Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Unterdruck messen (BlowerDoor) mit Arduino


von Jürgen N. (aquasepp)


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Hallo,
da ich nun auch einen Arduino mein Eigen nenne (habe ich nun von 
SainSmart via China erhalten) und darüber mein Aquarium kontrollieren 
möchte, dachte ich wieso nicht auch für andere Messmethoden einsetzen.

Da wir gerade zwei Dachgeschoss ausbauen und dort Dampfbremsfolien 
einbringen müssen, wolte ich die Dichtheit des Dachgeschosses mittels 
Unterdruckmessung über ein Arduino testen.

Jetzt gibt es zig verschiedene Sensoren. Ich wiess nur nicht welchen ich 
benötige und welcher sich hier mit dem Arduino betreiben lässt.

Ich glaube ich bräuchte fast einen Sensor der zwischen realem Druck 
(also normaler Aussendruck) und dem Unterdruck der mittels Luftabsaugung 
eines Ventilators im DG erfolgt, misst.

Weiss jemand welchen Sensor ich hierzu verwenden kann?
Muss ja nicht ein High-End Gerät sein.
Wie man das mit dem BlowerDoor Test macht, also Abdichtung und Absaugung 
der Luft weiss ich. Den Ventilator bekomme ich von meinem Nachbarn da er 
eine Lüftungsfirma hat.

Viele Grüße
Jürgen

von klauspeter (Gast)


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Hallo,
Differenzdruckwächter nennt sich sowas. Sind eher für die industrielle 
Anwendung gedacht und auch nicht unbedingt ganz billig.
Wenn dein Nachbar allerdings eine Lüftungsfirma hat, wird er dir 
bestimmt einen ausleihen oder besorgen können.
Als Messausgang wird normalerweise ein stetiges 0-10V Signal oder 
4..20mA benutzt. Da musst du dir noch einen kleinen Messumformer 
basteln, Spannungsteiler oder sowas in der Art, sollte kein Problem 
sein.

von Jürgen N. (aquasepp)


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wow, vielen Dank für Deine Antwort.
Na Ja ich kenne eben nur einen Mitarbeiter dort und der würde mir mal 
einen Lüfter leihen. Messgeräte eher weniger die sind bei denen 
verschlossen und da hat der Chef die Hand drauf.

Ich wollte mir sowas für den Arduino selber bauen. a, weil wir zwei 
Dachgeschosse haben und b , weil auch ein Freund sein DG ausbaut, ich 
bräuchte es also öfters. Eine gebrauchten Lüfter bekomme ich erstmal 
geliehen.

Da Du dich da anscheinend sehr gut auskennst, kannst Du mir da einen 
Differenzdruckwächter empfehlen und später evtl. bei der Schaltung 
behilflich sein?

ps. in der Bucht habe ich gerade einen gefunden...
meinst Du sowas
http://www.ebay.de/itm/QBM81-5-Differenz-Vakuum-Uberdruck-Wachter-Siemens-Landis-50-500-Pa-OVP-/281297544740?pt=L%C3%BCftungs_Klimatechnik&hash=item417ea3e624
40,-€ plus Kleinmaterial für Spannungsteiletr etc. wären doch ok wenn 
das nicht mehr als 50-60,-€ kosten würde

Anfangs dachte ich noch man könne ganz einfach diesen hier verwenden
http://www.exp-tech.de/Sensoren/MPL115A2-I2C-barometrischer-Druck-Temperatur-Sensor.html
um zumindest eine annähernde Übersicht zu bekommen ob der Druck bzw. der 
Unterdruck einigermaßen konstant bleibt.
Ich möchte eben nur sehen ob die Luftdichtheit einigermaßen gegeben ist.
deswegen dachte ich anfangs an solch ein Billig-shield

: Bearbeitet durch User
von Uwe (Gast)


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MPX5050 von Freescale bzw MPXxxxx gibt es in unterschiedlichsten Werten.
z.B. 0.1 Bar und 10V:
http://de.rs-online.com/web/p/drucksensoren/7191021/
oder 0.1 bar und 3V:
http://de.rs-online.com/web/p/drucksensoren/7191024/
oder 0.5 Bar und 10V:
http://de.rs-online.com/web/p/drucksensoren/7191033/

von MaWin (Gast)


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Jürgen Neumann schrieb:
> Weiss jemand welchen Sensor ich hierzu verwenden kann?

Relativdrucksensor mit 100Pa.
Analog auswerten, Arduino wegschmeissen.

von Tom P. (booner)


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Hei,

Du solltest Dir erstmal über die Messgrößen klar werden, welche Du 
benötigst.
Dann nützt Dir der Druck(-Unterschied) noch nicht allzuviel.
Denn ist es ein starker Lüfter, so erzeugt er bei gleichbleibendem Leck 
einen anderen Druckunterschied als ein schwacher Lüfter.

D.h. Du musst auch noch das geförderte Luftvolumen bestimmen!

Dann kannst Du die Luftwechselrate ermitteln. Um die auszurechnen 
benötigst Du Dein Raumvolumen. Das kann man aber mit dem Meterstab und 
Taschenrechner ermitteln.

Ich hab mit einem Sensririon SDP1000 Sensor mal ein wenig 
experimentiert:
http://www.sensirion.com/de/produkte/differenzdrucksensoren/differenzdrucksensor-sdp1000-serie/

Viel Erfolg!

Grüße,

Tom

von Jürgen N. (aquasepp)


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Uwe schrieb:
> MPX5050 von Freescale bzw MPXxxxx gibt es in unterschiedlichsten Werten.
> z.B. 0.1 Bar und 10V:
> http://de.rs-online.com/web/p/drucksensoren/7191021/
> oder 0.1 bar und 3V:
> http://de.rs-online.com/web/p/drucksensoren/7191024/
> oder 0.5 Bar und 10V:
> http://de.rs-online.com/web/p/drucksensoren/7191033/

Hallo,
na das ist doch perfekt.
Vielen Dank für die Links.

Ich könnte also solch ein gerät nehmen und die Ausgangsspannung auslesen 
und mittels Programm umrechnen .
Da stehe ich noch etwas auf dem schlauch. Bitte um Hilfe.

Wenn ich hierzu einen Spannungsteiler etc. mir bauen müsste gibt es 
hierzu passend eine Anleitung für Dummis?
ich würde das sehr gerne probieren da ich gerne so etwas austüfteln 
würde mit etwas Hilfe von Euch

von Karl H. (kbuchegg)


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Jürgen Neumann schrieb:

> Ich könnte also solch ein gerät nehmen und die Ausgangsspannung auslesen
> und mittels Programm umrechnen .
> Da stehe ich noch etwas auf dem schlauch.

Wobei stehst du auf dem Schlauch?

Bei der Umrechnung "1 Apfel kostet 5 Euro. Wieviel kosten 8 Äpfel?"

> Wenn ich hierzu einen Spannungsteiler etc. mir bauen müsste gibt es
> hierzu passend eine Anleitung für Dummis?


> ich würde das sehr gerne probieren da ich gerne so etwas austüfteln
> würde mit etwas Hilfe von Euch

Ne, nicht mit etwas Hilfe von uns. Wenn du da 'auf dem Schlauch stehst', 
dann bedeutet das, das wir die ganze Arbeit machen. Dann das sind alles 
keine Höhepunkte oder ernsthafte Schwierigkeiten, die dich auf dem 
Schlauch stehen lassen. Wenn du dabei schon 'etwas Hilfe' brauchst, dann 
will ich nicht wissen, wie sich das dann bei den wirklich schwierigen 
Dingen gestaltet.

Wenn du tüfteln willst, gut, dann mach das. Aber DU tüftelst. Und das 
fängt zb mit einer Google-Recherche zum Thema 'Spannungsteiler' an und 
ist mit einer Google-Recherche zum Thema "Spannungsmessung mit einem 
Arduino" noch nicht abgeschlossen. Zumal die Arduino Teile sowieso schon 
alle gebrauchsfertig vorgefertigt sind.

: Bearbeitet durch User
von Karl H. (kbuchegg)


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Im übrigen:
die 10V bzw. 3V sind die Versorgungsspannung.
Wie ein schneller Blick ins Datenblatt zeigt, bewegt sich die zu 
messende Spannungsdifferenz im Millivoltbereich.
D.h. man braucht keinen Spannungsteiler sondern einen Verstärker.

von Jürgen N. (aquasepp)


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Hallo,

hast ja recht.
Frage:
müsste ich dann die Vorgaben eines unbelasteten Spannungsteilers 
anwenden oder eines belasteten?
wie muss ich die Widerstände berechnen?

==> habe zu diesem Thema das hier gefunden

"Wenn man mit dem Spannungsteiler einen besonders hochohmigen Eingang 
ansteuert, und das sollte die Regel sein, dann kann der Spannungsteiler 
aus Widerständen im kOhm- oder im 100-kOhm-Bereich, vielleicht sogar im 
MOhm-Bereich bestehen."

kommt das ungefähr hin?

die Formel um die Teilspannungen auzurechnen kann man diese so einfach 
in einem Arduino einprogrammieren oder gibt es dazu schon 
Code-Schnippsel?

: Bearbeitet durch User
von Jürgen N. (aquasepp)


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Karl Heinz schrieb:
> Im übrigen:
> die 10V bzw. 3V sind die Versorgungsspannung.
> Wie ein schneller Blick ins Datenblatt zeigt, bewegt sich die zu
> messende Spannungsdifferenz im Millivoltbereich.
> D.h. man braucht keinen Spannungsteiler sondern einen Verstärker.

ok, also alles zurück und nach einer Verstärkerschaltung suchen
um es überhaupt messen zu können. Ist bei solch einem 
Spannungsverstärker dann noch die Genauigkeit gegeben

von Harry U. (harryup)


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ist ja ein netter Ton, dann noch von Moderatoren... ts ts ts

Das Argument der Leckage im Vergleich zur Lüfterleistung musst du 
beachten, den Rest vielleicht eher weniger.

Lässt sich aber leicht ermitteln, wie sich der Druck verhält, wenn in 
ein dichtes Gefäß, an dem der Lüfter einen Unterdruck erzeugt, eine 
Öffnung definierter Größe gebracht wird, vorher - nachher Vergleich, 
dann hast du das mal 'kalibriert'.

Einen Differenzdrucksensor würde ich hier nicht verwenden, der 
Atmosphärendruck ändert sich nicht so schnell, dass ein Echtzeit 
Vergleich nötig wäre.

Drucksensor bei Atmosphärendruck dran an den Arduino, messen, nullen, 
bekannten Unterdruck erzeugen (eine alte Unterdruckdose aus einer 
Waschmaschine ist ein ganz passables Referenzteil, die Dinger sind 
erstaunlich gut kalibriert), Arduinos 'Messlatte' damit angleichen, dann 
die Raummessung.

Kommt ja auch nicht auf's Millibar an, man wird ja eh nur messen können, 
ob die Bude dicht ist oder eben nicht.

Grüssens, harry

von Uwe (Gast)


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>Drucksensor bei Atmosphärendruck dran an den Arduino, messen, nullen,
>bekannten Unterdruck erzeugen
Naja dann zeig mal nen Absoluten der Positiv und negativ über einem Bar 
(Normale Atmosphäre) mißt bzw. zwischen 0,9Bar (Abs) und 1,1  Bar (Abs).

von Jürgen N. (aquasepp)


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Harry Up schrieb:

> Einen Differenzdrucksensor würde ich hier nicht verwenden, der
> Atmosphärendruck ändert sich nicht so schnell, dass ein Echtzeit
> Vergleich nötig wäre.
>
> Drucksensor bei Atmosphärendruck dran an den Arduino, messen, nullen,
> bekannten Unterdruck erzeugen (eine alte Unterdruckdose aus einer
> Waschmaschine ist ein ganz passables Referenzteil, die Dinger sind
> erstaunlich gut kalibriert), Arduinos 'Messlatte' damit angleichen, dann
> die Raummessung.
>
> Kommt ja auch nicht auf's Millibar an, man wird ja eh nur messen können,
> ob die Bude dicht ist oder eben nicht.
>
> Grüssens, harry

Hallo Harry,

Danke erstmal für die Antwort.

Ich dachte von meinem Verständnis her, das so ein Differenzdruckmesser 
ganz gut wäre.
So meine Vorstellung:
Der eine schlauch des Messegerätes hängt aussen vor der abgedichteten 
Tür und der andere Schlauch hängt im Raum. So kann ich den 
Differenzdruck messen und sehe dann ziemlich schnell ob er stabil bleibt 
und bzw. wie er abfällt (habe ja eh Toleranzen die man akzeptieren kann 
drin)

Vom Verständnis her, hat mir also der Differenzdruckmesser schon 
gefallen.

Ja, es kommt nicht auf ein mbar an.
So genau brauch ich das nicht.

desweieteren waren die verlinkten Druckmesser recht günstig und wenn ich 
das mit einer Verstärkerschaltung abgreifen könnte und im Arduino 
umsetzen kann dann wäre das toll.

Der Vorschlag von Dir hört sich einfach an, ich weiss jedoch noch nicht 
genau ob ich diesen richtig verstanden habe.
Wenn ja dann glaube ich fast das es doch mit so einem Drucksensor

http://www.sensirion.com/de/produkte/differenzdrucksensoren/differenzdrucksensor-sdp1000-serie/

gehen sollte oder?
wie ich das aber dann mit einer Unterdruckdose hinbiegen soll  phoooo, 
ich traue mir schon einiges zu... aber das ist von 0 auf 100 in einer 
millisekunde... ich bräuchte da einen Startschuppser

Viele Grüße

Jürgen

von Sabine (Gast)


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Wenn du schon mit Schläuchen arbeitest, könntest du auch einfach den 
Schlauch mit Wasser füllen und den Höhenunterschied der Wassersäule 
innen und außen messen, der proportional zum Druckunterschied ist (1m 
etwa 0,1bar).

von Sabberlotte (Gast)


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von Jürgen N. (aquasepp)


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Sabberlotte schrieb:
> Ich habe diesen benutzt:
> 
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CDAQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.smartec.nl%2Fpdf%2FDSSPD102DAhyb.pdf&ei=gJU9U86IOIetywOW5IDACg&usg=AFQjCNHbwsE2B8cizvXascsV6-gHN12Xhw&bvm=bv.63934634,d.bGQ

Hallo,
so wie ich das bei dem verlinkten Gerät sehe könnte ich dort auch die 
Daten bzw. Spannung auswerten.

Könntest Du mir bitte eine kurze Hilfestellung geben wie das ungefähr 
auszusehen hat (die Auswertung, was ich benötige damit ich es mit einem 
Adruino auswerten kann)

: Bearbeitet durch User
von Sabberlotte (Gast)


Angehängte Dateien:

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1
'**********************************************************************
2
'Luftdruckmesser  09.11.2013
3
'**********************************************************************
4
5
$regfile = "ATtiny2313.dat"
6
$crystal = 8000000
7
8
$hwstack = 10
9
$swstack = 10
10
$framesize = 10
11
12
13
14
Config Sda = Portb.3
15
Config Scl = Portb.2
16
config I2Cdelay = 10
17
18
config PORTB.4 = output
19
Einschalten alias PORTB.4
20
21
Einschalten = 1
22
23
config portb.1 = input
24
portb.1 = 1
25
Taster alias pinb.1
26
27
28
'**********************************************************************
29
' LCD konfigurieren
30
Config Lcdpin = Pin , Db4 = Portd.0 , Db5 = Portd.1 , Db6 = Portd.2 , Db7 = Portd.3 , E = Portd.4 , Rs = Portd.5
31
Config Lcd = 16 * 2
32
Initlcd
33
cursor off
34
Cls
35
36
Dim temp as Byte , n as Byte , Templ As Long
37
38
Dim Rohwert as Integer
39
Dim Data0 as Byte at Rohwert overlay
40
Dim Data1 as Byte at Rohwert + 1 overlay
41
Dim Druck as Long , Anzeige as String * 16 , Vor$ As String * 1
42
Dim Druck_g as Integer , Druck_m as Byte
43
Dim offset as Integer
44
45
offset = 1093
46
47
48
'_______________________________________________________________________________
49
50
do
51
52
   gosub SPD102
53
   Druck = Rohwert * 100
54
   Druck = Druck - 327700
55
   Druck = Druck / 1285
56
   Druck = Druck - offset
57
   Druck_g = Druck \ 10
58
   Templ = Abs(druck)
59
   If Druck < 0 And Druck >= -9 Then
60
      Vor$ = "-"
61
   Else
62
      Vor$ = ""
63
   End If
64
   Druck_m = Templ mod 10
65
   upperline
66
   Anzeige = str(Druck)
67
   LCD Anzeige ; " Pa   "
68
   'LCD Format(Anzeige , "0000") ; " Pa   "
69
70
   Anzeige = Vor$ + str(Druck_g) + "." + str(Druck_m)
71
   lowerline
72
   LCD Anzeige ; " mmWs   ";
73
74
   if Taster = 0 then
75
      incr temp
76
      offset = offset + Druck
77
      If temp > 20 then
78
         Einschalten = 0
79
         wait 3
80
      end if
81
   else
82
      temp = 0
83
   end if
84
   waitms 300
85
86
loop
87
88
end
89
90
'_______________________________________________________________________________
91
92
SPD102:
93
94
   Druck = 0
95
   for n = 1 to 100
96
      I2cstart
97
      I2cwbyte &HF1
98
      I2crbyte Data1 , Ack
99
      I2crbyte Data0 , Nack
100
      I2cstop
101
102
      waitms 1
103
      Druck = Druck + Rohwert
104
105
   next n
106
107
   Druck = Druck \ n
108
   Rohwert = Druck
109
110
Return

von Jürgen N. (aquasepp)


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Sabberlotte schrieb:
> [code]
> '**********************************************************************
> 'Luftdruckmesser  09.11.2013
> '**********************************************************************
>
> $regfile = "ATtiny2313.dat"
> $crystal = 8000000
>
> $hwstack = 10
> $swstack = 10
> $framesize = 10
>
wow, vielen vielen Dank.
Muss mich in die Schaltung einlesen aber das bekomme ich bestimmt hin. 
Ist ´ja alles beschrieben.
Perfekt
Ich bin sprachlos.

Und noch dazu der Code zum Auslesen

Viele Grüße Jürgen
Danke !!!

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Auch wenn du das hinkriegst: Was machst du dann mit dem Ergebnis?

Da kommt dann zum Beispiel "42" raus. 42 was? Was ist dicht? ist 42 
dicht?

von Jürgen N. (aquasepp)


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Hallo,

ich kann doch Vergleichsmessungen machen oder?
ob dort steht 42 1000 oder sonst was.
Ich gehe davon aus. das bei einem dichten Behälter der z.B. 1m³ und bei 
der ein bestimmter Lüfter 1 min lang die Luft abgesaugt hat, dann wurde 
dicht gemacht die Zahl 50 steht.... und wenn ich nach 1 Std messe und 
dort steht dann 100
und beim normalen Aussendruck steht 150 dann weiss ich doch das dieser 
Behälter nicht dicht sit. Und so glaube/hoffe ich kann es auch bei einem 
Raum sein.

Oder sehe ich das jetzt total falsch.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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100% dicht ist kein Haus und schon gar kein Dachboden und auch keine 
Dampfbremse. Es kommt nur darauf an wie dicht, und dafür gibt es gewisse 
Grenz- oder Zielwerte.

Wichtig ist dann auch dass du die Messung in beide Richtungen machst 
(also mit Unter- und Überdruck)

Pass auch auf dass du nciht zu viel Druck erzeugst, sonst macht es 
"plopp...plopp...plopp-plopp-plopp" und deine schöne Dampfbremse ist im 
Arsch.

in der Praxis macht man das mit einem kalibrierten Ventilator, der per 
Differenzruckmessung einen genauen Differenzdruck vcon 50 Pascal 
einstellt, anand der Drehzahl kann man das Fördervolumen berechnen (oder 
aus einer Tabelle ablesen), dann brauchst du noch das Volumen des Hauses 
(oder des Dachbodens), daraus ergibt sich dann eine stündliche 
Luftwechselrate bei 50Pa, auch "n50" genannt. Die sollte dann je nach 
haustyp unter 0.6 (Passivhaus) aber auf jeden Fall unter 3.0 liegen. 
(nebenbei: mein Haus hat 0.17)

von Jürgen N. (aquasepp)


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stimmt vollkommen.
gebe ich Dir uneingeschränkt recht.
Aus diesem Grund wollte ich es zuvor mit einem ziemlich luftdichten Raum 
testen z.B. kleiner Keller in einem Neubau ohne Kabel/Rohrdurchführungen 
etc.
natürlich sind auch dort die Wände nicht 100% Luftdicht aber zum 
Probemessen sollte es reichen.
Ja. den Lüfter möchte ich dann auch darüber steuern damit eben nicht ein 
extremer Unterdruck entsteht und es mir die Folie in den Vent zieht :).
Letztendlich ist es ja so das man Toleranzgrenzen hat. Mir geht es nur 
hauptsächlich darum größere Lecks zu entdecken.
Ich habe die Erfahrung gemacht das man oftmals genau nachsieht alles 
kontrolliert und man hat doch noch etwas größere übersehen.
Auch ist es so, dass ich nun mit diesem gerät (deswegen möchte ich es ja 
bauen) mehrmals messen kann. Also einmal nach Einbringung der Folie und 
dann nochmals nach dem Anbringen der Traglattung bzw. der 
Trockenbauschienen.
Grund: Es gibt noch kein Dichtband der Hersteller und keine anständige 
Lösung wenn man eine Traglattung mit Distanzschrauben an den Balken 
befestigt wo die Schrauben ja durch die Folie geschraubt werden müssen 
und beim herausschrauben man somit die Folie beschädigt.

Im Trockenbau wird das oft einfach ignoriert und man behauptet das diese 
kleine Öffnung nichts ausmacht. Ich bezweifle das aber, da dort sich 
größere Risse bilden können. Ich verwendet dort unter den Schrauben ein 
spezielles anschmiegsames Diffusionsdichtband um die Schrauben 
abzudichten.

Ob das dann funktioniert ... aus diesem Grund möchte ich die Messungen 
mehrmals machen und da kommt mir so eine Schaltung und so ein 
Differenzdrucksensor wie gerufen

von Jürgen N. (aquasepp)


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Sabberlotte schrieb:
> [code]
> '**********************************************************************
> 'Luftdruckmesser  09.11.2013
> '**********************************************************************
>
> $regfile = "ATtiny2313.dat"
> $crystal = 8000000
>
> $hwstack = 10
> $swstack = 10
> $framesize = 10


eine Frage noch.
im Schaltplan kann ich die benötigten Teile soweit nachvollziehen.

ich finde nur den Anschluss und das Anschlussschema für den von Dir 
benutzten Differenzdrucksensor nicht
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CDAQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.smartec.nl%2Fpdf%2FDSSPD102DAhyb.pdf&ei=gJU9U86IOIetywOW5IDACg&usg=AFQjCNHbwsE2B8cizvXascsV6-gHN12Xhw&bvm=bv.63934634,d.bGQ

Kannst Du mir das noch bitte kurz erklären

Vielen Dank schomal

Gruß Jürgen

und nochmals ein Dankeschön für den Schaltplan

von Jürgen N. (aquasepp)


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laut dem Schaltplan und dem Code müsste es auf dem Schaltplan "V1" der 
Luftdruckmesser sein... ist das richtig?

von Harry U. (harryup)


Angehängte Dateien:

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@ Uwe:
...Naja dann zeig mal nen Absoluten der Positiv und negativ über einem 
Bar
(Normale Atmosphäre) mißt bzw. zwischen 0,9Bar (Abs) und 1,1  Bar (Abs).

Der in der Anlage, der wäre so einer. Bekommst du absolut oder relativ, 
wobei relativ mehr Witz macht, der Atmosphärendruck ändert sich doch 
ständig. Ich hatte den mal in einem Langzeitversuch, beaufschlagt mit 2 
bar, jeden Tag ein etwas anderes Messergebnis, naja, Barometer 
nebendran, dann war's klar. Will sagen, der löst auch noch auf wenige 
Millibar bei 2 bar (oder auch mehr) auf, Vakuum verträgt der auch, man 
lenkt halt die Messbrücke in die andere Richtung aus.

Das mit der Druckmessdose der Wama sollte nur als Referenzgeber dienen, 
damit man das Gerät halbwegs kalibrieren kann, muss ja aber nicht.

Grüßens, harry

von Sabberlotte (Gast)


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Jürgen Neumann schrieb:
> laut dem Schaltplan und dem Code müsste es auf dem Schaltplan "V1" der
> Luftdruckmesser sein... ist das richtig?

Richtig.

Ich sehe gerade das ich für SCL und SDA die Pullups vergessen habe 
(Wunder das es funktioniert) !

von Sabberlotte (Gast)


Angehängte Dateien:

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Revision:

...im Gerät waren die Widerstände vorhanden !
Die Taster hatten auch die falsche Bezeichnung.

von Mike (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> dann brauchst du noch das Volumen des Hauses
> (oder des Dachbodens), daraus ergibt sich dann eine stündliche
> Luftwechselrate bei 50Pa, auch "n50" genannt. Die sollte dann je nach
> haustyp unter 0.6 (Passivhaus) aber auf jeden Fall unter 3.0 liegen.
> (nebenbei: mein Haus hat 0.17)

Kann mal einer erklären, warum bei einem großes Passivhaus die Außenhaut 
undichter als bei einem kleinen sein darf?
Was hat das Volumen mit der Bewertung der Dichtigkeit zu tun? Die 
Dichtigkeit sollte doch durch den Volumenstrom pro Fläche Außenhaut ggf. 
bei einer bestimmten Druckdifferenz definiert sein.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Mike schrieb:
> Kann mal einer erklären, warum bei einem großes Passivhaus die Außenhaut
> undichter als bei einem kleinen sein darf?
> Was hat das Volumen mit der Bewertung der Dichtigkeit zu tun? Die
> Dichtigkeit sollte doch durch den Volumenstrom pro Fläche Außenhaut ggf.
> bei einer bestimmten Druckdifferenz definiert sein.

Je größer das Haus, umso mehr potentielle "Fehlerquellen" hat man. Das 
wird ein Stück weit damit kompensiert.

Aber der Hauptgrund liegt woanders: Im Endeffekt wird aus dem n50-Wert 
die "Falschluftrate" ermittelt. Ein Passivhaus hat eine kontrollierte 
Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, um die Lüftungsverluste 
(genauer: Wärmeverluste durch Luftwechsel) zu minimieren. Wenn nun ein 
Teil des Luftwechsel am Wäremtauscher vorbei durch Undichtheiten im 
Gebäude erfolgt, so erhöhen diese natürlich die Lüftungsverluste 
signifikant, deswegen ist dieser Teil so klein wie möglich zu halten. Da 
die "reguläre" Lüftung üblicherweise als "Luftwechselrate" angegeben / 
berechnet wird (z.B. 0.5/h heisst: in einer Stunde wird die Hälfte des 
Luftvolumens im Haus ausgetauscht), hat es sich eingebürgert bzw. als 
sinnvoll erwiesen, die Unrichtigkeit ebenfalls auf das Volumen zu 
beziehen.

Hintergrund des ganzen ist, dass das klassische Passivhaus nur über die 
Lüftung beheizt wird. Der Luftheizung sind aber physikalisch recht enge 
Grenzen gesetzt, Fehler müssen unbedingt vermieden werden. Deshlb wird 
in der Berechnung (welche ja vor dem Bau erfolgen muss) von einer 
maximalen Falschluftrate ausgegangen, diese muss dann nach erfolgtem Bau 
messtechnisch überprüft werden (und notfalls muss nachgebessert werden)

von Mike (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Je größer das Haus, umso mehr potentielle "Fehlerquellen" hat man. Das
> wird ein Stück weit damit kompensiert.

Danke für die ausführliche Erklärung.

Klar, dass ein größeres Haus absolut mehr - ich nenn es mal 
"Fehlerstellen" hat. Da die (Warm-)Luftverluste aber proportional zur 
Oberfläche sind (bei gleicher Fenstergröße, Dachflächendichtung) und 
nicht zum Volumen, erlaubt einem die Bemessung nach der Luftwechselrate 
z.B. bei einem grundflächenmäßig vier mal so großen Haus (Volumen x 8) 
also einen Faktor 2 höheren Luftaustausch pro Oberfläche oder 
entsprechend mehr Freiheit bei gleichem Volumen, die Oberfläche 
größer/aufwändiger zu gestalten und von einer kompakten Bauweise 
abzugehen. Richtig?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Mike schrieb:
> Klar, dass ein größeres Haus absolut mehr - ich nenn es mal
> "Fehlerstellen" hat. Da die (Warm-)Luftverluste aber proportional zur
> Oberfläche sind (bei gleicher Fenstergröße, Dachflächendichtung) und
> nicht zum Volumen, erlaubt einem die Bemessung nach der Luftwechselrate
> z.B. bei einem grundflächenmäßig vier mal so großen Haus (Volumen x 8)
> also einen Faktor 2 höheren Luftaustausch pro Oberfläche oder
> entsprechend mehr Freiheit bei gleichem Volumen, die Oberfläche
> größer/aufwändiger zu gestalten und von einer kompakten Bauweise
> abzugehen. Richtig?

Nö, nicht ganz.

Zum einen hast du idR bei größerer Grundfläche (nennen wir es besser 
Wohnfläche) ja dieselbe Raumhöhe, deswegen steigt das Volumen nicht 
quadratisch mit der Wohnfläche.

Die 0.6 sind auch nur ein Richtwert, in der Praxis hängt das natürlich 
stark vom AV-Verhältnis (Außenfläche zu Volumen) ab, je besser das ist 
(also je weniger Fläche) desto besser (=geringer) wird die Heizlast 
ausfallen. Außerdem darfst du nicht vergessen, dass du neben den 
Lüftungsverlusten auch Konvektionsverluste hast (mehr oder weniger gut 
isolierte Wände und Fenster), hier sind die Verluste auch proportional 
zur Außenfläche (mit ein paar Besonderheiten, aber das würde zu weit 
führen)

Über den n50-Meßwert und das bekannte Luftvolumen lässt sich ja ohnehin 
wieder die echte Falschluftrate errechnen, und daraus die realen 
Lüftungsverluste.

Wenns dich interessiert, google mal nach PHPP, die einfachere Variante 
(PHVP) ist sogar frei erhältlich. Dort sind alle diese Berechnungen 
recht detailliert erklärt.

von Mike (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Wenns dich interessiert, google mal nach PHPP,

Danke für den Tip. 7
</Off-Topic> ;-)

von Wilfried A. (walex53)


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Auch wenn der Thread ein halbes Jahr alt ist...

nimm den Freescale MPX5050DP oder MPX5100DP. Kosten bei Reichelt 15,50 
EUR. Sind beides Differenzdrucksensoren. Der 5050 mißt maximal 50 kPa (= 
500 mbar), der 5100 100 kPa (= 1 bar) und geben 90 bzw. 45 mV/kPa raus, 
also bei Maximaldruck ca. 4,5 V, die Du direkt auf Deinen A/D Wandler 
geben kannst.

von aquasepp (Gast)


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Danke für die Info,

ich habe den Thread immer noch im Auge :)

von Tom P. (booner)


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Hei Wilfried,

Du empfiehlst einen Sensor mit Maximalwert 50.000Pa um damit eine 
Messgröße mit ca. 100Pa als Maximalwert zu erfassen?  Hmmm...


Grüße,

Tom

von foo (Gast)


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Jürgen Neumann schrieb:
> Da stehe ich noch etwas auf dem schlauch.

Ja, wenn du nur mal auf dem Schlauch stündest, dann wärest du vielleicht 
längst fertig: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlauchwaage

Man kann so etwas leicht aus durchsichtigem PVC-Schlauch basteln, und 
indem  man den zum Ablesen gewnutzten Schenkel flach schräg stellt, kann 
man die Empfindlichkeit um ein Vielfaches erhöhen.

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