Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Aquastop/Ventilspule mit Gleichspannung?


von Hans G. (memimmd)


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ich wollte hier einen Aquastop-Schlauch von einer Waschmaschine 
betreiben. Aber die Spulen vom Ventil brummen immer so schrecklich. 
Deshalb überlege ich ob ich das teil nicht einfach mit geglättetem 
Gleichstrom betreiben sollte.
Geht das oder brennt die Spule dann durch weil sie auf die Induktivität 
angewiesen ist, um nicht zu niederohmig zu werden?

: Bearbeitet durch User
von Mike (Gast)


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Hans Grotte schrieb:
> Geht das oder brennt die Spule dann durch weil sie auf die Induktivität
> angewiesen ist, um nicht zu niederohmig zu werden?

Gegen Durchbrennen hilft ein niedrigerer Strom ;-)

von Hans G. (memimmd)


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was begrenzt bei einer Wechselstrom Relais/Magnet/Ventil-Spule denn 
normalerweise maßgeblich den Strom? Der Widerstand oder die 
Spuleninduktivität?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hans Grotte schrieb:
> was begrenzt bei einer Wechselstrom Relais/Magnet/Ventil-Spule denn
> normalerweise maßgeblich den Strom? Der Widerstand oder die
> Spuleninduktivität?

Natürlich die Kombination aus beidem. Du kannst das aber recht leicht 
abschätzen, wenn du mal den ohmschen Widerstand des Ventils misst, das 
sollte ja der Gleichstromwiderstand sein. Vergleiche das mit den Angaben 
zur Stromaufnahme des Ventils bei Wechselstrom Speisung und du hast eine 
Grundlage fürs Rechnen.

von Udo S. (urschmitt)


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Wenn du keine Angabe zum Stromverbrauch oder der elektrischen 
Laistungsaufnahme des Ventils hast. Dann miss den Strom, den es bei 
Wechselspannung zieht.
Über den Widerstand kannst du jetzt die nötige (geglättete) 
Gleichspannung ausrechnen, die du zur Ansteuerung brauchst.

: Bearbeitet durch User
von ähm... (Gast)


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Bei den alten Flipperautomaten wurde das so gelöst:

Niederohmige Arbeitswicklung und höherohmige Haltewicklung in Serie 
geschaltet. In Ruhestrellung wurde die Haltewicklung durch einen 
Schliesserkontakt überbrückt, der dann in Endstellung geöffnet hat, wenn 
der Anker am Joch anlag und der Magnetfluss dadurch auch bei geringerem 
Strom hoch genug war, um diese Position sicher zu halten.

Den selben Effekt der anfänglichen Hochbestromung kannst du auch bei 
deiner Ventilspule mit DC elektronisch Nachbilden, mit Elko und 
Vorwiderstand, oder per PWM.

von ähm... (Gast)


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Nimm eine normale Dimmerschaltung (Triac) die in der AC-Zuführung der 
Gleichrichterbrücke legt. Damit kannst du empirisch ermitteln, bei 
welcher Spannung bzw. bei welchem Potentiometerverhältnis des Dimmers 
das Ventil anzieht und bei welcher es aufgrund der magnetischen 
Hysterese wieder zu macht.


Diese beiden Poti-Einstellungen, incl. einem Sicherheitszuschlag in die 
jeweilige Richtung, kannst du dann diskret mit Widerständen aufbauen und 
ansteuern. Off-hi-low.
Dabei die Hi-Phase nur so lang wie nötig machen.

von Hans G. (memimmd)


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Ich wollte keinen umfangreichen Aufbau sondern eigentlich nur einen 
Gleichrichter und Elko dranmachen. Toll daß niemand da handfeste Werte 
kennt, obwohl die meisten Waschmaschinenventile und Aquastops recht 
ähnlich sind.

Ich bedanke mich aber für die restlichen Antworten.

von Udo S. (urschmitt)


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Hans Grotte schrieb:
> Toll daß niemand da handfeste Werte
> kennt, obwohl die meisten Waschmaschinenventile und Aquastops recht
> ähnlich sind.

Das "toll" sagt ja deutlich aus, was du von den Antworten hältst. Das du 
selber einfach mal den Amperemeter zur Hand nimmst ist also schon zu 
viel verlangt.
Immerhin noch das:
Wenn du einfach gleichrichtest und auch noch einen Elko dazusetzt, dann 
überlastest du das Ventil garantiert, da durch den Elko die 
Gleichspannung fast Wurzel2 mal so hoch ist wie die Effektivspannung der 
Wechselspannung.
Damit wird die Verlustleistung selbst ohne den induktiven Widerstand zu 
beücksichtigen fast 2mal so hoch wie mit der Wechselspannung!
Die beiden Antworten von "ähm" haben nichts mit deiner Frage zu tun. 
Sowas ist leider in Foren nicht vermeidbar, weil es immer wieder Leute 
gibt die die Frage oder die anderen posts dazu nicht richtig lesen oder 
einfach falsch verstehen. Ist mir auch schon passiert.

: Bearbeitet durch User
von Wolle G. (wolleg)


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Hans Grotte schrieb:
> obwohl die meisten Waschmaschinenventile und Aquastops recht
> ähnlich sind

Ich hatte gestern zufällig bei einem Aquastopventil den 
Gleichstromwiderstand gemessen. = ca. 4,7k

von Hans G. (memimmd)


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also habs gerade mal gemessen. meine haben beide 2,0-2,2kohm Widerstand. 
Wenn    ich den AC-Stromverbrauch messe, kriege ich 65mA.
Daraus ergeben sich diese Werte: (Reihenschaltung angenommen)
"Wirkspannung" 130V
Wirkleistung 8,5 Watt
Scheinwiderstand 3,6kohm
Blindwiderstand 3kohm

Wenn ich die Spule so anschließe, müßte sie ca. 20 Watt verbrauchen. Das 
ist 2,5mal soviel, testen würde wohl gehen aber auch dauer brennt sie 
durch.

BrückenGleichrichter, Elko und Wechselstromkondensator, Freilaufdiode 
müßten dann wohl ausreichen. 0,8-1µF für den Kondensator würde ich dann 
benutzen.

Die beiden Ventilspulen in der 10 Jahre alten Waschmaschine hatten 7,5 
Watt Leistungsverbrauch, das weiß ich noch.

4,7kOhm ->muß wohl eine sehr kleine Spule dann sein.

Ich sehe da schon eine Norm drin, wenn die verschiedensten Spulen dieser 
Art alle ca. 8 Watt pro Spule verbrauchen.

von Helge A. (besupreme)


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Versuche ein Kondensatornetzteil aufzubauen, für 110V/65mA sollte das 
gut funktionieren.

Hattes du das vor? Ich werd aus deinem letzten Beitrag nich so ganz 
schlau.

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von wendelsberg (Gast)


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Hans Grotte schrieb:
> Ich sehe da schon eine Norm drin, wenn ...

Das wird wohl nicht an einer Norm liegen, sondern daran, dass zur 
Erfuellung der Aufgabe (Offenhalten des Ventils, das ohne Strom sicher 
in der Lage ist einen Druck von ca. 5-10 Bar zu sperren) eben diese 8 
Watt inklusive Sicherheitszuschlag noetig sind.

wendelsberg

von Peter R. (pnu)


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Ein weiteres "Bonbon" ist möglich:

Durch den Gleichstrom werden die Eisenteile des Ventils remanent 
magnetisiert, sodass es nach dem Ausschalten "klebt".

: Bearbeitet durch User
von Hans G. (memimmd)


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Also in den Waschmaschinenventilen sind keine weiteren Eisenteile drin. 
So kann also ein Restmagnetismus auch kein Kleben verursachen. Ist das 
bei einem Aquastop denn anders?

: Bearbeitet durch User
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