Sehr geehrte Com, ich versuche zurzeit mich ein bisschen in die Elektronik einzufinden. Ich stehe zurzeit vor dem folgenden Problem: wenn ich ganz vereinfacht gesagt (wie ihr im Anhang sehen könnt), ganz viele Oszillatoren miteinander zusammenschließe, um eine bestimmte Schwingung zu erzeugen. Mein Frage ist es, ob es möglich ist, mit Oszillatoren den Klang eines bestimmten Instrumentes nachzuahmen, beispielsweise die Geige. Wie kann man folgende 2 Dinge erreichen: 1. Möglichkeit zur Änderung der Frequenz eines Hauptschwingers (Grundton), sodass alle anderen Oszillatoren (=Obertöne) sich daran synchronisieren. zB hat der Grundoszillator eine Frequenz von 290Hz und wird auf 310Hz eingestellt, ist es möglich, dass alle anderen Schwingkreise Vielfache von 310 Hz werden? (620Hz usw). So dass man also den Ton des "Intstrumentes" mithilfe eines Lautsprechers ausgeben kann. 2. Da die Instrumente, auch einer Hüllkurve (attack, decay, sustain, release) folgen, ist also jeder Oberton dynamisch - mal wird einer lauter oder leiser. Wie könnte man dieses Verhalten den Oszillatoren aneignen, also programmieren? Es muss nicht praktisch realisiert werden, es geht nur um die Frage, inwiefern denn ein elektronisches Instrument einer Geige nachahmen könnte... Grüße, Alex
Synox89 schrieb: > Es muss nicht praktisch realisiert werden, es geht nur um die Frage, > inwiefern denn ein elektronisches Instrument einer Geige nachahmen > könnte... Heutzutage macht man einfach DDS. Direct Digital Synthesis. Die eigentliche Signalerzeugung macht ein DSP rein digital.
Ups, ich habe nicht erwähnt, dass es sich um ein Theremin handelt, also ich kann nicht einfach so zum Synthesizer greifen.. Ein Theremin hat meist eine relativ klare sinus Kurve. Die Frage ist: kann ein Theremin so ausgebaut werden, dass ihm all diese Obertönen beigemischt werden? Und dann auch noch zusätzlich diese Programmierung des Verhaltens der Obertönen programmieren? Es gibt ja auch die Variante mit MIDI-Controller...Wäre sowas einfacher, dass das Theremin einfach Samples einer Geige aufruft?
vielleicht solltes Du zu deinen anderen Threads verlinken? Dann wissen gleich alle Bescheid. Nicht jeder liest hier 24/7 mit :) Theremin arbeitet mit Überlagerungsoszillatoren. Stellt man den Arbeitspunkt entsprechend ein, gibt es keinen "sauberen" Sinus. Dadurch entstehen automatisch entsprechdne Oberwellenanteile, die sich herausfiltern lassen.
Synox89 schrieb: > Ups, ich habe nicht erwähnt, dass es sich um ein Theremin handelt, also > ich kann nicht einfach so zum Synthesizer greifen.. Ein Theremin hat > meist eine relativ klare sinus Kurve. Die Frage ist: kann ein Theremin > so ausgebaut werden, dass ihm all diese Obertönen beigemischt werden? Kurze Antwort: nein Lange Antwort: man könnte die vom Theremin erzeugten Töne letztendlich irgendwie zur Steuerung eines Synthesizers verwenden. Allerdings ergibt das IMHO überhaupt keinen Sinn. Denn ein Theremin hat ja bereits sehr charakteristische klangliche Eigenschaften. Dazu gehört die kontinuierliche Frequenz abenso wie die kontinuierlich und frei veränderliche Amplitude. Als Approximation könnte man natürlich das Signal vom Theremin in ein Rechtecksignal verwandeln, das per Monoflop oder Differenzierglied mit Obertönen anreichern und dann per Klangsteller zumindest den Anteil an Obertönen in Richtung Streicher "optimieren". Wenn man das noch mit der Original-Amplitudensteuerung verknüppert (sprich: es an passender Stelle in die Schaltung des Theremins einschleift) dann bleibt auch diese Charakteristik des Theremins erhalten. Die für Streicher charakteristische Anstrich- bzw. Ausklingphase kriegt man aber auf keinen Fall hin. Schon allein deswegen nicht, weil man die Information "neue Note angespielt" nicht aus dem Theremin rauskriegt. XL
Marian B. schrieb: > Heutzutage macht man einfach DDS. Direct Digital Synthesis. Die > eigentliche Signalerzeugung macht ein DSP rein digital. Ja und Nein, DDS hat aber den Nachteil, dass man filtern muss, wobei Artefakte entstehen. http://96khz.org/oldpages/limitsofdds Zudem braucht es zum Abbild realer Oszillatoren wie bei der Geige und deren transientem Verhalten entsprechende Frequenzmodulationen. Speziell solche Themen wie Selbstoszillation, Fremdanregung und verkoppelte Schwingungssysteme sind da sehr schwer nachzuahmen. Ein VAM-Oszillator ist da die bessere Wahl. http://96khz.org/doc/vasynthesisvhdl Tipp an den TO: Die "Oszillatoren" einer Geige sind wie bei allen diesen Intrumenten parallel geschaltet. Serielle Verschaltungen gibt es auch, vor allem durch das Material hindurch. Wenn Du Anregungen berechnen willst, brauchst Du einiges an Gehirnschmalz. Wie werden welche Frequenzen wo eingeprägt? Mit welchem Koppelfaktor? Mit welchem Vorzeichen? Im Prinzip brauchst Du ein 3D-Modell der Saite und des Korpus und leitest daraus Ersatzschaltbilder ab. Dann werden auch Teile der Geige durch Nachbarsaiten angeregt. (Körperschall und Luftschall haben da unterschiedliche Wirkungen). Siehe auch: Beitrag "Re: E-Gitarren Sound mit einem DSP erzeugen"
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