waren, dass man 
keinerlei Effizienz hatte und sogar da noch Leute zu wenig waren. Da 
diese beiden Punkte etwas harsch klingen hab ich mal die Annahme 
getroffen, sie hätten "rübergemacht".

> Alle schon mal gar nicht, und Möglichkeiten gab es nach der Grenzöffnung
> ja genügend, die NBL sind immer noch bewohnt, und schaffen den Wohlstand
> für die alten BL auch noch wöchentlich dort vor Ort, durch Pendelei
> diverser HW-Firmen, warum wohl

Nun ja, den Soli haben wir noch immer. In den westlichen Bundeländern 
fällt z. B. in Schulen der Putz von den Wänden, derweil ist in den neuen 
Bundesländern alles vom Feinsten. Das wurde garantiert NICHT mit eigener 
Wirtschaftsleistung aufgebaut sondern durch Subventionen ohne Ende.

Wenn sich mehr Firmen in O-D ansiedeln, kann das also nur begrüßt 
werden.

von J. A. (gajk)


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P. S. an einem Bahnhof in der DDR sind wir mal ins Gespräch mit einem 
Jugendlichen gekommen, war wohl so um 1980 - 1985 herum. Er war in einer 
fast mehrtägigen Reise unterwegs um ein bestimmtes Ersatzteil für sein 
Moped zu bekommen, welches vor Ort nicht verfügbar und auch nicht 
bestellbar oder sonst etwas war. Ich dachte mir: WIE beknackt kann man 
sein, dass man so viel Zeit für ein komisches Ersatzteil verschwendet.

Klar, dass dieser Jugendliche dann nicht als Arbeitskraft zur Verfügung 
stand: er musste ja die Teile für sein Moped organisieren.

von Lothar S. (loeti)


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> Wenn sich mehr Firmen in O-D ansiedeln, kann das also nur begrüßt
> werden.

Das machen Die aber schon lange nicht mehr wegen:
Beitrag "Analyse des Fachkräftemangels"

Wobei für die Personaler und Abteilungsleiter nicht jede Fachkraft auch 
eine ist.
Siehe "Fachkompetenz" einiger "Fachleute" in diesen Thread:
Beitrag "Rigol DS2072A, 1074B oder ein ganz anderes DSO?"
Auf dem Papier fehlen rechnerisch keine Fachkräfte in der Praxis dann 
schon.
Zumindest wenn man Die welche ihre Prüfung zwar bestanden haben aber
letztendlich nicht zu gebrauchen sind nicht mitzählt.

Grüße Löti

von Magic S. (magic_smoke)


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> Mitbewerber machen die Preise kaputt
Tja wenn Du ein Ölmulti wärst, würdest Du Deinen Mitbewerbern einfach 
klarmachen, daß die Leute seinen Kram auch für deutlich mehr Geld kaufen 
und ihr beide dadurch deutlich mehr Geld verdienen könnt. Aber macht ja 
natürlich keiner, die Preise sind rein zufällig überall gleich hoch.

von Lothar S. (loeti)


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> Aber macht ja natürlich keiner

Warum bitte sollten Die denn so blöd sein?

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> WIE beknackt kann man
> sein, dass man so viel Zeit für ein komisches Ersatzteil verschwendet.

Und jetzt haben wir Leute, die für ein Eifon oder ein Buch von 
Töpfer-Harald mit dem Schlafsack vor den Läden kampieren. Der Typ damals 
konnte sein Moped wenigstens selbst reparieren...

J. Ad. schrieb:
> In den westlichen Bundeländern
> fällt z. B. in Schulen der Putz von den Wänden, derweil ist in den neuen
> Bundesländern alles vom Feinsten.

Möchtest Du mal ein paar Bilder von den Schulen, in denen ich so tätig 
bin? Da hängen noch die Kloschüsseln von vor 30 Jahren drin, dito die 
DDR-Papptüren und die alten Fenster.

Mal zum Mitmeiseln: Den Soli bezahlen sowohl Wessis wie auch Ossis. Der 
Soli ist nicht zweckgebunden. Der Soli wurde auch schon zur Finanzierung 
des Golfkrieges eingesetzt.

Falk Brunner schrieb:
> Es ging mir darum anzumerken, dass
> die sozialistische Kleinstaaterei, Mangelwirtschaft und Repression der
> selbstständigen Arbeit einfach nur MIEFIG waren!

Die Früchte dieser Mangelwirtschaft hat der Westen aber doch gern 
abgenommen: Die Zeiss-Mikroskope in den Laboren, die RFT-Fernseher und 
die dkk-Kühlschränke bei Neckermann.

von Paul B. (paul_baumann)


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@Timm
Volle Zustimmung zum gesamten Text.

Löti fragte:
>Warum bitte sollten Die denn so blöd sein?

Du erkennst Ironie nicht einmal, wenn sie als Leuchtreklame quer über
der Autobahn schwebt...

MfG Paul

von Dumdi D. (dumdidum)


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von Bernd F. (metallfunk)


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Paul Baumann schrieb:
> @Timm
> Volle Zustimmung zum gesamten Text.
>
> Löti fragte:
>>Warum bitte sollten Die denn so blöd sein?
>
> Du erkennst Ironie nicht einmal, wenn sie als Leuchtreklame quer über
> der Autobahn schwebt...
>
> MfG Paul

Hallo Paul,

da sind wir (mal wieder ) beim von mir lange geforderten Ironie-
Modus ( Lila, mit gelben Sternchen ).

Wo ich aber was einwenden muss: Nicht jeder Idiot kann in Deutschland
eine Firma gründen.

Bei " relativ" kleinen Geschichten brauchst du Meisterprüfung
oder einen Ing.

Erst wenn du richtig Geld vernichten willst, ( Banken,
Geld-Anlagen, Handel, Flughafen usw.) musst du nichts gelernt haben.

Grüße Bernd

von Timm T. (Gast)


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dumdi dum schrieb:
> Vielleicht ganz interessant:

Autsch! Die BRD ist also Westdeutschland. Und die DDR ist 
Mitteldeutschland. Will ich jetzt wissen, was für den Autor damals 
Ostdeutschland war?

Ansonsten hat der Artikel nicht so unrecht. Allerdings läßt sich die 
Zeit von 1960 rum nicht auf 1980 übertragen.

Ich finde, man kann anhand der alten DDR-Witze sehen, dass die Leute 
sehr genau wussten, was passiert und wo die Probleme liegen. Zum 
Beispiel, dass die Russen - ähm, unsere sowjetischen Brüder - sich an 
der DDR schadlos gehalten haben, während im Westen auf Reparationen 
verzichtete wurde.

>>Ein Mann steht im Rostocker Hafen und schaut den Schiffen nach. Er fragt die 
Seeleute: "Wo fahrt ihr hin?" "Nach Kuba." "Was bringt ihr hin?" "Maschinen und 
Fahrzeuge." "Womit kommt ihr zurück?" "Mit Apfelsinen." Zweites Schiff: "Wo fahrt 
ihr hin?" "Nach Angola." "Was bringt ihr hin?" "Maschinen und Fahrzeuge." "Womit 
kommt ihr wieder?" "Mit Bananen." Drittes Schiff: "Wo fahrt ihr hin?" "In die 
Sowjetunion." "Was bringt ihr hin?" "Apfelsinen und Bananen." "Womit kommt ihr 
zurueck?" "Na wie immer: Mit dem Zug."<<

>>Um die ständigen Differenzen zwischen Peking und Moskau zu beseitigen, fliegt 
der sowjetische Parteichef nach Peking.
"Genosse Mao! Weil unser Gipfeltreffen so gut gelaufen ist, haben Sie 
drei Wünsche frei!"
"Hmmm! Wir bräuchten 10.000 Autos!"
"Die werdet Ihr bekommen, Genosse Mao!"
"Und dann bräuchten wir noch 100.000 Fahrräder!"
"Kein Problem Genosse Mao! Die liefern wir euch umgehend!"
"Ach ja, und 100.000 Sack Reis noch!"
"Genosse Mao, das geht leider nicht! Meines Wissens wird in der DDR 
nämlich kein Reis angebaut..."<<

Und natürlich wussten die Leute auch, dass sie technisch nicht immer auf 
der Höhe waren.

>>Honecker im Gebirge. An einem Berghang gibt es ein besonders eindrucksvolles 
Echo, und Genosse Honecker muss das unbedingt ausprobieren. Er ruft: "Die DDR hat 
Weltniveau!" Das Echo zurück: "Wo...Wo...Wo?"<<

Kunststück bei Wirtschaftsembargo, da musste man sich eben auf Umwegen 
Schaltkreise beschaffen und die dann nachbauen. Womit wir wieder beim 
Eingangsthread wären.

Allerdings wäre ich mit "selbst drauf kommen ist kaum möglich" 
vorsichtig. Was jemand entwickelt oder erfunden hat, kann durchaus 
jemand anders ebenfalls entwickeln. Wieso denn nicht?

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd schrub:
>Wo ich aber was einwenden muss: Nicht jeder Idiot kann in Deutschland
>eine Firma gründen.

Na freilich.

>Bei " relativ" kleinen Geschichten brauchst du Meisterprüfung
>oder einen Ing.

Die Herren Firmengründer stellen sich einfach einen Meister ein, dem sie
den Hut aufsetzen. Solche Schauspiele habe ich 2x erlebt. Der Chef 
bestimmt
Kraft seiner Wassersuppe, was (entgegen aller technischen Regeln) getan 
werden muß und der Meister läßt das durch seine Leute (die nur Kopf
schüttelnd staunen) umsetzen.

Es knallt, kracht und scheppert -der Auftraggeber zahlt nicht, weil 
unbrauch-
barer Mist. Chef zahlt zum Dank keine Sozialabgaben mehr (Krankenkasse,
Rentenversicherung)
->Insolvenz

8 Mann wieder auf der Straße und Scherereien mit dem freundlichen 
Arbeitsamt.

SUPER!
:-((

MfG Paul

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Paul Baumann schrieb:

> Solche Schauspiele habe ich 2x erlebt.

Das ist ja wirklich eine gewaltige Stichprobengröße, um über die 
Unternehmer an sich zu urteilen.

Ich kenne auch drei H4ler, die einfach nur stinkfaul sind.
Und was schließen wir daraus für die Gesamtzahl der H4ler/Arbeitslosen?
Genau: gar nichts

Es gibt mehr als genug Unternehmer, die ihre Leute weder ausbeuten noch 
den Mitarbeitern in ihr Spezialgebiet reinreden. Aber von denen hört man 
natürlich nie etwas, weil eben alle Beteiligten durchaus zufrieden sind.

von Hubert G. (hubertg)


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Der TO ist vor lachen über seinen gelungenen Aprilscherz und der regen 
Anteilnahme wahrscheinlich schon vom Sessel gefallen.

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