Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dualnetzteil


von Peter S. (peersteens)


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Hallo,
meine Frage an Euch: Ich brauche ein Dualnetzteil, einstellbar von ca. 
10 bis 18 Volt, 1 Ampere genügt. Es soll mit dem LM317 und dem LM337 
aufgebaut werden. Ich finde zwei verschiedene Vorschläge für den Teil 
vor den ICs.
Wie in den Bildern zu sehen, gibt es solche, die die Masse von der 
Mittelanzapfung der Sekundärwicklung bis zum DC-Ausgang durchziehen. Und 
eben solche, die zwei Gleichrichterbrücken verwenden, eine für den 
positiven Zweig und eine für den negativen Zweig. Dabei wird die Masse 
dann erst nach den Brücken gebildet.
Gibt es Vorzüge einer der beiden Versionen? Was für Auswirkungen hat der 
Unterschied? Ich will Operationsverstärker damit betreiben, ist eine der 
beiden Schaltungen vorzuziehen?

von hinz (Gast)


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Peter Stein schrieb:
> Gibt es Vorzüge einer der beiden Versionen?

Die mit zwei Gleichrichtern ist im Winter von Vorteil, die andere im 
Sommer.

von M. K. (sylaina)


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Peter Stein schrieb:
> meine Frage an Euch: Ich brauche ein Dualnetzteil, einstellbar von ca.
> 10 bis 18 Volt, 1 Ampere genügt. Es soll mit dem LM317 und dem LM337
> aufgebaut werden. Ich finde zwei verschiedene Vorschläge für den Teil
> vor den ICs.

LM317: Da sollte man mit einem Drop von 2 V schon rechnen, d.h. du 
brauchst also mindestens 20V am Eingang wenn du am Ausgang 18 V machen 
willst. Wenn du dann am Ausgang 10 V einstellst und 1A ziehst 
verballerst du mal eben 10 W recht sinnbefreit. Willst du das wirklich 
tun? Die Effizienz ist ja verboten schlecht dabei.

Zu den Vor- ud Nachteilen: 1 Brücke - weniger Bauteile aber auch stärker 
Belastung der Dioden.

Warum hier kein Schaltnetzteil, dass einem die Spannungen liefert? Du 
willst ja nur OPs versorgen, wie kommst du da auf 1A? Für OPs ist das 
schon was.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

>> Gibt es Vorzüge einer der beiden Versionen?
>
> Die mit zwei Gleichrichtern ist im Winter von Vorteil, die andere im
> Sommer.

Dabei ist es aber wichtig, die fünfte undsechste Zeile
der vierten Strophe zu beachten:
http://www.lyrix.at/de/text_show/537c1d3797a6473f98a306bf67991d36-Wise_Guys_-_Deutsche_Bahn

: Bearbeitet durch User
von Peter S. (peersteens)


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> Warum hier kein Schaltnetzteil, dass einem die Spannungen liefert? Du
> willst ja nur OPs versorgen, wie kommst du da auf 1A? Für OPs ist das
> schon was.

Die Bauteile sind gerade da, darum nichts anderes. Das eine Ampere, weil 
noch ein kleiner Verstärker mit dran kommt.

von hinz (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Zu den Vor- ud Nachteilen: 1 Brücke - weniger Bauteile aber auch stärker
> Belastung der Dioden.

Nein.

von Peter S. (peersteens)


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Dann entnehme ich dem, eingeschlossen die humoristischen Beiträge, dass 
es vollkommen wurscht ist.
Das wollte ich wissen, man dankt.

von F. F. (foldi)


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Was spricht eigentlich gegen einen einfachen Spannungsteiler?
18 Volt sind dann auch zwei mal 9 Volt.
Habe mir das in ein Kästchen gebaut und kann so übers normale 
Labornetzteil mit 12 Volt (Festspannung) versorgen und über die 
regelbare Spannung meinen Eingang bestromen.
Die OPV's werden doch immer mehr von der Versorgungsspannung kleiner, 
auch sind doch viele schon single supply fähig.
Viel wird ja auch für tragbare Lösungen gebaut, da braucht man kaum noch 
die zwei Spannungen oder kann sie aber auch aus zwei Batterien 
abgreifen.

von Helge A. (besupreme)


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Mit nur einem Brückengleichrichter hast du geringere Spannungsverluste. 
Mir wäre kein Grund bekannt, da zwei Stück zu verbauen (außer "das haben 
wir schon immer..").

von U. B. (Gast)


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Bei der Schaltung mit nur einer Brücke liegt in jedem Schaltungszweig 
jeweils nur eine Diode in Reihe.
Man gewinnt also eine Durchlasspannung, die Strombelastung jeder Diode 
ist aber dieselbe.
Dafür ist aber die (Spitzen-)Sperrspannung doppelt so gross (in der 
Praxis meist egal).

von Harald W. (wilhelms)


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Helge A. schrieb:

> Mit nur einem Brückengleichrichter hast du geringere Spannungsverluste.

Dafür steigen die Verluste in den Trafowicklungen an.

> Mir wäre kein Grund bekannt, da zwei Stück zu verbauen (außer "das haben
> wir schon immer..").

Normalerweise sind die Unterschiede für Einzelstücke derart gering,
das sich eine genauere Rechnung nicht lohnt. Wenn man einige zehn-
tausend Stück baut, kann das anders aussehen. Die nötigen Rechnungen
sind aber nicht trivial. Näheres dazu findet man auch in den DSE-FAQ.
Gruss
Harald
PS an Peter: Das für einen Ausgangsgleichstrom von 1A Dein Trafo
einen Nennstrom von mindestens 1,5A haben sollte, ist Dir
hoffentlich klar?

von hinz (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
>> Mit nur einem Brückengleichrichter hast du geringere Spannungsverluste.
>
> Dafür steigen die Verluste in den Trafowicklungen an.

Nein, das ist bei symmetrischer Last nicht der Fall.

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>>> Mit nur einem Brückengleichrichter hast du geringere Spannungsverluste.
>>
>> Dafür steigen die Verluste in den Trafowicklungen an.
>
> Nein, das ist bei symmetrischer Last nicht der Fall.

Nun, bei völlig symmetrischer Last bräuchte man eigentlich auch
kein Doppelnetzteil. :-)

von U. B. (Gast)


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>> Dafür steigen die Verluste in den Trafowicklungen an.
>
> Nein, das ist bei symmetrischer Last nicht der Fall.

Bei symmetrischer Belastung ist alles klar, s.o.


Bei Belastung nur einer Seite, z.B. (+) sieht es doch so aus:

a) eine Brücke:

  Erste Halbschwingung:
   Strom kommt aus oberer Sek.-Wicklung,
   fliesst durch Diode oben rechts.

  Zweite Halbschwingung:
   Strom kommt aus unterer Sek.-Wicklung,
   fliesst durch Diode unten rechts.

b) zwei Brücken: nur die mit (+) ist belastet und nur die obere 
Trafowicklung

Bei genau gleichen Sek.-Wicklungen wäre a) sogar günstiger, weil beide 
Sek.-Wicklungen belastet sind.  (?)

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