Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Widerstand durch uC simulieren?


von Mr.Burns (Gast)


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Hallo,

ich habe eine Schaltung A, in der ein temperaturabhängiger Widerstand 
ist.
Diesen temperaturabhängigen Widerstand möchte ich durch eine Schaltung B 
mit z.B. Atmega8 ersetzen, weiß aber nicht genau wie.
Ich könnte eine PWM nehmen oder ein R2R Widerstands-Netzwerk. Bei dem 
R2R Widerstandsnetzwerk benötige ich aber zuviel Port-Pins weshalb ich 
die PWM-Lösung bevorzuge.
Die PWM zu programmieren ist soweit kein Problem. Ich weiß nur nicht, 
was ich noch brauche, damit sich meine PWM in der Schaltung A wie ein 
echter temperaturabhängiger Widerstand 'anfühlt'. Ich nehme mal an ich 
brauche ein RC-Glied und evtl. einen OP zum entkoppeln?
Wie aber dimensioniere ich R und C? Welche OP nehme ich? Ist das dann 
alles?
Wie verbinde ich meinen 'künstlichen' Temperaturwiederstand in der 
Schaltung A? Ich habe ja in der Schaltung 'nur' einen Widerstand, der 
sich mit der Temperatur ändert. Mein Schaltung B gibt aber eine Spannung 
an einem Protpin aus. Wie bekomme ich es hin dass sich meine PWM mit dem 
RC-Glied wie ein Widerstand verhält? Ich meine ich will ja keine 
Spannung (der PWM) in die Schaltung A einspeisen sondern 'nur' einen 
Widerstand simulieren.

Ich hoffe ihr versteht was ich meine und könnt mir helfen,

vielen Dank schonmal dafür!

von FirstStep (Gast)


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Poste die Schaltung A.

von Detlef K. (adenin)


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Vielleicht ein digitales Poti zB. MCP4151

: Bearbeitet durch User
von Frank M. (frank_m35)


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Schau dir einmal das Prinzip einer Konstantstromquelle an. Mit einem 
analogen Signal kannst du einen Transistor teils durchsteuern, wodurch 
dieser sich wie ein variabler Widerstand verhält.
http://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle#Konstantstromquelle_mit_Operationsverst.C3.A4rker_und_Transistor

Um aus dem digitalen PWM Signal ein analoges Signal zu bekommen brauchst 
du noch einen Tiefpass nach der PWM:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Pulsweitenmodulation#DA-Wandlung_mit_PWM


Oder du nimmst ein digitales Poti das du bspw. über SPI oder I2C 
ansteuerst.

von Mike (Gast)


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Mr.Burns schrieb:
> Die PWM zu programmieren ist soweit kein Problem. Ich weiß nur nicht,
> was ich noch brauche, damit sich meine PWM in der Schaltung A wie ein
> echter temperaturabhängiger Widerstand 'anfühlt'.

Schalte mit deinem PWM-Signal einen kleinen Kondensator hin- und her, so 
dass du Ladungspakete transportierts. Wie du das Signal weiter 
aufbereiten müßtest, hängt davon ab, was deine Schaltung A macht. Und 
solange das hier keiner weiß, ist die Lösung deines Problems für 
Außenstehende ein Problem.

von Mr.Burns (Gast)


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Hallo,

die Schaltung habe ich nicht, es ist eine Digitalkamera, bzw. ein Akku 
darin, der einen temperaturabhängigen Widerstand als Überhitzungsschutz 
hat. Die Kamera betreibe ich aber nicht über einen Akku sondern über ein 
externes Netzteil.
Ich brauche 'nur' das generelle Vorgehen, wie ich die beiden Schaltungen 
miteinander verbinde.

Danke!

von Mr.Burns (Gast)


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Hier habe ich folgende Daten des Widerstandes:

kOhm    Grad C  Spannung in Volt
56  -9  2.25
47  -6  2.14
39  -3  2.01
33  1  1.89
22  9  1.57
12  21  1.13
10  25  1.01
8.2  29  0.871
6.8  34  0.756
5.6  38  0.647
4.7  43  0.56
3.9  47  0.488
3.6  49  0.448
3  53  0.385
2.2  61  0.291
1.8  66  0.241
1.5  74  0.18
1  80  0.141
0.68  88  0.096

von Mike (Gast)


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Mr.Burns schrieb:
> Ich brauche 'nur' das generelle Vorgehen, wie ich die beiden Schaltungen
> miteinander verbinde.

Für das generelle Vorgehen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder du 
kennst das Meßprinzip deiner Schaltung A, dann kannst du sie evtl. mit 
wenig Aufwand betrügen und mußt ihr nur einen Teil des Verhaltens eines 
Widerstandes vorgaukeln. Oder du kannst nicht in Erfahrung bringen, wie 
der Sensor funktioniert und folglich das Verhalten deines 
Überhitzungschutzwiderstandes in allen seinen Eigenschaften nachstellen.

von Lks (Gast)


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Wie wäre es mit einem uC mit einem DAC?

von Jürgen (Gast)


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Und einfach fest 10k rein?
Wozu muss die Schaltung einen veränderlichen R haben?
Ist da so viel Intelligenz hinter?

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Mr.Burns schrieb:
> die Schaltung habe ich nicht, es ist eine Digitalkamera, bzw. ein Akku
> darin, der einen temperaturabhängigen Widerstand als Überhitzungsschutz
> hat. Die Kamera betreibe ich aber nicht über einen Akku sondern über ein
> externes Netzteil.

Verstehe ich das jetzt richtig:
Du willst die Kamera lediglich über ein externes Netzteil versorgen an 
stelle des vorgesehenen Akkus? Einspeisung über die Akkukontakte oder 
über einen besonderen Anschluss?

ODer ist da noch etwas anderes?

Sofern ich das richtig verstanden habe sollte es doch reichen einfach 
einen 10K Widerstadn einzubauen. Für die Kamera bedeutet das dann eine 
Akkutemperatur vn 25C und die Elektronik ist glücklich.

Wobei ich bei einer Versorgung der Kamera über die Akkukontakte nicht 
einmal glaube das der Widerstand im Entladebetrieb überhaupt geprüft 
wird.
Falls du die Kamera aber über die Ladebuchse versorgst kann es sein das 
ein Fake-Widerstand alleine nicht ausreicht. Teilweise wird auch noch 
geprüft ob noch Spannung an Akkukontakten anliegt um einen Defekten Akku 
auszuschließen.

Gruß
Carsten

von Mike (Gast)


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Lks schrieb:
> Wie wäre es mit einem uC mit einem DAC?

Kann man probieren.

Wenn man Glück hat, reagiert die Schaltung A darauf. Und dann reicht 
auch ein Digitalausgang, der bei Erreichen der Grenztemperatur 
umschaltet.

Wenn man Pech hat, mag die Schaltung eine direkt eingespeiste Spannung 
überhaupt nicht und verabschiedet sich höflich :-(

Also sollte man bei ersten Versuchen zumindest eine Schutzwiderstand 
dazwischenhängen, um unkontrollierten Stromfluß zu vermeiden.

von Mr.Burns (Gast)


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Hi,

danke schonmal für die Antworten. Der Überhitzungsschutz-Widerstand 
lässt die Kamera bei einer bestimmten Temperatur abschalten. Das 
Verhalten will ich nutzen aber nicht temperaturabhängig sondern die 
Kamera soll bei verschiedenen Bedingungen abschalten. Die 'Bedingungen' 
sollen durch den uC generiert werden. Das sollte als Erklärung reichen.
(Bitte deshalb keine Antworten, die mir ein Abschalten der Kamera durch 
Unterbrechen der Stromversorgung etc. ermöglichen, ich brauche den Weg 
über den internen Überhitzungs-Widerstand).
Ein DAC wäre eine Möglichkeit, da weiß ich aber auch nicht wie ich den 
beschalten muss / mit der Schaltung verbinden muss.

Ich benötige eher Hilfe wie ich das R/C Glied bemessen muss und ob ich 
einen OP (welchen?) brauche um die Schaltungen zu entkoppeln?

von Jürgen (Gast)


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Dann zwei Widerstände. Einer 10k für 25C und einer für eine 
Abschaltbedingung. Dann reicht als aktives Element ein Transistor, der 
den Widerstand dazuschaltet.

von Gerald G. (gerald_g)


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Dann mach halt einen 10kohm widerstand rein, der bei bedarf von einem 
Relais und einem 680ohm widerstand gebrückt wird.
Dann denkt die Kamera es sind 25 grad, sobald du Spannung ans Relais 
anlegst, schalten das Relais durch und du hast eine Parallelschaltung 
beider Widerstände, die etwa 680ohm ergibt.
Kamera denkt 88°C und schaltet ab.

Edit: mist, zu langsam ^^

: Bearbeitet durch User
von Mr.Burns (Gast)


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Hi,

die Idee von Jürgen hört sich gut an, danke!

Werde das mal so probieren, danke an alle!

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