Forum: Offtopic Multimeter (nutzen eines Tiefpassfilters)


von Martin (Gast)


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Hallo,

weshalb haben Multimeter egal ob von Voltcraft oder Fluke einen Tiefpass 
am eingang vorgeschaltet?

Nur mum das Signalrauschen zu verhindern?

Wenn man zb. ein Pulsierendes Signal misst, bekommt man ja am Multimeter 
die falschen Ergebnisse angezeigt.

lg
matin

: Verschoben durch User
von Martin (Gast)


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entschuldigt die Rechtschreibfehler. Kann es nachträglich leider nicht 
mehr editieren

von Cyblord -. (cyblord)


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Ein Multimeter ist eben auch für "pulsierende Signale" nicht geeignet. 
Dafür gibts Oszis.

von Max H. (hartl192)


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Mit welcher Frequenz pulsiert dein Signal?

von Martin (Gast)


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ca 30 Hz

von Peter II (Gast)


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Martin schrieb:
> ca 30 Hz

wenn er das filtern würde, dann könnte man auch keine Wechselspannung 
messen.

von Harald W. (wilhelms)


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Martin schrieb:

> ca 30 Hz

Das ist die typische Meßrate bei den meisten Multimetern.

von Max H. (hartl192)


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Und was sollte das Multimeter deiner Meinung mach anzeigen?
mit 30Hz abwechselnd 0V und die Impulsspannung? Ein gutes Multimeter 
(TRMS) wird dir den Effektivwert deiner Impulse anzeigen.

von Frank B. (f-baer)


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Peter II schrieb:
> Martin schrieb:
>> ca 30 Hz
>
> wenn er das filtern würde, dann könnte man auch keine Wechselspannung
> messen.

Kommt drauf an. 30Hz Sinus?
Unabhängig davon ist ein Multimeter nicht dafür gedacht, Signalformen 
darzustellen.

von Martin (Gast)


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Es ist eine Pulsierende Spannung.

Viel eher wollte ich wissen weshalb Tiefpassfilter eingesetzt werden.
Welche Vor/Nachteile hat dies?

von Max H. (hartl192)


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Der Alias-Effekt könnte ein Grund sein: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Alias-Effekt
Eine höheren Samplerate bringt nichts, da man das Multimete rnicht so 
schnell ablesen könnte. Für schnelle Signale gibt es dann ein Oszi.

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von MT (Gast)


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Max H. schrieb:
> Eine höheren Samplerate bringt nichts, da man das Multimete rnicht so
> schnell ablesen könnte.

Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.
Die Anzeige wird alle xxx ms aktualisiert, zur Messung einer Spannung 
mit der Frequenz 20kHz braucht es wohl "einige" Samples...

von Sni T. (sniti)


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Martin schrieb:
> Es ist eine Pulsierende Spannung.
>
> Viel eher wollte ich wissen weshalb Tiefpassfilter eingesetzt werden.
> Welche Vor/Nachteile hat dies?

Es kommt wohl darauf an, was du messen möchtest, dass du mit dem "DC" 
Messbereich kein AC Signal misst ist beabsichtigt. Wenn du AC messen 
willst, musst du eben auf AC stellen, da sollten die 30Hz kein Problem 
sein.

Abhängig davon, wie dein Signal genau aussieht, hast du eventuell einen 
AC und DC Anteil.

Ansonsten bringt ein Tiefpass (bei AC) eher bei speziellen Sachen etwas, 
wenn du viel rauschen hast oder z.B. irgendwelche PWM getriebenen 
Motoren messen willst. Hier z.B. ab Seite 3:
http://www.rekirsch.at/user_html/1282834349/pix/user_img/pdfs/Center_Losungen/Messung_an_Antrieben_87V.pdf
Aber selbst mit derartigen Filtern sollten sich die 30Hz immer noch 
messen lassen ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Martin schrieb:

> weshalb haben Multimeter egal ob von Voltcraft oder Fluke einen Tiefpass
> am eingang vorgeschaltet?

Auf welche Grenzfrequenz ist dieser Tiefpass bei Dir denn dimensioniert?

von Andreas D. (rackandboneman)


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Vor allem will man sich in den Gleichspannungsbereichen kein Netzbrummen 
einfangen welches einem das Messergebnis verfälscht - häng mal ein Paar 
Messkabel wie man sie für Multimeter benutzt an ein Oszilloskop dann 
siehst Du die Sauerei....

Den 50Hz Grundfrequenz kommt man idR noch mit einem ganz anderen Trick 
bei (die Taktung des AD-Wandlers ist genau so berechnet dass ein 
Kompensationseffekt entsteht), der Tiefpass/Kondensator soll wohl die 
Oberwellen verringern. Ausserdem will man wahrscheinlich vermeiden dass 
Überspannungen mit zu schneller Anstiegszeit an allen Schutzmassnahmen 
vorbei an die Elektronik kommen und dort etwas kaputt machen können...

von Sni T. (sniti)


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Andy D. schrieb:
> (die Taktung des AD-Wandlers ist genau so berechnet dass ein
> Kompensationseffekt entsteht)

Woher nimmst du diese Information, wenn ich fragen darf? ;-)

Wenn ich mit einem Multimeter den Gleichspannungsanteil einer 
überlagerten Wechselspannung messen will, möchte ich ein vernünftiges 
Ergebnis sowohl bei 50Hz, als auch bei 49,9Hz oder 25,7Hz haben.
Wenn man also eine Messung bei 10ms vornehmen würde, wäre das Ganze 
extrem frequenzabhängig und somit relativ unbrauchbar ;-)
Gut, es gibt auch Geräte, die kein echtes RMS messen können, aber wenn 
ich ein "Messgerät" kaufe, möchte ich schon, dass der Angezeigte Wert 
auch der DC Wert ist und nicht "irgendein" Wert mit unterdrückten 50 Hz.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Aus der Literatur zum ICL7106 der häufig eingesetzt wird (und eine 
Fluke-Erfindung ist die später andere Hersteller vermarktet haben):

"To achieve maximum rejection of 60Hz pickup, the signal
integrate cycle shouldbe a multiple of 60Hz."

"Note that 40kHz (2.5 readings/second) will reject both 50Hz and 60Hz
(also 400Hz and 440Hz)."




"Wenn ich mit einem Multimeter den Gleichspannungsanteil einer
überlagerten Wechselspannung messen will"

nimmst Du besser das Oszilloskop.

: Bearbeitet durch User
von Sni T. (sniti)


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Danke für die Quelle! Hatte dein Posting vorhin eher so verstanden, dass 
es nur um die 50Hz (+Oberwellen geht) unabhängig anderer Frequenzen 
geht.

Aber so sicher eine gute Möglichkeit, vor allem da dies auch 
Einstreuungen entgegenwirkt, die nach dem Filter auftreten. Wenn man 
sich an die Probleme der älteren 87V erinnert, die teilweise durch ein 
danebenliegendes Handy außer Betrieb gesetzt werden können, sicher nicht 
verkehrt.

Andy D. schrieb:
> "Wenn ich mit einem Multimeter den Gleichspannungsanteil einer
> überlagerten Wechselspannung messen will"
>
> nimmst Du besser das Oszilloskop.

Gerade um Spannungen zu messen bevorzuge ich aber das Multimeter, wenn 
mich die Spannung statt der genauen Form interessiert. Das Oszi ist zwar 
gut um sich Zeitverläufe anzusehen, aber genauer sollte das Multimeter 
sein. Beim analogen Oszi sollte das noch recht leicht einzusehen sein, 
aber auch dem 5stelligen Readout meines digitalen Oszis vertraue ich 
weniger als einem vernünftigen Multimeter.

Dazu kommen noch weitere Vorteile des Mutlimeters, was Isolation, 
schnelle Bedienung und die Unabhängigkeit von einer Steckdose betrifft.

Bis ich das digitale Oszi hochgefahren, die Leitungen angeschlossen, 
eventuell noch die Kabeltrommel ausgerollt (weil ich z.B. am Auto etwas 
messen will), das ganze eingestellt habe.. habe ich die gleiche Sache 
schon zig mal (und genauer) mit dem Multimeter gemessen ;-)

: Bearbeitet durch User
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