Forum: HF, Funk und Felder 50R Abschlusswiderstände wo überall


von Markus W. (Gast)


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Hallo,
Ich hätte da mal eine Frage:

Wo überall müssen 50R Abschlusswiderstände hin in einer HF-Schaltung? 
Sagen wir ich habe im RX Pfad Verstärker - Mischer - BPF - ADC. Wo 
überall muss ich terminieren mit 50R? Nur am Eingang (für die Antenne) 
oder auch nach jedem Block (Mischer, etc)? Müssen die Traces zwischen 
den Blöcken auch alle 50R Impedanz haben?

Danke für die Antworten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Naja, normalerweise willst du die Leistung nicht verheizen, sondern
irgendwo nutzbringend anwenden.  Man legt also den Eingang des
Verstärkers so aus, dass er (möglichst) 50 Ω reell bei Betriebsfrequenz
als Eingangsimpedanz hat, und die von dieser Impedanz aufgenommene
Leistung dann intern weiterverstärkt (oder was auch immer damit
passieren soll).

Gleiches gilt für die Ausgangsimpedanz einer treibenden Stufe.  Auch
diese sollte bei Betriebsfrequenz 50 Ω reell sein.

Wenn jetzt zwischen beiden eine Leitung mit 50 Ω Leitungsimpedanz liegt,
dann treten weder an der Quelle noch an der Senke Reflektionen auf.

Als „Leitung“ in diesem Sinne gilt alles, was „elektrisch lang“ ist,
Richtwert dafür ist lambda/10 (Verkürzungsfaktor beachten).  Alles, was
kürzer ist, muss nicht impedanzkorrekt sein.

von Andreas D. (rackandboneman)


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@dl8dtl ich lese immer wieder dass eigentlich nur Leitung und Last 
angepasst sein müssen, ABER dass eine Quellenterminierung sehr hilft 
komplettes Chaos zu vermeiden wenn dies NICHT ganz der Fall sein sollte?

PS dass in der HF-Technik tatsächlich eine definierte Ausgangsimpedanz 
bei Transistoren und anderen eigentlich nichtlinearen Dingen 
angenommen wird finde ich regelmässig sehr verwirrend... :)

von Stefan M. (derwisch)


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Die  passende Impedanz gilt bei Endstufentransistoren oder auch 
Eingangsstufen immer nur für eine Frequenz, für die das Anpassnetzwerk 
berechnet wurde.
Das sorgt oft für Verwirrung.

@ Markus W.,

Die 50 Ohm sind eine Impedanz, kein ohmscher Gleichstromwiderstand.
Die Komponenten in einer Schaltung sollten also idealerweise schon 
seitens des Herstellers bei 50 Ohm Impedanz liegen.
Man muss die 50 Ohm nicht durch Widerstände in der Schaltung "erzeugen".

von Ralph B. (rberres)


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In 50 Ohm Systemen sollten eigentlich  immer sowohl die Quelle als auch 
der Verbraucher eine Impedanz von reell 50 Ohm besitzen.

Bei Quellen sorgt man entweder dafür, das der Ausgangswiderstand reell 
50 Ohm unabhängig von der Austeuerung ist.

Z.B. Endstufe in einen Funktionsgenerator haben durch die starke 
Gegenkopplung zunächst einen Ausgangswiderstand von praktisch 0 Ohm, 
welche durch einen 50 Ohm Reihenwiderstand auf die 50 Ohm 
Ausgangswiderstand des Funktionsgenerators gebracht werden .

Oder man stimmt die Ausgangsstufe so ab, das sie bei maximaler 
Aussteuerung die 50 Ohm Ausgangswiderstand haben.

Die mit abnehmender Aussteuerung zunehmende Fehlanpassung der Quelle 
muss man dann in Kauf nehmen.

Bei HF Endstufen, welche nur eine geringe Gegenkopplung besitzen macht 
man das so.

Ralph Berres

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andy D. schrieb:
> PS dass in der HF-Technik tatsächlich eine definierte Ausgangsimpedanz
> bei Transistoren und anderen eigentlich nichtlinearen Dingen angenommen
> wird

Nun, irgendeine (komplexe) Impedanz hast du halt immer.  Ziel ist
es dann, sie mit einem Anpassnetzwerk bei Betriebsfrequenz auf eine
definierte Impedanz zu bekommen.  Immer dran denken, bei HF will man
in der Regel maximale Leistung weiterreichen, daher arbeitet man mit
Leistungsanpassung, d. h. Zi = Zo.

von herbert (Gast)


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Naja ein Ringmischer zb. will schon überall 50Ohm sehen.Breitbandige 
Abschlüsse erreicht man am Ausgang des Mischers mit einem 
Diplexer.Signalport und LO Port könnte man auch mit einem kleinen 
Dämpfungslied 50Ohm sehen lassen.

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