Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik L6203 - Verabschiedet sich


von Halvar S. (Firma: Peter Heinen GmbH) (halvar)


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Hallo zusammen :)

Wie in der Beschreibung erwähnt habe ich ein Problem mit meiner 
Schaltung.

Ziel: Einen Scheibenwischermotor 24V DC 0,5A mit der L6203 zu steuern.

Der Motor läuft kurz, danach verabschiedet sich der L6203 und zieht 
maximale Last auch ohne Motor. (Voreingestellte 2A vom Netzteil)

Sense -> GND
VRes - > 100nF -> GND
Enable -> 3,3 V
Boot1->Out1-> 22nF
Boot2->Out2-> 22nF
Vs -> 24V

Nachdem sich der L6203 verabschiedet hat kann ich einen Kontakt direkt 
zwischen GND und Vs feststellen. Sprich intern ist defintiv was 
zerschossen.

Jemand kurzerhand eine Idee wo der Fehler liegen könnte?
Bin realtiver Neuling auf der Elektronikseite.

: Verschoben durch Admin
von asfd (Gast)


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Es wuerde sicher helfen wenn Du:
EIn Bild vom Schaltplan
Ein Bild der Schaltung

an Dein Posting haengen wuerdest.

So koennen wir bestenfalls eine Glaskugel bemuehen und vermuten, dass 
entweder Dein Schaltplan oder Dein Aufbau kaputt sind.

von Halvar S. (Firma: Peter Heinen GmbH) (halvar)


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Der Schaltplan ist kein Thema, hätte ich auch selbst dran denken können. 
;-)

Der Schaltungsaufbau wird nicht viel nützen, da wenig zu erkennen bei 
der Menge an Anschlüssen auf einem Steckbrett. :)

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Elkos und 100nF Kerkos hast Du nicht in deiner Schaltung? Da wird dir 
beim Anlaufen des Motors die Versorgungsspannung einbrechen. Dadurch 
kann der Treiber evtl. in einen undefinierten Zustand gehen, was 
letztlich auch zu einem Defekt führen kann.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Halvar S. (Firma: Peter Heinen GmbH) (halvar)


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Danke für deine Antwort.

100nF Kerko liegt an Vres -> Ground an.
22 nF je an Boot1->Out1 und Boot2->Out2
Welche werden noch benötigt?

Besten Gruß

Halvar

von spess53 (Gast)


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Hi

Warum hältst du dich nicht an die Schaltung aus dem Datenblatt (S.12)?

MfG Spess

von Halvar S. (Firma: Peter Heinen GmbH) (halvar)


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Ja, das wäre mal ne Idee... Bin davon ausgegangen das die Beschaltung 
korrekt ist, war eine Empfehlung von einem Bekannten. Ist sie an sich 
auch, aber unvollständig wie ich nun sehe im Vergleich. Bauteilen werden 
besorgt und dann nochmal nachgebaut. Danke und ich meld mich dann 
nochmal! :)

von Holger (Gast)


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richtig: Datenblatt Seite 12.

und das ist der wichtige Satz:
...
If the Power Supply Cannot Sink Current, a suitable
large capacitor must be used and connected
near the supply pin of the L6203.

Spendier Deinem Treiber einen dicken Elko.

Gruß Holger...

von oszi40 (Gast)


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> dicken Elko
Dicker Elko verhindert Spannungseinbruch, aber keinen Rauch wenn der 
Motor das IC überlastet.

Hast Du mal den hohen Anlaufstrom des Motors gemessen? Was ist mit den 
induktiven Abschaltspitzen? Die eingebauten Schutzdioden allein werden 
nicht schützen, sondern eher schwitzen.
DB:http://html.alldatasheet.com/html-pdf/529769/STMICROELECTRONICS/L6203/1942/1/L6203.html

von Falk B. (falk)


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Oder eine leistungfähige Z-Diode knapp über der Versorgungsspannung.

von Falk B. (falk)


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@ oszi40 (Gast)

>Dicker Elko verhindert Spannungseinbruch, aber keinen Rauch wenn der
>Motor das IC überlastet.

Er verhindert ein hochlaufen der Versorgung wenn der Motor gebremst wird 
un Energie zurückspeist.

>Hast Du mal den hohen Anlaufstrom des Motors gemessen? Was ist mit den
>induktiven Abschaltspitzen? Die eingebauten Schutzdioden allein werden
>nicht schützen, sondern eher schwitzen.

Quark, die reichen locker.

von Halvar S. (Firma: Peter Heinen GmbH) (halvar)


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Anlaufstrom liegt bei 2A ist also eigentlich kein Problem denke ich. Die 
Problematik könnte wirklich das Bremsen sein an der Stelle. Wie gesagt 
ich baue die Schaltung 1 zu 1 nach dem Sheet mal nach und meld mich 
dann. Danke für die Beiträge! :)

von oszi40 (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
 Die eingebauten Schutzdioden allein werden
> Quark, die reichen locker.

Áuch PWM oder nur 1x aus/ein? Eine weitere Möglichkeit wäre noch, daß 
der Motor auch noch als "Generator" nachläuft und von hinten die Brücke 
ärgert.

von Falk B. (falk)


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@ oszi40 (Gast)

> Die eingebauten Schutzdioden allein werden
>> Quark, die reichen locker.

>Áuch PWM oder nur 1x aus/ein?

Auch PWM.

>Eine weitere Möglichkeit wäre noch, daß
>der Motor auch noch als "Generator" nachläuft und von hinten die Brücke
>ärgert.

Sagte ich bereits. Der Brücke ist das egal, aber wenn die Versorgung 
dadurch hochläuft irgendwann mal nicht mehr.

von Helge A. (besupreme)


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Leider ist der 6203 besser für PWM geeignet als zum "nur einschalten". 
Es kann recht schnell passieren, daß die Spannung an den 
boost-Kondensatoren verschwindet. Die müssen durch das PWM immer 
nachgeladen werden.

Betreib das Ding also besser immer mit PWM, und wenn's 99% PWM ist.

von Falk B. (falk)


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@ Helge A. (besupreme)

>Leider ist der 6203 besser für PWM geeignet als zum "nur einschalten".

Schon wieder so ein BLÖDSINN!

>Es kann recht schnell passieren, daß die Spannung an den
>boost-Kondensatoren verschwindet. Die müssen durch das PWM immer
>nachgeladen werden.

NEIN!

>Betreib das Ding also besser immer mit PWM, und wenn's 99% PWM ist.

NEIN!

Das Ding hat interne Ladungspumpen, welche die Leckströme ausgleichen. 
Die Bootstrapkondensatoren bleiben damit IMMER voll geladen.

(Halbwissen ist schlimmer als Dummheit)

von Mike (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Was ist mit den induktiven Abschaltspitzen? Die eingebauten Schutzdioden
> allein werden nicht schützen, sondern eher schwitzen.

Bevor du flotte Sprüche klopfst, solltest du dir mal ein paar Grundlagen 
über Induktion aneignen.

Unmittelbar nach dem Abschalten fließt durch die Schutzdioden genau der 
Strom, der vorher auch durch die Spule geflossen ist. Und dafür sollten 
sie dimensioniert sein. Induktive Abschaltspitzen entstehen nur, wenn 
der Strom daran gehindert wird, weiter zu fließen, da die induzierte 
Spannung proportional zur Änderung des Stromes ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Induktionsgesetz

von Christoph Z. (rayelec)


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Bist du sicher, dass der Motor den zulässigen Strom des L6203 nicht 
(auch nicht kurzfristig) überschreitet? Wir hatten mit L298 ein 
ähnliches Problem; zerschossen und interner Schluss - und das bei 
einigen Prozent eines Seriegeräts! Genaue Messungen mit dem Oszilloskop 
brachten zutage, dass der zulässige Strom des L298 im Einschaltmoment 
für einige ms etwas überschritten wurde (vielleicht 10%). Das reichte 
aus. Interessanterweise gehen nur gewisse ICs kaputt, die anderen nie.

von Helge A. (besupreme)


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Falk Brunner schrieb:
> Das Ding hat interne Ladungspumpen, welche die Leckströme ausgleichen.
> Die Bootstrapkondensatoren bleiben damit IMMER voll geladen.

Ist (nicht nur) mir aufgefallen: Nach ca. 10-30s fehlten ca. 5V an der 
high side. Beim Nachmessen waren die boost-Kondensatoren auf +VS 
abgesunken. Fehler? Serienfehler? Nachgebauter Fake von irgendwo? Mit 
PWM war's OK.

von Falk B. (falk)


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@ Helge A. (besupreme)

>Ist (nicht nur) mir aufgefallen: Nach ca. 10-30s fehlten ca. 5V an der
>high side. Beim Nachmessen waren die boost-Kondensatoren auf +VS
>abgesunken.

Wie gemessen? Die Ladungspumpen bringen nur ein paar Dutzen(?) uA. Wenn 
man da zu niederohmig misst, kann man die Cs schon entladen. Mit 10MOhm 
DMM sollte es gehen.

>Fehler? Serienfehler? Nachgebauter Fake von irgendwo? Mit
>PWM war's OK.

Oder die Bootstrap Cs hatten einen Knacks und damit VIEL Leckstrom. Oder 
die MOSFETs am Gate. Oder, oder, oder.

Prinzipiell ist dieses Problem aber nicht vorhanden.

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