Hallo zusammen, kann mir jemand erklären, wie ich ein TO220-Gehäuse isoliert befestige? Wenn ich eine Isolationsfolie zwischen dem TO220-Gehäuse und dem Kühlkörper anbringe müsste es doch an dem Durchgangsloch der Folie, für die Befestigungsschraube, zu einem Überschlag kommen.
Die Schraube wird mittels Isolierbuchse vom Bauelement (Gehaeuse, Kuehlfahne) zentiert und isoliert: http://www.amazon.de/Amico-St%C3%BCck-Isolationsbuchse-Unterlegscheibe-Transistor/dp/B00GAU3VAU Damit liegt die Schraube auf dem Potential des Kühlkörpers. Tausendfach bewährt.
Nö. Für den richtigen Abstand sorgt der Isoliernippel der Befestigungsschraube. Das Loch der Scheiben im Bild sollte nur so groß sein, daß das Gewinde durchpaßt.
ja, so ist das... Deshalb gibt es Isoliernippel. Die sind idealerweise so lang, dass sie bis in die Bohrung vom Kühlkörper ragen. http://www.reichelt.de/Waermeleit-paste-folien-scheiben/IB-2/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=3384&ARTICLE=8713&SEARCH=isoliernippel&SHOW=1&OFFSET=16&
Nachbemerkung: Bei Bauelementen, deren Anschlusse DURCH Bohrungen des Kühlkörpers ragen, muss natürlich die Bohrung gross genug fuer die Überschlagsfestigkeit sein. Nicht umsonst sind bei TO3-Bauelemenet für Hochspannungsanwendungen (z.B. TV-Ablenkstufen) die Basis und den Emitter mit extra grossen Glasdurchführungen isoliert.
Thomas J. schrieb: > Die Schraube wird mittels Isolierbuchse vom Bauelement (Gehaeuse, > Kuehlfahne) zentiert und isoliert: > > http://www.amazon.de/Amico-St%C3%BCck-Isolationsbuchse-Unterlegscheibe-Transistor/dp/B00GAU3VAU > > Damit liegt die Schraube auf dem Potential des Kühlkörpers. Tausendfach > bewährt. Im Anhang befindet sich ein Bild. Blau: Schraube Rot: Isolierbuchse Grün: Isolierscheibe oder Isolierfolie Zwischen dem Übergang Rot-Grün bzw. Isolierbuchse zu Isolierscheibe ist Luftspalt. Kann es nicht zu einem Überschlag in diesem Luftspalt kommen?
Man sollte eine Lösung wählen, die auch nach einer Reparatur noch zuverlässig funktioniert. -Es gibt z.B. bei TO3 spezielle Kunststoffhülsen über die Schraube. -Man könnte aber auch den gesamten KK isoliert montieren. -Es gibt einige TO220, die schon ein isoliertes Blech haben. Ein sorgsame Prüfung nach der Montage ist wichtig.
> Kann es nicht zu einem Überschlag in diesem Luftspalt kommen?
Richtg - es kann.
Aber ich meine, dass wir hier zwischen den üblichen
Sicherheitsluftstrecken (viel grösser) und der physikalischen
Überschlagsstrecke unterscheiden müssen. Wer sich einmal das Chip-Bild
eines Hochspannungstransistoer angesehen hat, wird erstaunt sein, wie
winzig hier die Strecken sind, zwischen denen grosse
Spannungsdifferenzen bestehen.
oszi40 schrieb: > > Ein sorgsame Prüfung nach der Montage ist wichtig. Wie wahr! Auch mir wurde einmal ein winziger Metallspan, welcher sich nach einiger Zeit durch das Glimmerplättchen gedrückt hat, zum Ärgerniss.
Es gibt einige Risiken wie z.B. Ungeauigkeiten, gerissene Isolation, falscher Typ ohne Isolation, Montagefehler, ...
Thomas J. schrieb: > Nachbemerkung: > > Bei Bauelementen, deren Anschlusse DURCH Bohrungen des Kühlkörpers > ragen, muss natürlich die Bohrung gross genug fuer die > Überschlagsfestigkeit sein. Nicht umsonst sind bei TO3-Bauelemenet für > Hochspannungsanwendungen (z.B. TV-Ablenkstufen) die Basis und den > Emitter mit extra grossen Glasdurchführungen isoliert. Ich weiß nicht ob das so gemeint war wie ich es verstanden habe aber im Anhang ist nun meine überlegte Lösung. 600V bei 0,2 mm Luftspalt ist mir zu riskant. Vorallem wenn HF im Spiel ist.
oszi40 schrieb: > Es gibt einige Risiken wie z.B. Ungeauigkeiten, gerissene Isolation, > falscher Typ ohne Isolation, Montagefehler, ... ... und in mir steigen vage Erinnerungen hoch: Die Klimmzüge, welche z.B. bei der Kühlung von Leistungstransitoren kommerzieller Funktechnik im UHF-Bereich erforderlich waren. HF-Leistungstransitoren in Beryllium-Oxid-Keramik-Gehäusen und mit Gewindestiften aus Beryllium (oder Legierung ??). Hochgiftig, falls da mal der Steckschlüssel abrutschte und Metallspäne entstanden. Extra dicke Warnhinweise in den Lieferverpackungen. Brrr ...
A. R. schrieb: > Ich weiß nicht ob das so gemeint war wie ich es verstanden habe aber im > Anhang ist nun meine überlegte Lösung. > 600V bei 0,2 mm Luftspalt ist mir zu riskant. > Vorallem wenn HF im Spiel ist. Ok, jetzt verstehe ich das Problem besser. Obwohl man m.W. von 3kV/mm ausgehen kann sind 600V schon grenzwertig. Wobei 600V und HF (welche Frequenz) zusätzliche Fragen aufwerfen. Um zum rein mechanischen Problem zurueck zu kommen: nach meiner Erfahrung altern 0815-Isolierbuchsen erheblich. Wenn es wirklich auf Überschlagsfestigkeit ankommt, würde ich empfehlen, deine dargestellte Anordung (mit dem Senkloch vor dem Befestigungsgewinde) zu nutzen und die Isolierbuchsen lang genung UND aus mechanisch stabilen und m.E. spannungsfesterem Material (z.B. Teflon) zu wählen.
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Bearbeitet durch User
A. R. schrieb: > 600V bei 0,2 mm Luftspalt ist mir zu riskant. Es wird aber massenhaft eingesetzt und niemand macht sich einen Kopf darum. Ich habe hier noch Bleche mit SUXXX Transis aus alten Robotron NT rumliegen. Relativ dünne Plastefolie und die genannten Buchsen - geht. TO-3 für die Hochspannung im TV, da müßte ich nachsehen wie die isoliert sind. Ich glaub aber auch nicht anders.
Michael_ schrieb: > A. R. schrieb: > Ich habe hier noch Bleche mit SUXXX Transis aus alten Robotron NT > rumliegen. > Relativ dünne Plastefolie und die genannten Buchsen - geht. > TO-3 für die Hochspannung im TV, da müßte ich nachsehen wie die isoliert > sind. Ja, das Bild der SUXXX hatte ich auch im Kopf. Wobei es sicher hilfreich fuer mich waere, wenn ich mir das zugehoerige Schaltbild dieser Schaltstufen anschauen wuerde und verstehen koennte, was bei einem Durchschlag Kollektor/Kühlkörper passieren könnte. Der TO hatte jedoch allgemein nach einem Durchschlag in seiner Anordnung gefragt. Ich erinnere mich vage, mal gelernt zu haben, dass man bei kritischen Konstuktionen diese Möglichkeit irgendwie absichern sollte.
Kennst du die Kühlkörper mit Clipmontage? Damit kannst du eine durchgehende Isolierfolie verwenden, oder wie auf dem Bild eine geschlossene Kappe. Den Clip gibt es auch zum Anschrauben als "Transistorhaltefeder" von Fischer Elektronik.
Thomas J. schrieb: > A. R. schrieb: > > Ok, jetzt verstehe ich das Problem besser. Obwohl man m.W. von 3kV/mm > ausgehen kann sind 600V schon grenzwertig. Wobei 600V und HF (welche > Frequenz) zusätzliche Fragen aufwerfen. Das Problem hat sich zwar für mich schon erledigt aber zur Info: Es ist eine Halbbrücke die auf 500 V Nennspannung ausgelegt worden ist. Schaltfrequenz (PWM) soll 500 kHz betragen. Die HF liegt in den Flanken. Leo-andres H. schrieb: > Kennst du die Kühlkörper mit Clipmontage? > > Damit kannst du eine durchgehende Isolierfolie verwenden, oder wie auf > dem Bild eine geschlossene Kappe. Den Clip gibt es auch zum Anschrauben > als "Transistorhaltefeder" von Fischer Elektronik. Ja, ich kenne die Kühlkörper mir Clipmontage. Ich habe jedoch bereits einen anderen Kühlkörper gekauft und eben die Gewindelöcher gebohrt. Ich habe mich gegen Clipmontage entschieden, weil die erhältlichen Bauformen mit Clipmontage nicht meiner Zielbauform entsprachen.
Es gibt auch Isolierhülsen, die ein kleines Stück in den Kühlkörper hineingehen und so die Kriechstrecke noch ein wenig verlängern. Der Kühlkörper ist dabei um das Befestigungsloch herum ausgefräst, so daß die Strecke verlängert wird. Ich denke so ist 1mm machbar und das reicht locker für die verfügbaren Transistoren aus. Bei Fernseher sind auch keine so großen Spannungen an den Transistoren. Bei moderneren (bzw. was bei Röhrentechnik modern ist) Geräten sind 1500V Transistoren verbaut und die sind meistens in einem Vollplastik-Gehäuse untergebracht wo man keine Isoliernippel oder Pads mehr braucht.
Mike Krüger empfiehlt dazu: (Isolier)nippel durch die Lasche ziehen... ;-) MfG Paul
Und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben drehn Da erscheint dann auch ein Pfeil, da drückt man ganz leicht drauf. Und schon sprengt's den Transi auf!
Mir fällt grad ein, ich hatte mal eine extrem überschlagssichere Isolation gesehen in irgendeinem alten Industriegerät-Rest. Das mag vielleicht irgend eine Art Zündgerät gewesen sein. Da war ein extra großer Isonippel mit einem ~6mm Kragen von hinten durch den Kühlkörper gesteckt, und auf der Transistorseite war eine relativ große Ansenkung im Kühlkörper.
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