Hi, Ich hab einen BC337-25 Transistor und werd aus dem Datenblatt einfach nicht schlau... http://www.taydaelectronics.com/datasheets/A-153.pdf Folgendes Vorhaben: Ich will einen Lüfter über den Transistor ein-/ausschalten. Wenn ich den Lüfter einfach so an 5V anschließe, messe ich bei Start ~50mA, dann geht er runter auf ~40mA. Gedacht habe ich mir die Schaltung folgendermaßen: Lüfter mit +5V direkt an den Raspberry Pi, GND an den Kollektor, Emitter an GND und Basis an einen GPIO (die geben beim Pi 3V3). Wie man den Basiswiderstand berechnet habe ich hier im Artikel selbstverständlich gelesen, nur hab ich keine Ahnung, wie hoch hFE bei dem Transistor in Sättigung ist, bzw wie ich das aus dem Datenblatt rauslesen kann... Bestimmt haben schon mehr Leute mit dem Transistor gearbeitet und können mir weiterhelfen. Vielen Dank in Voraus Andreas
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Andreas schrieb: > Gedacht habe ich mir die Schaltung folgendermaßen: > ... GND an den Kollektor, Emitter an GND .... Hört sich logisch an. Jetzt dürfte dir klar sein, warum man als Elektroniker Schaltpläne zeichnet... > Bestimmt haben schon mehr Leute mit dem Transistor gearbeitet und können > mir weiterhelfen. Nimm 2k2. Das passt dann schon... (Man muss nicht aus jedem Furz eine Wissenschaft machen) Oder weiter: Mit 3,3V und 2k2 hast du einen Basisstrom von ca. 1,4mA. Wenn du eine Stromverstärkung von geschätzt mindestens 250 hast, dann kommst du auf eine Übersteuerung von etwa 7 und das reicht allemal für dein Lüfterlein.
Andreas schrieb: > Hi, > Ich hab einen BC337-25 Transistor und werd aus dem Datenblatt einfach > nicht schlau... http://www.taydaelectronics.com/datasheets/A-153.pdf > Folgendes Vorhaben: Ich will einen Lüfter über den Transistor > ein-/ausschalten. Wenn ich den Lüfter einfach so an 5V anschließe, messe > ich bei Start ~50mA, dann geht er runter auf ~40mA. Gedacht habe ich mir > die Schaltung folgendermaßen: Lüfter mit +5V direkt an den Raspberry Pi, Minus des Lüfter an den GND an den Kollektor, > Emitter an GND und Basis über einen widerstand 2,2k.....5,6 k Ohm > an einen GPIO (die geben > beim Pi 3V3). Wie man den Basiswiderstand berechnet habe ich hier im > Artikel selbstverständlich gelesen, nur hab ich keine Ahnung, wie hoch > hFE bei dem Transistor in Sättigung ist, bzw wie ich das aus dem > Datenblatt rauslesen kann... -25 :ist die Verstärkungsklasse, bedeutet ca. 160...320 fache Verstärkung so gaaaanz grob (Steht im Datenblatt sicher genauer). 5,6 kOhm führt schon zur Sättigung, 2.2 k wie von Lothar vorgeschlagen ebenfalls
Vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort. Klar muss man nicht aus allem eine Wissenschaft machen, aber ich würds schon irgendwie gern verstehen.. Wenn ichs jetzt nicht verstehe, muss ich beim nächsten Mal wieder fragen, oder machs falsch und was kaputt :-/ Lothar Miller schrieb: > Andreas schrieb: >> Gedacht habe ich mir die Schaltung folgendermaßen: >> ... GND an den Kollektor, Emitter an GND .... > Hört sich logisch an. Jetzt dürfte dir klar sein, warum man als > Elektroniker Schaltpläne zeichnet... > Okay, jetzt, wo ich es mir selbst nochmal ansehe, merke ich, dass es wohl nicht ganz eindeutig war :D Gemeint war: Lüfter mit +Pol an +5V vom Pi, -Pol an den Kollektor, Emitter an GND vom Pi, Basis an einen GPIO. >> Bestimmt haben schon mehr Leute mit dem Transistor gearbeitet und können >> mir weiterhelfen. > Nimm 2k2. Das passt dann schon... > (Man muss nicht aus jedem Furz eine Wissenschaft machen) > > Oder weiter: Mit 3,3V und 2k2 hast du einen Basisstrom von ca. 1,4mA. > Wenn du eine Stromverstärkung von geschätzt mindestens 250 hast, dann > kommst du auf eine Übersteuerung von etwa 7 und das reicht allemal für > dein Lüfterlein. Kannst du mir kurz erklären, wie du auf die 250 kommst? Laut Datenblatt liegt hFE zwischen 160 und 400 und hier http://www.mikrocontroller.net/articles/Basiswiderstand steht, man soll die minimale hFE noch durch 2 bis 10 teilen... Viele Grüße
Andreas schrieb: > Kannst du mir kurz erklären, wie du auf die 250 kommst? Laut Datenblatt > liegt hFE zwischen 160 und 400 250 liegt so schön zwischen 160 und 400 :-) Im Ernst: du machst du eine Wissenschaft draus. Das konkrete hFE DEINES Transistors müsstest du ausmessen. Und zwar unter DEINEN Betriebsbedingungen. Zum einen gibt es da Fertigungstoleranzen. Zum anderen verändert sich das hFe auch mit dem Kollektor-Strom. Wenn man konservativ ist, dann nimmt man immer den für einen schlechtesten Wert. In deinem Fall dein kleineren. Denn wenn es mit dem miesesten Transistor, den mit dem schlechtesten Verstärkungsfaktor funktioniert, dann funktioniert es auch mit Transistoren, die bessere Werte haben. Und das ausgerechnet du so ein Exemplar aus einer Montagsfertigung hast, das wäre schon ein blöder Zufall. Wobei: bei deinen mA ist das alles nicht tragisch. Die sind aus Sicht des Transistors unter "ferner liefen", die er mit links wuppt. Ob der daher ein hFe von 170 oder doch von 172 hat, ist völlig wurscht. Zumal du dir ja sowieso eine Reserve einbaust, indem du das hFe noch durch 2 oder 3 oder 4 oder .... dividierst. > die minimale hFE noch durch 2 bis 10 teilen... Daumen mal Pi.
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Und zu guter Letzt (weil es schon eine Wissenschaft ist): Der Wert für hFE (21) ist sogar Kollektrostromabhängig. Sieht man sehr schön im vollständigen Datenblatt.
FREILAUFDIODE! Da steht was von Lüfter, er braucht eine Freilaufdiode! :D Geschaltet zwischen +5V und - des Lüfters, so dass der "Pfeil" der Diode Richtung den +5V zeigen!
Philipp L. schrieb: > FREILAUFDIODE! Da steht was von Lüfter, er braucht eine Freilaufdiode! Wenn das ein elektronisch kommutierter Lüfter (wie eigentlich 99,9% aller Lüfter) ist, dann nicht...
Andreas schrieb: > Wie man den Basiswiderstand berechnet habe ich hier im > Artikel selbstverständlich gelesen, nur hab ich keine Ahnung, wie hoch > hFE bei dem Transistor in Sättigung ist Das ist eine gute Frage, denn im Gegensatz zu den hier Antwortenden Lothar (Stromverstärkung von geschätzt mindestens 250), Andrew Taylor (5,6 kOhm führt schon zur Sättigung), hFE (hFE steht doch im Datenblatt BC337-25 160 − 400), Karl Heinz (Das konkrete hFE DEINES Transistors müsstest du ausmessen) hast du schon begriffen, daß im Schaltbetrieb nicht der im verhungernden linearen Betrieb angegebene hFE relevant ist, der zu hohem Spannungsabfall zwischen C und E führt, sondern ein anderer Stromverstärkungsfaktor der gar nicht hFE heisst. Andreas schrieb: > bzw wie ich das aus dem Datenblatt rauslesen kann.. Aus deinem leider gar nicht. Nimm ein vollständiges: http://media.digikey.com/pdf/Data%20Sheets/ON%20Semiconductor%20PDFs/BC337%20Rev5.pdf Du findest ihn im Sättigungsspannungsdiagramm Figure 5. “On” Voltages IB=IC/10, also 10. Für 50mA brauchst du also 5mA, ein RPi liefert 3.3V, bei ca. 0.75V Ube macht das 2.5V und damit 510 Ohm. Damit schaltet der Transistor sicher unter allen Betriebslagen durch so daß weniger als 0.1V an ihm hängen bleiben und dein Lüfter volle 5V bekommt und nicht bloss 4V wie es bei den falsch berechneten 2k2 wäre, die zu 1V Spannungsverlust am Transistor führen. Vergleichst du übrigens die Datenblätter von OnSemi und Philips im einzigen angegebene Diagramm Figure 3. DC Current Gain, sieht der Philips viel besser aus. Es ist ein modernes Datenblatt. Moderne Datenblätter werden vom Marketing geschrieben. Die fragen die Entwickler, was an ihrem Chip besonders gut ist und sich von der Konkurrenz unterscheidet. Nur das wird dann im Datenblatt abgedruckt. Alles andere wird weggelassen. Das ermöglicht dem Hersteller, irgendeinen Chip ins Gehäuse zu setzen. Man kann davon ausgehen, daß inzwischen alle Kleinleistungstransistoren vom BC547 bis BC338 über 2N3904 einfach denselben Chip bekommen, denn die Fertigungstechnik ist seit Jahrzehnten so gut, für alles ausreichend gute Eigenschaften zu vereien. Bloss wer weiss schon, ob du einen modernen Chip von Philips bekommst oder einen echten BC338 lange Jahre gelagert. Daher hält man sich lieber an aussagekräftige Datenblätter und ignoriert das Geschwätz die Noobs die hier ohne Sachkenntnis antworten.
MaWin schrieb: > Daher hält man sich lieber an aussagekräftige Datenblätter und ignoriert > das Geschwätz die Noobs die hier ohne Sachkenntnis antworten. Ja, Andreas, so ist das. > Damit schaltet der Transistor sicher unter allen Betriebslagen durch so > daß weniger als 0.1V an ihm hängen bleiben und dein Lüfter volle 5V > bekommt und nicht bloss 4V wie es bei den falsch berechneten 2k2 wäre, > die zu 1V Spannungsverlust am Transistor führen. Ich werde mal nachmessen, ob diese Prognose stimmt...
>Vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort. Klar muss man nicht aus >allem eine Wissenschaft machen, aber ich würds schon irgendwie gern >verstehen.. Wenn ichs jetzt nicht verstehe, muss ich beim nächsten Mal >wieder fragen, oder machs falsch und was kaputt :-/ Im Schaltbetrieb läßt man üblicherweise einen Basistrom fließen, der 1/20 bis 1/10 des Kollektorstroms beträgt. Schau dir dazu das Datenblatt des Transistors an. In deinem Fall also rund 3...5mA. Wenn der Raspberry-Ausgang ein 3,3V-Push-Pull ist und 0,7V an der Basis-Emitterstrecke hängen bleiben, brauchst du nach dieser Regel rund 510..910R, wenn du einfache Normwerte verwenden willst. Da 5mA für einen Push-Pull-Ausgang aber schon eine Menge Holz ist, kannst du den Basiswiderstand ruhig etwas vergößern. Der Transistor schaltet dann zwar nicht mehr voll in die Sättigung, aber als Schalter ist er wohl dennoch brauchbar. Deswegen ist 2k2 garnicht so verkehrt. Größer würde ich ihn aber nicht wählen. Du kannst die Geschichte ja nach dem Aufbau überprüfen und nachmessen, ob der Kollekoranschluß genügend weit heruntergeht.
Hi, Ich nochmal. Ich hab jetzt einen Basiswiderstand von 2k2 und messe 4,95V parallel zum Lüfter und die 40mA in Reihe zum Lüfter. Sollte doch einigermaßen passen, oder? Kai Klaas schrieb: > Du kannst die Geschichte ja nach > dem Aufbau überprüfen und nachmessen, ob der Kollekoranschluß genügend > weit heruntergeht. versteh ich leider grad nicht so ganz... was soll ich machen? Sorry, bin noch relativ neu mit dem Thema. Eins noch: Ebenfalls an 5V habe ich noch ein HD44780-Display hängen. Wenn ich davon die Hintergrundbeleuchtung abstöpsle, komme ich auf die o.g. 4,95V. Wenn ich sie dran mache, fällt das ganze runter auf 4,75V. Wenn ich nur das Licht dran hab und den Lüfter weg, sind's ebenfalls 4,95V. Nur beides zusammen lässt die Spannung wohl ein bisschen fallen. Ist da der Pi einfach zu schwach?
PS: Mit dem 2k2 Widerstand messe ich jetzt etwa 1,1mA Basisstrom und der Lüfter läuft mit 40mA...
wendelsberg schrieb: > Andreas schrieb: >> Ist da der Pi einfach zu schwach? > > Wohl eher die Stromversorgung. Wenn du den Basiswiderstand grösser machst, sinkt der Stromverbrauch.
Schmunzler schrieb: > wendelsberg schrieb: >> Andreas schrieb: >>> Ist da der Pi einfach zu schwach? >> >> Wohl eher die Stromversorgung. > > Wenn du den Basiswiderstand grösser machst, sinkt der Stromverbrauch. Ja, aber wohl auch nur um 0,5mA oder so... bin übringens über's Wochenende afk, danach melde ich mich wieder, falls noch jemand was schreibt, Viele Grüße
Andreas schrieb: > PS: Mit dem 2k2 Widerstand messe ich jetzt etwa 1,1mA Basisstrom und der > Lüfter läuft mit 40mA... Tja, dann wird er mit 5,6 k immer noch mit 39 mA..40mA laufen. Oder vereinfacht gesagt: Es ist in einem ziemlich weiten Bereich egal, welchen Basiswiderstand zu wählst. Du kannst den Transistor schlicht in Sättigung bringen, oder eben "ganz doll in Sättigung". Ob die Uce von 0,1 oder 0,2 V dann den für Dich entscheidenden Unterschied machen: Sag selber, was macht das für Deine Lüfter? Du kannst natürlich auch weiterhin hier im Forum auf die üblichen gegenteiligen Meinung der mehr bzw. weniger bornierten Poster achten. chacun a son gout. > Nur beides zusammen lässt die Spannung wohl ein bisschen fallen. > Ist da der Pi einfach zu schwach? Eher liegt es wohl an deiner Stromversorgung und der Leitungsführung -- je mehr düne Drähte zwischen Netzteil und Platine, desto eher gegen da mal 0,1...0,2V weg.
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